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Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi

Titel: Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi (engl.: „Star Wars: The Last Jedi“)
Genre: Science-Fiction
Regie: Rian Johnson
Musik: John Williams
Produzenten: Kathleen Kennedy / Ram Bergman
Dauer: ca. 146 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

„In der Fortsetzung des Skywalker-Saga schließen sich die Helden aus ‚Star Wars: Das Erwachen der Macht‘ den Legenden der Galaxis an und erleben ein episches Abenteuer, in dem neue Mysterien der Macht aufgedeckt werden.“
(Rückentext der DVD)

Heute dreht es sich um den achten Teil der Star-Wars-Saga.
Nachdem der siebte Teil noch von J. J. Abrams gedreht wurde, hat die achte Episode einen neuen Regisseur. Rian Johnson versucht, den Zuschauer in eine Star-Wars-Welt mitzunehmen, die ihren Ursprung nicht bei ihm hatte. Er hatte die unlösbare Aufgabe, einen Star Wars zu machen, der wie aus einem Guss mit seinem Vorgänger wirkt.
Eines muss ich vorwegnehmen: Er ist gescheitert.

Aber auch sonst stand „Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi“ unter einem schlechten Stern. Mit dem ganz realen Tod Carrie Fishers und dem filmischen Ableben von Han Solo im Vorgänger brechen mehr oder weniger tragende Säulen der Star-Wars-Geschichte weg. Aber mal ganz davon ab: Dieser Teil hat ganz eigene, andere und viel schwerwiegendere Probleme.

Ganz abgesehen davon, dass die Effekte, die Musik und Inszenierung klassisch Star Wars sind und ich damit nicht näher darauf eingehen möchte und werde, hat diese Episode seine Probleme mit den Darstellern.
Kylo Ren/Ben Solo wurde von mir in der Kritik zum Vorgänger als „Milchbubi“ bezeichnet, doch zu meinem Entsetzen musste ich nun feststellen, dass er ein weinerlicher Milchbubi ist. Eine anbahnende Lovestory, eine uneinsichtige Befehlshaberin, ein vorlauter Pilot. All das sind zwar auch Elemente, die in den ersten beiden Trilogien vorkommen, aber Episode 8 macht es besonders schlecht. Es wirkt alles nicht ganz durchdacht – nicht fertig – und vor allem nicht glaubwürdig.

Durch diesen Umstand kommt Episode VIII auch nicht so richtig in die Gänge und bleibt dadurch weit hinter seinen Möglichkeiten. Da hilft auch ein halbwegs cooles Ende nichts.
Wenn ich mir vorstelle, wie es mit Episode IX weitergeht, bekomme ich große Bauchschmerzen. Nachdem Episode VII „ganz okay“ und Episode VIII „unfassbar schlecht“ waren, befürchte ich, dass sie sich nahtlos einreihen wird.

Meine Meinung:
Weit über zwei Stunden diesen unausgegorenen Film zu sehen, hat mich vor allem Nerven gekostet. Ich bin richtig unzufrieden und möchte eigentlich nur noch Episode V gucken, da hatte ich noch meinen Spaß.
Technisch will und kann ich nichts aussetzen, aber inhaltlich bringt Episode VIII einfach überhaupt keinen Spaß. Danke Disney.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Story: 4,0 von 10
Länge: 5,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Setting: 9,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 5,6

Reihenfolge:
1. Star Wars: Episode I – Die Dunkle Bedrohung
2. Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger
3. Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith
4. Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung
5. Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück
6. Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter
7. Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht
8. Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi

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Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht

Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht
Titel: Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht (engl. „Star Wars: Episode VII – The Force Awakens“)
Genre: Science-Fiction
Regie: J.J. Abrams
Musik: John Williams
Produzenten: Kathleen Kennedy / J. J. Abrams / Bryan Burk
Dauer: ca. 130 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 12

