Schlagwort-Archive: Frank Grillo

The First Avenger: Civil War

Titel: The First Avenger: Civil War (engl. „Captain America: Civil War“)
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Anthony Russo / Joe Russo
Musik: Henry Jackman
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 142 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 12

„Aus Freunden werden Feinde, aus Verbündeten Gegner – und über allem schwebt eine völlig neue Bedrohung, die das ganze Universum einschneidend verändern wird!
‚The First Avenger: Civil War’ beginnt genau dort, wo ‚Avengers: Age of Ultron’ aufgehört hat: Unter Führung von Captain Steve Rogers (Chris Evans) ist das neue Team der Avengers weiterhin für den Erhalt des Friedens im Einsatz, als sie in einen internationalen Vorfall verwickelt werden, der erhebliche Kollateralschäden verursacht. Schnell werden Forderungen nach einer Kontrolle der Einsätze der Avengers laut. Dieser neue politische Druck treibt einen tiefen Keil zwischen Captain America und Iron Man (Robert Downey Jr.) und das daraus entstehende Kräfteringen spaltet das Team der Avengers in zwei Lager. Unüberwindbare Gräben tun sich auf – gerade als ein neuer skrupelloser Feind auf der Bildfläche erscheint…“
(Rückentext der DVD)

Die MCU-Reihe geht bei mir weiter und dieses Mal habe ich mir den dritten Teil von Captain America angeschaut. Jeder weiß, wer damit gemeint ist, doch irgendwelche „Experten“ meinen es nicht gut mit uns, denn die deutsche Übersetzung der Titel ist im Zuge dieser besonderen Filmreihe etwas aus dem Ruder gelaufen. Während Teil eins noch „Captain America: The First Avenger“ hieß, war der deutsche Titel des zweiten Teils schon etwas anders: „The Return of the First Avenger“. Teil drei heißt wiederum „The First Avenger: Civil War“. Im englischen Original heißen alle drei Teile im Übrigen „Captain America“ – jeweils mit einem Namenszusatz.
Zwar ist diese Reihe in ihrer Umbenennung für den deutschsprachigen Raum immer noch irgendwie im Rahmen, aber dann auch wiederum nicht. Mich jedenfalls stört es, dass „Captain America: Winter Soldier“ im deutschen „The Return of the First Avenger“ heißt.
Nun möchte ich aber zum ursprünglichen Thema kommen: „Captain America: Civil War“.

Die Grundgeschichte scheint sehr einfach zu sein, für mich war sie jedoch bei weitem nicht so vorhersehbar, wie ich es erwartet habe. Bei diesem Streifen von einer Quintessenz zu sprechen, fällt mir etwas schwerer, da der Film sich etwas reißerisch der grundlegenden Frage stellt, wie sehr die Freiheit des Einzelnen beschnitten werden darf, um die Sicherheit von vielen zu schützen. Diese existenziellen Fragen sind auch heute noch von Bedeutung.

Auch wenn „Civil War“ im Kern solche Themen behandelt, ist er dennoch ein Captain-America-Abenteuer und zwar – bis hier hin – das beste Solo-Abenteuer im MCU.
Die Handlung schließt direkt an die Geschehnissen von „Avengers: Age of Ultron“ an. Es wird mitunter ebenjene Geschichte aufgearbeitet, in dessen Folge sich die Avengers einige Anschuldigungen anhören lassen dürfen. Auch treten in diesem Kontext neue Figuren in Erscheinung, die ganz eigene Motive verfolgen, um die Ereignisse zu verarbeiten.
Viel mehr möchte ich zu der Story von „The First Avenger: Civil War“ nicht verraten.

Die ganze Atmosphäre in diesem Film ist von der ersten bis zur letzten Sekunde extrem bemerkenswert, denn sie wird mit zunehmender Dauer immer düsterer. Die Bildgestaltung zu Beginn des Streifens ist überwiegend hell mit glänzenden Oberflächen und einer guten Struktur. Auch dort sehen wir vereinzelt matte und deckende Farben, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, was sich im Grunde auch in den Kostümen von Iron Man und Captain America widerspiegelt. Irgendwann in der Mitte des Streifens erfährt „The First Avenger: Civil War“ in der Bildsprache eine Kehrtwende. Deckende und matte Farben dominieren dann das Bild und glänzende und helle Oberflächen sind stark zurückgenommen. Das ist insofern interessant, weil es übergeordnet aussagt, von wo das MCU herkommt und wohin es gehen wird, nicht nur mit den Charakteren, sondern ganz konkret auch mit der Handlung. Aus einer glänzenden Vergangenheit in eine düstere Zukunft?
Ganz direkt daran gekoppelt hängt auch die Spannung. Selten hat mich ein MCU-Film so sehr gefesselt wie dieser. Gleichzeitig fiel mir eine Besprechung selten so schwer, wie von „Captain America: Civil War“, ist die Handlung doch vielschichtig, in der Komposition der Bilder einfach für die große Leinwand gemacht und atmosphärisch, gestalterisch und von den darstellerischen Leistungen nicht nur auf dem Punkt, sondern ganz klar over the Top.

