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David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück (+Gewinnspiel)

© 2020 eOne Germany

Titel: David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück (engl. „The Personal History of David Copperfield“)
Genre: Romanverfilmung
Regie: Armando Iannucci
Musik: Christopher Willis
Produzenten: Armando Iannucci / Kevin Loader
Dauer: ca. 119 Minuten
Erscheinungsjahr: 2020
Altersfreigabe: FSK 6

„David Copperfield (Dev Patel) verbringt mit seiner verwitweten Mutter Clara (Morfydd Clark) eine glückliche Kindheit im viktorianischen England. Als er jedoch eines Tages von einem Besuch bei der Verwandtschaft der von ihm sehr geliebten Haushälterin Peggotty (Daisy May Cooper) zurückkehrt, erfährt er, dass seine Mutter inzwischen Mr. Murdstone (Darren Boyd) geheiratet hat. Dieser entpuppt sich schnell als gemein und grausam – und Davids Anwesenheit im Haus ist ihm offensichtlich ein Dorn im Auge. Schon bald wird David nach London geschickt, wo er in einer Flaschenfabrik einer harten und äußerst schlecht bezahlten Arbeit nachgehen muss. Jahre vergehen, David ist inzwischen ein junger Mann, als ihn die Nachricht vom Tod seiner Mutter erreicht. Zutiefst erschüttert flieht er aus der Fabrik zu seiner Tante Betsey Trotwood (Tilda Swinton), die ihm gemeinsam mit ihrem äußerst exzentrischen Mitbewohner Mr. Dick (Hugh Laurie) wieder auf die Beine hilft. Doch Davids Reise ist noch lange nicht zu Ende, denn allerlei Begegnungen mit verschiedenen Menschen, die ihm nicht immer Gutes wollen, sorgen dafür, dass sein Leben gleich mehrmals durcheinandergewirbelt wird. Allen Widrigkeiten zum Trotz reift in David ein Ziel: Er möchte als Schriftsteller berühmt werden und seinen Teil dazu beitragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“
(Inhalt laut Pressheft)

Am 24. September 2020 erscheint „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ in den deutschen Kinos. Ich habe die Möglichkeit bekommen, diesen Film vorab sehen zu können.
Zusätzlich verlose ich 1×2 Freikarten für „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“. Was zu tun ist, um an die Freikarten heranzukommen, erfahrt ihr im Beitrag.

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„David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ basiert auf dem halbautobiografischen Roman „David Copperfield“ von Charles Dickens.

Es dreht sich um die titelgebende Figur David Copperfield, der als Sohn einer Witwe aufwächst und dann durch eine Verkettung von Ereignissen an mehreren Orten in England lebte und arbeitete. Sein Weg führte ihn aus einer Londoner Flaschenfabrik zu seiner wohlhabenden Tante, die sich mit ihrem skurrilen Cousin das Haus teilt.
Aber wo fängt die Geschichte an und wer ist die Hauptfigur in David Copperfields Geschichte? Eine Frage, mit der sich die Titelfigur ebenfalls auseinandersetzt und den Zuschauer auf eine Reise mitnimmt. Erzählt wird nämlich die Geschichte in einer Rückblende, in der David Copperfield einfach alles erzählt.

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Narrativ überrascht dieser Streifen und kreiert immer wieder Situationen, in denen die Handlung undurchsichtig und leicht konfus wirkt, die Handlungsstränge sich zu teilen scheinen, um schlussendlich wieder zueinander zu finden. Ich hatte, ehrlicherweise, meine Mühen, der Handlung zu folgen, war aber gleichermaßen fasziniert ob der kreativen Umsetzung und der erfrischenden Atmosphäre, die dieser Film erzeugt.

Faszination ist auch das richtige Wort, wenn ich von der Spannung spreche. Der Streifen überzeugt durch seine sehr besondere Art der Erzählung, die unweigerlich dazu führt, dass der Zuschauer sich in die Hauptfigur einfühlen kann. Der entscheidende Punkt dabei ist, dass das Publikum ein sehr gesteigertes Interesse für das Leben von David Copperfield entwickelt. Es wird voller Faszination in den Bann einer außergewöhnlichen Geschichte gezogen.

Die Laufzeit beträgt 119 Minuten. Damit liegt der Streifen noch gerade so unter der Zwei-Stunden-Marke. Was ich jedoch sehr schade finde, ist, dass die literarische Vorlage mit seinen vielen hundert Seiten mit Sicherheit Stoff für mehr Laufzeit gehabt hätte. Dennoch hat „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ insbesondere am Anfang Schwierigkeiten damit, Tempo aufzunehmen. Gerade in den ersten 15 bis 30 Minuten fühlte der Film sich sehr schwer und behäbig an. Danach zieht das Tempo jedoch an, was ausschlaggebend dafür ist, dass die Geschichte mit einer deutlichen Leichtigkeit daherkommt.