„Kylo Ren und die finstere Erste Ordnung haben sich aus der Asche des Imperiums erhoben, doch Luke Skywalker ist verschwunden, als die Galaxis ihn am meisten braucht. Nun liegt es an Rey, einer Schrottsammlerin, und Finn, einem abtrünnigen Sturmtruppler, sich mit Han Solo und Chewbacca zu einer verzweifelten Suche aufzumachen, um die einzige Hoffnung auf Frieden in der Galaxis zu finden.“
(Rückentext der DVD)

Es war eine Frage der Zeit, bis ich mir „Das Erwachen der Macht“ auf DVD anschaue. Nachdem ich ihn bereits im Kino gesehen habe, war es für mich eine klare Angelegenheit, dass ich ihn mir auch auf DVD holen werde, habe ich doch alle bisher erschienenen Star-Wars-Filme auf DVD.
Ich habe mir erst kürzlich eine Soundbar gekauft und wollte einen Film sehen, der durchaus würdig mein neues Equipment einweihen kann. Ob „Star Wars Episode VII – Das Erwachen der Macht“ meine Erwartungen erfüllen konnte, lest ihr hier in meiner Kritik.

Klassisch beginnt auch dieser Star-Wars-Film mit dem berühmten Fließtext „Es war einmal in einer weit weit entfernten Galaxis“.
Die Story dreht sich um unsere neuen Protagonisten, die ungewöhnlichen und unscheinbaren Figuren Rey und Finn. Nach den ersten beiden Trilogien hat auch in „Das Erwachen der Macht“ das Böse einen Namen: Kylo Ren und die Erste Ordnung. Es dreht sich allerdings alles, nach wie vor, um den ewig andauernden Kampf zwischen Gut und Böse.
Die Erzählweise ist sehr chronologisch. Durch viele Ortswechsel und Sprünge zwischen Pro- und Antagonisten sehen wir nicht nur die unterschiedlichsten Handlungsorte, sondern auch immer den für den Zuschauer spannendsten Strang.

Und damit zur Spannung: J. J. Abrams nimmt das Publikum in seine kleine Star-Wars-Welt mit und inszeniert und etabliert nicht nur einen neuen Star Wars, sondern auch neue Figuren mit ihren ganz eigenen Motiven und Eigenarten. Dadurch, dass unser alter Held Luke Skywalker verschwunden ist und man sich in gewisser Weise auf die Suche nach ihm macht, verfolgen wir die Handlung sowohl von Finn, Rey und Han, als auch die Aktivitäten der Ersten Ordnung.
Es ist dabei die ganze Zeit spannend, nicht nur, weil es sich bei diesem Teil um den Anfang einer neuen Trilogie handelt, sondern auch, weil es genügend Geheimnisse gibt, die zum Ende dieses Films nicht aufgedeckt wurden.
Die Inszenierung an sich birgt schon viel Spannungspotential und wenn man sich dann die Actionsequenzen, die Kulissen und die Kostüme oder die Droiden, allen voran der BB-8-Einheit, anschaut, wird man gänzlich in den Bann des Films gezogen, der, wie bei jedem Star-Wars-Film, sehr speziell ist. Die ganze Zeit über gibt es Wechsel zwischen Charakterszenen, in denen wir mehr von den Figuren kennenlernen und erleben dürfen, Actionsequenzen und Science-Fiction-Elementen, die klassisch in das Gesamtbild von Star Wars passen.

Die Länge ist mit rund 130 Minuten sehr angenehm. Viel mehr noch ist er durch seine Schnelllebigkeit ein ungemein kurzweiliger Film.

Die Action ist sehr vielfältig: Von Machtspielereien, Lichtschwertkämpfen, Laserpistolen-Action über Verfolgungsjagden im Weltall, auf den Planeten und Flüge mit dem Millennium Falken ist so ziemlich alles dabei. Dabei ist die Kameraführung selbst immer sehr direkt und nicht verwackelt.
Die Inszenierung auf dem Planeten Jakku, besonders zu Anfang, ist in Bezug auf die Actionsequenzen sehr imposant. Der Flug des Millennium Falken durch ein altes, im Wüstensand versunkenes, imperiales Schlachtschiffes sieht einfach unglaublich gut aus.
Die Lichtschwertszenen sind gut gemacht. Es gibt sowohl ein neuartiges, hochmodernes Lichtschwert, das zwei kleine Energiestrahlen seitlich erzeugt, als auch ein sehr altes, dem man die vergangenen Zeiten ansieht. Die Action im Film funktioniert sehr gut, weil die Kamera, wie bereits erwähnt, sehr direkt ist.

