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Call My Agent! (Staffel 1)

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Titel: Call My Agent! (franz.: „Dix pour cent“)
Idee: Dominique Besnehard
Genre: Dramedy
Musik: Loïk Dury / Christophe Minck
Dauer: 6 Folgen à ca. 50 Minuten
Erscheinungsjahr: Frankreich: 2015 / Deutschland: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

„‚Call My Agent!’ erzählt so gnadenlos wie humorvoll vom Alltag einer Schauspiel-Agentur im Herzen von Paris. Für die Agenten Mathias (Thibault de Montalembert), Gabriel (Grégory Montel), Andrea (Camille Cottin) und Arlette (Liliane Rovère) ist jeder Tag wie ein Drahtseilakt. Denn sie kennen den Preis des Ruhmes – das Showbiz ist nicht nur Glanz und Glamour. Und so bemüht sich das Team um Verträge für renommierte Schauspieler wie Cécile de France, Nathalie Baye, Francois Berléand, Audrey Fleurot und andere französische Top-Talente, die sich in der Serie mit viel Ironie selbst spielen. Dabei gleicht die Agentur einer dysfunktionalen Familie, und viel Drama ist vorprogrammiert. Sie führen den Zuschauer hinter die Kulissen der aufregenden Welt der Stars. Dabei folgt eine kuriose Situation der nächsten, und die Agenten versuchen, Beruf und Privatleben unter einen Hut bringen. Denn: Künstlerische Integrität zahlt nicht die Rechnungen.“
(Rückentext der DVD)

Freundlicherweise habe ich die erste Staffel von „Call My Agent!“ zugeschickt bekommen.
Es ist unglaublich schade, dass ich erst jetzt dazu gekommen bin, mir diese Serie anzuschauen.

Die Handlung dreht sich um eine Agentur für Schauspieler und all die Quälereien, die hinter den Kulissen stattfinden. Dabei wird immer wieder ein Interessenskonflikt der Agenten, aber auch der Schauspieler aufgezeigt und mal mehr, mal weniger witzig gelöst. Als eine Steuerprüfung ansteht, sieht sich die Agentur am Rand der Existenz, doch wie geht es weiter?

Ich persönlich bin nicht vollends begeistert gewesen.
Aber von vorn: Die Handlung wird stringent und chronologisch erzählt. Ein kleines Highlight sind die von der Agentur vertretenen Schauspieler. Sie sind in Frankreich bekannte Schauspieler, die sich selbst spielen und sich damit auch ein wenig auf die Schippe nehmen.
Erzählerisch geht es in der ersten Staffel immer auf und ab. Dabei durchläuft man als Zuschauer ebenfalls spannende und witzige Passagen, aber auch das komplette Gegenteil.

©Edel:Motion

Wo ich meine ganz persönlichen Probleme mit hatte, war schlicht die Handlung. Sie konnte mich nicht abholen, weil sie mich irgendwie nicht berührt hat. Die Leistung der Darsteller war gut, doch die Figuren sind nur teilweise authentisch.
Ich kann und möchte der Serie nicht ihre witzigen und dramatischen Momente absprechen, die mich persönlich auch zum Lachen oder den Atem zum Stocken gebracht haben.
Schlussendlich hat die Serie aber weder ein Gag-Feuerwerk abgebrannt, noch ist sie dramatisch so in die Tiefe gegangen, dass sie als klassische Dramaserie durchgehen würde.

Ich lege besonders viel Wert auf Emotionen, die aussagekräftig sind. Dabei müssen auch die Mimik und die Gestik passen. Ja, „Call My Agent!“ hat Emotionen parat. Nein, sie sind nicht tiefgreifend oder überzeugend. Dass ich das so empfunden habe, kann aber auch an der Synchronisation liegen, die ich nicht als optimal empfunden habe.