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Wie gut ein Streifen funktioniert, liegt auch an der Glaubwürdigkeit der Figuren und ihrer Beziehungen. In diesem Fall hat alles wunderbar und auch sehr skurril funktioniert. Besonders die teilweise absurden Konstellationen scheinen komplett hanebüchen zu sein, überraschen aber schlussendlich mit einem extrem hohen Unterhaltungswert.
Die Emotionen in „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ sehe ich hingegen eher ambivalent. Es gibt Charakterszenen, in denen die Gefühle antreibend sind, aber oft endet es einfach in einer Verharmlosung. Die Geschichte driftet dann in eine komödiantische Richtung.
Mal ganz davon abgesehen ist die Besetzung in dieser Konstellation einfach skurril. Denn auch wenn die Geschichte auf dem Leben von Charles Dickens basiert, wurde beispielsweise auf ethnische Plausibilität keinen Wert gelegt, was total Spaß machte und in das ganze Setting super passte. So spielt beispielsweise Dev Patel mit indischen Wurzeln den Sohn einer weißen Mutter. Es fällt zwar auf und kann irritieren, ich finde es allerdings skurril und auf seine ganz eigene Art sehr komisch.

Musik und Setting sind interessant gewählt und total spannend. Sowohl die Drehorte als auch die musikalische Untermalung haben den Takt vorgegeben und gleichzeitig eine unbeschreibliche Wirkung entfaltet.
Chapeau für diese Auswahl!

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Schlussendlich kommen ich zum Gewinnspiel:
Um die Möglichkeit zu erhalten, auch in den Genuss dieses tollen Films zu kommen und ihn auf großer Leinwand sehen zu können, musst du einfach den Artikel kommentieren und mir verraten, warum du diesen Streifen sehen willst. Bist du ein Charles-Dickens-Fan oder einfach ein Cineast? Lass es mich wissen und mit etwas Glück gewinnst du zwei Freikarten. Das Gewinnspiel endet am 20.10.2020 um 23:59 Uhr.
(Gewinnspielteilnahme nur innerhalb Deutschlands. Du musst mindestens 18 Jahre alt sein oder das Einverständnis deiner Eltern haben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, der Gewinn kann nicht umgetauscht werden.)
Wenn du Interesse an einer Buch-Ausgabe der Geschichte hast, dann schaue gerne mal bei buecherherz vorbei, dort wird ein Exemplar der Charles-Dickens-Geschichte „David Copperfield“ verlost. Ich wünsche allen Teilnehmern viel Glück.


Das Gewinnspiel ist beendet!
Der Gewinner ist der Teilnehmer mit der Nummer 1! Ich gratuliere dem Inhaber des ersten Kommentars!

 

 

 

Am 24. September 2020 erscheint „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ in den deutschen Kinos.
 

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Meine Meinung:
Ich hatte wirklich Spaß mit „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“, da mich der Film auf seine ganze eigene Art unterhalten hat. Es ist die Musik, die Handlung und die Umsetzung.
Über weite Teile ist der Streifen kurzweilig und einfach unterhaltend.
Dabei brilliert er mit einer halbautobiografischen Story, skurrilen Figuren und einer wendungsreichen Geschichte.
Wie sich David Copperfields Weg zum Reichtum und wieder zurück gestaltet, solltet ihr aber besser selbst erfahren, indem ihr euch den Streifen anschaut.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
Setting: 8,5 von 10
GESAMT: 7,9

Die Legende von Aang

Titel: Die Legende von Aang (engl.: „The Last Airbender“)
Genre: Action / Fantasy
Regie: M. Night Shyamalan
Musik: James Newton Howard
Produzenten: Frank Marshall / Sam Mercer / M. Night Shyamalan
Dauer: ca. 99 Minuten
Erscheinungsjahr: 2010
Altersfreigabe: FSK 6

„Erlebe die atemberaubende Realverfilmung, die auf den Abenteuern der Nickelodeon-Serie ‚Avatar: Der Herr der Elemente’ basiert. Begleite Aang, einen außergewöhnlichen Jungen, ausgestattet mit unglaublichen Kräften der ‚Bändigung’, auf seiner Reise durch ein exotisches Land voller magischer Kreaturen und mächtiger Verbündeter. Als Avatar ist er der einzige, der den uralten Konflikt zwischen den vier Nationen Luft, Wasser, Erde und Feuer beenden kann. Eine inspirierende Reise: ‚Der Herr der Elemente’ ist fesselnde Unterhaltung für die ganze Familie!“
(Rückentext der DVD)

