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*S*eptember-Challenge: Source Code

Titel: Source Code
Genre: Thriller / Action
Regie: Duncan Jones
Musik: Chris P. Bacon
Produzenten: Mark Gordon / Jordan Wynn / Philippe Rousselet
Dauer: ca. 89 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 16

„Eine Eilmeldung im Fernsehen: Kurz vor Chicago explodiert ein Personenzug – es gab keine Überlebenden. Wenig später erwacht Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) in genau diesem Zug – im Körper eines anderen Mannes und an der Seite der jungen Christina (Michelle Monagham). Nach und nach begreift der Kampfpilot: Er ist im ‚Source Code’. Dank dieser Technologie kann Stevens den Körper eines anderen Menschen übernehmen – für acht Minuten vor dessen Tod. Sein Auftrag: Finde die Bombe und schalte den Bombenleger aus. Wieder und wieder durchlebt Stevens die Katastrophe und setzt das Puzzle mit Christinas Hilfe zusammen. Die Zeit drängt, denn ein weiterer, viel größerer Anschlag droht.“
(Rückentext der DVD)

„Source Code“ ist der erste Film meiner „S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge“. Und daher möchte ich nicht nach Schema-F eine Kritik dazu schreiben, sondern versuche es etwas anders aufzuziehen.

Mit diesem Streifen wurde mir Jake Gyllenhaal bekannt und seitdem habe ich ihn auf dem Schirm mit dem Hinweis, dass der Film gut sein könnte, denn mir hat er in der Rolle des Colter Stevens sehr gut gefallen. Bisher gab es auch kaum Filme, in denen ich seine Leistung schlecht empfand. Einen ebenso bleibenden Eindruck hat er z.B. auch mit „Southpaw“ hinterlassen.

Was mich an diesem Streifen reizt, ist die Spannung, die aufgebaut wird. Durch die Technologie gelingt es Stevens, sich für die letzten acht Minuten in einen fremden Körper zu transferieren. Der Rückentext suggeriert an der entsprechenden Stelle einen actionlastigen Streifen, aber dem ist bei weitem nicht so. „Source Code“ ist eher ein Thriller mit einigen Actionelementen und einem sehr philosophischen Ansatz, der sich viel und oft um die „Was würdest du tun?“-Frage dreht, wie:
„Wenn du nur noch die nächsten 30 Sekunden leben würdest, was würdest du tun?“.
Gefühlt hat man die Handlung von diesem Film schon irgendwo mal gesehen, aber praktisch fällt mir kein Titel ein, der auch nur im Ansatz mit dieser Raffinesse eine solche wendungsreiche Geschichte erzählt.

Mir gefiel es auch sehr, dass der Film mit einem wissenschaftlichen Ansatz daherkommt, aber die Macher ihn nicht zu sehr nach Theorie aussehen ließen. Viel mehr spielte die Praxis eine Rolle, im Detail dreht es sich auch um eine Parallelwelt und die Einflussnahme von außen durch die Source-Code-Technologie.

So etwas packt mich immer recht schnell und die Zeit vergeht beim Schauen wie im Flug. Doch spätestens, wenn meine Herzfrequenz steigt, merke ich, dass der Film sehr vieles richtig macht. Ich war ergriffen von der Handlung, den emotionalen Motiven und einer sich anbahnenden Lovestory. An dieser Stelle muss ich allerdings sagen, dass der Film am stärksten in den Überraschungen ist. Ich konnte mich dem Bann von „Source Code“ nicht entziehen, auch schon damals nicht, als ich diesen Film das erste Mal sah. Für mich war das einer der ersten Filme, die ich für meine DVD-Sammlung angeschafft habe und ebenso eine meiner ersten Berührungen mit einem Thriller, der vor lauter Spannung meine Nerven bis zum Zerreißen anspannte.

„Source Code“ war für mich auch einer der ersten Filme, bei dem ich merkte, wie wichtig eigentlich Musik in einem Film ist. Besonders dann, wenn sie einfach nur einen Zweck erfüllen sollte. In diesem Fall sollte sie nicht unterhalten, sondern unterstützen, untermalen und Szenen hervorheben, indem der Zuschauer etwas sehr Auffälliges oder Wiederkehrendes hört. Heute ist mir das auch wieder aufgefallen, als kurz vor Schluss ein Musikstück einfach mal doppelt so laut wiedergegeben wurde, als noch zum Anfang des Streifens. Es hat sich aber so sehr eingebrannt, dass der Zuschauer weiß: „Okay, das hier ist jetzt eine wichtige Szene.“.

