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David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück (+Gewinnspiel)

© 2020 eOne Germany

Titel: David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück (engl. „The Personal History of David Copperfield“)
Genre: Romanverfilmung
Regie: Armando Iannucci
Musik: Christopher Willis
Produzenten: Armando Iannucci / Kevin Loader
Dauer: ca. 119 Minuten
Erscheinungsjahr: 2020
Altersfreigabe: FSK 6

„David Copperfield (Dev Patel) verbringt mit seiner verwitweten Mutter Clara (Morfydd Clark) eine glückliche Kindheit im viktorianischen England. Als er jedoch eines Tages von einem Besuch bei der Verwandtschaft der von ihm sehr geliebten Haushälterin Peggotty (Daisy May Cooper) zurückkehrt, erfährt er, dass seine Mutter inzwischen Mr. Murdstone (Darren Boyd) geheiratet hat. Dieser entpuppt sich schnell als gemein und grausam – und Davids Anwesenheit im Haus ist ihm offensichtlich ein Dorn im Auge. Schon bald wird David nach London geschickt, wo er in einer Flaschenfabrik einer harten und äußerst schlecht bezahlten Arbeit nachgehen muss. Jahre vergehen, David ist inzwischen ein junger Mann, als ihn die Nachricht vom Tod seiner Mutter erreicht. Zutiefst erschüttert flieht er aus der Fabrik zu seiner Tante Betsey Trotwood (Tilda Swinton), die ihm gemeinsam mit ihrem äußerst exzentrischen Mitbewohner Mr. Dick (Hugh Laurie) wieder auf die Beine hilft. Doch Davids Reise ist noch lange nicht zu Ende, denn allerlei Begegnungen mit verschiedenen Menschen, die ihm nicht immer Gutes wollen, sorgen dafür, dass sein Leben gleich mehrmals durcheinandergewirbelt wird. Allen Widrigkeiten zum Trotz reift in David ein Ziel: Er möchte als Schriftsteller berühmt werden und seinen Teil dazu beitragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“
(Inhalt laut Pressheft)

Am 24. September 2020 erscheint „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ in den deutschen Kinos. Ich habe die Möglichkeit bekommen, diesen Film vorab sehen zu können.
Zusätzlich verlose ich 1×2 Freikarten für „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“. Was zu tun ist, um an die Freikarten heranzukommen, erfahrt ihr im Beitrag.

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„David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ basiert auf dem halbautobiografischen Roman „David Copperfield“ von Charles Dickens.

Es dreht sich um die titelgebende Figur David Copperfield, der als Sohn einer Witwe aufwächst und dann durch eine Verkettung von Ereignissen an mehreren Orten in England lebte und arbeitete. Sein Weg führte ihn aus einer Londoner Flaschenfabrik zu seiner wohlhabenden Tante, die sich mit ihrem skurrilen Cousin das Haus teilt.
Aber wo fängt die Geschichte an und wer ist die Hauptfigur in David Copperfields Geschichte? Eine Frage, mit der sich die Titelfigur ebenfalls auseinandersetzt und den Zuschauer auf eine Reise mitnimmt. Erzählt wird nämlich die Geschichte in einer Rückblende, in der David Copperfield einfach alles erzählt.

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Narrativ überrascht dieser Streifen und kreiert immer wieder Situationen, in denen die Handlung undurchsichtig und leicht konfus wirkt, die Handlungsstränge sich zu teilen scheinen, um schlussendlich wieder zueinander zu finden. Ich hatte, ehrlicherweise, meine Mühen, der Handlung zu folgen, war aber gleichermaßen fasziniert ob der kreativen Umsetzung und der erfrischenden Atmosphäre, die dieser Film erzeugt.

Faszination ist auch das richtige Wort, wenn ich von der Spannung spreche. Der Streifen überzeugt durch seine sehr besondere Art der Erzählung, die unweigerlich dazu führt, dass der Zuschauer sich in die Hauptfigur einfühlen kann. Der entscheidende Punkt dabei ist, dass das Publikum ein sehr gesteigertes Interesse für das Leben von David Copperfield entwickelt. Es wird voller Faszination in den Bann einer außergewöhnlichen Geschichte gezogen.