Beim sogenannten „Media Monday“ hat John von der Filmexe-Crew etwas über den Film „Die Legende von Aang“ bzw. seine Grundlage „Avatar: Der Herr der Elemente“ erwähnt und brachte mich wieder auf die Idee, diesen Film zu schauen. Habe ich ihn doch damals im Kino gesehen. Damals, vor sieben Jahren, war es mein erster Film, den ich in 3D gesehen habe. Inzwischen sind einige Jahre seit seiner Veröffentlichung vergangen und ich habe diesem Film einer zweiten Sichtung unterzogen.
Hier findet ihr meine Kritik zu „Die Legende von Aang“.

Die Handlung orientiert sich sehr stark an seiner Vorlage „Avatar: Der Herr der Elemente“, das erkennt man auch daran, dass am Anfang, bevor der Film eigentlich losgeht „Buch Eins: Wasser“ den Bildschirm ziert. Darüber hinaus ist der Rückentext ziemlich nichtssagend, denn er beschreibt nicht wirklich die Handlung als viel mehr das übergeordnete Ziel der gesamten Serie. Was in diesem Film passieren wird oder wohin er gehen soll, ist nicht bekannt.
Der Zuschauer wird in diesem Fall dann etwas überrascht sein, denn magische Kreaturen sucht man verzweifelt.
Die Geschichte dreht sich um Aang, den jungen, der ein Element manipulieren kann. „Buch Eins: Wasser“ dreht sich im Wesentlichen darum, dass er lernt, ebenjenes Element zu kontrollieren.
Die Story ist dabei die ganze Zeit chronologisch, nicht verwirrend und für unwissende durchaus wendungsreich. Für Kenner ist der Film eine eins zu eins Realadaption der Zeichentrickserie. Hin und wieder wird das Geschehen von Katara aus dem Off kommentiert, um die Handlungen in geordnete Bahnen zu lenken.

Spannungstechnisch hat der Streifen nicht nur eine interessante und fesselnde Geschichte zu bieten, auch die Inszenierung war stilecht und schön anzusehen. Die Figuren haben genügend Zeit bekommen, um eine Verbindung untereinander, aber auch zum Zuschauer, aufzubauen und so ist das Publikum immer involviert und fühlt mit. Das Schicksal der Figuren ist dem Beobachter nicht egal. Diese Barriere zu durchschreiten ist für die Wirkung eines Filmes sehr wichtig, vor allem, wenn im Prinzip noch zwei weitere Filme folgen sollen/sollten. Eine tiefe Bindung ist „Die Legende von Aang“ allerdings noch nicht eingegangen. An dieser Stelle ist ungenutztes Potential in jedem Fall vorhanden.

Die Actionsequenzen sind ein besonderes Stilelement, das diesen Streifen durchaus auch auszeichnet. Die Effekte sahen in diesem Zusammenhang nie billig oder zu sehr computertechnisch aus, obwohl die meisten aus der digitalen Schmiede gekommen sind. Man bekam dadurch nicht nur eine Vielzahl unterschiedlichster Actionsequenzen zu sehen, sondern auch viele Arten der Darstellung. Das „Bändigen“ der Elemente bietet viele Chancen der Darstellung und M. Night Shyamalan hat da seine klaren und wunderbaren Vorstellungen gehabt, die er erstklassig umgesetzt hat. Die Action beschränkt sich nicht nur auf Kampfszenen, auch Verfolgungsjagden sind wesentlicher Bestandteil für eine actiongesteuerte Spannung.
Den Spagat zwischen Charakterszenen und Actionszenen schafft der Streifen nicht zu 100 Prozent. Auf Kosten der ruhigeren Szenen flieht „Die Legende von Aang“ sich zeitweise in wirklich gute und formschöne aufregende Sequenzen.

Im Bereich der Emotionen gibt es einige sehr gute und tiefe Momente, allerdings fehlt es zeitweise an zwiespältigen und inneren Kämpfen, die mitunter ein zentrales Thema für Aang in der Zeichentrickvorlage gewesen sind. Der Punkt der eigenen Identifikation wird über einige Folgen behandelt, im Film wird ihm jedoch nur eine kurze Zeit eingeräumt. Zu wenig Zeit, um den Zuschauer dieses Thema emotional glaubhaft darzulegen.
An anderer Stelle sei aber gesagt, dass es auch wesentlich bessere Momente in der Darstellung der Gefühle gibt. Diese sind durchaus glaubhaft, aber im Wesentlichen sieht man als Zuschauer einfach zu wenig.

Die Glaubwürdigkeit der Figuren ist im Kern gegeben, auch wenn die Auswahl der Darsteller rein optisch sehr fragwürdig gewesen ist. Wo es bei Aang und Katara noch gepasst hat, war bei allen anderen eine optische Annäherung nicht vorhanden. Im Fall von Prinz Zuko und seinem Onkel General Iroh ist nicht einmal ansatzweise eine Ähnlichkeit vorhanden. Dev Patel ist obendrein als Zuko nicht nur optisch nicht geeignet, sondern auch in allen anderen Punkten. Ihm fehlt in seiner Darstellung das Böse und der Drang, seinem Vater endlich gerecht zu werden.
In den Wesenszügen ist es da bei Shaun Toub als General Iroh wesentlich besser. Er kommt seiner Zeichentrickvorlage sehr nahe und hat mir grundsätzlich gut gefallen.
Noah Ringer spielt Aang und dennoch lebt der Film nicht von seiner Performance. Vielmehr ist es ein Zusammenspiel aller Figuren, die die Leistung des gesamten Casts ausmacht.
Es gibt keine Leistung im Film, die besonders herausragend oder erwähnenswert ist. Wenn man sich im Bereich der Fantasy-Action-Filme umschaut, findet man Streifen, deren Darsteller wesentlich glaubhafter sind, andererseits gibt es auch Beispiele für schlechtere Exemplare.

Das Setting und die Kostüme sind sehr gut ausgewählt. Auch die Kameraführung ist als etwas Besonderes hervorzuheben. Die gezeigten Bilder sind atemberaubend und doch muss man sagen, dass die meisten Aufnahmen aus dem Computer stammen.
Der Zuschauer, der sich auch schon die Zeichentrickserie angeschaut hat, wird wieder ein Gefühl für sie bekommen. Die Einstellungen und die daraus resultierenden Bilder sind sehr nah am Original dran, ebenso auch die Kostüme, die alle scheinbar eine Nachbildung der Zeichentrickvorlage zu sein scheinen. Hier hat man gute Arbeit geleistet und viel Liebe zum Detail bewiesen.

Die musikalische Unterstützung ist auf einem hohen Niveau. Im ganzen Streifen scheint es nicht still zu sein und in der Tat gab es nur sehr wenige Momente, in denen die Musik komplett aus war.
Der audio-visuelle Höhepunkt erreicht das Publikum und lässt es mit komplett offenen Mündern zurück, während sich der Streifen in den Abspann verabschiedet. Davor ist die musikalische Untermalung immer passend, selten dominant aber immer mit einem leicht pathetischen Touch.

Meine Meinung:
„Die Legende von Aang“ hat von amerikanischen Kritikern überwiegend eine negative Bewertung erhalten und auch hier zu Lande ist man sich sicher, dass dieser Streifen kein Meisterwerk ist. Ich kann mich dem anschließen, muss aber auch sagen, dass dieser Film mit Überraschungen und durchaus gelungenen Bildern daherkommt.

Die Actionsequenzen sind einzigartig und obwohl der Streifen voller CGI-Effekte ist, sieht es nicht danach aus. Insgesamt wartet der Film in jeder Hinsicht mit einzigartigen Bildern auf.
Mit ca. 99 Minuten bekommt man einen sehr kurzweiligen und unterhaltsamen Streifen.

Die Musik war wirklich extrem gut, sehr passend und darüber hinaus mit unglaublichem Unterhaltungswert.
Unterm Strich bleibt also ein guter Film, der zwar seine Schwächen hat, aber durch seine Stärken zu überzeugen weiß.

Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 4,5 von 10
Setting: 7,5 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 6,9

The Newsroom (Staffel 3)

The Newsroom_Staffel3_CoverTitel: The Newsroom (Season 3)
Idee: Aaron Sorkin
Genre: Drama
Musik: Thomas Newman
Dauer: 6 Folgen à ca. 60 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2014 / Deutschland: 2015
Altersfreigabe: FSK 6