Entsprechend glaubwürdig fallen die Figuren in diesem Setting aus. Sei es ein Tom Holland als Spider-Man, der zu dem Zeitpunkt des Erscheinens von „Civil War“ noch kein Solo-Abenteuer hatte, oder Daniel Brühl als Helmut Zemo, dessen Rolle ich nicht näher erläutern möchte. Natürlich sind auch all die anderen Superhelden dabei, die sich schlussendlich für eine Seite entscheiden. „Team Cap“ oder „Team Iron Man“?

Das Setting, die Effekte, die Filmmusik, die Kostüme und alles, was drum herum eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielt, ist in diesem Film einfach grandios. Klar, die allermeisten Kostüme sind bekannt, jedoch hat in keinem Film zuvor der Iron-Man-Anzug so schön gestrahlt und das Captain-America-Outfit so rough ausgesehen wie hier. Die Filmmusik hat den Streifen perfekt untermalt und hat auch spannungstechnisch Akzente gesetzt. Die Effekte, wovon einige künstlich mithilfe von CGI produziert wurden, andere wiederum ganz handgemacht sind, wirken nie deplatziert oder minderwertig. Die Kulissen und insbesondere die echten Schauplätze – wovon einige auch in Deutschland liegen – passen perfekt zum Geschehen. Dadurch, dass Orte wie der Flughafen Leipzig/Halle oder eine Fußgängerunterführung aus Berlin als Drehort hergehalten haben, wirkt der Streifen tatsächlich geerdet und weniger auf Hochglanz poliert, wie beispielsweise die übrigen Solo-Abenteuer aller Superhelden aus dem MCU.

Meine Meinung:
Ich könnte die ganze Zeit so weiterschreiben und ich würde am liebsten hier näher ins Detail gehen, aber ich möchte nicht spoilern, daher tue ich es auch nicht. Inzwischen sollten die allermeisten Leute, die sich für Filme und gute Geschichten interessieren, diesen Streifen kennen, die werden dann aber auch wissen, was ich meine, ohne dass ich es benenne.

„The First Avenger: Civil War“ hat mich umgehauen. Ich bin nach wie vor kein Verfechter des MCU, aber die Storyline, der Aufbau der Geschichte und das Hinführen zu diesem Punkt durch die einzelnen Solo-Abenteuer, suchen Ihresgleichen. Die Stringenz, mit der diese Reihe umgesetzt wurde, ist bemerkenswert und dass es zu einer solchen Spaltung kommt, war früher oder später abzusehen. Vom Aussehen, der Handlung und den Akteuren kommt dieser Film einem „The Dark Knight“ ziemlich nahe, nur eben mit dem Unterschied, dass das MCU gleich mit 10 Helden aufwarten muss, wohingegen es für Warner Bros. und DC reicht, einen dunklen Ritter und einen anarchistischen Verrückten auf die Leinwand zu bringen.

Nichtsdestotrotz muss ich eine klare Empfehlung aussprechen – retrospektiv auch für die meisten vorangegangenen Streifen des MCU, wenn es zur Folge hat, dass man dann hier landet.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Action: 9,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 8,8

Reihenfolge:
1. Captain America – The First Avenger
2. The Return of The First Avenger
3. The First Avenger: Civil War

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

The Return of the First Avenger

Titel: The Return of the First Avenger (engl.: „Captain America: The Winter Soldier“)
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Anthony Russo / Joe Russo
Musik: Henry Jackman
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 130 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 12

„Zwei Jahre sind vergangen, seit Steve Rogers alias Captain America (Chris Evans) gemeinsam mit den Avengers in New York einen außerirdischen Angriff zurückgeschlagen hat.

Zurück in Washington, kämpft er im Auftrag von Nick Fury (Samuel L. Jackson) gemeinsam mit Natasha Romanoff alias Black Widow (Scarlett Johansson) erfolgreich in neuen Geheimoperationen. Als bei einem Einsatz ein S.H.I.E.L.D.-Agent unter Beschuss gerät, wird Rogers plötzlich in ein Netz von Intrigen hineingezogen, das zu einer Gefahr für die ganze Welt zu werden droht. Gemeinsam mit seinen Verbündeten steht er schon bald einem ebenso unerwarteten wie höchst gefährlichen Gegner gegenüber – dem Winter Soldier.“
(Rückentext der DVD)

Auf meiner Reise durch das Marvel-Cinematic-Universe führte mich mein Weg zum zweiten Abenteuer von Captain America. Der deutsche Titel lautet „The Return of the First Avenger“, was das immer mit den anderen Titeln soll, weiß ich auch nicht. Die deutschen Vermarkter haben wohl irgendein Problem mit „Captain America: The Winter Soldier“.

Der Zuschauer merkt schon sehr früh, dass er mit der Captain-America-Reihe keine gewöhnlichen Comicverfilmungen bekommt. Ohne den dritten Teil zu kennen, kann man bereits jetzt und nach nur wenigen Minuten im zweiten Teil feststellen, dass die Grundthematik hinter dieser Verfilmung eine ganz Besondere ist. Rückblickend betrachtet, verändert dieser Film sogar die Handlung des Vorgängers. Bisher kann man aber sagen, dass sich „Captain America“ zwei Elementen hingibt. Das erste Element ist oberflächlich betrachtet ein reines Action-Element. Besonders auffällig sind die vielfältigen Variationen: Explosionen, Schießereien und Nahkampf-Szenen, die allesamt durchchoreografiert und dabei nicht zu viel sind. Es wird eine perfekte Balance zwischen Actionsequenzen und Charakterszenen geschaffen, die alles sehr homogen wirken lässt.
Das zweite Element ist im Grunde ein tiefgreifend-moralisches Element. Ganz klar wird hier der Charakter von Steve Rogers hervorgehoben, der auf eine besorgniserregende Art und Weise fragt, wo Freiheit anfängt, wo sie aufhört und welche Mittel zur Verteidigung erlaubt sind.
Damit ist „The Return of the First Avenger“ weitaus philosophischer als alle anderen Filme aus dem MCU.

Die Handlung ist chronologisch erzählt und stringent aufgebaut. Was ich leider wieder nicht so toll finde, ist, dass man sich nicht auf die Ereignisse aus dem ersten Zusammenkommen der Avengers bezieht. Stattdessen ist dieser Teil, natürlich ganz im Stile eines Einzelabenteuers, losgelöst zu betrachten. Erzähltechnisch wartet der Streifen nicht nur mit einer schlüssigen Handlung auf, sondern auch durch einige Wendungen und Überraschungen.

Grundsätzlich steckt in diesem Streifen sehr viel Spannung und das auch gleich auf mehreren Ebenen. Auf der Handlungsebene sind es Intrigen und Manipulationen, die immer wieder das Interesse der Zuschauer wecken und nach oben treiben. Unterstützt wird die Handlung durch ein paar sehr hübsche und sehr stark inszenierte Actionsequenzen. Zu guter Letzt ist es die Charakterebene, die für Spannung sorgt. Figuren und ihre Beziehungskonstellationen sind dabei extrem unterhaltsam und bergen die komplette Zeit Konfliktpotential.

Stark sind auch die emotionalen Ausprägungen, dabei agieren die Figuren stets gefühlstechnisch glaubwürdig. Der moralische Aspekt, der immer wieder von Captain America angestoßen und hervorgehoben wird, spielt da eine nicht unwesentliche Rolle. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man auch die List, mit denen die Charaktere ausgestattet sind.
Dem Cast kann man bloß eine herausragende Leistung attestieren.
Folgerichtig steht es ähnlich positiv um die Glaubwürdigkeit der Darsteller.

Die Musik ist einzig darauf ausgelegt, den Film zu untermalen, ohne dabei ein besonderes Alleinstellungsmerkmal zu besitzen. Ganz anders sieht es da mit dem Setting aus. Die Kameraarbeit ist solide und folgt den Prinzipien des Marvel-Cinematic-Universe. Actionlastig und auf maximale Spannung ausgelegt.
Die Kulissen überzeugen durch eine hohe Vielfalt, die einzig und allein dem Film hilft, die Story glaubwürdig zu transportieren und darzustellen. Die Auswahl ist dahingehend sehr gelungen.

Meine Meinung:
„The Return of the First Avenger“ ist der bisher beste Film im gesamten MCU. Die Story, die Spannung und die Glaubwürdigkeit haben mir insbesondere bei dieser außergewöhnlichen Thematik gut gefallen. „Captain America“ zeigt beispielhaft, wie Action- und Charaktersequenzen miteinander agieren können, ohne dass dabei eine komplett hanebüchene Story bei herumkommt und der Unterhaltungswert auf mehreren Ebenen gegeben ist.

Im Gegensatz zu den „Thor“-Filmen, wo mit jedem neuen Teil die Qualität abnimmt, schafft es „Captain America“ nicht nur seine Heimat zu retten, sondern auch meinen Filmspaß, denn den hatte ich gewiss.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 9,5 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 7,0 von 10
GESAMT: 8,0

Reihenfolge
1. Captain America: The First Avenger
2. The Return of the First Avenger
3. The First Avenger: Civil War

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Prison Break (Staffel 1)

Titel: Prison Break (Season 1)
Idee: Paul Scheuring
Genre: Action / Drama
Musik: Ramin Djawadi (Main Titles)
Dauer: 22 Folgen à ca. 42 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2005 / Deutschland: 2007
Altersfreigabe: FSK 16

„Lincoln Burrows (Dominic Purcell) sitzt im Gefängnis und wartet auf seine Hinrichtung. Doch sein Bruder Michael (Wentworth Miller), der als Bauingenieur beim Bau des Gefängnisses mitgearbeitet hat, ist von Lincolns Unschuld überzeugt und hat einen gewagten Plan: Er lässt sich absichtlich bei einem Bankraub verhaften, um in dieselbe Haftanstalt zu kommen und mit Lincoln auszubrechen. Leider verläuft der ausgeklügelte Plan aber alles andere als glatt, denn im Knast weiß niemand, wer Freund und wer Feind ist, und für Lincoln tickt gnadenlos die Uhr: Bis zur Exekution sind es nur noch wenige Tage!“
(Rückentext der DVD)