Meine Meinung:
Diese „Filmkritik“ ist etwas anders geworden, als die übrigen Beiträge, die ich sonst verfasse.
Für S-E-P-T-E-M-B-E-R möchte ich mich auch ein bisschen mehr einbringen und nicht nur über die rein technischen Dinge berichten. Die Handlung war sehr stark und die Darsteller haben sehr gut in den Streifen gepasst. Das ist alles wichtig, aber ebenso wichtig ist, wie sehr mich dieser Film unterhalten hat. Ich konnte, wie gesagt, nicht weggucken und ich war einfach gepackt von der Handlung, den Emotionen und der Spannung.

Gerne darf man auch über Symbolik, Meta-Ebenen und Charaktere sprechen, aber an dieser Stelle belasse ich es mit „Source Code“ und muss zu guter Letzt auch eine Empfehlung aussprechen.
Für alle, die gerne eine Benotung haben möchten, findet sich diese natürlich im Anschluss.
Aber schaut euch doch am besten den Streifen mal an, denn für seine kurze Laufzeit bekommt man eine riesige Portion Unterhaltung geboten.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 9,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 8,1

Hier geht es zu meinen anderen Beiträgen:
*S*eptember-Challenge: Source Code
s*E*ptember-Challenge: Eyes Wide Shut
se*P*tember-Challenge: Percy Jackson – Diebe im Olymp
sep*T*ember-Challenge: Toni Erdmann
sept*E*mber-Challenge: Edward mit den Scherenhänden
septe*M*ber-Challenge: Merida – Legende der Highlands
septem*B*er-Challenge: Boston
septemb*E*r-Challenge: Extrem laut & unglaublich nah
septembe*R*-Challenge: Regression

Beiträge anderer Teilnehmer:
Hotaru – Still
Ma-Go – Slumdog Millionär
Shalima – Sofies Welt
Ainu89 – Sing Street
Morgen Luft – Seom
Stepnwolf – Spotlight

Warcraft – The Beginning

warcraft-the-beginning_coverTitel: Warcraft – The Beginning (engl. „Warcraft“)
Genre: Fantasy
Regie: Duncan Jones
Musik: Ramin Djawadi
Produzenten: Thomas Tull / Jon Jashni / Charles Roven / Alex Gartner / Stuart Fenegan
Dauer: ca. 118 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 12

„Azeroth ist eine Welt der Schwerter und Magie. Die hier lebenden Völker sind durch jahrtausendealte Freundschaften verbunden. Plötzlich wird der Frieden von einer Horde furchteinflößender Eindringlinge bedroht: Orc-Krieger haben ihre sterbende Heimat Draenor verlassen, um neues Land zu erobern. Als sie ein magisches Dunkles Portal öffnen, das beide Welten miteinander verbindet, bricht ein umbarmherziger Krieg um die Vorherrschaft in Azeroth aus, der auf allen Seiten viele Opfer fordert. Beide Seiten entsenden ihre stärksten Kämpfer in einer historischen Schlacht, deren Ausgang über das Schicksal ihrer Familien und Völker entscheidet. Eine spektakuläre Saga um Macht und Aufopferung beginnt…“
(Rückentext der DVD)

Schon beim ersten Trailer im Kino stand ich diesem Film sehr skeptisch gegenüber. Ich habe damals bei einem Kumpel einen Charakter bei WoW angelegt und nachdem ich Level 3 erreicht habe, hatte ich schon mehr als genug. Es hat mich angeödet, weil ich mit meinem Magier nicht das tun konnte, was ich wollte. Das Spiel konnte mich nie so richtig begeistern. Jetzt habe ich den Film „Warcraft – The Beginning“ zum Geburtstag geschenkt bekommen. Alles fing damit an, dass ich besagten Trailer im Kino gesehen habe und ihn von vorneherein verurteilt habe. Ich dachte mir, dass ich ihm dennoch eine Chance geben sollte, immerhin handelt es sich hier um einen Fantasy-Film und vielleicht ist er besser als erwartet. Für 3, 4 oder 5 Euro im Sale kann man ihn sich mit Sicherheit kaufen. Ich war wirklich gewillt, diesem Film eine Chance zu geben. Meine Herzdame hat also gut erkannt, dass dieser Film irgendwie doch mein Interesse geweckt hat und schenkte ihn mir dann zum Geburtstag.

