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s*E*ptember-Challenge 2.0: The Equalizer

Titel: The Equalizer
Genre: Action / Thriller
Regie: Antoine Fuqua
Musik: Harry Gregson-Williams
Produzenten: Alex Siskin / Denzel Washington / Jason Blumenthal / Mace Neufeld / Michael Sloan / Richard Wenk / Steve Tisch / Todd Black / Tony Eldrige
Dauer: ca. 127 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 16

„McCall (Denzel Washington) hat seine mysteriöse Vergangenheit hinter sich gelassen und lebt nun ein ruhiges Leben. Doch als er Teri (Chloë Grace Moretz) trifft, ein Mädchen in den Klauen eines gewalttätigen russischen Gangsters, kann er nicht tatenlos zusehen. McCalls Wunsch nach Gerechtigkeit ist zu stark. So beendet er seine selbst auferlegte Rente und übt mit seinen geheimen Fähigkeiten Rache für die Opfer von Gewalttaten. Wer ein Problem hat, gegen wen sich das Schicksal verschworen hat, wer Hilfe von niemanden erwarten kann – McCall ist zur Stelle. Er ist der Equalizer.“
(Rückentext der DVD)

Der zweite Film meiner S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge 2.0 ist „The Equalizer“. Dieses Mal war meine Schwester ganz spontan zu einem Film vorbei gekommen und da habe ich ihr gleich mal diesen Film vorgeschlagen. Da ich ihn ebenfalls noch nicht kannte, waren wir beide gespannt, was auf uns zukommen wird.

Antoine Fuqua hat mich ein ums andere Mal mit seinen Filmen überrascht und beeindruckt, aber gleichzeitig ist er eben auch der Regisseur von „Training Day“. Manchmal passt das nicht zusammen. Ich hoffte also auf einen Film, der mehr so in Richtung „Southpaw“ geht: actionreich und unterhaltsam.

Die Geschichte von „The Equalizer“ ist schlicht: Es dreht sich um einen Ex-Spezialisten, der auf Gerechtigkeitstour geht und dabei so Allerlei Ungerechtigkeit begegnet. Sein Ziel dabei ist, diese Ungerechtigkeit zu „besiegen“. Die Nebenstränge der Handlung münden allesamt früher oder später in der Haupthandlung.

Die Figuren sind auf den ersten Blick vielschichtig, doch bei näherer Betrachtung erweisen sie sich als nicht sonderlich tiefgreifend. Obwohl sich der erste Eindruck sehr hartnäckig über einen langen Zeitraum hält, lösen sich die wenigen Facetten in ihre Bestandteile auf. Am schwierigsten empfinde ich persönlich allerdings, dass die Figuren nur pseudomäßig eingeführt werden und bis zum Ende nicht richtig glaubwürdig werden. Es wird nie klar, was McCall durchgemacht hat, bzw. was er vorher beruflich gemacht hat. Grundsätzlichen stellt sich natürlich die Frage, woher er seine Fähigkeiten überhaupt hat. Im Laufe des Films gibt es eine Verbindung zu einer ranghohen Person, scheinbar gehört sie zur CIA, aber der genaue Zusammenhang zwischen den beiden wird nicht klar. Auch die Menschen, die McCall näherstehen, wissen nichts von seinen Fähigkeiten oder seiner Vergangenheit. Das scheint mir alles sehr undurchsichtig und äußerst konstruiert. Die Erzählweise und die Darstellung der Figur McCall sind für die Geschichte und die Spannung nicht zuträglich, denn der komplette Film wirkt wie ein lieblos arrangiertes Werk. Am Ende wirken die wenigen Actionsequenzen wie ein kurzes Aufflackern von Potential, das durch die mangelnde Einführung der Charaktere allerdings wieder verdunkelt wird.

