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Valerian – Die Stadt der tausend Planeten

Titel: Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (engl.: „Valerian and the City of a Thousand Planets“)
Genre: Comicverfilmung / Science-Fiction / Fantasy
Regie: Luc Besson
Musik: Alexandre Desplat
Produzenten: Luc Besson
Dauer: ca. 132 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

„28. Jahrhundert: Die Spezialagenten Valerian und Laureline sind mit der Aufrechterhaltung der Ordnung im gesamten Universum beauftragt. Auf Anordnung ihres Kommandanten begeben sich die beiden auf eine Sondermission in die intergalaktische Stadt Alpha: einer Mega-Metropole, die unzählige Spezies des Universums beheimatet. Doch nicht jeder in der Stadt der Tausend Planeten verfolgt dieselben Ziele – im Verborgenen wächst eine dunkle Macht heran, die nicht nur Alpha, sondern die gesamte Galaxie in Gefahr bringt…“
(Rückentext der DVD)

Meine Herzdame schenkte mir „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ zu Weihnachten und ich kam leider erst jetzt dazu, mir diesen Film anzuschauen. Außerdem ist das mein erster Film für die Filmreise-Challenge (weitere Informationen zu dieser Challenge findest du unten!). Wie ich Luc Bessons neusten Film empfinde, kannst du nun hier im Anschluss in meiner Kritik lesen.

Als ich „Space Oddity“ von David Bowie in der Anfangssequenz hörte, fühlte ich mich wie in einen anderen Film gezogen. Nach kurzem Überlegen kam es mir dann, es war „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“. Schon damals war ich von diesem Song, an passender Stelle in diesem Film, entzückt. Auch dieses Mal fühlte ich die Vibes dieses grandiosen Songs, aber irgendwie fühlt sich diese erste Sequenz abgekupfert an und das ist schade, dabei will ich „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ eine echte Chance geben. Nach 5 Minuten konnte ich jedoch nicht ahnen, dass „Space Oddity“ bloß der Anfang ist.

Die komplette Story scheint vielleicht sehr gut im Comic zu funktionieren (ich habe den Comic leider nie gelesen), aber schafft sie es auch gleichermaßen in bewegten Bildern zu überzeugen?
Auch wenn die Handlung an und für sich stringent erzählt wird, so ist es dennoch so, dass ganze Teile der Handlung verzichtbar sind. Überraschung hier, Wendung dort um dann letzten Endes wieder auf den ursprünglichen Pfad zu kommen. An diesen Stellen wird etwas konstruiert, um die Laufzeit 10 oder vielleicht 15 Minuten länger zu machen. Der Streifen fühlt sich dadurch zwar nicht automatisch länger an, aber er wird in die Länge gezogen. Manchmal ergibt es Sinn, im Fall von „Valerian“ hingegen nicht. Außerdem sollte man den Rückentext nicht für bare Münze nehmen, denn die Handlung ist schon recht dürftig und viele Wünsche bleiben unerfüllt.

Auf der Rückseite der DVD-Hülle werden einige Kommentare von Zeitschriften gezeigt. Die TV Movie wird zitiert mit den Worten: „DIESER FILM SPIELT ZWEIFELLOS IN DER ‚STAR-WARS’-LIGA.“ Ganz klar weiß man schon nach kurzer Zeit, warum ausgerechnet diese Assoziation zustande kommt. Eigentlich wartet man nur gespannt darauf, dass jetzt irgendeiner mit einem Laser-Schwert auftaucht. Und nicht nur das, ein Bösewicht sieht in etwa so aus wie Jubba the Hutt und ganz zu schweigen von den beiden Protagonisten Valerian und Laureline. Sie erinnern ein wenig an Han Solo und Prinzessin Leia. Auch ganze Plätze sind dem Star-Wars-Universum nachempfunden und so sehe ich mich vor meinem inneren Auge immer auf Tatooine.