Die Laufzeit beträgt 119 Minuten. Damit liegt der Streifen noch gerade so unter der Zwei-Stunden-Marke. Was ich jedoch sehr schade finde, ist, dass die literarische Vorlage mit seinen vielen hundert Seiten mit Sicherheit Stoff für mehr Laufzeit gehabt hätte. Dennoch hat „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ insbesondere am Anfang Schwierigkeiten damit, Tempo aufzunehmen. Gerade in den ersten 15 bis 30 Minuten fühlte der Film sich sehr schwer und behäbig an. Danach zieht das Tempo jedoch an, was ausschlaggebend dafür ist, dass die Geschichte mit einer deutlichen Leichtigkeit daherkommt.

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Wie gut ein Streifen funktioniert, liegt auch an der Glaubwürdigkeit der Figuren und ihrer Beziehungen. In diesem Fall hat alles wunderbar und auch sehr skurril funktioniert. Besonders die teilweise absurden Konstellationen scheinen komplett hanebüchen zu sein, überraschen aber schlussendlich mit einem extrem hohen Unterhaltungswert.
Die Emotionen in „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ sehe ich hingegen eher ambivalent. Es gibt Charakterszenen, in denen die Gefühle antreibend sind, aber oft endet es einfach in einer Verharmlosung. Die Geschichte driftet dann in eine komödiantische Richtung.
Mal ganz davon abgesehen ist die Besetzung in dieser Konstellation einfach skurril. Denn auch wenn die Geschichte auf dem Leben von Charles Dickens basiert, wurde beispielsweise auf ethnische Plausibilität keinen Wert gelegt, was total Spaß machte und in das ganze Setting super passte. So spielt beispielsweise Dev Patel mit indischen Wurzeln den Sohn einer weißen Mutter. Es fällt zwar auf und kann irritieren, ich finde es allerdings skurril und auf seine ganz eigene Art sehr komisch.

Musik und Setting sind interessant gewählt und total spannend. Sowohl die Drehorte als auch die musikalische Untermalung haben den Takt vorgegeben und gleichzeitig eine unbeschreibliche Wirkung entfaltet.
Chapeau für diese Auswahl!

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Schlussendlich kommen ich zum Gewinnspiel:
Um die Möglichkeit zu erhalten, auch in den Genuss dieses tollen Films zu kommen und ihn auf großer Leinwand sehen zu können, musst du einfach den Artikel kommentieren und mir verraten, warum du diesen Streifen sehen willst. Bist du ein Charles-Dickens-Fan oder einfach ein Cineast? Lass es mich wissen und mit etwas Glück gewinnst du zwei Freikarten. Das Gewinnspiel endet am 20.10.2020 um 23:59 Uhr.
(Gewinnspielteilnahme nur innerhalb Deutschlands. Du musst mindestens 18 Jahre alt sein oder das Einverständnis deiner Eltern haben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, der Gewinn kann nicht umgetauscht werden.)
Wenn du Interesse an einer Buch-Ausgabe der Geschichte hast, dann schaue gerne mal bei buecherherz vorbei, dort wird ein Exemplar der Charles-Dickens-Geschichte „David Copperfield“ verlost. Ich wünsche allen Teilnehmern viel Glück.


Das Gewinnspiel ist beendet!
Der Gewinner ist der Teilnehmer mit der Nummer 1! Ich gratuliere dem Inhaber des ersten Kommentars!

 

 

 

Am 24. September 2020 erscheint „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ in den deutschen Kinos.
 

