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The Dark Knight

Titel: The Dark Knight
Genre: Comicverfilmung / Action
Regie: Christopher Nolan
Musik: Hans Zimmer /James Newton Howard
Produzenten: Christopher Nolan / Emma Thomas / Charles Roven
Dauer: ca. 146 Minuten
Erscheinungsjahr: 2008
Altersfreigabe: FSK 16

„Die Fortsetzung von ‚Batman Begins’. ‚The Dark Knight’ verein Regisseur Christopher Nolan und Hauptdarsteller Christian Bale, der erneut die Rolle des Batman/Bruce Wayne in seinem Kampf gegen das Böse verkörpert. Unterstützt von Lieutenant Jim Gordon und Staatsanwalt Harvey Dent setzt Batman sein Vorhaben fort, das organisierte Verbrechen in Gotham endgültig zu zerschlagen. Das Dreigespann erweist sich als effektiv. Doch bald sehen sie sich einem genialen, immer mächtiger werdenden Kriminellen gegenüberstellt, der als Joker bekannt ist: Er stürzt Gotham in ein anarchisches Chaos und zwingt Batman immer näher an die Grenze zwischen Gerechtigkeit und Rache.“
(Rückentext der DVD)

Und wieder habe ich ein Soloabenteuer meines liebsten Superhelden angeschaut. Heute geht es um den vielfach gelobten, nominierten und ausgezeichneten Streifen „The Dark Knight“.

Die Geschichte dreht sich um Bruce Wayne und sein Alter-Ego Batman. Zeitlich spiel dieser Teil nach seinem Vorgänger „Batman Begins“, der seinerzeit die Geschichte erzählt wie es dazu gekommen ist, dass aus dem Milliardär Bruce Wayne der dunkle Ritter geworden ist. „The Dark Knight“ geht dabei einen Schritt weiter und führt die Story fort.
In einer chronologischen Erzählweise erfährt sieht der Zuschauer erstmalig, wie der Joker auf die Bildfläche tritt und anfängt Gotham ins Chaos zu stürzen. Auf unorthodoxe Art und Weise begeht er Verbrechen und schreckt dabei auch nicht vor Opfern zurück, getreu dem Motto „Je mehr, desto besser“, schreitet der Joker als ein psychisch labiler Krimineller durch die Straßen und verbreitet dabei nicht nur Angst sondern auch Schrecken. Unterstützt von Jim Gordon und Harvey Dent hat Batman zwei Verbündete, die mit ihm gegen einen unberechenbaren Gegner ankämpfen. Dabei müssen alle drei mehr Opfer denn je bringen.

Allein durch die Handlung, die Figurenkonstellation und die Inszenierung wird soviel Spannung aufgebaut, dass es dem Zuschauer kaum im Sitz hält.
Von der ersten Minute an wird Interesse und Aufregung aufgebaut. Es beginnt mit der Musik von Hans Zimmer, die ähnlich wie im ersten Teil, immer in die Gänsehautkerbe schlägt. Weiter sind es die Figuren, allen voran Christian Bale und Heath Ledger, die eine unglaubliche Bildpräsenz haben und immer alle Blicke auf sich ziehen und zu guter Letzt die Geschichte.
Der dunkle Ritter und sein Kampf gegen das Verbrechen, eine klassische Geschichte eines Helden, der alleine für Recht und Ordnung sorgt. Auch in den Charakterszenen entsteht keine Langeweile, ganz im Gegenteil, alles dient dazu den Zuschauer zu fesseln und die Handlung so aufregende wie möglich zu gestalten. Keiner, aus einem sehr berühmten Cast, ist unglaubwürdig oder lässt in irgendeiner Form zu wünschen übrig, auch das ist ein wichtiger Punkt, um die Spannung aufrecht zu erhalten.

Die Emotionen sind sehr vielfältig, auch aufgrund der Tatsache, weil sich Batman immer wieder im Zwiespalt befindet. Auch auf andere Sicht spielen die Gefühle eine Übergeordnete Rolle. Aaron Eckhart und Maggie Gyllenhaal interagieren hervorragend und sehr glaubhaft miteinander und so bahnt sich natürlich eine komplizierte aber echte Liebesbeziehung an.
Gegenüber dem ersten Teil hat sich Gary Oldman wesentlich verbessert und war weitestgehend überzeugend. Die eindimensionale und sehr schwache Katie Holmes wurde durch die besser aufspielende Maggie Gyllenhaal ersetzt.
Den krönenden Abschluss bildet dabei Heath Ledger. Irre überzeugend, gnadenlos unberechenbar und absolut verrückt und dabei so glaubhaft wie kein anderer Darsteller, schafft es Heath Ledger einer Figur so viel Leben einzuhauchen.

