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The First Avenger: Civil War

Titel: The First Avenger: Civil War (engl. „Captain America: Civil War“)
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Anthony Russo / Joe Russo
Musik: Henry Jackman
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 142 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 12

„Aus Freunden werden Feinde, aus Verbündeten Gegner – und über allem schwebt eine völlig neue Bedrohung, die das ganze Universum einschneidend verändern wird!
‚The First Avenger: Civil War’ beginnt genau dort, wo ‚Avengers: Age of Ultron’ aufgehört hat: Unter Führung von Captain Steve Rogers (Chris Evans) ist das neue Team der Avengers weiterhin für den Erhalt des Friedens im Einsatz, als sie in einen internationalen Vorfall verwickelt werden, der erhebliche Kollateralschäden verursacht. Schnell werden Forderungen nach einer Kontrolle der Einsätze der Avengers laut. Dieser neue politische Druck treibt einen tiefen Keil zwischen Captain America und Iron Man (Robert Downey Jr.) und das daraus entstehende Kräfteringen spaltet das Team der Avengers in zwei Lager. Unüberwindbare Gräben tun sich auf – gerade als ein neuer skrupelloser Feind auf der Bildfläche erscheint…“
(Rückentext der DVD)

Die MCU-Reihe geht bei mir weiter und dieses Mal habe ich mir den dritten Teil von Captain America angeschaut. Jeder weiß, wer damit gemeint ist, doch irgendwelche „Experten“ meinen es nicht gut mit uns, denn die deutsche Übersetzung der Titel ist im Zuge dieser besonderen Filmreihe etwas aus dem Ruder gelaufen. Während Teil eins noch „Captain America: The First Avenger“ hieß, war der deutsche Titel des zweiten Teils schon etwas anders: „The Return of the First Avenger“. Teil drei heißt wiederum „The First Avenger: Civil War“. Im englischen Original heißen alle drei Teile im Übrigen „Captain America“ – jeweils mit einem Namenszusatz.
Zwar ist diese Reihe in ihrer Umbenennung für den deutschsprachigen Raum immer noch irgendwie im Rahmen, aber dann auch wiederum nicht. Mich jedenfalls stört es, dass „Captain America: Winter Soldier“ im deutschen „The Return of the First Avenger“ heißt.
Nun möchte ich aber zum ursprünglichen Thema kommen: „Captain America: Civil War“.

Die Grundgeschichte scheint sehr einfach zu sein, für mich war sie jedoch bei weitem nicht so vorhersehbar, wie ich es erwartet habe. Bei diesem Streifen von einer Quintessenz zu sprechen, fällt mir etwas schwerer, da der Film sich etwas reißerisch der grundlegenden Frage stellt, wie sehr die Freiheit des Einzelnen beschnitten werden darf, um die Sicherheit von vielen zu schützen. Diese existenziellen Fragen sind auch heute noch von Bedeutung.

Auch wenn „Civil War“ im Kern solche Themen behandelt, ist er dennoch ein Captain-America-Abenteuer und zwar – bis hier hin – das beste Solo-Abenteuer im MCU.
Die Handlung schließt direkt an die Geschehnissen von „Avengers: Age of Ultron“ an. Es wird mitunter ebenjene Geschichte aufgearbeitet, in dessen Folge sich die Avengers einige Anschuldigungen anhören lassen dürfen. Auch treten in diesem Kontext neue Figuren in Erscheinung, die ganz eigene Motive verfolgen, um die Ereignisse zu verarbeiten.
Viel mehr möchte ich zu der Story von „The First Avenger: Civil War“ nicht verraten.

Die ganze Atmosphäre in diesem Film ist von der ersten bis zur letzten Sekunde extrem bemerkenswert, denn sie wird mit zunehmender Dauer immer düsterer. Die Bildgestaltung zu Beginn des Streifens ist überwiegend hell mit glänzenden Oberflächen und einer guten Struktur. Auch dort sehen wir vereinzelt matte und deckende Farben, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, was sich im Grunde auch in den Kostümen von Iron Man und Captain America widerspiegelt. Irgendwann in der Mitte des Streifens erfährt „The First Avenger: Civil War“ in der Bildsprache eine Kehrtwende. Deckende und matte Farben dominieren dann das Bild und glänzende und helle Oberflächen sind stark zurückgenommen. Das ist insofern interessant, weil es übergeordnet aussagt, von wo das MCU herkommt und wohin es gehen wird, nicht nur mit den Charakteren, sondern ganz konkret auch mit der Handlung. Aus einer glänzenden Vergangenheit in eine düstere Zukunft?
Ganz direkt daran gekoppelt hängt auch die Spannung. Selten hat mich ein MCU-Film so sehr gefesselt wie dieser. Gleichzeitig fiel mir eine Besprechung selten so schwer, wie von „Captain America: Civil War“, ist die Handlung doch vielschichtig, in der Komposition der Bilder einfach für die große Leinwand gemacht und atmosphärisch, gestalterisch und von den darstellerischen Leistungen nicht nur auf dem Punkt, sondern ganz klar over the Top.