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Meine Meinung:
Ich hatte wirklich Spaß mit „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“, da mich der Film auf seine ganze eigene Art unterhalten hat. Es ist die Musik, die Handlung und die Umsetzung.
Über weite Teile ist der Streifen kurzweilig und einfach unterhaltend.
Dabei brilliert er mit einer halbautobiografischen Story, skurrilen Figuren und einer wendungsreichen Geschichte.
Wie sich David Copperfields Weg zum Reichtum und wieder zurück gestaltet, solltet ihr aber besser selbst erfahren, indem ihr euch den Streifen anschaut.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
Setting: 8,5 von 10
GESAMT: 7,9

Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi

Titel: Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi (engl.: „Star Wars: The Last Jedi“)
Genre: Science-Fiction
Regie: Rian Johnson
Musik: John Williams
Produzenten: Kathleen Kennedy / Ram Bergman
Dauer: ca. 146 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

„In der Fortsetzung des Skywalker-Saga schließen sich die Helden aus ‚Star Wars: Das Erwachen der Macht‘ den Legenden der Galaxis an und erleben ein episches Abenteuer, in dem neue Mysterien der Macht aufgedeckt werden.“
(Rückentext der DVD)

Heute dreht es sich um den achten Teil der Star-Wars-Saga.
Nachdem der siebte Teil noch von J. J. Abrams gedreht wurde, hat die achte Episode einen neuen Regisseur. Rian Johnson versucht, den Zuschauer in eine Star-Wars-Welt mitzunehmen, die ihren Ursprung nicht bei ihm hatte. Er hatte die unlösbare Aufgabe, einen Star Wars zu machen, der wie aus einem Guss mit seinem Vorgänger wirkt.
Eines muss ich vorwegnehmen: Er ist gescheitert.

Aber auch sonst stand „Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi“ unter einem schlechten Stern. Mit dem ganz realen Tod Carrie Fishers und dem filmischen Ableben von Han Solo im Vorgänger brechen mehr oder weniger tragende Säulen der Star-Wars-Geschichte weg. Aber mal ganz davon ab: Dieser Teil hat ganz eigene, andere und viel schwerwiegendere Probleme.

Ganz abgesehen davon, dass die Effekte, die Musik und Inszenierung klassisch Star Wars sind und ich damit nicht näher darauf eingehen möchte und werde, hat diese Episode seine Probleme mit den Darstellern.
Kylo Ren/Ben Solo wurde von mir in der Kritik zum Vorgänger als „Milchbubi“ bezeichnet, doch zu meinem Entsetzen musste ich nun feststellen, dass er ein weinerlicher Milchbubi ist. Eine anbahnende Lovestory, eine uneinsichtige Befehlshaberin, ein vorlauter Pilot. All das sind zwar auch Elemente, die in den ersten beiden Trilogien vorkommen, aber Episode 8 macht es besonders schlecht. Es wirkt alles nicht ganz durchdacht – nicht fertig – und vor allem nicht glaubwürdig.

Durch diesen Umstand kommt Episode VIII auch nicht so richtig in die Gänge und bleibt dadurch weit hinter seinen Möglichkeiten. Da hilft auch ein halbwegs cooles Ende nichts.
Wenn ich mir vorstelle, wie es mit Episode IX weitergeht, bekomme ich große Bauchschmerzen. Nachdem Episode VII „ganz okay“ und Episode VIII „unfassbar schlecht“ waren, befürchte ich, dass sie sich nahtlos einreihen wird.

Meine Meinung:
Weit über zwei Stunden diesen unausgegorenen Film zu sehen, hat mich vor allem Nerven gekostet. Ich bin richtig unzufrieden und möchte eigentlich nur noch Episode V gucken, da hatte ich noch meinen Spaß.
Technisch will und kann ich nichts aussetzen, aber inhaltlich bringt Episode VIII einfach überhaupt keinen Spaß. Danke Disney.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Story: 4,0 von 10
Länge: 5,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Setting: 9,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 5,6

Reihenfolge:
1. Star Wars: Episode I – Die Dunkle Bedrohung
2. Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger
3. Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith
4. Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung
5. Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück
6. Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter
7. Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht
8. Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi

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Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht

Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht
Titel: Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht (engl. „Star Wars: Episode VII – The Force Awakens“)
Genre: Science-Fiction
Regie: J.J. Abrams
Musik: John Williams
Produzenten: Kathleen Kennedy / J. J. Abrams / Bryan Burk
Dauer: ca. 130 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 12

„Kylo Ren und die finstere Erste Ordnung haben sich aus der Asche des Imperiums erhoben, doch Luke Skywalker ist verschwunden, als die Galaxis ihn am meisten braucht. Nun liegt es an Rey, einer Schrottsammlerin, und Finn, einem abtrünnigen Sturmtruppler, sich mit Han Solo und Chewbacca zu einer verzweifelten Suche aufzumachen, um die einzige Hoffnung auf Frieden in der Galaxis zu finden.“
(Rückentext der DVD)

Es war eine Frage der Zeit, bis ich mir „Das Erwachen der Macht“ auf DVD anschaue. Nachdem ich ihn bereits im Kino gesehen habe, war es für mich eine klare Angelegenheit, dass ich ihn mir auch auf DVD holen werde, habe ich doch alle bisher erschienenen Star-Wars-Filme auf DVD.
Ich habe mir erst kürzlich eine Soundbar gekauft und wollte einen Film sehen, der durchaus würdig mein neues Equipment einweihen kann. Ob „Star Wars Episode VII – Das Erwachen der Macht“ meine Erwartungen erfüllen konnte, lest ihr hier in meiner Kritik.

Klassisch beginnt auch dieser Star-Wars-Film mit dem berühmten Fließtext „Es war einmal in einer weit weit entfernten Galaxis“.
Die Story dreht sich um unsere neuen Protagonisten, die ungewöhnlichen und unscheinbaren Figuren Rey und Finn. Nach den ersten beiden Trilogien hat auch in „Das Erwachen der Macht“ das Böse einen Namen: Kylo Ren und die Erste Ordnung. Es dreht sich allerdings alles, nach wie vor, um den ewig andauernden Kampf zwischen Gut und Böse.
Die Erzählweise ist sehr chronologisch. Durch viele Ortswechsel und Sprünge zwischen Pro- und Antagonisten sehen wir nicht nur die unterschiedlichsten Handlungsorte, sondern auch immer den für den Zuschauer spannendsten Strang.

Und damit zur Spannung: J. J. Abrams nimmt das Publikum in seine kleine Star-Wars-Welt mit und inszeniert und etabliert nicht nur einen neuen Star Wars, sondern auch neue Figuren mit ihren ganz eigenen Motiven und Eigenarten. Dadurch, dass unser alter Held Luke Skywalker verschwunden ist und man sich in gewisser Weise auf die Suche nach ihm macht, verfolgen wir die Handlung sowohl von Finn, Rey und Han, als auch die Aktivitäten der Ersten Ordnung.
Es ist dabei die ganze Zeit spannend, nicht nur, weil es sich bei diesem Teil um den Anfang einer neuen Trilogie handelt, sondern auch, weil es genügend Geheimnisse gibt, die zum Ende dieses Films nicht aufgedeckt wurden.
Die Inszenierung an sich birgt schon viel Spannungspotential und wenn man sich dann die Actionsequenzen, die Kulissen und die Kostüme oder die Droiden, allen voran der BB-8-Einheit, anschaut, wird man gänzlich in den Bann des Films gezogen, der, wie bei jedem Star-Wars-Film, sehr speziell ist. Die ganze Zeit über gibt es Wechsel zwischen Charakterszenen, in denen wir mehr von den Figuren kennenlernen und erleben dürfen, Actionsequenzen und Science-Fiction-Elementen, die klassisch in das Gesamtbild von Star Wars passen.

Die Länge ist mit rund 130 Minuten sehr angenehm. Viel mehr noch ist er durch seine Schnelllebigkeit ein ungemein kurzweiliger Film.