Ein großer Kritikpunkt ist die Länge. 6 Folgen à ca. 50 Minuten sind für eine Serie bzw. Staffel einfach zu wenig. Da bin ich nicht zufrieden und man tut dem Zuschauer damit auch keinen Gefallen. Besser wäre es, wenn man wartet bis die Serie im TV läuft.

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Die Schnitte sind unauffällig bzw. gut gesetzt. In manchen Szenen sind sie sogar so gut, dass sie aktiv in die Spannung eingreifen und noch einmal das Maximum rausholen. Sie sind in jedem Fall nicht negativ auffallend.
Auch die Musik hat sich einem übergeordneten Konzept untergliedert. Von den Melodien her erinnert sie mich an französische Musik der 1960er Jahre. Sie kommen halt mit ihrem ganz eigenen Charme daher, der das gesamte Ambiente der Serie positiv beeinflusst.

„Call My Agent!“ ist seit Ende 2017 im Handel verfügbar.

Meine Meinung:
„Call My Agent!“ ist eine Serie, die ihre Fans haben wird. Sie hat eine gewisse Ausstrahlung und wenn man sich darauf einlässt, wird man auch seinen Spaß damit haben. Bei mir jedoch war es anders. Die Handlung hat mich nicht mitgerissen und manchmal wusste ich auch nicht, warum die Figur so handelt, wie sie handelt.

Ich hatte es auch bereits erwähnt, dass ich die Synchronisation nicht optimal empfand. Manche Stimmen hörten sich einfach langweilig an. Einige Figuren wurden die ganze Zeit überartikuliert, andere hatten hin und wieder ein Nuscheln drin. Insgesamt war die Vertonung unbeständig.

Abschließend habe ich mich die meiste Zeit eher gelangweilt. Ich habe die Serie auch nicht in einem Rutsch durchgeschaut, sondern mich eher dazu zwingen müssen, sie weiter zu schauen.
Logischerweise werden daher auch einige Punkte abgezogen.

Meine Wertung:
Story: 6,5 von 10
Spannung: 5,5 von 10
Länge: 4,0 von 10
Authentizität: 6,0 von 10
Emotionen: 7,0 von 10
Schnitt: 8,0 von 10
Musik: 8,5 von 10
GESAMT: 6,5

Wish I Was Here

wish-i-was-here_coverTitel: Wish I Was Here
Genre: Dramedy
Regie: Zach Braff
Musik: Rob Simosen
Produzenten: Michael Shamberg / Stacey Sher
Dauer: ca. 102 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 6

„Aidan Bloom (Zach Braff) kann vom amerikanischen Traum bestenfalls träumen: Seit Jahren jagt er erfolglos dem Wunsch Schauspieler zu sein hinterher und so muss seine Frau Sarah (Kate Hudson) das Geld verdienen und neben ihrem Fulltime-Job auch noch den Haushalt schmeißen. Als Aidans Vater (Mandy Patinkin) ihm zu all seinem ‚Glück’ auch noch unterbreitet, dass er die Privatschule seiner beiden Enkel nicht länger zahlen kann, bleibt nur ein Ausweg: Aidan muss die Kinder selbst unterrichten. Das Ergebnis ist ein familiäres Chaos! Bis Aidan aufgrund eigener Wissenslücken beginnt, immer weiter vom Lehrplan abzuweichen, und plötzlich selber noch etwas lernt – über sich, das Leben und seinen Platz in der Welt…“
(Rückentext der DVD)

Die Handlung ist tiefgründig und hat so allerhand zu bieten. Es sind nicht nur die finanziellen Probleme, die immer wieder für Spannung sorgen, sondern auch das Zwischenmenschliche, was immer wieder für Furore sorgt.
Besonders spannend ist es aber insofern nicht, da das Gezeigte keineswegs nervenzerreißend ist. Was aber definitiv für den Film spricht, ist, dass der Zuschauer stets Interesse daran hat zu wissen, wie es mit den Figuren weiter geht.

Die Länge ist mit 102 Minuten nicht ganz passend. Manche Stellen sind so ausschweifend erzählt, dass sie für das Interesse kontraproduktiv sind.