Authentisch überzeugend sind nicht nur die oben genannten Darsteller, sondern auch allen voran Michael Caine und Morgan Freeman. Auch sie schaffen es ihren Figuren tiefe und Glaubwürdigkeit zu verleihen. Im Gegensatz zu „Batman Begins“ gibt es in diesem Streifen keinen Darsteller, der in irgendeiner Form schlecht aufgespielt hat. Naturgemäß ist nicht alles zu 100 Prozent glatt gelaufen, aber grundsätzlich stimmt der Eindruck und das Erscheinungsbild.

Mit einer Actionszene beginnt „The Dark Knight“. Wo im ersten Teil der Mix aus Charakter- und Actionszenen noch sehr ausgewogen war, ist er es im zweiten Teil nun nicht mehr. Minutenlang sehen wir mehrere Sequenzen in denen eine Explosion die andere jagt. Ja, schon seit der ersten Minute wird das Stilmittel der Action verwendet und großflächige Teile der Geschichte übersprungen. Technisch ist sie allerdings sehr gut gemacht und hervorragend in Szene gesetzt.

Die Musik wurde wieder von Hans Zimmer und James Newton Howard komponiert. Artverwandt sind die Stücke mit dem ersten Teil und wie schon eingangs erwähnt, sind sie in jedem Fall Gänsehautfördernd. Zwar sind die Stücke alle klassischer Natur, überzeugen aber auf ganzer Linie.

Meine Meinung:
Die „The Dark Knight“-Trilogie begann mit „Batman Begins“ und geht nun weiter mit „The Dark Knight“. Der Film, für dessen Leistung Heath Ledger postum einen Oscar® gewonnen hat, hat mich nicht nur unterhalten, sondern auch auf ganzer Linie überzeugt.

Ich kann hier nicht nur eine Empfehlung für alle Fans von Comicverfilmungen aussprechen, sondern insgesamt für jeden. Spannungstechnisch aber vor allem darstellerisch erreicht „The Dark Knight“ ein Level, das viele Jahre für jeden Schauspieler unerreicht sein wird. Heath Ledgers Darbietung ist über alle Maßen überzeugend und sucht nach wie vor seines Gleichen.

Ein absolutes Highlight, für viele, viele Jahre.

Meine Wertung:
Spannung: 10 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 9,0

Reihenfolge:
1. Batman Begins
2. The Dark Knight
3. The Dark Knight Rises

Das Kind

IMG_9470Titel: Das Kind
Genre: Psychothriller
Regie: Zsolt Bács
Musik: Steven Schwalbe / Steve Patuta / Khalil Feegel
Produzenten: Zsolt Bács / Sebastian Fitzek
Dauer: ca. 114 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 16

„Strafverteidiger Robert Stern (Eric Roberts) ist wie vor den Kopf gestoßen, als er sieht, wer der geheimnisvolle Mandant ist, mit dem er sich auf einem abgelegenen und heruntergekommenen Industriegelände treffen soll: Simon (Christian Traeumer), ein zehnjähriger Junge, zerbrechlich, todkrank – und fest überzeugt, in einem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Doch Robert Sterns Verblüffung wandelt sich in Entsetzen und Verwirrung, als er in jenem Keller, den Simon beschrieben hat, tatsächlich menschliche Überreste findet: ein Skelett, der Schädel mit einer Axt gespalten. Und dies ist erst der Anfang. Denn Robert ahnt noch nicht, dass von nun an der Tod sein ständiger Begleiter sein wird…“
(Rückentext der DVD)

Eigentlich bin ich kein Fan von Psychothrillern. Eigentlich.
Eigentlich mag ich auch keine Schokolade, das heißt aber nicht, dass ich eine leckere Mousse au chocolat ablehnen würde. Ich will jetzt aber nicht eine Süßspeise mit einem Film vergleichen, auch wenn ich es vermutlich sehr gut könnte.
Ich habe mir also „Das Kind“ angeschaut. Ich hörte einiges über das Buch und Sebastian Fitzek ist mir auch mehr als ein Begriff. Auch wenn ich noch nie ein Buch von ihm gelesen habe, so war ich dennoch auf einer seiner Lesungen und ich freue mich auf seinen nächsten Besuch in meiner Heimatstadt, wo ich auch in diesem Jahr im Publikum sitzen werde und gespannt seinen Worten lauschen und seinen Gedanken folgen möchte.