Die Action ist sehr vielfältig: Von Machtspielereien, Lichtschwertkämpfen, Laserpistolen-Action über Verfolgungsjagden im Weltall, auf den Planeten und Flüge mit dem Millennium Falken ist so ziemlich alles dabei. Dabei ist die Kameraführung selbst immer sehr direkt und nicht verwackelt.
Die Inszenierung auf dem Planeten Jakku, besonders zu Anfang, ist in Bezug auf die Actionsequenzen sehr imposant. Der Flug des Millennium Falken durch ein altes, im Wüstensand versunkenes, imperiales Schlachtschiffes sieht einfach unglaublich gut aus.
Die Lichtschwertszenen sind gut gemacht. Es gibt sowohl ein neuartiges, hochmodernes Lichtschwert, das zwei kleine Energiestrahlen seitlich erzeugt, als auch ein sehr altes, dem man die vergangenen Zeiten ansieht. Die Action im Film funktioniert sehr gut, weil die Kamera, wie bereits erwähnt, sehr direkt ist.

In dem Punkt der Emotionen bekommt der Zuschauer tatsächlich viele sehr unterschiedliche Leistungen geboten.
Wenn man sich Rey (Daisy Ridley) anschaut, sieht man ein ausdrucksstarkes, junges Mädchen, das im Bereich der Mimik viel kann, aber zumindest in ihrem Augenspiel noch vielfältiger werden kann. Finn/FN-2187 (John Boyega) ist da wesentlich schlechter und das obwohl er, gefühlt, mehr Szenen hat, wo es besonders auf seinen Ausdruck ankommt. Immer wieder verlieren die beiden jungen Darsteller, meiner Meinung nach, den Fokus. Die älteren machen das wesentlich besser. Harrison Ford oder Carrie Fisher sind in ihrer emotionalen Vielfalt von der einen Sekunde auf die andere absolut überzeugend. Einerseits sichtlich erfreut, andererseits sehr traurig. Mutig, ängstlich, glücklich und erleichtert. Das wirkt souveräner, echter und auch professioneller.
Die Gefühle sind von Figur zu Figur natürlich unterschiedlich stark ausgeprägt, an einigen Stellen ist es schade, dass man nicht mehr in die Tiefe gegangen ist, wenn es sich um die Vergangenheit von Finn oder Rey dreht. Stattdessen wird die Vergangenheit mehr im Halbsatz erwähnt.
Alles geht auch mit der Authentizität bzw. Glaubwürdigkeit der Figur einher. An dieser Stelle muss ich Kylo Ren (Adam Driver) nennen. Seine Performance war irgendwie nicht sehr glaubwürdig. Nach einem starken Auftritt zu Beginn nimmt seine Leistung und damit auch seine Glaubwürdigkeit stetig ab. Zu Anfang ist er ein richtiger „Bad-Ass“-Antagonist, entpuppt sich im Laufe des Streifens aber immer mehr zu einem Milchbubi mit Selbstzweifeln. Für „Star Wars: Episode VIII“ ist da auf jeden Fall noch großes Steigerungspotential vorhanden.
Es sind schon noch ein, zwei Szenen vorhanden, die gewisse Fehler aufweisen und die Authentizität, insbesondere bei Rey, Finn und Kylo Ren, beeinflussen.

Die musikalische Untermalung war wieder einmal grandios von John Williams inszeniert. Er ist einfach eine Institution und das merkt der Zuschauer in jeder Sekunde. Einfach weil es fast nie komplett leise wird. An diesem Punkt kommt meine neu erworbene Soundbar einfach noch viel mehr zum Tragen. Ich wurde wie im Kino mit ordentlich Druck in die Couch gepresst und habe dabei auch noch meine Nachbarn vorzüglich unterhalten können. An diesem Punkt gibt es einfach nichts zu rütteln.