Entsprechend glaubwürdig fallen die Figuren in diesem Setting aus. Sei es ein Tom Holland als Spider-Man, der zu dem Zeitpunkt des Erscheinens von „Civil War“ noch kein Solo-Abenteuer hatte, oder Daniel Brühl als Helmut Zemo, dessen Rolle ich nicht näher erläutern möchte. Natürlich sind auch all die anderen Superhelden dabei, die sich schlussendlich für eine Seite entscheiden. „Team Cap“ oder „Team Iron Man“?

Das Setting, die Effekte, die Filmmusik, die Kostüme und alles, was drum herum eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielt, ist in diesem Film einfach grandios. Klar, die allermeisten Kostüme sind bekannt, jedoch hat in keinem Film zuvor der Iron-Man-Anzug so schön gestrahlt und das Captain-America-Outfit so rough ausgesehen wie hier. Die Filmmusik hat den Streifen perfekt untermalt und hat auch spannungstechnisch Akzente gesetzt. Die Effekte, wovon einige künstlich mithilfe von CGI produziert wurden, andere wiederum ganz handgemacht sind, wirken nie deplatziert oder minderwertig. Die Kulissen und insbesondere die echten Schauplätze – wovon einige auch in Deutschland liegen – passen perfekt zum Geschehen. Dadurch, dass Orte wie der Flughafen Leipzig/Halle oder eine Fußgängerunterführung aus Berlin als Drehort hergehalten haben, wirkt der Streifen tatsächlich geerdet und weniger auf Hochglanz poliert, wie beispielsweise die übrigen Solo-Abenteuer aller Superhelden aus dem MCU.

Meine Meinung:
Ich könnte die ganze Zeit so weiterschreiben und ich würde am liebsten hier näher ins Detail gehen, aber ich möchte nicht spoilern, daher tue ich es auch nicht. Inzwischen sollten die allermeisten Leute, die sich für Filme und gute Geschichten interessieren, diesen Streifen kennen, die werden dann aber auch wissen, was ich meine, ohne dass ich es benenne.

„The First Avenger: Civil War“ hat mich umgehauen. Ich bin nach wie vor kein Verfechter des MCU, aber die Storyline, der Aufbau der Geschichte und das Hinführen zu diesem Punkt durch die einzelnen Solo-Abenteuer, suchen Ihresgleichen. Die Stringenz, mit der diese Reihe umgesetzt wurde, ist bemerkenswert und dass es zu einer solchen Spaltung kommt, war früher oder später abzusehen. Vom Aussehen, der Handlung und den Akteuren kommt dieser Film einem „The Dark Knight“ ziemlich nahe, nur eben mit dem Unterschied, dass das MCU gleich mit 10 Helden aufwarten muss, wohingegen es für Warner Bros. und DC reicht, einen dunklen Ritter und einen anarchistischen Verrückten auf die Leinwand zu bringen.

Nichtsdestotrotz muss ich eine klare Empfehlung aussprechen – retrospektiv auch für die meisten vorangegangenen Streifen des MCU, wenn es zur Folge hat, dass man dann hier landet.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Action: 9,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 7,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 8,8

Reihenfolge:
1. Captain America – The First Avenger
2. The Return of The First Avenger
3. The First Avenger: Civil War

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Avengers: Age of Ultron

Titel: Avengers: Age of Ultron
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: Joss Whedon
Musik: Brian Tyler / Danny Elfman
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 135 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 12

„Als Iron Man Tony Stark (Robert Downey Jr.) ein stillgelegtes Friedensprogramm reaktiviert, gerät die Situation plötzlich außer Kontrolle und die Avengers müssen sich erneut verbünden, um die Erde vor ihrer Zerstörung durch den scheinbar übermächtigen Ultron zu bewahren.“
(Rückentext der DVD)