Die Geschichte basiert auf dem Roman „Das Kind“ von Sebastian Fitzek und ist einfach gehalten und absolut nicht verwirrend. Die Erzählweise unspektakulär und bis zu einem Punkt auch ohne größere Kniffe. Das Ungewöhnliche an der Story ist, dass ein Junge behauptet, ein Serienmörder zu sein und das obwohl alle Morde vor seiner Geburt stattgefunden haben.

Die Thematik hat ein großes Spannungspotential. Ein 10-jähriger Junge, der ein Mörder sein soll und getötet hat, noch bevor er geboren wurde. Bis zum Ende hin fesselt der Film das Publikum, ohne dabei zu übertreiben. Die Neugier wird immer Stück für Stück für Stück gestillt und das gibt dem Zuschauer gerade so viel, um weiter dran zu bleiben. Auch das, was mit den eigenen Gedanken passiert, ist unfassbar. Bis zum Ende hin weiß man nicht, wie die Geschichte aufgelöst wird und ob es sich dabei um eine Art Reinkarnation handelt oder nicht.

Meistens passen die Gefühle zu der Darstellung. Aber eben nur meistens. Die einzige Ausnahme ist dabei Eric Roberts, der viel zu oft mit seinen gezeigten Emotionen so künstlich war, dass ich seine Leistung als Laientheater bezeichnen möchte. Bei allen anderen wirken die Gefühle nicht übertrieben oder künstlich und fügen sich nahtlos in die Geschehnisse ein.

Die Figuren waren alle weitestgehend originell. Von der Idee her ist sogar die Figur Robert Stern ausgeklügelt und intelligent, doch leider haperte es an der Ausführung und so versucht sich ebendiese Figur wie ein Fremdkörper in den Film einzufügen. Umso überraschender ist die Tatsache, dass Dieter Hallervorden in einem Psychothriller mitspielt und weiter noch in was für einer Rolle. Er spielt seine Rolle absolut glaubhaft mit dazugehöriger Attitüde, weit entfernt von seinem humoristischen Image.
Auch Christian Traeumer, als eigentlicher Hauptdarsteller, verkörpert originell seine Figur Simon. Es ist definitiv nicht einfach, einen todkranken Jungen zu spielen. Doch Simon wird nicht so verkörpert, dass er übertrieben viel Mitleid haben möchte. Dabei bleibt er immer bodenständig und hievt sich nicht auf eine Ich-bin-so-stark-Ebene.

Die Filmmusik war ausschließlich unterstützender Natur, die gekonnt die dargestellten Szenen untermalt hat. Sie hat insgesamt nicht von der Handlung abgelenkt, war aber auch nicht so prägnant, dass man sie im Hinterkopf behält. Sie verhält sich eher so wie ein stiller Begleiter.

Meine Meinung:
„Das Kind“ hatte schon in der Produktionszeit eine unglaubliche Fan-Base. Das liegt wohl auch daran, dass Sebastian Fitzek ein sehr populärer Autor im deutschsprachigen Raum ist. Als Dank wurden über 10.000 Unterstützer der offiziellen Film-Seite auf einem beliebten sozialen Netzwerk im Abspann erwähnt.

Im Großen und Ganzen gefiel mir der Film gut. Ich bin, wie schon eingangs erwähnt, zwar kein Fan von Psychothrillern, aber dennoch habe ich mich nicht durch den Film quälen müssen. Ganz im Gegenteil: Auch wenn die anfänglichen 20-30 Minuten sich etwas gezogen haben, lief der Film danach echt flüssig und kam mir eher schnelllebig vor.

Eric Roberts war der einzige Schauspieler, der sich für mich wie ein Fremdkörper im Film angefühlt hat. Dieter Hallervordern passt erstaunlich gut in die Story und seine Rolle hätte er nicht besser spielen können. Ben Becker kommt mit seinem „aggressiven“ Äußerem und einer Schläger-Attitüde daher, die seiner Figur wie auf dem Leib geschneidert ist.

„Das Kind“ könnte auch, ganz klassisch, am Sonntagabend im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt werden, zumindest fühlt sich der Film so an. Für den gepflegten Fan des Psychothrillers sind, vom Hörensagen, die Bücher von Sebastian Fitzen sehr empfehlenswert. Ich kann lediglich sagen, dass die erste Verfilmung eines Fitzek-Buches zu empfehlen ist.
Insgesamt ergibt sich daraus folgende Wertung:

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 7,4