Ich als kleiner „Fanboy“ von Comicverfilmungen und Serien habe natürlich auch die erste Staffel von „Legends of Tomorrow“ im Free-TV gesehen. Zunächst hat das wenig mit dieser Serie zu tun, aber Kenner wissen, dass Dominic Purcell und Wentworth Miller beide sowohl eine größere Rolle bei „Legends of Tomorrow“ als auch eine kleiner Rolle bei „The Flash“ hatten. Als ich dann gelesen habe, dass sie sich dazu entschieden haben, eine fünfte Staffel von „Prison Break“ zu drehen, wusste ich sofort, wen ich ansprechen könnte, um die ersten vier zu sehen: Meine Schwester.
Sie lieh mir dann auch prompt alle vier Staffeln auf DVD aus. Wie die erste Staffel von „Prison Break“ bei mir abgeschnitten hat, könnt ihr also nun in meiner Kritik lesen.

Der Rückentext der DVD gibt ziemlich genau wieder, was man von der Staffel erwarten kann, ohne zu viel zu verraten. Ich kann an dieser Stelle nicht näher ins Detail gehen, ohne dabei die Beziehungen der Protagonisten aufzulösen und diesen Spaß möchte ich euch nicht nehmen.
Spannungstechnisch macht es diese Season ziemlich clever. Jede Folge endet mit einem Cliffhanger und erzeugt bei dem ganzen Unterfangen aus dem Gefängnis auszubrechen noch einmal zusätzlich Spannung. Auch bei der Nebenhandlung spielt sich einiges in und neben dem Gefängnis ab. Glücklicherweise ist das stimmig, passend zur Geschichte und fügt sich nahtlos in das Geschehen ein. Die Nebenschauplätze überraschen dabei immer mit einem strukturierten Handlungsverlauf und einer direkten Auswirkung auf die Hauptgeschichte.
Ergänzend zur Handlung muss man allerdings auch sagen, dass sie sehr stark konstruiert ist und damit kommen wir zum nächsten Punkt, der besonders wichtig, wenn die Story so aufgebaut ist: Die Darsteller.

Mit Wentworth Miller und Dominic Purcell hat diese Serie zwei Gesichter, die ihre Sache mehr als gut machen. Als Lincoln Burrows und Michael Scofield tragen beide den Löwenanteil der Serie und dabei lassen sie es so einfach aussehen. Mitunter erkennt man an der Leistung dieser beiden Akteure, wie viel Schauspielkunst in der Serie steckt. Einen besonderen Blick muss man auch auf die Ortschaft legen und das in Bezug zur schauspielerischen Leistung setzen, denn in einem echten Gefängnis zu drehen, wo tatsächliche verurteile Schwerverbrecher, wie z.B. der Serienmörder John Wayne Gacy, inhaftiert waren, stelle ich mir besonders heikel vor.
Das gilt aber auch für die Nebendarsteller, die ja am gleichen Ort drehen mussten.
Ob sympathisch oder nicht: Die Darstellungen von Robert Knepper und Peter Stormare als Mithäftlinge sind ebenso herausragend wie die von Amaury Nolasco oder Sarah Wayne Callies als Häftling und Ärztin. Die Harmonie innerhalb des Casts scheint zu stimmen, denn die unterschiedlichsten Konstellationen fühlen sich beim Anschauen nicht nur gut, sondern auch echt an.

Aber nicht nur die Umstände, die Qualität der Darsteller oder die Originalität bzw. Authentizität haben so ziemlich gestimmt, sondern auch die Darbietung der Emotionen. Jede Figur hatte in der 22 Episoden langen ersten Staffel genug Raum, um sich, seine Beweggründe und seine Geschichte zu zeigen. Dementsprechend konnte sich jeder Charakter im Verlauf der Handlung für sich typisch integrieren und agieren, ohne dass es aufgesetzt, geschweige denn künstlich aussieht.
Aufgrund der vielen Figuren ist die emotionale Palette durchgehend breit aufgestellt und dabei spielen nicht nur die „Insassen“ eine Rolle, sondern eben auch ganz entscheidend die Figuren aus der Nebenhandlung.
Frank Grillo („The Purge: Election Year“), Robin Tunney oder Marshall Allman leisten als Grundsäulen der Nebengeschichte hervorragende Arbeit. Paul Adelstein ist als Antagonist ebenso glaubwürdig wie die anderen drei. Grundsätzlich kann ich an dieser Stelle jeden Nebendarsteller nennen, denn in dieser Serie funktionieren die Figuren allesamt. Es gibt tiefe und facettenreiche Figuren, die Emotionen passen sehr gut. Jeder hat genug Zeit und Raum, um sich zu entfalten und sich entsprechend zu präsentieren.
Ich bin vom Cast absolut überzeugt.

Das Setting ist originell und passend. Die Serie ist nicht im Studio, sondern in einem echten Gefängnis entstanden und das Besondere: In diesem Gefängnis saßen echte Schwerverbrecher ihre Strafe ab und wurden zum Teil auch hingerichtet. Auch die Kostüme waren realitätsnah und haben ihre Wirkung nicht verfehlt.