Dieses Mal geht es weiter mit dem Marvel Cinematic Universe. Heute: „Avengers: Age of Ultron“

Inzwischen sollte jeder wissen, dass ich dem MCU sehr skeptisch gegenüberstehe. Es ist ja nicht so, dass ich von der stringenten Erzählweise des Gesamtkunstwerks „MCU“ nicht begeistert wäre und dass ich mir nicht eine solche Geduld und einen solchen Aufbau von Warner und seinem DCEU wünschen würde, aber was nicht ist, soll wohl nicht sein.

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wo ich anfangen soll, denn im Prinzip habe ich nichts so richtig auszusetzen. „Avengers: Age of Ultron“ macht nicht alles richtig, aber macht auch nicht sehr viel falsch. Aber ich versuche, ihn doch etwas genauer zu betrachten, damit ich dazu am Ende etwas sagen kann.
Wenn ich mir bisher das MCU anschaue, dann muss ich schon sagen, dass die Anzahl der mittelmäßigen Filme viel zu hoch ist. „Der unglaubliche Hulk“, die Iron-Man-Trilogie, Captain America, Thor und „Guardians of the Galaxy“ sind im Prinzip die Vorgeschichten vom zweiten Aufeinandertreffen der Superhelden aus dem Hause Marvel, jedoch erinnere ich mich rückwirkend nur an einen oder maximal zwei Filme, die mich wirklich gut unterhalten haben. Insofern ist „Avengers: Age of Ultron“ eine kleine Überraschung gewesen, da ich wieder nur Mittelmäßiges erwartet habe.

Die Handlung ist zwar denkbar einfach und auch nur auf fehlendes kommunikatives Handeln der Protagonisten gestützt, allen voran von Iron Man Tony Stark, jedoch lässt sich da jetzt nichts mehr dran ändern. Unterm Strich bleibt handlungstechnisch jedoch ein bitterer Nachgeschmack übrig.
Narrativ erhalten wir den Einheitsbrei, den man bereits kennt. Es gibt fast keine Überraschungen und die Handlung ist weitestgehend vorhersehbar. Was „Age of Ultron“ von all den anderen MCU-Filmen unterscheidet, ist dabei so einfach wie logisch: der Bösewicht.

Der Rückentext verrät es schon, aber Ultron ist eigentlich ein missglücktes Projekt von Tony Stark, das nun anfängt, die Menschheit zu bedrohen. In gewohnter Superhelden-Manier schreiten die Avengers ein, um eine Katastrophe zu verhindern. Meines Erachtens gibt es da drei ganz konkrete Punkte, die „Age of Ultron“ von den anderen Filmen abhebt:
1. Ultron:
Eine künstliche Intelligenz, geschaffen von Iron Man. Das Projekt wendet sich gegen seinen Entwickler und beschreitet damit komplett neue Wege im MCU.
2. Die Handlung:
Ja, richtig gelesen. Ich spreche von der Handlung. Weiter oben sage ich zwar, dass man den gewohnten Einheitsbrei bekommt, aber das muss ja nicht immer schlecht sein. Viel mehr erfährt man in „Age of Ultron“ zum ersten Mal etwas über Hawkeye und Black Widow. Dabei fühlt sich der komplette Film nicht so an, als wäre er tatsächlich ein Avengers-Abenteuer, sondern als wäre er ein Einzelfilm der beiden Helden. Jeremy Renner und Scarlett Johansson zeigen, was so alles in ihren Figuren steckt und schlagen dabei erstaunlich ruhige Töne an, die dem Ganzen einen Drall geben und so das MCU – für den Moment – auf eine neue Stufen heben. Die Handlung bekommt aber nicht nur durch die beiden Avengers-Mitglieder mehr Tiefe, sondern vor allem auch durch Ultron. Wären wir in einem DCEU-Film, wären die Wörter: „Kniet nieder Götter.“, mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit gefallen. So aber wurden philosophische Fragen aufgeworfen, bei denen man sich selbst auch fragt, wer über Recht und Unrecht entscheidet. Vor allem: Sind Superhelden nicht auch eine Bedrohung für die Menschheit? Unter gewissen Vorzeichen und Voraussetzungen muss man diese Frage bejahen.
3. Das Feeling:
Aus der Welt des Fußballs kennen wir den Spruch „Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“ (Andreas Möller). Was hat es mit den Avengers zu tun?
Das lässt sich nicht ganz einfach, aber doch hoffentlich eindeutig erklären.
Im Jahr 2000 kam Bryan Singers „X-Men“ in die Kinos. Er zeigte damit erstmalig, wie unglaublich vielseitig eine Comicverfilmung sein kann. „Avengers: Age of Ultron“ ist zumindest auf den Spuren von „X-Men“, auch wenn er nie an die Qualität oder den Unterhaltungswert herankommt.

Die Figuren passen zum Geschehen. Ein bisschen weniger Iron Man und dafür ein bisschen mehr Hawkeye und ich werde noch ein richtiger Fan. Glaubwürdigkeit und Tiefe sind weitestgehend vorhanden, auch wenn die Geschichte narrativ und inhaltlich einfach strukturiert und vorhersehbar ist.

Die Länge beträgt ca. 135 Minuten, die sich erstaunlich kurz anfühlen, in denen sich Charakterszenen und Actionsequenzen den Film gerecht teilen. Visuell wurde in vielen Szenen mit CGI nachgeholfen, wodurch die Actionszenen teilweise noch aufgeblähter wirken.
Spannung resultiert vor allem aus dem guten Mix und der Abwechslung, aber auch aus besonders aufregenden Szenen, in denen es nicht nur zur Sache geht, sondern die den Film auch inhaltlich voranbringen. Aufgrund seiner starken Vorhersehbarkeit stellt sich nie ein richtiges Gefesseltsein ein. Grundsätzlich beinhaltet „Avengers: Age of Ultron“ verhältnismäßig wenig Actionsequenzen, welche allerdings meist gut und spektakulär inszeniert wurden.

Die Emotionen habe ich teilweise auch schon weiter oben beschrieben. Hawkeye und Black Widow bekommen eine tiefere Beleuchtung, die auch – oder vor allem – auf der emotionalen Ebene sehr gut funktioniert. Nicht zu vergessen Ultron, der, obwohl er eine künstliche Intelligenz ist, scheinbar auch über Selbstreflektion verfügt. Die anderen Figuren bleiben jedoch typisch im MCU-Schema.

Meine Meinung:
Nach bereits so vielen Filmen, die zum MCU gehören, fange ich langsam an, zu ermüden. Es werden einfach immer mehr Filme in immer kürzeren Abständen herausgebracht. Es fällt mir schwer, den Überblick zu behalten. Inzwischen sitze ich schon mit dem Handy in der Hand und recherchiere nebenbei, wo ich mich im Handlungsstrang befinde.

Mit Überraschungen und hochtrabender Spannung kann allerdings „Age of Ultron“ nicht punkten. Schlussendlich ist er allerdings einer der besseren MCU-Filme, auch wenn man seine Schwächen nicht von der Hand weisen kann.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 6,5 von 10
Setting: 7,5 von 10
GESAMT: 7,5

Reihenfolge:
1. Marvel’s The Avengers
2. Avengers: Age of Ultron

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Iron Man 3

Titel: Iron Man 3
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Shane Black
Musik: Brian Tyler
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 125 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Er ist exzentrisch, genial, scharfzüngig – doch nicht unbesiegbar. Das muss Tony Stark alias Iron Man erkennen, als er sich einem Gegner gegenübersieht, der keine Grenzen kennt. Nachdem dieser ihm all das, was Stark am Herzen liegt, genommen hat, begibt sich der geschlagene Held auf die leidvolle Suche, den zu finden, der dafür verantwortlich ist – eine Reise, die seinen Mut und seine Standhaftigkeit auf eine harte Probe stellen wird. Mit dem Rücken zur Wand stehend kann sich Stark nur noch auf seine eigenen Instrumente, seinen Scharfsinn und seine Instinkte verlassen, um jene zu schützten, die ihm am wichtigsten sind. Während er sich langsam wieder zu alter Form zurückkämpft, findet Stark die Antwort auf die Frage, die ihn insgeheim schon lange verfolgt: Macht der Mann den Anzug oder macht der Anzug den Mann?“
(Rückentext der DVD)

Sowohl in den Fortsetzungsmonat als auch zu meiner Challenge um das Marvel Cinemativ Universe passt „Iron Man 3“. Und damit habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Hier bekommt ihr meine Kritik zu diesem Streifen.

Nachdem die ersten beiden Filme von Jon Favreau inszeniert wurden, haben wir mit Shane Black den gleichen Regisseur, der auch „The Nice Guys“ gedreht hat. Rückblickend betrachtet erkennt man seine klare Handschrift.

Das Storytelling und die Charakterinszenierung wurden im Gegensatz zu den beiden Vorgängern runderneuert. Die Handlung wird in einer großen Rückblende erzählt und dabei immer wieder mit Erklärungen von Tony Stark aus dem Off kommentiert. Das ist insgesamt das erste Mal, dass wir so etwas im MCU erleben und ist an dieser Stelle eine wahre Bereicherung. Für die folgenden Filme wünsche ich mir aber dieses Mittel nicht, da es auch zur Handlung und Charakterentwicklung passen muss. In diesem Fall passt der Off-Kommentar sehr gut und bereitet wahre Freude.

Auch sonst bewegen wir uns nach wie vor in einem sehr chronologischen Rahmen, allerdings auch mit einem großen Zeitsprung, der aber keine Verwirrung oder Unklarheit stiftet. Es geht insgesamt sehr abwechslungsreich zu und handlungstechnisch erleben wir an dieser Stelle viel mehr, als es noch bei „Iron Man“ oder „Iron Man 2“ der Fall gewesen ist.
Auch wird Bezug auf die Ereignisse in New York und den Einsatz der „Avengers“ genommen und diese werden erläutert. Die Erzählweise bietet sowohl genügend Platz für neue Charaktere, als auch die Möglichkeit, die alten und bekannten Figuren sich entwickeln zu lassen. Am Beispiel von Tony Stark erleben wir zwar keinen komplett neuen Charakter, aber eine Figur, die sich logisch und auch folgerichtig weiterentwickelt hat. Auch mit der Einführung der neuen Antagonisten macht man hier einiges richtig, aber ebenso genau so viel falsch. Wieder hat man jemanden, der von der Kernkompetenz her ähnlich gestrickt ist wie Iron Man, der nur nicht begünstigt wurde oder so viel Glück hatte wie Tony Stark. Aldrich Killian ist, ähnlich wie Tony, ein Wissenschaftler, der Stark Industries eine Beteiligung am neuesten Projekt anbietet. Diese wird allerdings aufgrund von Bedenken, dass das hergestellte Mittel auch als Waffe einsetzbar ist, ausgeschlagen. Mit dem Mandarin bekommt der Zuschauer zusätzlich eine unberechenbare Figur geliefert, die die Welt mit Terroranschlägen in Angst versetzt.
Hier zeigt das MCU seine Variabilität und stellt sich auch gleich schön breit auf, denn mit Iron Man und Iron Patriot (in „Iron Man 2“ noch War Machine genannt) gibt es im Prinzip nicht nur einen, sondern gleich zwei „Anzug“-Träger.

„Iron Man 3“ hat sich auch in Bezug auf die Spannung geändert. Die Änderung besteht nicht nur darin, Tony Stark menschlicher und verletzlicher werden zu lassen, sondern auch in einem ausgewogeneren Mix aus Action- und Charakterszenen. Das ist gut gelungen, denn der Zuschauer erlebt dadurch einen philosophischen Ansatz über Recht und Unrecht, bekommt aber auch einen wesentlich selbstkritischeren Tony vor die Nase gesetzt.
In Bezug auf die Action lässt sich sagen, dass in der Mehrheit aller aufregenden Szenen ein gutes Maß behalten wurde, d.h. aufregende Szenen sind nicht zu dominant oder zu unglaubwürdig gewesen. Wie gesagt, in der Mehrheit. Zu stark unrealistische Actionszenen mit ausschweifenden Kämpfen und unglaubwürdigem Verlauf gibt es allerdings leider auch.
Ansonsten sind Explosionssequenzen und ähnliches technisch gut gemacht und bieten an dieser Stelle astreines Popcorn-Kino für Zuhause.

Die Emotionen bekommen mehr Platz in diesem Streifen und das gefällt zumindest mir sehr gut. Auch aufgrund der Tatsache, dass Tony posttraumatische Stresssymptome aus der Zeit in New York aufweist, wird hier dem Zuschauer ein emotional breiteres Bild geboten. Die offene Gefühlslage macht auch vor den Antagonisten kein Halt und lässt daher Aktionen und entsprechende Reaktionen auf einem emotionalen Sockel ruhen.