Das Setting ist erstklassig ausgewählt. Man bekommt viel Grün und Vegetation, Wüste und karge Landschaften, schneebedeckte Planeten oder das Innere von Raumschiffen zu Gesicht. Auch die Kostüme sind wunderbar stilecht und überzeugend. Die Kameraarbeit und die Bilder, die wir zu sehen bekommen, sind teilweise von so einer atemberaubenden Qualität, dass ich ernsthaft die Frage stellen muss, wo man so etwas schon einmal gesehen hat. Wahrscheinlich nirgends.

Meine Meinung:
„Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“ läutet eine neue Trilogie ein und ich bin froh, dass ich diesen Film gesehen habe und dass er mir wirklich gut gefallen hat.
Bei Star Wars bekommt man, und da mache ich mir nichts vor, keine besonders tiefgreifende und komplizierte Geschichte, sondern solides „Gut gegen Böse“.
Episode VII macht seine Sache dennoch gut und weiß mit seinen typischen Star-Wars-Elementen zu überzeugen.

Ich persönlich bin nicht so richtig mit Star Wars aufgewachsen. Als die alte Trilogie herauskam, war ich noch nicht geboren, als die neue Trilogie anfing, war ich schon 12 Jahre alt. Dennoch habe ich mit „Eine neue Hoffnung“ in meinen Kindertagen angefangen und das obwohl ich diesen Hype um Star Wars nie so richtig selbst miterlebt habe und auch nicht von meinen Eltern diese Faszination mit auf den Weg bekommen habe.

Episode VII war also mein erster Star Wars, den ich im Kino gesehen habe. Ich kam glücklich wieder raus und ich schaue mir diese Episode sehr viel lieber an, weil ich so viel mehr mit ihr verbinde, als mit allen anderen. Erste Male vergisst man selten. Mein erstes Mal Star Wars im Kino werde ich auch nie vergessen.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Action: 9,0 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 10 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 8,5

Reihenfolge:
1. Star Wars: Episode I – Die Dunkle Bedrohung
2. Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger
3. Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith
4. Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung
5. Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück
6. Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter
7. Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht
8. Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi

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[Gastrezension] Die Tribute von Panem – Mockingjay 2

IMG_3998Titel: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 (engl. „The Hunger Games: Mockingjay – Part 2“)
Genre: Science-Fiction
Regie: Francis Lawrence
Musik: James Newton Howard
Produzenten: Nina Jacobson / Jon Kilik
Dauer: ca. 137 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 12

„Nachdem sie zum Gesicht der Rebellion ernannt wurde, bricht Katniss Everdeen zusammen mit Gale, Peeta, Finnick und einer Einsatztruppe aus Distrikt 13 ins Kapitol auf, um Panem von Präsident Snows Schreckensherrschaft zu befreien. Die heimtückischen Fallen, die überall auf sie lauern, und die moralischen Entscheidungen vor die Katniss gestellt wird, übertreffen bei weitem die Gefahren, denen sie in der Arena der letzten beiden Hungerspiele ausgesetzt war. Sie realisiert, dass es nicht mehr nur ums bloße Überleben geht, sondern dass die Zukunft ihres ganzen Landes auf dem Spiel steht.“
(Rückentext der DVD)

Hier ist es nun, das große Finale um die Tribute-von-Panem-Reihe.
Nachdem ich an den ersten zwei Teilen viel Spaß hatte, hatte ich ein wenig Angst vor den Verfilmungen des letzten Buches, das für mich ganz klar der schwächste war.

Das "Mockingjay-Menü" im Kino.

Das „Mockingjay-Menü“ im Kino.

Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1“ konnte mich nicht wirklich begeistern. Einzig allein die Liebe zu der Reihe an sich ließ mich den Film gern sehen.
Ich hoffte auf einen würdigen Abschluss im zweiten Teil, den ich mir damals natürlich sofort im Kino ansah.