Wie bereits erwähnt, mangelt es an der Spannung. Mehr noch sind viele Teile des Streifens nichtssagend und richtig langweilig. Natürlich ist diese Empfindung, wie alle anderen auch, subjektiv. Zu allem Überfluss fehlt es dem Streifen auch an Tempo, denn gefühlt kommt „The Equalizer“ nicht aus dem Knick und verpasst es, mit gut gesetzten Schnitten das Potential gänzlich auszuschöpfen.

Die Kulissen sind durchaus gut gewählt und zweckdienlich. Die Grundstimmung ist eher düster, allerdings wenig atmosphärisch. Der Funke springt auch in diesem Punkt nicht über. Die musikalische Untermalung ist auch keineswegs unterstützend, eher noch unpassend und damit ebenfalls kontraproduktiv.

Meine Meinung:
Tatsächlich hatte ich hohe Erwartungen an „The Equalizer“ und wurde schlussendlich bitter enttäuscht. Nach dem Schauen stellte sich eine Art Ernüchterung ein, die mich dazu bringt, diesen Film direkt neben „Training Day“ zu stellen: in die unterste Schublade.

Es fehlten einfach so viele Details. Die Charakterzeichnung war nicht ausreichend und überaus oberflächlich. Die Handlung hatte Potential, sie wurde aber eher abgewatscht und ohne Fantasie umgesetzt.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 3,0 von 10
Action: 6 von 10
Gefühl/Emotionen: 3,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Setting: 4,0 von 10
GESAMT: 4,1

Hardcore

hardcore_coverTitel: Hardcore (engl.: „Hardcore Henry“)
Genre: Action
Regie: Ilya Naishuller
Musik: Darya „Dasha“ Charusha
Produzenten: Timur Bekmambetov / Ekaterina Kononenko / Ilya Naishuller / Inga Vainshtein Smith
Dauer: ca. 96 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 18

„Eben noch auf der Schwelle zwischen Leben und Tod, im nächsten Moment als kybernetisch aufgemotzte Kampfmaschine auf der Suche nach der eigenen Identität und den Entführern seiner Frau Estelle: Für Henry kommt es im futuristischen Moskau hammerhart. Lediglich unterstützt durch den schrägen Jimmy, muss er es nicht nur mit Heerscharen namenloser Söldner aufnehmen, sondern auch deren psychopathischen Boss Akan in die Schranken weisen, der eine Armee biotechnisch aufgerüsteter Soldaten produzieren will. Getreu dem Motto ‚Blut schlucken und schlucken lassen’ bleibt Stehaufmännchen Henry nichts anderes übrig, als bis zum finalen GAME OVER auch den letzten der Scheißkerle endgültig plattzumachen.“
(Rückentext der BluRay)

„Hardcore“ erzählt die Geschichte von Henry. Er wacht irgendwo auf und weiß nicht, wer er ist, noch wo er ist. Das Einzige: Ihm fehlen ein Arm und ein Bein und er bekommt von einer Frau namens Estelle, die gleichzeitig seine Ehefrau ist, Prothesen angelegt. Nachdem Estelle von geheimnisvollen Typen entführt wird, steht für Henry eines fest: Er muss seine Frau retten. Koste es, was es wolle.

Die Story um Henry und seiner beispiellosen Suche und Jagd nach seiner Frau und ihren Entführern ist flach. Vom Zuschauer wird auf dieser Ebene nicht viel abverlangt, denn irgendwie hat man dieses, oder eine ähnliche Geschichte schon des Öfteren in diversen anderen Filmen gesehen.

Die Erzählweise hingegen ist besonders. Zumindest besonderer als die Geschichte. Man erlebt alles aus der Sicht von Henry. Wortwörtlich. Der Zuschauer sieht alles aus der Ego-Perspektive. Wenn Henry ein Schlag ins Gesicht bekommt, dann fliegt sein Kopf in eine Richtung, die Kamera dann dementsprechend auch. Wir sehen also das, was Henry sieht und in gewisser Weise macht das einen großen Teil des Reizes aus. An dieser Stelle sei gesagt, dass sich ein gewisses Übelkeitsgefühl einstellen kann, da das Auge andere Reize wahrnimmt als unser Gleichgewichtsorgan. Das Gehirn kann so unterschiedliche Informationen nur schwer einordnen.