Das Setting hat einiges anzubieten. Sowohl Kostüme als auch Schauplätze sind vielfältig und stilecht. Die unterschiedlichsten Anzüge von Iron Man sind unglaublich kreativ und bieten besonders für Cineasten ein besonderes Vergnügen.
Die Schauplätze sind abwechslungsreich. Vom Stark Tower, dem Anwesen von Tony und seinem Keller, Hobbyraum und Tiefgarage in einem, bis hin zu Außenaufnahmen im Hafen oder im Flugzeug bekommt man viele Kulissen geboten. Mal sind diese zweckdienlich, mal aufwendig in Szene gesetzt. Die meiste Zeit ist die visuelle Arbeit abgestimmt und bietet ein wertiges Bild.

Die musikalische Untermalung hat sich ebenso verändert. Im dritten Teil ist sie poppiger, aktiver und dient nicht nur der Unterstützung. Vielmehr ist sie ein Stilmittel, das sich seinen Weg in den Vordergrund immer wieder gezielt sucht. Das Setting macht den Filmspaß maßgeblich aus.

Meine Meinung:
Mit „Iron Man 3“ habe ich nicht nur eine Fortsetzung geschaut, sondern auch gleich meine MCU-Challenge vorangetrieben. Abschließend muss ich sagen, dass dieser Teil der wohl beste Film aus der Iron-Man-Reihe ist, das liegt vermutlich daran, dass man mit Shane Black neue Ideen ins MCU geholt und mehr gewagt hat.

Ich hatte meine Freude mit diesem Film, nicht nur weil er kurzweiligen Filmspaß geboten hat, sondern man auch wunderbare Charakterentwicklung zeigt und so nicht im MCU stagniert.
Logische Schlussfolgerung ist, dass in allen Bereichen Punkte gut gemacht werden konnten.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 7,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 7,7

Reihenfolge:
1. Iron Man
2. Iron Man 2
3. Iron Man 3

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America – The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Iron Man 2

iron-man-2_coverTitel: Iron Man 2
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Jon Favreau
Musik: John Debney
Produzenten: Avi Arad / Kevin Feige
Dauer: ca. 120 Minuten
Erscheinungsjahr: 2010
Altersfreigabe: FSK 12

„Die ganze Welt weiß, dass Milliardär Tony Stark als Superheld IRON MAN für Recht und Ordnung sorgt. Doch Politik und Presse erhöhen den Druck, seine Technologie der Regierung zugänglich zu machen. Zudem ruft seine Erfindung neue Schurken auf den Plan: Mit dem Waffenindustriellen Justin Hammer und dem peitschenschwingenden Whiplash warten gefährliche Gegner auf ihn. Gemeinsam mit Assistentin Pepper Potts und Freund Rhodey stürzt er sich erneut in den Kampf gegen das Böse.“
(Rückentext der DVD)

„Iron Man 2“ ist der nächste Film im Marvel Cinematic Universe. Nach „Der unglaubliche Hulk“ ist es der dritte Film in der chronologischen Reihenfolge.

Die Handlung wird im Rückentext sehr gut zusammengefasst und beschreibt im Wesentlichen das, worum es auch tatsächlich im Film geht.
Erzählerisch werden Ereignisse aus dem Vorgänger – „Iron Man“ – aufgegriffen und noch einmal etwas anders gezeigt. Ansonsten bleibt die Art und Weise der Erzählung recht unaufgeregt. Diesen Mangel macht der Streifen durch Tempo und eine hohe Ereignisdichte wieder wett.

Im Wesentlichen wurden die beiden Antagonisten als einzig nennenswerte Figuren neu in die Handlung eingeführt und an diesem Punkt macht es Sinn, gleich zwei neue Charaktere involviert zu haben. Zum einen haben wir Ivan Vanko (Mickey Rourke), der der Sohn eines sowjetischen Wissenschaftlers ist und dessen Vater einst mit Howard Stark zusammen gearbeitet hat und zum anderen haben wir Justin Hammer (Sam Rockwell), ein Waffenhersteller, der sich im Konkurrenzkampf mit Tony Stark befindet.
Beide Figuren bedienen ein gewisses Spektrum. Mickey Rourke passt perfekt in die Rolle des Ivan Vanko/Whiplash. Seine körperliche Präsenz und sein Aussehen verleihen dieser Figur ein authentisches Gesicht. Lediglich das Bild eines Physikers, der unter widrigen Bedingungen gearbeitet hat und deswegen Iron Man nicht nur in Physis, sondern auch in Wissen ebenbürtig ist, wirkt eher unglaubwürdig und aufgesetzt. Viel überzeugender ist da die Figur des Justin Hammer. Seine Beweggründe sind niedere bzw. nur wirtschaftlicher Natur, will er nicht nur mit Tony Stark auf der gleichen Stufe stehen, sondern ihn auch übertrumpfen. Diese Kombination aus zwei sich ergänzenden Antagonisten bietet zusätzliches Spannungspotential und ist bis hier hin ein Alleinstellungsmerkmal von „Iron Man 2“.