Emotionen und Authentizität gehen wie so oft Hand in Hand einher und bei diesem Film passt es einmal mehr. Bei keinem der Darsteller hat man das Gefühl, dass sie drüber oder drunter wären. Lebensfreude, Gefühle voller Trauer, Mut und Verzweiflung sind im ganzen Streifen vorhanden und dabei versprühen die Schauspieler eine gewisse Leichtigkeit und lassen alles so aussehen, als sei es das wahre Leben. Tatsächlich sind Zach Braff und Kate Hudson absolut glaubwürdig, aber viel mehr haben mich die beiden Kinderdarsteller beeindruckt. Joey King und Pierce Gagnon als Grace und Tucker sind über alle Maßen glaubwürdig, lebensbejahend, aber auch zugleich emotional und wissbegierig. Sie haben dem Film etwas Kindliches, Aufregendes und zugleich etwas total aus dem Leben Gegriffenes und Tragisches gegeben.

Auch die Musik zum Film hat gepasst. Immer wieder wurden die Szenen gut untermalt. Hier wird eine ebenso große Vielfalt geboten, wie bei den Emotionen. Es werden sowohl rein instrumentale Stücke, als auch gesungene Lieder verwendet. Es war eine sehr stimmige Mischung.

wish-i-was-here_dvdMeine Meinung:
„Wish I Was Here“ von Zach Braff ist eine Mischung aus Drama und Komödie, wobei der Drama-Anteil sehr hoch ist. Zeitweise ist der Streifen sehr emotional und ergreifend, aber auch witzig und interessant. Diese Mischung hat mir einfach sehr gut gefallen. Weniger gut waren die Längen, die es immer wieder gab.

Insgesamt hat der Film viel zu bieten. Abseits der vermehrt aufkommenden Blockbuster-Filme in deutschen Kinos, bin ich sehr froh, diesen Film gesehen zu haben, wenn auch bloß auf DVD.

Es bleibt aber nichts anderes zu sagen, als dass ich diesen Film empfehlen kann, auch wenn er seine Schwächen hat.

Meine Wertung:
Spannung: 5,5 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 7,8

Misfits (Staffel 3)

Misfits_Staffel3_CoverTitel: Misfits (Season 3)
Idee: Howard Overman
Genre: Dramedy / Fantasy
Titellied: The Rapture – Echoes
Dauer: 8 Folgen à ca. 45 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2011 / Deutschland: 2013
Altersfreigabe: FSK 18

„In der dritten Staffel der britischen SciFi-Dramedy-Serie stößt ein weiteres Mitglied zum Team hinzu: Rudy beginnt seinen Sozialdienst und merkt bald, welche Gefahren seine Superkräfte mit sich bringen. Vor allem aber plagt ihn die Frage, wie er seine neue Superkraft geheim halten soll. Der Rest der Gruppe versucht ebenfalls noch, sich an ein neues Leben mit Superpower zu gewöhnen und die Kräfte einigerma0en sinnvoll einzusetzen. Noch ahnen sie nicht, dass ihnen die allergrößten Herausforderungen erst noch bevorstehen. So bekommen es die Outlaws dieses Mal u.a. mit Nazis und Zombies zu tun…“
(Rückentext der BluRay)

Die Fußball-Europameisterschaft habe ich nicht nur damit verbracht, Fußball zu gucken und sonst nichts zu machen. Ganz im Gegenteil, in der Zeit standen einige Serien auf dem Plan, so auch die dritte Staffel von „Misfits“.

Nachdem mir die Figuren aus den ersten beiden Staffeln so vertraut wurden und ich alle bis ins kleinste Detail sehr gerne mochte, fing diese Staffel ohne Nathan an. Ohne den polarisierenden, abgedrehten und verrückten Nathan. Stattdessen ist eine neue Figur dabei, Rudy. Wird er ein zweiter Nathan, ganz einfallslos oder prägt er auf seine eigene Weise diese Serie? Ich war skeptisch. Vor allem deswegen, weil meine fünf Antihelden auseinander gerissen werden und ein anderer, fremder, dafür in die Runde geworfen wird.

Staffel drei beginnt eigentlich mit einer Folge, die nur Online verfügbar war. Der Titel lautet „Vegas Baby!“. Im BluRay-Umfang war sie allerdings in den Extras enthalten, sodass der Kauf dieser Staffel einen Mehrwert mit sich bringt. Auch eine weitere Folge ist in den Extras enthalten, in der Rudy als neuer Charakter eingeführt wird. Das waren die letzten beiden Auftritte von Nathan. In den regulären Folgen der Staffel 3 ist er sonst nicht zu sehen.

Am Ende der zweiten Staffel erfahren wir, dass unsere Helden nicht mehr die gleichen Kräfte haben, wie in der kompletten ersten und die meiste Zeit der zweiten Staffel. In der dritten Runde sind also alle Figuren etwas verändert dabei.
Die Handlungen der einzelnen Folgen sind abgeschlossen, episodenübergreifend gibt es nur sehr lose einen roten Faden. Auffallend ist, dass es kein richtiges Ziel gibt, das die fünf Protagonisten verfolgen. Sie leben in den Tag hinein, haben immer eine andere Herausforderung und der Fokus liegt meistens auch auf einem anderen Charakter.
Dass sich, nach wie vor, alles um die straffälligen Jugendlichen dreht, muss an dieser Stelle eigentlich nicht gesagt werden.

An der Erzählweise hat sich nichts geändert. Alle Episoden sind irgendwie gleich strukturiert, immer wieder gibt es diese entspannenden Szenen, in denen man das Geschehene Revue passieren lassen kann. In diesen Momenten kommt einer der fünf meistens auf die Idee, seine Kräfte einzusetzen, um eine Gefahr abzuwenden. Dann wird sich noch einmal vorbereitet und der Plan in die Tat umgesetzt.
Dieses Mittel wurde auch schon in den ersten beiden Staffeln eingesetzt, allerdings wurde es dort nicht so sehr zelebriert, wie in Staffel 3. Das macht die Handlung ein Stückweit vorhersehbar, andererseits steckt die Würze in diesen Momenten in den Dialogen, die mit einer bemerkenswerten Gelassenheit daherkommen.

Die Figuren waren wieder einmal toll dargestellt. Es gab genügend Zeit und Platz für jeden Charakter, sich in seiner Tiefe und Breite darzustellen. Auch wenn ich Rudys „Psych!“ nach der ersten Folge nicht mehr hören konnte, so hat er sich dennoch mit seiner Art, seinem Auftreten und seinem Facettenreichtum am meisten in den Cast hineingespielt.
Die übrigen Figuren sind auch nach wie vor klasse. Die Ausdrucksweise ist gewohnt derb und in dieser Staffel werden nicht nur Nazis zerlegt, sondern auch Zombies.
In der letzten Folge spritzt und fließt besonders viel Blut und auch die Maskenbilder werden da alle Hände voll zu tun gehabt haben.

In den Punkten Emotionen und Atmosphäre sieht es ähnlich wie in der zweiten Staffel aus. Eher düstere Atmosphäre, die immer wieder mit hellen Farben und Kontrasten durchbrochen wird, im Wechsel mit Grautönen und Plattenbausiedlungen. Und auch die Gefühle sind vielfältig. Dabei wird nicht jede Emotion in jeder Episode gezeigt, sondern die Vielfalt auf die Dauer der kompletten Staffel ausgebreitet.

Die Musik war unauffällig und unterstützend. Inzwischen hat man sich an die etwas anderen Töne in dieser Serie gewöhnt und so rückt Technomusik nicht mehr ganz so doll ins Bewusstsein des Zuschauers. Ansonsten ist sie unverändert zu den beiden Vorgängerstaffeln.

Low-Budget ist die Serie mit Sicherheit immer noch, auch wenn sich die Schnitte, Kostüme und Kulissen deutlich verbessert haben. Die Verbesserung schlägt sich auf den Spaß nieder. Es hat unglaublich viel Spaß bereitet, sich diese Staffel anzuschauen, auch wenn man am Ende wieder etwas wehmütig wird und durch die ein oder andere Wendung überrascht wird.

Misfits_Staffel3_DVDMeine Meinung:
Mit Staffel 3 beginnt eine neue Ära.
Ich habe festgestellt, dass diese Staffel einfach hochwertiger ist.

Einen echten Mehrwert gibt es auch bei dem Kauf der BluRay durch die beiden Zusatzepisoden.
Die Figuren sind nach wie vor sehr originell. Mit Rudy ist ein Charakter dazu gekommen, dem ich Anfangs skeptisch gegenüber stand, inzwischen aber überzeugt bin.

Die Thematik, die Charaktere, die Eigenschaften und das, worum es geht, sind einfach sehr unterhaltsam und spannend dargestellt.

Ist „Misfits“ weiterhin ein Geheimtipp? Solange diese Serie nicht zur besten Sendezeit auf einem der bekannteren TV-Sender läuft, ja.

Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 8,0 von 10
Schnitt: 7,5 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 7,5

Reihenfolge:
1. Misfits (Staffel 1)
2. Misfits (Staffel 2)
3. Misfits (Staffel 3)
4. Misfits (Staffel 4)
5. Misfits (Staffel 5)

Misfits (Staffel 2)

Misfits_Staffel2_CoverTitel: Misfits (Season 2)
Idee: Howard Overman
Genre: Dramedy / Fantasy
Titellied: The Rapture – Echoes
Dauer: 7 Folgen à ca. 45 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2010 / Deutschland: 2012
Altersfreigabe: FSK 16

„Bei einem heftigen Gewitter wurden die Misfits in die vermutlich ungewöhnlichsten Superhelden verwandelt, die man sich vorstellen kann: Curtis kann seither die Zeit zurückdrehen, Kelly Gedanken lesen und Simon sich unsichtbar machen.

Die zweite Staffel setzt dort an, wo die erste endete. Die Misfits sitzen immer noch ihren Sozialdienst ab und versuchen ihrem neuen Leben als Superhelden gerecht zu werden, was mal mehr, mal weniger gut gelingt. Neu dabei ist eine geheimnisvolle maskierte Person, die aus der Ferne über die Misfits wacht und alles über sie zu wissen scheint…“
(Rückentext der BluRay)

Nachdem ich die erste Staffel von „Misfits“ zuerst On-Demand gesehen und daraufhin die DVD gekauft habe, habe ich mir auch die zweite Staffel auf BluRay geholt. Damals fing ich die zweite Staffel an zu sehen, doch ich habe sie nie beendet. Jetzt habe ich sie mir mit meiner Herzdame angesehen. Staffel drei, vier und fünf liegen auch schon bereit.

Die Handlung dreht sich nach wie vor um die straffälligen Jugendlichen und deren Superkräfte. In der zweiten Staffel geht es aber auch um die zentrale Frage, wie diese Fähigkeiten eingesetzt werden und welchen Weg die fünf Antihelden von nun an gehen werden.

Die Erzählweise hat sich zur vorangegangenen Staffel nicht verändert. Curtis, Kelly, Simon und Co. sind immer noch unsere Hauptfiguren und dementsprechend werden die Taten von jedem behandelt. Was augenscheinlich als „Nebenhandlung“ dargestellt wird, betrifft am Ende jeden und damit mündet die „Nebenhandlung“ in die Hauptgeschichte. Was man dieser Staffel genauso vorwerfen muss, wie auch der ersten Staffel, ist, dass sie scheinbar kein Ziel hat. Die Story läuft einfach so, ohne einen Feind, einen echten Antagonisten oder das Ende der Welt aufzuhalten. Einschalten und eine Folge „Misfits“ schauen, ist leider auch nicht drin, da die Folgen zwar lose aufeinander aufbauen, aber die charakterliche Entwicklung stetig weitergeht. Die Wahrscheinlichkeit, Veränderung der Kräfte nicht mitzubekommen, ist hoch, wenn man sich eine Folge ansieht und dann erst drei Folgen später wieder einschaltet.

Die Vorteile dieser Serie liegen auf der Hand. Die Figuren sind allesamt auf ihre Weise originell. Die Motive und Ambitionen sind unterschiedlicher denn je und die charakterliche Vielfalt ist ausgesprochen hoch.

Eine leichte Veränderung gab es in der Sprache. Sie schien wesentlich entschärfter zu sein als sie es noch in der ersten Staffel war. Allerdings bleibt sie plump und direkt. Auch die Darstellung von Sex, Drogenkonsum und Mord ist etwas abgeschwächter, als man es aus der Vorgängerstaffel kennt.

Die dargestellten Emotionen unterscheiden sich von Episode zu Episode. Aufgrund der Vielfalt kommen die gezeigten Gefühle nie künstlich rüber. Die Figuren sind allesamt sehr echt und überzeugend. Die ganze Staffel war bezüglich der Atmosphäre weder Fisch noch Fleisch. Kräftige und helle Farben wechseln sich mit Grautönen einer Plattenbausiedlung ab. Prinzipiell ist die Staffel eher düster.

„Misfits“ behält den Charme einer „Low-Budget-Produktion“. Ein Nachteil von wenig Geld ist, dass es hier und da einige Dinge gibt, die nicht ganz optimal gelöst wurden. Der Schnitt ist dahingehend leider noch stark verbesserungswürdig.

Musikalisch wird wieder eine breite Palette aufgezeigt. Klassische Lieder sind ebenso vorhanden wie Technomusik. Ähnlich wie bei der Atmosphäre ist sie weder Fisch noch Fleisch, dafür aber immer anders.

Ungenügend ist weiterhin die Länge. Die Laufzeit mit 45 Minuten ist zwar absolut ausreichend, allerdings sind es 7 Episoden einfach nicht.

Misfits_Staffel2_DVDsMeine Meinung:
Ich habe nun endlich die zweite Staffel „Misfits“ geschaut. Endlich auch bis zum Ende. Ich war gerne bei den Figuren, aber mir persönlich hat der Sinn hinter dem Abenteuer gefehlt.

Ich mag weiterhin die Thematik, die Figuren und alles das, was die fünf Antihelden erleben.

Die zweite Staffel erzählt die Geschichte weiter und gibt uns einen tieferen Einblick in die einzelnen Figuren. Sie zeigen allesamt ein bisschen mehr von sich und sind facettenreicher.

Weiterhin ist „Misfits“ ein kleiner Geheimtipp. Alles in allem konnte die Serie mehr Punkte ergattern als in der ersten Staffel.

„Low-Budget“ aus England könnte sich gerne zum Trend mausern.

Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Länge: 5,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 8,0 von 10
Schnitt: 6,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 7,2

Reihenfolge:
1. Misfits (Staffel 1)
2. Misfits (Staffel 2)
3. Misfits (Staffel 3)
4. Misfits (Staffel 4)
5. Misfits (Staffel 5)

Misfits (Staffel 1)

IMG_5957Titel: Misfits (Season 1)
Idee: Howard Overman
Genre: Dramedy / Fantasy
Titellied: The Rapture – Echoes
Dauer: 6 Folgen à ca. 45 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2009 / Deutschland: 2012
Altersfreigabe: FSK 18

„Fünf jugendliche Straftäter werden während eines schweren Gewitters von einem Blitz getroffen und entwickeln daraufhin übermenschliche Kräfte. Leider wissen sie damit nur nicht viel anzufangen, denn eines steht der bunten Truppe gewiss nicht im Sinn: Superhelden zu sein und für das Gute einzustehen. Durch die gemeinnützige Arbeit und das harte Leben am unteren Ende der Gesellschaft fühlen sie sich schließlich schon gestraft genug…“
(Rückentext der DVD)

Mit „Misfits“ habe ich eine Serie geschaut, die ich schon damals On-Demand gesehen und mir daraufhin die DVD gekauft habe. Heute, vier Jahre später, habe ich sie mit meiner Herzdame zusammen gesehen, weil ich durchaus sehenswerte Erinnerungen mit dieser Staffel verbunden habe.

Die Handlung dreht sich, wie der Rückentext bereits verrät, um fünf straffällige Jugendliche, die bei einem Gewitter von einem Blitz getroffen werden. Dabei erhalten sie übernatürliche Kräfte, die jeder auf unterschiedliche Art erkundet und nutzt.

Erzählt wird die Geschichte auf besondere Art und Weise. Dadurch, dass es keine klassische Hauptfigur gibt, werden Geschehnisse von außen betrachtet, ohne dass der Zuschauer eine Stimme aus dem Off hat, die zusammenfassend alles erklärt. Das Gute an diese Art der Erzählung ist, dass sich der Zuschauer vom allem eine eigene Meinung bilden kann und natürlich auch die Handlung selbst interpretieren kann. Das Publikum erfährt nicht mehr als das, was gezeigt, gesagt oder getan wird. Ausnahmen, die ich hier nicht näher erläutern will, weil ich sonst zu viel verrate, gibt es natürlich auch. Die Kräfte, die jeder der fünf Hauptcharaktere bekommt, sind unterschiedlicher Natur. Von „unsichtbar sein“ bis „Zeit zurückdrehen“ ist zwar nicht alles, aber Vieles dabei.
Ein Nachteil ist, dass der Zuschauer extrem aufpassen muss, da die Geschehnisse leicht zu überschlagen drohen. Dabei kann es sein, dass man etwas Elementares verpasst.
Auch ist kein richtiges Ziel vorhanden. Wo soll die Geschichte hingehen? Begleiten wir die Protagonisten solange, bis sie aus dem Sozialdienst entlassen werden oder bis sie keine Kräfte mehr haben? Werden sie, außer vom Gesetzt, noch von jemanden anderes verfolgt? Wollen sie bloß ihr eigenes Leben auf die Reihe kriegen oder beobachten wir sie bloß, weil sie straffällig geworden sind und Superkräfte haben?

Es gibt viele Dinge, die für „Misfits“ sprechen. Angefangen bei den Figuren. Sie sind alle komplett anders, haben aber ein gemeinsames Schicksal: Sie sind alle straffällig geworden. Sie haben unterschiedliche Vorgeschichten, Ambitionen, Meinungen und von Grund auf verschiedene charakterliche Eigenschaften. Eine weitere Gemeinsamkeit scheinen sie aber doch noch zu haben, die besonders gut zur Geltung kommt: Sie sind allesamt nicht gutbetucht und scheinen ohnehin aus sozialen Brennpunkten zu stammen. Sie sind aber dennoch alle unterschiedliche Wege gegangen.

Die verwendete Sprache ist immer direkt und derb. Die Darstellung ist auch noch sehr explizit. Sex, Drogen und Mord werden in einem extremen Rahmen gezeigt.

Die 6 Folgen der ersten Staffel bauen grundsätzlich aufeinander auf, haben allerdings eine in sich geschlossene Story. Es sind kleine Begebenheiten, die in der Gesamtstory erzählt werden und quasi als Nebenstrang anzusehen sind.

Die Besetzung der einzelnen Figuren ist obendrein sehr passend und originell. Allesamt sind Nachwuchsschauspieler mit wenig Erfahrung, die durch diese Serie einem breiterem Publikum bekannt wurden. Die Figuren sind, bis auf die Tatsache, dass sie Superkräfte bekommen, aus dem Leben, mit eigenen Problemen, Nöten und Sorgen.