„Hardcore“ ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Schlag ins Gesicht. Dieser Film bietet alles, was sich ein Actionfan wünscht. Verfolgungsjagden, Explosionen, aufgeschnittene Kehlen, erschossene, in die Luft geflogene und von Häusern gestoßene Körper. Dieser Film ist actionreicher als „Stirb Langsam“ und „Rambo“ zusammen. Für jeden Actionfilmfan zu empfehlen, alle anderen sollten sich zwei Mal überlegen, ob sie diesen Film sehen wollen.

Was die Spannung angeht, bin ich etwas zwiegespalten. Die Story ist unglaublich flach, beherbergt allerdings viel Potential, das an dieser Stelle auf eine besondere Art und Weise ausgeschöpft wurde. Aber alles, was es an Spannung gibt, wurde bereits gesehen und gefühlt.

In nur 96 Minuten gibt dieser Film die ganze Zeit Vollgas. Es gibt kaum langweilige Stellen, aber immer fliegt irgendwas in die Luft. Darüber hinaus sind 96 Minuten eine richtige Anstrengung für die Augen.

Man könnte meinen, dass Gefühle nicht viel Platz in einem solchen Film haben. Die komplette Handlung hat einen emotionalen Hintergrund. Sie werden zwar mit viel Blut begossen und mit Blei versehen, aber ganz unten im Kern ist ein Fünkchen, das am Anfang emotionalen Ursprunges war. Die Darstellung von Estelles Gefühlen ist glaubwürdig und die von Henry haben wir ja leider nicht gesehen, da der Zuschauer in seinem Kopf ist und er nie in den Spiegel geschaut hat. In „Hardcore“ herrscht eine von Grund auf aggressive und wütende Stimmung.
Die gezeigten Emotionen waren zwar glaubwürdig, aber für einen normalen Filmgucker zu wenig. Für einen astreinen Actionfilm sind die genau richtig.

Alle Figuren waren in ihrem Charakter, ihrer Handlung und dementsprechenden Reaktionen stimmig und haben wunderbar gut funktioniert. Sharlto Copley, der Henrys Freund Jimmy spielt, hatte richtig viel zu tun und war in allem, was er gezeigt hat, wandlungsfähig. Mir persönlich hat er sehr gut gefallen.
Mit Danila Kozlovsky als Akan hat dieser Streifen auch einen echt guten Antagonisten, der in allem, was er tut, gefährlich und unberechenbar wirkt.
Haley Bennett spielt Estelle. Sie sieht gut aus und wirkt hilflos, aber in ihren Taten ist sie nachzuvollziehen.
Zu guter Letzt spielt auch noch Tim Roth mit – er ist Henrys Vater – der leider viel zu wenig Screentime bekommen hat.

Die Musik ist grandios. Es gibt einen wilden Mix aus vielen Popsongs, Oldies & Evergreens und ganz normalen klassischen Melodien, die die Handlung untermalen sollen. Dieser Soundtrack zeigt, dass „Hardcore“ auch auf dieser Ebene sehr gut unterhalten kann.

hardcore_dvdMeine Meinung:
Als ein Actionfilm hat mich dieser Film sehr überzeugt. Er hat ordentlich was zu bieten und konnte mich richtig gut unterhalten. Auf der großen Leinwand hätte er mir mit Sicherheit Spaß bereitet, aber auch Zuhause auf der DVD hat er mich gut abgeholt.

Storytechnisch sollte man nur nicht zu viel erwarten. Deswegen bekommt er in einigen Kategorien Punkte abgezogen. Action und Musik sind aber grandios und haben daher die volle Punktzahl verdient.

Hart. Härter. „Hardcore“. In diesem Film ist der Name Programm.

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Story: 4,5 von 10
Länge: 7,0 von 10
Action: 10 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 10 von 10
GESAMT: 7,2