„Die von Aaron Sorkin (‚The Social Network’) konzipierte und von den Executive Producers Sorkin, Scott Rudin und Alan Poul betreute dramatische HBO®-Serie ‚The Newsroom’ geht in ihre dritte und letzte Runde. Sie beginnt fünf Monate nach Ende der zweiten Staffel: Der Nachrichtenmoderator (Emmy®-Preisträger Jeff Daniels), die Produzentin (Emily Mortimer) und ihr Nachrichtenteam (John Gallagher Jr., Alison Pill, Thomas Sadoski, Olivia Munn , Dev Patel) sowie der Chef der Nachrichtenabteilung (Sam Waterston) und die Managerin der Mutterfirma (Jane Fonda) kämpfen um die Kontrolle über Atlantis Cable News Network (ACN). Dabei müssen sie die Konsequenzen tragen, als Neil vertrauliche Dokumente erhält, die von einer geheimnisvollen Quelle in der Regierung (à la Edward Snowden) geleakt worden sind. Es kommt zu gerichtlichen Vorladungen, Gerüchte wegen der feindlichen Übernahme machen die Runde, und das Team bemüht sich noch intensiver, die Nachrichten ‚gut zu präsentieren’, wobei die Chancen dafür angesichts der immer härteren Konkurrenz in der digitalen Welt nicht gut stehen, solange Twitter und Instagram die altmodischen Profis oft übertrumpfen.“
(Rückentext der DVD)

Das Ende einer so unterhaltsamen Serie ist immer ein Verlust.
Der letzte Artikel für eine Serie sollte irgendwie immer ein Gesamtbild verschaffen. Da „The Newsroom“ leider viel zu schnell zu Ende gegangen ist, fällt das Fazit leider auch dementsprechend kurz aus.
Zuerst aber zur Kritik:

Der Rückentext verrät viel zu viel über den Inhalt der Serie. Eine feindliche Übernahme bedroht den Sender, die Arbeitsplätze sind in Gefahr und alles, was das Unvermeidliche abwenden kann, sind Einschaltquoten. Für einen Fernsehsender sind diese neben Umfragewerte die wichtigsten Indikatoren, um herauszufinden, wie es um die Gunst des Zuschauers steht.

Auch in dieser Staffel sieht sich das Team des Nachrichtensenders einigen Widrigkeiten gegenüber gestellt. Zwischen Terroranschlägen und geheimen Regierungsquellen gerät der Sender ins Visier der Justiz. Aber wie ich es bereits in den ersten beiden Kritiken zu dieser Serie geschrieben habe, lässt sich der Inhalt schwer zusammenfassen.

Aufgrund der Kürze dieser Staffel gibt es ohnehin viel weniger zu erzählen. Nebenstränge bleiben fast komplett aus und private Einblicke der Charaktere sind auch nahezu komplett gestrichen. Alles dreht sich um den Nachrichtensender.
Bis auf eine riesige Ausnahme erfährt man nur sehr wenig aus dem Gefühlsleben der Figuren, aber dieses eine Mal ist umfassend und intensiv. Gleichzeitig der Höhepunkt an Verletzbarkeit und das Ende der Serie. Ich als Zuschauer hatte das Gefühl, dass sogar die Darsteller darüber traurig waren, dass „The Newsroom“ ein Ende hat.

Nach wie vor sind die Schnitte sehr gut und die musikalische Untermalung findet in dieser Staffel einen neuen Höhepunkt. Sie überzeugt auf ganzer Linie und geht sogar soweit, dass sich ein Lied von allen anderen abhebt.

Die echten Nachrichten wurden – gefühlt – weniger, auch wenn es sich in jeder Folge um reale Geschehnisse gedreht hat.
Vom Unterhaltungswert erreicht diese Staffel eine ganz neue Ebene.

Insgesamt hat „The Newsroom“ 25 Episoden. Viel zu wenig für eine so gute Serie. Der Inhalt ist politisch motiviert und regt zum Nachdenken an. Diese Serie zeigt alles das, was ich mir von einer Nachrichtensendung wünsche.

The Newsroom_Staffel3_DVDMeine Meinung:
Das war sie, die letzte Staffel. „The Newsroom“ schafft es zu unterhalten, mitzureißen und gibt Impulse zum Nachdenken. Die Konstellation der Figuren, die Besetzung, Tiefe und Eigenschaften der unterschiedlichen Charaktere bleiben die ganze Serie über auf einem hohen Niveau.

Ich kann diese Serie wirklich jedem empfehlen, der sich für Politik interessiert, denn immer wieder kommt sie mit dem metaphorischen Holzhammer um die Ecke und sagt mehr als deutlich, dass es dich etwas angeht, dass sich jeder beteiligen muss um etwas zu verändern.

Schade, dass es nach nur drei Staffeln ein Ende gibt.

Ein Dank an Aaron Sorkin, für diese wundervolle Serie.

