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Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand

©CONCORDE FILMVERLEIH

Titel: Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand (schwed. „Hundraettåringen som smet från notan och försvann“)
Genre: Komödie
Regie: Felix Herngren / Måns Herngren
Musik: Matti Bye
Produzenten: Malte Forssell / Henrik Jansson-Schweizer / Pontus Edgren / Joshua Mehr / Mikael Wallen
Dauer: ca. 108 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

„Allan Karlsson (Robert Gustafsson) und sein Kumpel Julius Jonsson (Iwar Wiklander) haben sich gut in ihrem Leben auf Bali eingerichtet. Inzwischen bringt Allan es auf stattliche 101 Lebensjahre. Das Entspannen und Schlürfen der einheimischen Erfrischungsgetränke auf der traumhaften Insel kann aber auf Dauer selbst der größten Faulenzer nicht lange aushalten. So begibt sich der rastlose Rentner auf ein neues Abenteuer, bei dem er auf rachsüchtige Gangster, die CIA und alte Bekannte aus Russland trifft.“
(Kurzinhalt laut Presseheft)

Der zweite Teil ist nun im Kino und ich habe leider den Start total verschwitzt und ging deshalb eine ganze Woche zu spät ins Kino, obwohl ich eine Freikarte hatte. Ärgerlich, aber am Ende bin ich froh, doch noch hingegangen zu sein und mir diesen Film angeschaut zu haben.

Felix und Måns Herngren haben mit „Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“ die Fortsetzung zu „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ gedreht. Die Ereignisse sind ähnlich wie im ersten Teil in Szene gesetzt. Sie bauen lose auf dem Vorgänger auf und spielen rund ein Jahr nach dem ersten Teil.
An der Erzählweise hat sich nicht viel geändert. Immer wieder wird der eigentliche Handlungsstrang durch Rückblenden unterbrochen und durch Allans Erklärungen aus dem Off ergänzt.
Wo noch im ersten Teil die Nebenhandlungen irgendwie interessant waren, haben sie in der Fortsetzung einfach nur genervt. Sie haben nicht sonderlich sinnvoll die Handlung vorangetrieben.

©CONCORDE FILMVERLEIH

Spannungstechnisch hat „Der Hunderteinjährige“ aber einen klaren Sprung nach vorne gemacht. Die Handlung ist nicht mehr so ziellos. Inhaltlich gibt es also den berühmten roten Faden, was dafür sorgt, dass der Zuschauer eher am Ball bleibt.
Zusätzlich haben die Figuren, ähnlich wie im ersten Teil, gut harmoniert und wunderbar zusammengepasst. An dieser Stelle macht der Streifen vieles richtig und wenig falsch.

Skandinavisch-trockener und pointierter Humor dominiert den Film. Grundsätzlich ist aber die Situation wichtig. Es überwiegen dennoch die Momente, in denen man eher schmunzeln statt lauthals lachen muss.

Emotionstechnisch knüpft dieser Film genau da an, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Unterkühlt und stark zurückgenommene Gefühle bekommt der Zuschauer zu sehen. Die Figuren sind grundsätzlich sehr glaubwürdig und in der Konstellation stimmen sowohl die Beziehungen als auch die Eigenschaften. Auch in diesem Punkt hält man sich stark an den ersten Teil.

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Musikalisch kennt das Publikum alle Stilmittel, aber dennoch ist es nicht langweilig geworden. Diese Filmreihe hat dadurch sein Wiedererkennungsmerkmal erhalten, das auch wunderbar zu ihm passt. Die Musik ist also wieder voller Marsch-Kapellen-Charme, der gut zu dem Humor passt.

„Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“ ist der neue Film von Felix und Måns Herngren, dauert ca. 108 Minuten und läuft seit dem 16.03.2017 in den deutschen Kinos.

Meine Meinung:
„Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“ hat mir persönlich mehr Spaß gebracht als sein Vorgänger. Obwohl seine Nebenhandlungen sinnloser gewesen sind, hat er durch seine lineare und zielgerichtete Story gepunktet.

Auch der Aufhänger der ganzen Geschichte hat mir persönlich sehr gut gefallen und war Anlass zu einigen witzigen Momenten.
Eine Empfehlung auszusprechen fällt mir dennoch schwer, weil der Film für sein Genre grundsätzlich zu schwach ist. Hier kann ich nur sagen: Wem der erste Teil gefallen hat, wird auch mit dem zweiten Teil zufrieden sein. Alle anderen werden aber nicht aus dem Sitz gerissen.