Was die Emotionen betrifft, bewegen wir uns mit „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ irgendwo im Nirgendwo. Bis auf ein paar wenige Szenen geht es erstaunlich emotionslos zu. Und die wenigen Szenen, in denen man irgendein Gefühl zu sehen bekommt, drehen sich um das Tête-à-Tête der beiden Protagonisten.
Auch die übrige darstellerische Leistung empfinde ich als äußerst fragwürdig und da beziehe ich mich nicht nur auf Dane DeHaan und Cara Delevingne. Als Nebendarsteller sehen wir unter anderem Rihanna, Ethan Hawke und Clive Owen. Um ehrlich zu sein, hätte man auch diese Rollen entweder anders besetzen oder weglassen können. Gut, in ihrer Rolle ist Rihanna fast unverzichtbar, denn es gibt kaum eine weibliche Künstlerin, die sich so gut und rhythmisch bewegen kann und diese eine Tanzszene zu einem Erlebnis machen kann wie sie, aber dennoch war es überflüssig.

Und da sind wir auch schon bei der Authentizität. Keiner hat es geschafft, seine Rolle glaubhaft zu verkörpern und das finde ich besonders schade und bedauernswert, denn „Valerian“ hätte mehr aus seinen Möglichkeiten machen können. Schon in der Wahl von Valerian ist Dane DeHaan rein optisch schon ein kleiner Fehlgriff oder die Darstellung seines Charakters ist ungünstig. Jedenfalls passt es nicht zusammen. Clive Owen gibt auch in diesem Streifen ein ähnlich bemitleidenswertes Bild ab wie in „Shoot ‘em up“. Es ist aber genau dieser Eindruck, der sich durch den ganzen Film zieht.

Wie sieht es denn mit der Spannung aus? Nun ja, ein Vorteil von „Valerian“ ist, dass das Erzähltempo sehr zügig und flott ist. Aufgrund der Tatsache, dass der ganze Film aber so emotionslos ist, geht es dem Zuschauer irgendwie am Hintern vorbei, was mit den Figuren passiert. Der Streifen überschreitet daher nie das Stadium des Interesses.

Die Musik ist gut ausgewählt. Die Anfangssequenz mit „Space Oddity“ hat sich sehr in den Vordergrund gedrängt, da passte die Situation zur Musik und dadurch bedarf es keiner Dialoge, um die Handlung zu erklären. Im weiteren Verlauf bekommt man eher klassische Melodien zu hören. Die gespielten Stücke stehlen dem Film sonst kaum bis nie die Show.

Bei all der Negativität gibt es auch Dinge, die „Valerian“ kann. In erster Linie sind das sehr abenteuerliche Szenen, die durch Computeranimationen unterstützt werden. Ich muss mich korrigieren: Es ist quasi eine ganz lange Computeranimation, die die ganze Zeit gezeigt wird. Zumindest fühlt es sich so an, denn es gibt einfach keine anderen Aufnahmen. Alles ist bearbeitet aber man sieht es nicht, weil es sehr gut gemacht ist. In den Extras sagt Luc Besson, dass er in „Das fünfte Element“ nur wenige Hundert Spezialeffekte/Computeranimationen verwendet hat, damals sei die Technik eben noch nicht reif gewesen. Heute waren es über 2000 Effekte und Animationen. Als Zuschauer sieht man also rund 15 Effekte pro Minute. Klar ist, dass die Szenen dadurch gleich viel aufregender sind, weil sie ausgeschmückt und hochgradig designed sind, daher wird die Kategorie „Action“ vermutlich die einzige sein, in der „Valerian“ verhältnismäßig viele Punkte ergattern kann.

Im Rahmen der Filmreise-Challenge habe ich nun Aufgabe #23 „Schaue einen Film, der auf fremden Planeten oder im All spielt.“ beendet. Für weitere Informationen klickt bitte einfach auf das Banner.

Meine Meinung:
„Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“. Dass ich „Space Oddity“ gleich zu Anfang gehört habe, hätte auch etwas Gutes bedeuten können, aber es gibt, wie ich bereits beschrieben habe, zig Anspielungen und Dinge, die diesen Film einfach nur wie eine schlechte Kopie eines sehr guten Filmes aussehen lassen.

Und nicht nur das, dann kommt da auch noch die dünne Handlung, wenig Spannung und schlechte Schauspielerei dazu. Immerhin ist aber der Spezialeffekt (oder die Spezialeffekte) und das Tempo gut und auch angenehm.