Meine Wertung:
Story: 10 von 10
Spannung: 9,5 von 10
Länge: 5,0 von 10
Authentizität: 10 von 10
Emotionen: 8,5 von 10
Schnitt: 9,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 8,7

Reihenfolge:
1. The Newsroom (Staffel 1)
2. The Newsroom (Staffel 2)
3. The Newsroom (Staffel 3)

IMG_5967 The Newsroom_Staffel2_Cover The Newsroom_Staffel3_Cover

The Newsroom (Staffel 2)

The Newsroom_Staffel2_CoverTitel: The Newsroom (Season 2)
Idee: Aaron Sorkin
Genre: Drama
Musik: Thomas Newman
Dauer: 9 Folgen à ca. 60 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2013 / Deutschland: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Von Serienschöpfer Aaron Sorkin (‚The Social Network’) und den Produzenten Sorkin, Scott Rudin und Alan Poul kommt endlich die unglaublich zweite Staffel von ‚The Newsroom’. Jeff Daniels brilliert in seiner mit dem Emmy® ausgezeichneten Rolle als Nachrichtenchef neben der hochkarätigen Darstellerriege mit Emily Mortimer, John Gallagher, Jr., Alison Pill, Thomas Sadoski, Olivia Munn, Dev Patel, Sam Waterston und Jane Fonda.

Die zweite Staffel thematisiert die Weltereignisse der Jahre 2010-2011, wobei das Atlantis Cable News Network (ACN) mit einer ganz eigenen internen Krise zu kämpfen hat: Ein ehemaliger Produzent, der unter Verdacht steht, seinen Bericht über einen Sarin-Gas-Einsatz des Militärs manipuliert zu haben, zieht vor das Arbeitsgericht. Und auch die anderen privaten und professionellen Querelen machen dem Team zu schaffen, während eine bedeutsame historische Wahl ansteht.“
(Rückentext der DVD)

Nachdem ich die erste Staffel zunächst im Pay-TV gesehen habe und dann später auf DVD noch einmal, habe ich mir die zweite Staffel am DVD-Erscheinungstag direkt zugelegt. Die erste Season war so unglaublich, dass meine Erwartungen ins Unermessliche stiegen.

Wie der Rückentext bereits verrät, dreht sich die zweite Staffel von „The Newsroom“ um die Geschehnisse der Jahre 2010 und 2011. Diese Serie fokussiert sich nicht nur auf die Nachrichten, sondern auch auf die Arbeit, die sowohl vor als auch hinter der Kamera geschieht.
Auch in dieser Staffel sind alle News real geschehen und wenn sie es nicht sind, werden sie als unecht entlarvt.
Ich habe das gleiche Problem bei dieser Staffel, was ich auch schon bei der ersten hatte: Man kann den Inhalt nicht auf eine Kernaussage beschränken. Alles spielt in diese Serie hinein, ob Nachrichten oder persönliche Probleme, Widrigkeiten im Arbeitsalltag oder eine Reise nach Afrika.
Es dreht sich um den vernünftigen Journalismus, den diese Welt vermissen lässt, um eine bestmögliche Darstellung des Weltgeschehens und um die beste Berichterstattung, die einem Thema nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Aufmerksamkeit schenkt.

Im Vergleich zur ersten Staffel hat die Spannung eine ganz andere Dynamik. Der Zuschauer kennt bestenfalls die Figuren schon und so hat die Serie nicht das Problem, das Interesse hoch halten oder immer wieder neu anfeuern zu müssen. Staffel zwei wird von einem roten Faden durchzogen, der in der Vorgängerstaffel fehlte und kann so immer wieder an einem Punkt ansetzen, wo sie den Zuschauer neu einfangen kann.

Die Figuren waren durch die Bank authentisch und echt, dabei lässt die Serie fast nichts offen. Besonders auffallend ist, dass nicht mehr versucht wird, Privates von Beruflichem zu trennen, um eine klare Abgrenzung zu erhalten. Es ist sogar so, dass berufliche Entscheidungen aus privaten Gründen getroffen werden und umgekehrt. Am Ende ist man eben doch Mensch.
Menschsein wird in dieser Staffel besonders hervorgehoben und dadurch noch ein Stück authentischer gemacht. Es fällt einem nicht schwer, sich mit den Figuren zu identifizieren. Begünstigt wird alles dadurch, dass es keinen richtigen Nebenstrang gibt, da alles irgendwie Hauptstrang ist.

Die Schnitte sind nach wie vor sehr gut, die Länge der einzelnen Episoden perfekt, doch die Länge der ganzen Staffel ist nicht zufriedenstellend. 9 Episoden sind einfach zu wenig. Diese Serie verdient mehr.

Keine Kritik gibt es an der Musik anzumerken. Sie überzeugt genauso wie in der ersten Staffel.