Von Episode zu Episode unterscheiden sich die dargestellten Emotionen. Sie werden selten künstlich dargestellt oder kommen falsch beim Publikum an. Je nach Figur und Charakter unterscheidet es sich, in welchem Maße Emotionen zugelassen werden. Spannend daran ist, dass eine eher introvertierte Person nicht gleich mit seinen Gefühlen herausplatzt, wohingegen extrovertierte Figuren sagen, was sie denken und Bedürfnisse unmissverständlich äußern. Grundsätzlich kann man nicht sagen, ob die Serie eher lebensbejahend oder düster von den Emotionen ist. Es fehlt in diesem Punkt ein bisschen die Ausrichtung oder ein Ausblick, woran sich der Zuschauer festhalten kann.

Bei so viel Positivem gibt es natürlich auch einige negative Dinge, die nicht gut ankommen können. Die Serie sieht unglaublich billig aus. Vermutlich ist sie eine „Low-Budget-Produktion“, wo wirklich alles sehr eng bemessen ist. Nicht immer sind die Kulissen gut gewählt. Obendrein kommt der Cut dazu, der nicht astrein ist. Die Sprache und die explizite Darstellung sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Zwiegespalten kann man die musikalische Untermalung betrachten. Überwiegend ist sie unterstützend und klassisch. Von Episode zu Episode ist aber auch die musikalische Untermalung grundsätzlich unterschiedlich. Da darf man sich nicht wundern, wenn eine Folge in einer Disco spielt und man die ganze Zeit über Technomusik hört. Auf der anderen Seite gibt es aber auch kleine Highlights, wenn gediegene, ruhige, sogar emotionale Musik Szenen untermalt und damit die ganze Situation ohne ein Wort Dialog erklärt.

Die Länge pro Episode war gut. In 45 Minuten kann man schon viel zeigen und sagen, allerdings ist die grundsätzliche Länge der Staffel unbefriedigend. Mit 6 Folgen ist die erste Staffel unverschämt kurz und wenn man sich die nachfolgenden Staffeln anschaut, wird es nicht unbedingt besser.

IMG_5960Meine Meinung:
„Misfits“. Ob die Serie sehenswert ist, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Alles, was für diese Serie spricht, kann grundsätzlich auch dagegen sprechen. Es ist aber keine gewöhnliche Serie, die man auf den beliebten Kanälen im TV, am besten noch im Nachmittagsprogramm, zu sehen bekommt.
Die Geschichte um unsere fünf straffälligen Helden ist ungewöhnlich und interessant. Die Darstellung und die Sprache sind hingegen oft zum Abgewöhnen.

Hat mich „Misfits“ unterhalten? – Ein klares Ja.
Kann ich „Misfits“ empfehlen? – Kommt drauf an.

Wenn man auf Dramedy- / Fantasy-Serien steht und man kein Problem mit Low-Budget-Produktionen aus dem Vereinigten Königreich hat, dann kann man sich diese Serie schon mal anschauen.
Hat man allerdings was gegen explizite Darstellungen und derbe Ausdrucksweisen, dann solltet man unter Umständen erst einmal die erste Folge schauen und dann selbst entscheiden, ob man da noch weitermachen möchte.

Grundsätzlich mochte ich „Misfits“ und war gerne bei den unterschiedlichen Charakteren mit ihren Kräften und ihren Problemen. Vielleicht, weil sie mir gezeigt haben, dass meine Probleme, im Gegensatz zu ihren, nur Kinderkram sind.

Meine Wertung:
Story: 7,0 von 10
Länge: 5,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 7,0 von 10
Schnitt: 6,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 6,8

Reihenfolge:
1. Misfits (Staffel 1)
2. Misfits (Staffel 2)
3. Misfits (Staffel 3)
4. Misfits (Staffel 4)
5. Misfits (Staffel 5)