Die Schnitte waren sauber und gut getimt. Auch der Tonschnitt hat gepasst. Das Stilmittel, dass der Ton einer vorangegangenen Szene in die Folgeszene hineingeht und sie so einleitet, war extrem gut, aber auch gleichzeitig nicht zu häufig eingesetzt.

„Prison Break“ ist eine Action-Drama-Serie, mit viel Drama und keiner klassischen Action. Das ist kein Nachteil, denn das Genre passt selten so gut wie bei dieser Serie. Die Action äußert sich nicht in Explosionen, Verfolgungsjagden oder Schießereien, sondern in extremer Aufregung. Die Inszenierung unterstützt die Thematik eines Ausbruches aus dem Gefängnis und das ist eben auch Grund dafür, dass „Prison Break“ unterm Strich eine absolute Empfehlung bekommt.

Was mich besonders freut, ist, dass die Länge endlich mal wieder den Titel „Serie“ verdient hat. 22 Folgen à 42 Minuten ist eine lange Zeit, aber es benötigt Zeit, eine gute Geschichte zu erzählen und in diesem Rahmen erhält sie ausreichend Platz, um sich vollends zu entfalten.

Am Ende bleibt die Musik, die zurückhaltend aber gleichzeitig auch atmosphärisch ist. Sie ist aber zu wenig vorhanden, um nachhaltig im Kopf zu bleiben oder gar das Zünglein an der Waage zu sein. Sie ist gut, aber nicht so gut wie alles andere an dieser Serie.

Meine Meinung:
Als damals „Prison Break“ im Free-TV lief, habe ich angefangen es zu schauen. Als ich dann eingezogen wurde, hatte ich urplötzlich keine Zeit mehr, mich mit dieser Serie zu beschäftigen. Immerhin ist das auch schon ganze 10 Jahre her und heute hat mich die Serie auch wieder abgeholt, gefesselt und voller Spannung habe ich eine Folge nach der anderen angesehen.

Inzwischen läuft die fünfte Staffel im Free-TV und sobald meine Schwester auch diese auf DVD hat, werde ich sie mir ausleihen und anschauen, denn wenn das Niveau so bleibt, wie in Staffel 1, dann werde ich noch jede Menge Spaß mit „Prison Break“ haben.

Es bleibt mir nichts anderes übrig, als dieser Serie eine klare Empfehlung auszusprechen.

Meine Wertung:
Story 8,0 von 10
Genre: 9,0 von 10
Spannung: 9,5 von 10
Länge: 9,5 von 10
Authentizität: 10 von 10
Emotionen: 8,5 von 10
Schnitt: 7,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,6

Reihenfolge:
1. Prison Break (Staffel 1)
2. Prison Break (Staffel 2)

The Purge: Election Year

the-purge-election-year_coverTitel: The Purge: Election Year
Genre: Thriller
Regie: James DeMonaco
Musik: Nathan Whitehead
Produzenten: Michael Bay / Jason Blum / Andrew Form / Bradley Fuller / Sébastien Lemercier
Dauer: ca. 104 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 16

„In der Purge-Nacht herrscht alljährlich zwölf Stunden lang absolute Gesetzlosigkeit. Senatorin und Präsidentschaftskandidatin Charlie Roan (Elizabeth Mitchell) setzt sich für die Abschaffung dieses blutigen Gesetzes ein und spaltet die Nation damit in Befürworter und Gegner der brutalen Tradition. In diesem Jahr fällt das Ritual auf den Abend vor der Präsidentschaftswahl. Sicherheitschef Leo Barnes (Frank Grillo), der sich vor zwei Jahren gegen einen blutigen Racheakt in der Purge-Nacht entschieden hatte, ist für die Sicherheit der Senatorin verantwortlich. Als die Nacht der puren Anarchie beginnt, werden Roan und Barnes durch einen hinterhältigen Verrat auf die Straße getrieben. Vollkommen auf sich allein gestellt, kämpfen sie darum, bis zum Morgengrauen zu überleben…“
(Rückentext der DVD)

Heute habe ich mir den dritten Teil der „The Purge“-Reihe angeschaut. Grundsätzlich habe ich mich gefreut, da das ganze Thema in den ersten beiden Teilen unglaublich spannend inszeniert und mit extrem viel Nervenkitzel versehen war. Darüber hinaus lässt der Gedanke an so einen Tag, auch wenn es reine Fiktion ist, das Blut in den Adern gefrieren.

Erstmalig bauen mit „Anarchy´“ und „Election Year“ zwei Teile aufeinander auf, sind aber zeitlich ganz klar von einander getrennt. Die Geschehnisse vom dritten Teil spielen rund zwei Jahre nach seinem Vorgänger, aus dem wir auch schon die Figur Leo, gespielt von Frank Grillo, kennen.