In dem Punkt der Emotionen bekommt der Zuschauer tatsächlich viele sehr unterschiedliche Leistungen geboten.
Wenn man sich Rey (Daisy Ridley) anschaut, sieht man ein ausdrucksstarkes, junges Mädchen, das im Bereich der Mimik viel kann, aber zumindest in ihrem Augenspiel noch vielfältiger werden kann. Finn/FN-2187 (John Boyega) ist da wesentlich schlechter und das obwohl er, gefühlt, mehr Szenen hat, wo es besonders auf seinen Ausdruck ankommt. Immer wieder verlieren die beiden jungen Darsteller, meiner Meinung nach, den Fokus. Die älteren machen das wesentlich besser. Harrison Ford oder Carrie Fisher sind in ihrer emotionalen Vielfalt von der einen Sekunde auf die andere absolut überzeugend. Einerseits sichtlich erfreut, andererseits sehr traurig. Mutig, ängstlich, glücklich und erleichtert. Das wirkt souveräner, echter und auch professioneller.
Die Gefühle sind von Figur zu Figur natürlich unterschiedlich stark ausgeprägt, an einigen Stellen ist es schade, dass man nicht mehr in die Tiefe gegangen ist, wenn es sich um die Vergangenheit von Finn oder Rey dreht. Stattdessen wird die Vergangenheit mehr im Halbsatz erwähnt.
Alles geht auch mit der Authentizität bzw. Glaubwürdigkeit der Figur einher. An dieser Stelle muss ich Kylo Ren (Adam Driver) nennen. Seine Performance war irgendwie nicht sehr glaubwürdig. Nach einem starken Auftritt zu Beginn nimmt seine Leistung und damit auch seine Glaubwürdigkeit stetig ab. Zu Anfang ist er ein richtiger „Bad-Ass“-Antagonist, entpuppt sich im Laufe des Streifens aber immer mehr zu einem Milchbubi mit Selbstzweifeln. Für „Star Wars: Episode VIII“ ist da auf jeden Fall noch großes Steigerungspotential vorhanden.
Es sind schon noch ein, zwei Szenen vorhanden, die gewisse Fehler aufweisen und die Authentizität, insbesondere bei Rey, Finn und Kylo Ren, beeinflussen.

Die musikalische Untermalung war wieder einmal grandios von John Williams inszeniert. Er ist einfach eine Institution und das merkt der Zuschauer in jeder Sekunde. Einfach weil es fast nie komplett leise wird. An diesem Punkt kommt meine neu erworbene Soundbar einfach noch viel mehr zum Tragen. Ich wurde wie im Kino mit ordentlich Druck in die Couch gepresst und habe dabei auch noch meine Nachbarn vorzüglich unterhalten können. An diesem Punkt gibt es einfach nichts zu rütteln.

Das Setting ist erstklassig ausgewählt. Man bekommt viel Grün und Vegetation, Wüste und karge Landschaften, schneebedeckte Planeten oder das Innere von Raumschiffen zu Gesicht. Auch die Kostüme sind wunderbar stilecht und überzeugend. Die Kameraarbeit und die Bilder, die wir zu sehen bekommen, sind teilweise von so einer atemberaubenden Qualität, dass ich ernsthaft die Frage stellen muss, wo man so etwas schon einmal gesehen hat. Wahrscheinlich nirgends.

Meine Meinung:
„Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“ läutet eine neue Trilogie ein und ich bin froh, dass ich diesen Film gesehen habe und dass er mir wirklich gut gefallen hat.
Bei Star Wars bekommt man, und da mache ich mir nichts vor, keine besonders tiefgreifende und komplizierte Geschichte, sondern solides „Gut gegen Böse“.
Episode VII macht seine Sache dennoch gut und weiß mit seinen typischen Star-Wars-Elementen zu überzeugen.