Die Geschichte dreht sich um Orcs aus der einen Welt und Menschen, Zwerge und Elfen aus der anderen Welt. Mithilfe einer geheimnisvollen Magie schaffen es die Orcs, in die andere Welt überzusiedeln. Fortan versuchen sie das Land für sich zu beanspruchen und greifen auch friedliche Siedlungen an.
Ich möchte an dieser Stelle gar nicht mehr verraten, denn ab jetzt würde es zu detailreich werden.

Die Handlung ist einfach erzählt, ohne besondere Kniffe, der Zuschauer wird hier zum einfachen Beobachter, der wenig Einblicke in die Gefühlswelt oder die Gedanken der Figuren erhält.
Die obendrein chronologische Erzählstruktur macht es sehr einfach für das Publikum auf die vielen Details zu achten und sich so mitreißen zu lassen. Inhaltlich muss ich aber ganz klar sagen, dass dieser Film auf keinen Fall eine Sternstunde ist. Zu platt und zu einfallslos kommt „Warcraft“ daher und überzeugt leider nicht in diesem Punkt.

Was dieser Streifen besser kann, ist Spannung. Zwar ist die Handlung ziemlich flach, aber durch gute Actionsequenzen treibt der Film das Interesse immer wieder hoch. Mit zunehmender Dauer freundet man sich auch mit den Figuren an und beginnt sie zu mögen und ihre Motivation zu verstehen. Bis zu diesem Punkt ist es allerdings ein langer Weg, aber dazu später mehr.
Spannend wird es dadurch immer wieder, weil man doch wissen will, was mit wem passiert und wo es den Charakter hinführen wird. Dieses Gefühl geht definitiv über einfaches Interesse hinaus und wird immer wieder durch entsprechende Szenen verstärkt.

Die ganze Zeit über fehlt etwas sehr Elementares: Es fehlen echte, glaubwürdig Emotionen und authentische Figuren. So ziemlich jeder emotionaler Hintergrund wird laienhaft präsentiert und dementsprechend verkauft. Ein bis zwei Ausnahmen gibt es, aber diese reißen es nicht raus.

Auch fehlt es an Glaubwürdigkeit. Motive werden zwar verstanden und Absichten erklärt, aber sie kommen nicht beim Zuschauer an und nehmen so diesen dann auch nicht mit. Mehr noch, wird man in diesem Punkt auf ganzer Linie enttäuscht. Die darstellerische Leistung ist mangelhaft. Die einzigen Schauspieler, die mir bekannt sind, waren Dominic Cooper und Glenn Close, Letztere kann ich keiner Figur zuordnen und Ersterer verleiht seiner Figur nur halbherzig Charakter. Darstellerisch ist dieser Film eine herbe Enttäuschung.

Die musikalische Untermalung war passend, aber nicht herausragend. Sie unterstützt den Streifen, stiehlt ihm aber nicht die Schau. Aus dem Gedächtnis heraus kann ich keine Szene benennen, wo mir die Musik besonders im Kopf geblieben wäre.

Das Setting war extrem gut. Es war detailreich, phantasievoll und hat sehr gut gepasst. Auch die Kostüme und die Masken haben sehr gut funktioniert. Trotz CGI wirkten die Orc real und als Figur überzeugend. Da wurde im Hintergrund gute Arbeit geleistet!

warcraft-the-beginning_dvdMeine Meinung:
Tatsächlich hat mich der Film vom Look her stark begeistert. Auch dachte ich, dass die Handlung mich gefesselt hätte, mit etwas Abstand muss ich aber sagen, dass dem nicht so ist.
Dem Streifen fehlt es einfach an viel zu wichtigen Dingen, um ein rundes Paket abzuliefern.

Ich hatte dennoch meinen Spaß mit dem Film und kann zumindest teilweise eine Empfehlung aussprechen für alle, die diesem Genre nicht abgeneigt sind.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 6,9