Beginnend mit einer großen Rückblende, hat der Streifen keine weiteren Kniffe in der Art der Erzählung parat. Mithilfe der Rückblende wird die Senatorin Roan in die Handlung eingeführt und verdeutlicht, wie und warum sie sich zur Säuberung positioniert.
Handlungs- und spannungstechnisch liegen allerdings Welten zwischen dem dritten und den beiden ersten Teilen. Nach zwei Fortsetzungen weiß man nun, worum es geht und was der Sinn und Zweck hinter der Purge-Nacht ist. „Election Year“ macht aus einer sehr dystopischen Vorstellung mit einem hohen Gruselfaktor ein actionreiches Katz-und-Maus-Spiel, das mich viel zu sehr an Filme von Steven Segal oder Jean Claude van Damm erinnert.
In diesem Teil macht die Handlung den nächsten logischen Schritt, doch wird hier versäumt, die Motive deutlicher zu untermauern. Die Idee ist zwar gewachsen, jedoch die Umsetzung nicht.
Und auch die nervenzerreißende Spannung ließ so stark nach, dass der Film mit seinen Vorgängern nur noch wenig gemeinsam hat.

Die Charaktere sind durch die Bank eindimensional. Es gibt nur weiß oder schwarz. In einer Nacht wie dieser ist es zwar wenig verwunderlich, dass die einen morden und die anderen eher wegrennen, aber auch das Umfeld, in das die Figuren gebettet werden, ist stark konstruiert und wirkt dadurch einfach unglaubwürdig.
Die Emotionen reihen sich nahtlos in diese Unglaubwürdigkeit ein. Der Funkte zum Publikum springt nicht über. Ein wesentlicher Punkt ist der Vergleich zum ersten Teil „The Purge – die Säuberung“, in dem besonders die Gruselmomente hervor stachen.

Mit rund 104 Minuten ist der Streifen mehr als auserzählt. Die meiste Zeit geht eh für ausgedehnte Actionsequenzen drauf. Die reine Geschichte würde auch mit 20 Minuten weniger sehr gut auskommen und wäre dann immer noch in voller Gänze erzählt.

Im dritten Teil der „The Purge“-Reihe bekommt die Action einen größeren Platz. Explosionen aber auch Kampfszenen mit Stich- und Schusswaffen erinnern an alte Actionfilme wie „Alarmstufe Rot I+II“ mit Steven Segal. Besonders innovativ waren die eingesetzten Effekte allerdings nicht. Irgendwie und irgendwo hat man solche Szenen ja doch schon gesehen. Die Spannung wird nur kaum merklich nach oben getrieben.

Die Musik ist spannungsfördernd aber unauffällig und nichtssagend. Sie war allerdings wohl dosiert und nicht störend.

the-purge-election-year_dvdMeine Meinung:
„The Purge – Die Säuberung“ faszinierte mich mit ihrer außergewöhnlichen Geschichte und dem dystopischen Gedanken. Außerdem war die Inszenierung wie in einem Kammerspiel und sorgte für reichlich Nervenkitzel.
Teil 2 „Anarchy“ führte uns erstmal nach draußen und zeigte uns Bilder der Purge bei Nacht auf der Straße.
„Election Year“ brachte mir nichts Neues. Keine Besonderheit, die die Idee hinter der Geschichte entscheidend voranbringt.
Über weite Strecken konnte mich der Film nur mittelmäßig unterhalten. Ich hatte wenig Spaß und verspürte keinen Nervenkitzel und durch die schlechte Leistung der Schauspieler waren sie mir auch egal. Ich war ihnen nicht nahe genug, um mit ihnen den Überlebenskampf anzunehmen.
Ich bin wirklich enttäuscht von diesem Film und verstehe nicht, wie manch einer sagen kann, dass die „The Purge“-Reihe im Laufe der Filme immer besser wurde. Ich sehe das absolut anders und aus diesem Grund vergebe ich folgende Punktzahlen:

Meine Wertung:
Spannung: 5,5 von 10
Story: 5,5 von 10
Länge: 4,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 3,0 von 10
Action: 6,0 von 10
Musik: 6,0 von 10
GESAMT: 4,9

Reihenfolge:
1. The Purge – Die Säuberung
2. The Purge: Anarchy
3. The Purge: Election Year

The Purge: Anarchy

the-purge-anarchy_coverTitel: The Purge: Anarchy
Genre: Thriller
Regie: James DeMonaco
Musik: Nathan Whitehead
Produzenten: Michael Bay / Jason Blum / Andrew Form / Bradley Fuller / Sébastien Lemercier
Dauer: ca. 99 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 16

„Für zwölf Stunden im Jahr sind alle Verbrechen legal. Im neuen Amerika beginnt die nun sechste Purge-Night, bei der die Bevölkerung allen Hass und alle Aggressionen ausleben darf. Ausgerechnet in dieser Nach bleibt das Auto des streitenden Pärchens Liz und Shane liegen. Auf der Flucht vor einer maskierten Bande begegnen die beiden Leo, der eigentlich den Tod seines Sohnes rächen will. Stattdessen muss Leo die beiden nun in der Horrornacht beschützen. Ein tödliches Wettrennen beginnt.“
(Rückentext der DVD)

Mit „The Purge: Anarchy“ habe ich auch nun den zweiten Teil gesehen. Ob ich wieder so gut unterhalten wurde, wie in „The Purge – Die Säuberung“, kann man hier nachlesen.

Alles, was die Handlung betrifft, beschreibt der Rückentext schon sehr gut und deswegen werde ich da nichts weiter hinzufügen außer, dass sie ein Jahr nach dem ersten Teil angesiedelt ist. Nachdem der erste Teil eher wie ein Kammerspiel daher kam, ist „The Purge: Anarchy“ nicht in einem Haus, sondern außerhalb von Gebäuden angesiedelt.
Die Geschichte ist linear und einfach erzählt. Man erfährt immer, was den Figuren passiert oder wo sie sich befinden. Einzig die Gedanken und Gefühle bleiben dem Zuschauer verborgen.
Die Erzählweise kommt auch ohne Kniffe aus, denn einzig die Darstellung von Tötungen, den brutalen Umgang mit Waffen und das skrupellose Verschleppen von Menschen ist in der Darstellung so extrem und explizit, dass es deutlicher nicht geht. Wenn man das alles sieht, bedarf es keinem zusätzlichen Kniff oder besonderer Raffinesse. Eigentlich verdient dieser Film auch eine FSK-18-Einstufung.

Spannungstechnisch knüpft „The Purge: Anarchy“ an seinem Vorgänger an. Es ist alles wieder sehr düster gehalten, mit dem Unterschied, dass sich die Protagonisten dieses Mal nicht in einem Haus, sondern auf freier Straße befinden. Was diesem Streifen im Vergleich zum ersten Teil fehlt, ist dieser extreme Nervenkitzel, der im Vorgänger, z.B. durch ein Leuchten mit der Taschenlampe in einen dunklen Raum, hervorgerufen wurde. In der Fortsetzung fehlt das Spielen mit den Emotionen, mit dem Interesse des Zuschauers und das lässt ihn im Vergleich in diesem Punkt etwas schwächer werden.
Aber es sei gesagt, dass sich dieser Film immer noch auf einem guten Niveau befindet.

Mit rund 99 Minuten Laufzeit geht dieser Streifen auch ein Stück länger als „Die Säuberung“ und das merkt man ihm auch an. Die Geschichte bekommt eine Richtung. Auch eine kleine Nebenhandlung bekommt Luft zum Atmen, das hat mir sehr gut gefallen. Allerdings fehlt dem Streifen etwas Tempo, das aber sehr gut mit einem breiterem Cast und tieferen Charakteren kompensiert werden kann.

Die Emotionale Palette ist natürlich wieder stark auf das der Angst begrenzt. Allerdings erfährt man hier auch abseits der Haupt-Geschehnisse Handlungsmotive, die durchaus auch einen emotionalen Hintergrund haben.

Alle Figuren haben sich die meiste Zeit echt angefühlt und in diesem Szenario waren sie glaubwürdig und authentisch.

Die Musik war unterstützend und instrumental gehalten. Alles andere hätte dem Film nicht gut getan. Sie wurde gut eingesetzt und hat dem Streifen nie die Show gestohlen.

the-purge-anarchy_dvdMeine Meinung:
Mich konnte man wieder gut mit dieser etwas anderen Geschichte wunderbar unterhalten.
„The Purge: Anarchy“ ist, wie sein Vorgänger, ein echter Thriller. Mit seiner Düsternis und seiner Thematik zeigt er nicht nur extreme Bilder, sondern regt auch zum Nachdenken an.

Inhaltlich hat dieser Teil leider noch seine Schwächen, ich bin allerdings gespannt, inwieweit die Story mit der im September erscheinenden Fortsetzung weitererzählt wird.

Punkte, die „The Purge: Anarchy“ gegenüber seinem Vorgänger verliert, holt er an anderer Stelle wieder rein.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Story: 6,5 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 7,0

Reihenfolge:
1. The Purge – Die Säuberung
2. The Purge: Anarchy
3. The Purge: Election Year

Warrior

IMG_2474Titel: Warrior
Genre: Sportler-Drama
Regie: Gavin O´Connor
Musik: Mark Isham
Produzenten: Greg O´Connor / Gavin O´Connor
Dauer: ca. 140 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 16

„Verfolgt von der Vergangenheit kehrt Ex-Marine Tommy nach langer Zeit in seine Heimat zurück. Er bittet seinen Vater Paddy, einen ehemaligen Profiboxer, ihn für ‚Sparta‘, das große Mixed-Martial-Arts-Turnier, fit zu machen. Tommy war früher Ringer und räumt einen Gegner nach dem anderen mit Leichtigkeit aus dem Weg.
Dann jedoch stellt sich ausgerechnet Brendan, Tommys Bruder, dem Duo in den Weg. Brendan hat seit Jahren nicht gekämpft, sondern ist Lehrer und Familienvater, der das Preisgeld braucht, um seine Familie vor dem Ruin zu retten. Anfangs glaubt niemand an Brendan, doch nach den ersten gewonnenen Kämpfen wird er als der Underdog, der alles schaffen kann, gefeiert.

Eine unglaublich mitreißende Geschichte mit packenden Kämpfen nimmt ihren Lauf, als die beiden ungleichen Brüder unausweichlich auf den ultimativen Showdown zusteuern: Bruder gegen Bruder!“
(Rückentext der BluRay)

In einem Kampfsportturnier darf man keine Angst zeigen, auch nicht vor dem eigenen Bruder.