Ich persönlich bin nicht so richtig mit Star Wars aufgewachsen. Als die alte Trilogie herauskam, war ich noch nicht geboren, als die neue Trilogie anfing, war ich schon 12 Jahre alt. Dennoch habe ich mit „Eine neue Hoffnung“ in meinen Kindertagen angefangen und das obwohl ich diesen Hype um Star Wars nie so richtig selbst miterlebt habe und auch nicht von meinen Eltern diese Faszination mit auf den Weg bekommen habe.

Episode VII war also mein erster Star Wars, den ich im Kino gesehen habe. Ich kam glücklich wieder raus und ich schaue mir diese Episode sehr viel lieber an, weil ich so viel mehr mit ihr verbinde, als mit allen anderen. Erste Male vergisst man selten. Mein erstes Mal Star Wars im Kino werde ich auch nie vergessen.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Action: 9,0 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 10 von 10
Setting: 10 von 10
GESAMT: 8,5

Reihenfolge:
1. Star Wars: Episode I – Die Dunkle Bedrohung
2. Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger
3. Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith
4. Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung
5. Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück
6. Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter
7. Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht
8. Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi

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Ex Machina

IMG_4022Titel: Ex Machina
Genre: Science-Fiction / Drama
Regie: Alex Garland
Musik: Geoff Barrow / Ben Salisbury
Produzenten: Andrew MacDonald / Allon Reich
Dauer: ca. 108 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 12

„Der junge Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) arbeitet für eine der größten Internetfirmen der Welt. Bei einem internen Wettbewerb gewinnt er einen Aufenthalt im abgeschiedenen Bergdomizil des Konzernchefs Nathan (Oscar Isaac). Doch statt Erholung erwartet Caleb ein ebenso seltsames wie faszinierendes Projekt: Er soll mit der weltweit ersten wahren künstlichen Intelligenz zusammenarbeiten – der wunderschönen Roboterfrau Ava (Alicia Vikander). Was als einfaches Experiment beginnt, entwickelt sich zu einem trügerischen Katz-und-Maus-Spiel zwischen Mensch und Maschine…“
(Rückentext der BluRay)

Ein Freund hat meinen Artikel zu „Her“ gelesen und sagte gleich: „Klingt so ähnlich wie ‚Ex Machina’.“ Es stellte sich heraus, dass er den Film auf BluRay hat und er hat ihn mir ausgeliehen. Nun habe ich ihn gesehen und bin voll im Bilde.

„Ex Machina“ beginnt recht unspektakulär und alles scheint sehr unscheinbar zu sein. In den ersten 10 bis 15 Minuten wird der Zuschauer aus der unwichtigen Kulisse eines Büros in die einer Gebirgslandschaft gerissen. Der Zuschauer wird schon früh mit Kontrasten und überwältigenden Bildern „geschockt“. In dem abgeschiedenen High-Tech-Zuhause von Nathan wirkt alles sehr steril, wohingegen in der Außenwelt das Leben in Form eines Waldes sprießt.

Die Handlung wird chronologisch und einfach erzählt. Über die anfänglichen Längen schafft es der Film gekonnt hinweg zu führen, indem er den Zuschauer rasant an den Ort des eigentlichen Geschehens befördert: in dieses ultrasichere Zuhause, irgendwo im Nirgendwo.
Neben einigen tollen Dingen wirken sich auch erzählerische Kniffe positiv auf das Filmvergnügen aus.

Eine unterschwellige Spannung macht sich die ganze Zeit breit, irgendwie ist das alles anziehend für den Zuschauer, aber dann auch irgendwie nicht so richtig. Es beginnt mit der Umgebung. Ein Sitz, der so abgeschieden von allem zu sein scheint, dass man sich dort nicht an der Uhrzeit, sondern am Stand der Sonne orientiert. Und es geht weiter mit dem Test, eine Art Frage-Antwort-Spiel, den Caleb an Ava durchführt. Und dann schleicht sich die Frage ein: Wie weit sind wir von einer echten künstlichen Intelligenz entfernt? Vielleicht sitzt sogar schon ein Team durchgeknallter Ingenieure und Wissenschaftler auf der dunklen Seite des Mondes daran, eine KI zu bauen, die dann die komplette Menschheit unterjochen soll.