Meine Wertung:
Story: 8,5 von 10
Humor: 6,5 von 10
Musik: 8,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
GESAMT: 7,3 von 10

Reihenfolge:
1. Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
2. Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Titel: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (schwed. „Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann “)
Genre: Komödie / Romanverfilmung
Regie: Felix Herngren
Musik: Matti Bye
Produzenten: Felix Herngren / Malte Forssell / Henrik Jansson-Schweizer / Patrick Nebout
Dauer: ca. 110 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Allan Karlsson hat Geburtstag. Er wird 100 Jahre alt. Doch anstatt sich auf die geplante Geburtstagsfeier zu freuen, verschwindet er lieber kurzerhand aus dem Altersheim und macht sich in seinen Pantoffeln auf den Weg zum örtlichen Busbahnhof. Raus aus der Langeweile und rein in ein neues Abenteuer. Während seiner Reise kommt er zu einem riesigen Vermögen, findet neue Freunde und trifft auf Gauner und Ganoven. All das ist für Allan aber schon lange nichts Besonderes mehr, hat er doch die letzten 100 Jahre maßgeblich dazu beigetragen, das politische Geschehen in der Welt unbewusst auf den Kopf zu stellen…“
(Rückentext der DVD)

Bevor der zweite Teil „Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“ ins Kino kommt, wollte ich zunächst seinen Vorgänger gesehen haben. Da es nicht nur mir so geht, sondern auch meiner Herzdame, hat sie sich kurzerhand um die DVD gekümmert.

Diese schwedische Komödie von Felix Herngren basiert auf dem gleichnamigen Weltbestseller von Jonas Jonasson.
Die Story ist abwechslungsreich und breit erzählt. Da haben wir Allan (gespielt von Robert Gustafsson), der seine eigene Geschichte in mehreren Ebenen erzählt. Zum einen präsentiert er uns fortlaufend das aktuelle Geschehen und schweift in seiner Erzählung immer wieder ab. Passend dazu erinnert er sich an Vergleichbares, das er schon einmal erlebt hat. Diese Rückblenden werden immer wieder aus dem Off durch ihn selbst kommentiert.
Auf der anderen Seite gibt es noch die Nebendarsteller, aus deren Sicht wir auch immer wieder Teile das aktuelle Geschehen betrachten dürfen.
Erzählerisch wartet da der Streifen durch seine besondere Technik auf.

Was die Spannung betrifft könnte der Streifen von der Grundthematik fast nicht langweiliger sein. Ein alter Sack steigt aus dem Fenster und verschwindet. Mehr ist es tatsächlich nicht.
Was der Regisseur allerdings aus dieser einfältigen Idee macht, ist umso bemerkenswerter. Tatsächlich schafft er es, alles so aussehen zu lassen, als ob der Film extrem aufregend wäre. Felix Herngren hat das nur geschafft, weil die Figuren wunderbar miteinander interagiert haben. Wenn man so will, ist die Charakterkonstellation wie ein zweischneidiges Schwert: Es hätte richtig gut werden können oder ein kompletter Griff ins Klo. Schlussendlich muss man sagen, dass der Streifen interessant ist, ohne spannend zu sein, aber eben auch spannend ohne interessant zu sein. Egal was er ist, es passt zu ihm und verleiht ihm einen gewissen Charme.

Der Humor ist extrem trocken und schwedisch kühl. Dabei ist das Witzige nicht der pointierte Gag, sondern die Situation bzw. die Situationen. Manch einer mag da schallend lachen, andere wiederum werden nur leicht in sich hinein grinsen. Auch hier ist es extrem geschmacksabhängig, ob man als Zuschauer diesen Film witzig findet.
Grundsätzlich spricht dieser Film in puncto Witz nicht die breite Masse an, obwohl er nicht aufgesetzt oder künstlich und noch viel weniger vulgär oder unpassend ist.

Die Emotionen und auch die Authentizität sind direkt miteinander verbunden. Emotionstechnisch ist dieser Streifen aus Schweden genau das, was man von ihn erwartet: Stark zurückgenommen und extrem unterkühlt. Authentisch ist er aufgrund dieses Klischees eben auch und überhaupt ist keiner der Figuren aufgesetzt oder unglaubwürdig. Selbst die extrovertierte und irgendwie verschrobene Gunilla wirkt in diesem Film alles andere als deplatziert. Es ist eben das Gesamtpaket, das bei „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ stimmt und deswegen gibt es bis auf ein paar Ungereimtheiten bzw. Unstimmigkeiten in der Charakterkonstellation wenig, was ich zu bemängeln habe.

Die Musik ist außergewöhnlich, damit will ich aber nicht sagen, dass die besonders ist. Sie ist eben genau das, was ich nicht erwartet hatte. Viele Bläser und Trommler die einen leichten Marsch-Kapellen-Charme mitgebracht haben und dadurch irgendwie nicht nur die Story, sondern auch den Witz untermalt haben. Mit der Auswahl der Stücke hat man in gewisser Weise einen Glücksgriff gelandet.

Meine Meinung:
„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ist eine Romanverfilmung, der man ihren Charme nicht absprechen kann. An dieser Stelle muss ich aber sagen, dass ich seine technischen Vorzüge anerkenne, aber grundsätzlich wenig begeistert von dem Film bin.
Er konnte mich eben nicht mitreißen und vielleicht ist die Story für mein Empfinden zu sehr konstruiert.

Ich kann aber dennoch auch eine Empfehlung aussprechen für all diejenigen, die einen besonders trockenen Humor haben und eben auf skandinavische Filme stehen.

Meine Wertung:
Story: 7,0 von 10
Humor: 7,5 von 10
Musik: 8,5 von 10
Länge: 7,0 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
GESAMT: 7,4 von 10

Reihenfolge:
1. Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
2. Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand