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Ruby & Quentin – Der Killer und die Klette

Titel: Ruby & Quentin – Der Killer und die Klette (franz.: „Tais-toi !“)
Genre: Komödie
Regie: Francis Veber
Musik: Marco Prince
Produzenten: Saïd Ben Saïd
Dauer: ca. 84 Minuten
Erscheinungsjahr: 2003
Altersfreigabe: FSK 12

„Es ist kein Zufall, dass der eiskalte Profikiller Ruby (Jean Reno) ausgerechnet die naive Plaudertasche Quentin (Gérard Depardieu) als Mitbewohner in seiner Gefängniszelle bekommt. Gemeinsam mit dem Gefängnispsychologen (André Dussollier) hofft Kommissar Vernet (Richard Berry), dass Blödmann Quentin den Eisblock Ruby zum Ausflippen und damit zum Reden bringt, denn Ruby hat noch ein dickes Ding gedreht und dem Paten Vogel (Jean-Pierre Malo) jede Menge Geld gestohlen, bevor er geschnappt wurde. Nun hofft Vernet, dass Ruby ihn auf die Spur des Paten führt, der den Tod von Rubys Liebster (Leonor Varela) auf dem Gewissen hat und ebenfalls hinter Rubys Beute her ist. Doch dann brechen Ruby und Quentin aus – gemeinsam. Während Ruby den Mord an seiner Liebsten rächen will, träumt Quentin davon, mit Ruby ein Bistro zu eröffnen. Der Killer wird die Klette nicht mehr los: Bonjour, le désastre!“
(Rückentext der DVD)

Eine Arbeitskollegin hat mir diese französische Komödie mit Jean Reno und Gérard Depardieu empfohlen und kurzerhand ausgeliehen. Alles Weitere erfahrt ihr hier in meiner Kritik:

Die gesamte Story ist, inklusive Auflösung, im Rückentext der DVD preisgegeben. Die Handlung wird in einer sehr linearen und chronologischen Form erzählt. Dabei schafft es der Film nicht eine Minute, einen gewissen Reiz auszuüben, geschweige denn Spannung aufzubauen.
Und das ist eine der vielen Schwächen dieses Films.
Mit zunehmender Dauer wird „Ruby & Quentin“ vorhersehbarer. Es wird nicht einmal ein Versuch unternommen, die Handlung zu verschleiern oder mit einem Kniff aufzuwerten.
Spannung entsteht dann naturgemäß nicht.

Eine weitere Schwäche ist der Humor.
Als Zuschauer möchte ich lachen und nicht nichts tun. Es war kein Witz vorhanden. Stattdessen findet sich der Zuschauer in Möchtegern-Pointen wieder, die allesamt nicht zünden und stattdessen einfach nur flach, kindisch und absolut nicht witzig sind.
Selten habe ich so wenig bei einer Komödie gelacht wie bei diesem Film.

Auch die Emotionen und die Authentizität sind nicht überzeugend. Jean Reno nimmt man seine Figur dabei aber schon eher ab, als Gérard Depardieu. Sie sind zwar beide anfänglich absolut gegensätzlich, aber am Ende nähern sie sich mit ihren Charakterzügen und gehen mehr aufeinander ein. Das wirkt dann aber schlussendlich noch unglaubwürdiger.
Was die gezeigten Emotionen betrifft, sucht man nach der Glaubwürdigkeit. Wie Laiendarsteller kommen sowohl Gérard Depardieu als auch Jean Reno daher, aber auch so ziemlich jeder Nebendarsteller schafft es nicht, seine Rolle halbwegs glaubhaft zu verkörpern.

Das Setting ist einfallslos und nichtssagend und die Kulissen sind absolut austauschbar. Die Kostüme haben an der einen oder anderen Stelle ein leichtes Schmunzeln verursacht und waren doch eher der letzte Versuch, noch einmal eine Pointe zu platzieren, die funktioniert.
Die Kameraarbeit ist altmodisch und ereignislos. Dem Zuschauer wird es dadurch auch sichtlich schwer gemacht, diesen Film zu mögen.

Die musikalische Unterstützung ist deplatziert und altbacken. Sie hat einen Touch von Karneval und Zirkusmanege. Sie passt insgesamt weder zum Geschehen noch zum Humor und das ist dahingehend sehr irritierend, weil immer irgendwas Unnatürliches im Hintergrund herüberschwappt.

Meine Meinung:
„Ruby & Quentin“ ist eine französische Komödie, die mir alles andere als gut gefallen hat.
Das ganze Konzept der Geschichte und des Humors war für mich nicht ersichtlich. Ich fand den Streifen nicht eine Minute witzig, nicht spannend und die Handlung war nicht nur vorhersehbar, nein, sie wird auch noch auf dem Rückentext komplett ausgebreitet.

Für 2003 sah der Film sehr stark nach Anfang der 1990er aus und war leider auch dementsprechend anzusehen. Ich hatte nicht nur keinen Spaß, nein, „Ruby & Quentin“ hat mich auch noch gelangweilt.

Meine Wertung:
Humor: 2,0 von 10
Spannung: 2,0 von 10
Story: 1,0 von 10
Länge: 3,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 1,0 von 10
Authentizität: 1,0 von 10
Musik: 3,5 von 10
Setting: 2,0 von 10
GESAMT: 1,9