Nachdem Katniss der Spotttölpel wurde und die Macht der Rebellen in den Propos immer wieder zur Schau stellte, gibt es mehr und mehr Aufstände im ganzen Land, das Kapitol wird geschwächt.
Den Rebellen gelingt es, Peeta, Annie und Johanna aus der Gefangenschaft von Präsident Snow zu befreien und ins Distrikt 13 zu bringen. Katniss freut sich, Peeta endlich wieder in die Arme schließen zu können. Dann wird sie von ihm angegriffen.
So endete Teil 1.

Im letzten Teil der Reihe begleitet man nun Peetas kleine Genesungsschritte, bis Katniss die Präsidentin aus Distrikt 13 bittet, ins Kapitol reisen zu dürfen. Sie will Rache für das, was Peeta angetan wurde.

Diese Reise ist nun Dreh- und Angelpunkt des ganzen Films.
Der Weg ins Kapitol ist natürlich gefährlich und beschwerlich. Man muss Verluste hinnehmen und Anstrengungen bewältigen.
Auch wenn der Weg weit ist, gibt er tatsächlich nur relativ wenig Inhalt her. Trotzdem kommt der Film auf über zwei Stunden. Ein paar Längen sind also vorprogrammiert.

Gewalt und Action sind auch in diesem Teil ein zentrales Element. Das trägt bedeutend zur düsteren und dramatischen Atmosphäre bei. Es werden Leute erschossen, bei Explosionen in die Luft gesprengt oder zerfleischt. Die Szenen werden aber nie explizit.

Gefühlstechnisch gibt es keine große Veränderung zu den Vorgängern. Die Hauptfiguren finde ich immer noch authentisch und überzeugend, obwohl Jennifer Lawrence das ein oder andere Mal sicher ein wenig „drüber“ ist. Die Nebenfiguren verbesserten sich jedoch auch im letzten Teil nicht. Egal ob Mutter Everdeen, Präsidentin Coin oder die Friedenswächter. Alle wirkten aufgesetzt, ihre Emotionen platt hingespielt.

Eine Besonderheit bei der Besetzung ist Philip Seymour Hoffman. Er verstarb leider bevor die Reihe abgedreht war. Deswegen war er vor allem in der zweiten Hälfte des Films kaum noch vertreten. In manchen Szenen wurden bereits gedrehte Bilder von ihm eingefügt, in anderen wurde seine Rolle durch eine andere Figur ersetzt. Damit verlor der Film eine authentische und sympathische Figur.
Der Film ist ihm gewidmet.

Musikalisch konnte mich der Letzte Teil nun aber als einziger so richtig überzeugen.
Immer noch gab es ausschließlich instrumentale Stücke, doch die passten dieses Mal sehr gut zu den jeweiligen Szenen, Emotionen und Stimmungen.
Vor allem der Bezug zu dem Lied „The Hangig tree/ Der Henkersbaum“, das Katniss in Mockingjay 1 sang, war sehr schön und gut gemacht.

IMG_4025Meine Meinung:
Ich mag die Panem-Reihe sehr, obwohl ich viele Schwierigkeiten mit ihr hatte.
Ins erste Buch kam ich schlecht rein und beim dritten musste ich mich durchquälen.
Ich glaube, richtig begeistert war ich dann aber erst, als es die Filme gab. Für mich persönlich sind das sehr gute Umsetzungen der literarischen Vorlage.
Das ist natürlich Fluch und Segen, denn durch die Nähe zum Buch gefielen mir auch die beiden Mockingjay-Teile nicht so richtig gut.
Eine Freundin fragte mich, ob ich mir mit ihr ein zweites Mal diesen Abschluss im Kino angucken würde. Ich habe abgesagt. Ein zweites Mal innerhalb so kurzer Zeit hätte ich einfach nicht ertragen. Mir war der Film oft zu langgezogen und langweilig.
Die Stärken liegen für mich klar in den Hauptfiguren und der Atmosphäre.
Die Story allein hätte mich wohl eher enttäuscht.

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 6,9

Reihenfolge:
1. Die Tribute von Panem – The Hunger Games
2. Die Tribute von Panem – Catching Fire
3. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1
4. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2

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Autor: buecherherz