Die Länge des Filmes war ok. 108 Minuten sind vollkommen ausreichend für „Ex Machina“, wobei sich die ersten 5 Minuten schon arg in die Länge ziehen und nach 70 bis 80 Minuten denkt man schon, dass er jetzt auch mal zum Ende gehen kann. Das liegt aber weniger daran, dass der Streifen nicht spannend war, sondern viel mehr daran, dass der Zuschauer die Informationsflut verarbeiten muss.

Die Gefühle und Authentizität gehen, wie so oft, Hand in Hand einher. Tatsächlich trifft das hier mehr denn je zu. Zunächst sind Caleb und Nathan so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Nathan ist der viel zu lockere, aber über alle Maßen intelligente Erfinder von Ava und der Konzernchef einer Internetfirma. Caleb, der begabte Programmierer, der aber nie besser als oberes Mittelmaß sein wird. Caleb ist ohne jeden Zweifel belesen, allerdings scheint er sich auch mit fremden Federn zu schmücken. Wie passt das Ganze zusammen? Und die dritte Unbekannte in dieser Konstellation ist Ava. Allen drei Schauspielern nimmt man ihre Figuren ab. Alicia Vikander spielt Ava mit allen menschlichen Facetten. Domhnall Gleeson ist während der ganzen Zeit Caleb und Oscar Isaacs Figur Nathan kann man als Genie und Wahnsinniger gleichermaßen bezeichnen. Einerseits war er wohl gewollt drüber und andererseits viel zu locker. Alleine diese Figur bietet so viel Diskussionsstoff, dass es vermutlich nur zwei Lager diesbezüglich gibt: Entweder man mag die Figur oder man hasst sie.

Die Gefühlspalette war stark reduziert. Zuneigung, Misstrauen und Neugier waren die vorherrschenden Gefühle. Alle Figuren haben diese Gefühle gezeigt und auf ihre Art und Weise dargestellt. Ob unterschwellig oder ganz offensichtlich, die Darstellung war auf ihre Weise originell und der Zuschauer hat die emotionalen Hintergründe nicht immer unbedingt auf Anhieb erkennen können.

Die musikalische Untermalung war unterstützend und zweckgebunden. Sie stiehlt dem Film nicht die Show und drängt sich auch nicht sonderlich in den Vordergrund. Unterm Strich bleibt die Musik leider blass.

Meine Meinung:
„Ex Machina“, eine Empfehlung die sich gelohnt hat. Ich habe den Film sehr genossen und ich war wirklich überrascht. Er behandelt das Thema künstliche Intelligenz auf eine ganz andere Art und Weise wie es „Her“ beispielsweise tut. Beide Filme im Vergleich sind sich aber tatsächlich ähnlich. Hätte ich „Ex Machina“ vor „Her“ gesehen, wäre er vermutlich zu den Highlights gekommen.

Deutliche Schwächen sehe ich bei der Länge und bei der musikalischen Untermalung.

Die Story punktet mit einer einfachen Erzählweise und einigen Kniffen. Das Setting der beiden Filme – „Her“ und „Ex Machina“ – ¬ist so unterschiedlich wie es nur sein kann. Der eine Film spielt in einer Großstadt und der andere an einem abgeschiedenen Ort, von dem man nicht so einfach weg kommt.

Bei den Emotionen hätte ich mir auch mehr gewünscht. Mehr von allem. Glaubwürdig war das Gezeigte allerdings in jedem Fall. Nathan bleibt allerdings eine streitbare Figur. Ist er „drüber“ oder einfach nur wahnsinnig? Ich fand es gut, was ich gesehen habe. Locker und ernst, Genie und Wahnsinn. Insgesamt lässt „Ex Machina“ mehr Punkte auf der Strecke liegen als „Her“.
Ich kann ihn aber dennoch sehr gut weiterempfehlen.

Meine Wertung:
Spannung: 9,0 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 6,0 von 10
GESAMT: 7,8