Die Story, die hinter „Warrior“ steckt ist zwar nicht komplex oder bedarf viel Konzentration, dafür ist sie aber sehr unterhaltsam, mitreißend und unglaublich spannend.
Zwei Brüder, die aus komplett unterschiedlichen Gründen an einem Kampfsportturnier teilnehmen. Der eine kämpft um das Wohl seiner Familie, der andere um seine Vergangenheit zu bewältigen, aber eines ist sicher: Beide brauchen das Preisgeld, denn nur der Sieger bekommt die Kohle.

Dazu kommt, dass die Kindheit der beiden ungleichen Brüder alles andere als schön gewesen ist und dies wird immer wieder thematisiert, insbesondere in Dialogen mit dem Vater.
In den Punkten Drama und Spannung wird in dem Film ganze Arbeit geleistet. Wirklich spannende Kämpfe wechseln sich mit Dialogen ab und treiben so die Story voran. Darüber hinaus werden immer im Wechsel die beiden Brüder betrachtet, was auch verdeutlicht, wie sich die Charaktere entwickeln. Die Beziehung zwischen ihnen und ihren Vater wird thematisiert und trägt maßgeblich zur Grundstimmung bei.

„Warrior“ hat mit über 2 Stunden Laufzeit viel zu bieten und glänzt auf ganzer Linie. Auch wenn 140 Minuten eine lange Zeit ist, wird dem Zuschauer nicht langweilig.

Die Gefühle kommen nicht zu kurz. In vielen Szenen bekommt der Zuschauer aus erster Hand mit, was die Figur bewegt und antreibt und welcher emotionale Hintergrund besteht. Es geht sogar so weit, dass man einen innerlichen Konflikt anhand des Gesichtsausdruckes erkennt und so erzählt ein Bild wieder mehr als tausend Worte.

Die Authentizität der Charaktere ist über jeden Zweifel erhaben. Das Publikum wird keine Probleme haben, sich in den Akteuren wiederzufinden, da sie alle sehr bodenständig sind und alltägliche Nöte und Sorgen haben. Es wird nichts übertrieben dargestellt oder aufgebauscht. Ob es Verlustängste sind oder das Gefühl der Einsamkeit, es wird relativ realistisch transportiert und macht es einem umso leichter, sich emphatisch zu zeigen.

Die Musik ist unauffällig, aber wenn man auf sie achtet, bekommt man mit, dass viel Abwechslung drin steckt. Von modernen Klängen bis zu wahren Klassikern wird viel geboten und rundet den ganzen Film ab. In den Momenten in denen sie auffällt, drängt sie sich nicht in den Vordergrund und bleibt damit auf einem Level, auf dem sie entspannt und das Augenmerk auf die Geschichte richtet. Sie untermalt Situationen und unterhält, teilweise, mit Ohrwurmqualität.

Die Kameraführung ist auf eine Art und Weise total typisch für Sportler-Dramen, es schwappt immer ein Feeling von den ersten beiden Rocky-Teilen mit. Leicht verkrisselte Bilder sind deswegen nicht ungewöhnlich und tragen maßgeblich zur Unterhaltung, Charme und Stimmung bei.
„Warrior“ kommt ohne Detailaufnahmen aus, die braucht er auch nicht. In einigen Szenen erkennt der Zuschauer klar, wie sich die Figuren gegenüber stehen. Mit Barrieren, Entfernungen und Licht wird gekonnt eine Stimmung erzeugt und untermauert, ob sich zwei Personen wohlgesonnen sind.
In den Kampfszenen ist eine leichte Unschärfe zu vernehmen, die aber nicht sehr ins Gewicht fällt und den Filmspaß nicht mindert.

Meine Meinung:
Es liegt wohl daran, dass ich seit jeher Filme wie „Mighty Ducks“ oder „Cool Runnings“ begeistert gesehen habe, dass mich auch dieser Film auf ganzer Linie entertaint hat.
„Warrior“ bietet für mich auf vielen Ebenen sehr viel Unterhaltung. Die Musik ist abwechslungsreich, mit modernen und klassischen Songs ausgestattet und ausgewogen.
Ich hatte wirklich keine Probleme mich in die Figuren hinein zu versetzen und konnte viele Dinge sehr einfach nachempfinden.

Die Kameraführung hat mich sehr stark an die „Rocky“-Filme erinnert, eine Reihe, die ich sehr gerne gesehen habe.
Die Story ist für mich leicht nachzuvollziehen und verständlich. Die dramatischen Elemente waren sehr klug eingebaut und gut umgesetzt und haben deswegen ihren Teil dazu beigetragen, dass mich der Film fesseln konnte.

Für Sportfans, insbesondere für solche, die Anhänger vom Wrestling oder MMA sind, sind zumindest die Kampfszenen sehr sehenswert. Aber auch auf den anderen Ebenen der Unterhaltung kommt man voll auf seine Kosten, so lebt der Film, meiner Meinung nach, von dem Konflikt der Brüder zueinander.
Mit „Warrior“ macht man nichts falsch an einem Filmabend.

Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Drama: 7,5 von 10
Spannung: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
Kameraführung: 8,0 von 10
GESAMT: 7,9