Allen Politikinteressierten lege ich diese Serie nahe und empfehle sie ausnahmslos. Es gibt bis dato keine Serie, die mich so sehr mitgerissen hat wie diese.

The Newsroom_Staffel2_DVDMeine Meinung:
Mit der zweiten Staffel von „The Newsroom“ habe ich mir 9 Episoden, der besten Serie, die ich kenne, angesehen.

Nach wie vor bin ich total überzeugt von der Idee, die hinter dieser Serie steckt. Die Figuren sind echt, die Gefühle sind authentisch und das Gesamtbild ist überzeugend und stimmig. Ich finde es allerdings sehr schade, dass man sich nicht getraut hat, mehr aus dieser Serie zu machen. Die erste Staffel mit 10 Folgen war nicht sonderlich lang, mit 9 Folgen ist die zweite Season sogar noch kürzer.
Für mich ist „The Newsroom“ eine Serie mit Potential, das man nicht ausgeschöpft hat.

Danke Aaron Sorkin für diese Idee. Danke für diese Serie.
Danke für eine grandiose zweite Staffel von „The Newsroom“.

Meine Wertung:
Story: 10 von 10
Spannung: 9,5 von 10
Länge: 5,5 von 10
Authentizität: 9,5 von 10
Emotionen: 8,0 von 10
Schnitt: 9,0 von 10
Musik: 8,5 von 10
GESAMT: 8,6

Reihenfolge:
1. The Newsroom (Staffel 1)
2. The Newsroom (Staffel 2)
3. The Newsroom (Staffel 3)

IMG_5967 The Newsroom_Staffel2_Cover The Newsroom_Staffel3_Cover

The Newsroom (Staffel 1)

IMG_5967Titel: The Newsroom (Season 1)
Idee: Aaron Sorkin
Genre: Drama
Musik: Thomas Newman
Dauer: 10 Folgen à ca. 60 Minuten (Pilotfolge ca. 70 Minuten)
Erscheinungsjahr: USA: 2012 / Deutschland: 2012
Altersfreigabe: FSK 6

„Im Mittelpunkt steht das Nachrichtenteam des fiktiven Networks ACN und seine Erlebnisse vor und hinter der Kamera: der scharfzüngige Moderator Will McAvoy (Jeff Daniels), die neue Produzentin MacKenzie McHale (Emily Mortimer), ihre Redakteure (John Gallagher Jr., Alison Pill, Thomas Sadoski, Olivia Munn, Dev Patel und andere), der Chef der Nachrichtenabteilung (Sam Waterston) und die Firmenchefin (Jane Fonda). Wills chaotischer erster Arbeitstag nach seinem Urlaub beginnt mit der Neuigkeit, dass die neue Produzentin keine Unbekannte ist, und gipfelt in der Blitzmeldung, dass im Golf von Mexiko gerade eine BP-Bohrinsel explodiert ist. In der Manöverkritik entscheiden sich die Redakteure für einen patriotischen Kampf gegen Windmühlen: Trotz der kommerziellen Interessen der Konzernleitung ‚eine gute Sendung’ zu machen. Dabei stehen ihnen nicht zuletzt private Beziehungen und Verstrickungen im Wege…“
(Rückentext der DVD)

Ich habe „The Newsroom“ im Pay-TV kennengelernt und habe vor vier Jahren alle Folgen bereits einmal gesehen. Vergessen konnte ich die Serie nicht und werde ich vermutlich auch nie.

Die Handlung dreht sich um die komplette Nachrichtenabteilung des Senders ACN (Atlantic Cable News). Einblick bekommt der Zuschauer dabei in die Entstehung einer Nachrichtsendung: von einer unbedeutenden Randnotiz bis hin zum Aufhänger der kompletten Schau. Es ist außerdem auch so, dass die News tatsächlich in der (realen) Weltgeschichte passiert sind, wie die Explosion einer Bohrinsel im Golf von Mexiko, der arabische Frühling und die Tötung des damaligen Staatsfeinds Nr. 1. Es dreht sich aber nicht nur um diese Meldungen, sondern auch um die Arbeit hinter der Kamera.

Es ist schwierig, die Handlung zusammenzufassen, da es definitiv mehr als das ist. Es dreht sich ebenso um Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Um eine freie Meinungsbildung, Gesetze und Widrigkeiten, denen sich die Menschen in den USA gegenübergestellt sehen. Es sind Nachrichten, die jeden etwas angehen. Es dreht sich aber ebenso um ein Nachrichtenteam, das weg von der Effekthascherei hin zum investigativen Journalismus zurückkehren will. Keine Klatschpresse mehr. Es soll informativ, meinungsbildend und nicht voreingenommen sein. Es sollen die Fakten und nicht die Vermutungen dargelegt werden.