Emotionen werden nicht sehr groß geschrieben bei „Iron Man 2“. Wo man im ersten Teil noch einiges zwischen den Zeilen finden konnte, lässt Teil 2 sehr stark nach. Rache und Vergeltung sind, wie auch schon im Vorgänger, offensichtlichere Gefühle. Ein Funke Zuneigung und Freundschaft findet man zwar auch, das reicht aber nicht für eine breite Palette gezeigter Emotionen.
Insgesamt bleiben die Figuren doch sehr oberflächlich.

Die Originalität ist auch bei unzureichenden Emotionen absolut gegeben. Robert Downey Jr. verkörpert Iron Man wie gewohnt selbstverliebt und überheblich. Das macht diese Figur aus. Bis kurz vor Schluss schwappte da zwar auch immer noch eine Portion Demut rüber, dies ist aber dann beim Showdown komplett ad acta gelegt. Mickey Rourke ist nur zur Hälfte glaubwürdig. Den kämpfenden Bösewichten nimmt man ihm mehr ab, als den Wissenschaftler. Sam Rockwells Figur ist hingegen eine Lightversion von Tony Stark, nur ohne den Anzug. Da schlagen beide Figuren in die gleiche Kerbe, aber nur einer hinterlässt Spuren.

Das Setting ist ähnlich wie im ersten Teil. Tony Starks Werkstatt, Büros und heruntergekommene Labore in einer unwirklichen Gegend dominieren die Orte. Besondere Orte wie Monte Carlo muss man an dieser Stelle hervorheben, auch wenn sie vermutlich vor Greenscreen gedreht wurden.
Von den Kulissen muss man nicht allzu viel erwarten und in diesem Fall erfüllen sie ihren Zweck.

Die musikalische Untermalung ist unauffällig. Es gibt keine eingängige Melodie oder ein wiederkehrendes Merkmal, das man in Zukunft mit Iron Man in Verbindung setzen kann.
Grundsätzlich war die Musik aber zweckdienlich und nicht störend.

Actionsequenzen dominieren nicht nur den Sound, sondern auch das Bild. Charakterszenen werden immer wieder unterbrochen und so entsteht leider kein homogener Wechsel aus den unterschiedlichen Sequenzen, sondern eher eine Dominanz von Explosionen und Aufregung.
Ohne Zweifel bekommt der Zuschauer sehr viele und gute Explosionen geboten, aber es ist einfach zu viel.

iron-man-2_dvdMeine Meinung:
Weiter ging es mit dem „Marvel Cinematic Universe“. Ich wurde sehr gut von „Iron Man 2“ unterhalten und freue mich in erster Linie auch über die noch folgenden Filme. Zu diesem Teil kann ich sagen, dass man solides Popcorn-Kino bekommt, das auch auf dem Fernseher sehr gut funktioniert.

In der jüngeren Vergangenheit habe ich Fortsetzungen gesehen, die bei weitem nicht an den guten Leistungen der Vorgänger anknüpfen konnten. Bei „Iron Man 2“ blieb man insgesamt einem Erfolgsrezept treu. Die Unterhaltung hat gepasst und das Wichtigste ist, dass man den Zuschauer mehr mit S.H.I.E.L.D. vertraut macht und auch da anfängt, schon mal etwas anzustoßen, das dann in späteren Filmen wieder aufgegriffen wird.
Dennoch schneidet Teil zwei schlechter als Teil eins ab.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 7,0 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Musik: 5,0 von 10
Setting: 7,0 von 10
GESAMT: 6,4

Reihenfolge:
1. Iron Man
2. Iron Man 2
3. Iron Man 3

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War