Der politisch interessierte Zuschauer wird besonders von dieser Serie angesprochen. Schon die erste Szene ist so aussagekräftig, dass man alle zehn Folgen der ersten Staffel am Stück sehen möchte. Spannungstechnisch verläuft diese Serie auf einem kontinuierlich hohen Niveau. Irgendetwas passiert immer, das eine Nachricht wert ist. Es fällt „The Newsroom“ aber sichtlich schwer, das Interesse hoch zu halten. An diesem Punkt kommen die Figuren ins Spiel, die alle sehr facettenreich sind und wunderbar miteinander agieren. Die meisten sind sehr authentisch und glaubwürdig, Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel.
Will McAvoy (Jeff Daniels) ist der Kopf des Nachrichtenteams. Das Gesicht der Sendung und leicht cholerisch veranlagt. MacKenzie (Emily Mortimer) hat oft die richtigen Ansätze, steht sich aber aufgrund ihres Charakters auch häufig im Weg. Jane Fonda und Sam Waterston stehen über dem Nachrichtenformat und sind mehr oder weniger die Verantwortlichen. Beide sind einfach herausragend in ihren Rollen. Prinzipiell kann man das über den gesamten Cast sagen, auch über Jeff Daniels und Emily Mortimer. Besonders John Gallagher Jr. fällt mit seiner Figur des Jim Harper auf. Zuletzt habe ich ihn in „10 Cloverfield Lane“ gesehen, wo er auch wieder zeigt, was für ein grandioser Schauspieler er ist.

Im Punkt der Emotionen sieht man immer wieder, wie versucht wird, Privates vom Beruflichen zu trennen und wie schwer das eigentlich ist. Die dargestellten Gefühle sind eher zurückgenommen, wobei ein leidenschaftliches Ausbrechen hin und wieder vorkommt. In den Nebensträngen sind Emotionen von höherer Bedeutung als im Hauptstrang.

Die Schnitte sind unauffällig und gut. Szenen passen wie aus einem Guss perfekt zusammen. Durch kleine Einblendungen mit einem Wochentag und Datum weiß der Zuschauer, in welcher Zeit er sich befindet. Sehr gut wird das in der letzten Folge der ersten Staffel dargestellt, wo es viele Zeitsprünge gibt. Dieses Mittel zieht sich aber, wie bereits erwähnt, durch die ganze Staffel.

Hinzu kommt, dass die Musik sehr klug ausgewählt ist. Überwiegend klassische Stücke, mit hin und wieder populären Stücken kombiniert. Immer auf dem Punkt und überzeugend. Ausnahmslos.

Die Länge der einzelnen Episoden ist perfekt. 60 Minuten können unglaublich kurzweilig und unterhaltsam sein. Die Länge der Staffel hingegen ist mangelhaft. Schade, dass diese Serie aus dem Hause HBO nicht mehr als zehn Episoden bekommen hat.

„The Newsroom“, eine Dramaserie mit viel Politik und allem, was dazu gehört. Ein unterhaltsames Gesamtpaket mit vielen Komponenten wird in einer noch nie dagewesenen Qualität dem Zuschauer geboten. Für Politikinteressierte absolut empfehlenswert.

IMG_5969Meine Meinung:
Als ich damals „The Newsroom“ gesehen habe, wurde ich wirklich aus den Socken gehauen. Vier Jahre nachdem ich diese Serie das erste Mal gesehen habe, wurde ich wieder total verblüfft und das, obwohl ich die Handlung, die Beziehungen und das Gesamtgefüge schon kenne.

Ich mag die Idee hinter der Serie, ich mag die Figuren und ich mag, dass es eine intelligente Serie ist. Die Handlung ist nicht banal, sondern erzählt wahre Geschichten. Echte News und echte Schicksale.
So eine Serie habe ich noch nie gesehen und so etwas wie „The Newsroom“ wird es, denke ich, auch kein zweites Mal geben.

Ich freue mich schon auf die zweite Staffel.

Meine Wertung:
Story: 9,5 von 10
Spannung: 9,5 von 10
Länge: 6,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Emotionen: 7,0 von 10
Schnitt: 9,0 von 10
Musik: 8,5 von 10
GESAMT: 8,4

Reihenfolge:
1. The Newsroom (Staffel 1)
2. The Newsroom (Staffel 2)
3. The Newsroom (Staffel 3)

IMG_5967 The Newsroom_Staffel2_Cover The Newsroom_Staffel3_Cover