Es stellt sich mir nicht die Frage ob, sondern wie viele, Punkte verloren gehen.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Action: 9,0 von 10
Story: 3,0 von 10
Länge: 5,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 1,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 4,8

Shoot ′em up

Shoot 'em up_CoverTitel: Shoot ′em up
Genre: Action
Regie: Michael Davis
Musik: Paul Haslinger
Produzenten: Rick Benattar / Susan Montford / Don Murphy
Dauer: ca. 83 Minuten
Erscheinungsjahr: 2007
Altersfreigabe: FSK 18

„Tauche ein in eines der spannendsten Action-Abenteuer, die jemals verfilmt wurden. Heftig, mutig und unbestreitbar lustig! Als ein Mann, nur bekannt als Smith (Clive Owen), eine schöne Prostituierte (Monica Bellucci) und ein wahnsinniger Killer (Paul Giamatti) sich ein tödliches Katz und Maus Spiel liefern, entsteht ein explosives, actiongeladenes und von permanentem Kugelhagel begleitetes Schauspiel; so heftig, dass es einen wegbläst!“
(Rückentext der DVD)

In diesem Monat habe ich „Shoot ′em up“ ganz frisch erworben und habe ihn mir dann auch bald angesehen. Ich war gespannt und hatte Vorfreude auf diesen Actionfilm. Die FSK-18-Einstufung gab mir zumindest zu verstehen, dass der Streifen nicht im Free-TV um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird. Ein Zitat einer Kritik auf der Rückseite des DVD-Covers beschreibt den Film als „schnell, mörderisch cool und extrem witzig – sensationell!“.
Es kann losgehen.

Die ganze Story dreht sich um Smith und ein Baby, das er durch Zufall „bekommt“, da die Mutter in einem Kugelhagel stirbt. Da es aber offensichtlich die Killer, die hinter der Mutter her waren, auch auf das Kind abgesehen haben, versucht Smith es zu retten. Den Säugling männlichen Geschlechts bringt Smith zu der Prostituierten Donna, während die Killer um ihren Anführer Hertz weiterhin auf der Jagd danach sind.

Die Geschichte ist extrem einfach erzählt. Es gibt kaum Überraschungen, wenig Kniffe und keine Variabilität in der Darstellung oder Erzählstruktur. Dazu kommt, dass alles so unglaublich vorhersehbar ist und man wirklich weiß, was passieren wird. Schon nach wenigen Minuten fühlte es sich so einfallslos an, als würde der Film versuchen, alle Schwächen mit Blei zu kaschieren.
Das Interesse versucht er mit einfacher Pistolenaction, Trickschüssen, Blut und expliziten Handlungen zurück zu gewinnen. Die Schnitte waren okay und tatsächlich bekam der Streifen dadurch mehr Tempo, dennoch stand ich kurz davor, in einen Sekundenschlaf zu fallen.

Zu der Handlung lässt sich sagen, dass sie flach und ideenlos ist. Zum Ende hin versucht man die ganze Action mit einem Pseudo-Twist zu rechtfertigen, aber da hinkt und hakt es an allen Ecken und Enden. Unterhaltsam ist sie nur für eingefleischte Action-Fans mit besonders niedrigem Anspruch an Filmen.

Die Action lässt mich etwas zwiespältig werden. Auf der einen Seite waren da diese unglaublich coolen Szenen, die technisch gut gemacht waren und schön anzusehen sind. Und auf der anderen Seite sind da diese unbeschreiblich schlechten Sequenzen. Die, in denen man sieht, dass alles vor Blue- bzw. Greenscreen gedreht wurde und der Hintergrund einfach unrealistisch und schlecht bearbeitet aussieht. Schon nach circa der Hälfte des Streifens ist man als Zuschauer auch der Action überdrüssig, da einfach zu viel zu sinnlos eingesetzt ist. Immer wenn ein Loch in der Handlung entsteht, wird dieses mit Blei, Blut und Körperteilen gefüllt.

Nach 10 Minuten war ich schon etwas angeödet und dachte mir zumindest, dass der Film ja trotzdem noch witzig sein kann. Ich habe mich geirrt. Ich habe nicht einmal lachen, schmunzeln oder grinsen müssen. Ich warte tatsächlich immer noch auf den Humor oder die witzigen Passagen. Es gab schon die ein oder andere Handlung, die ich so identifiziert habe, dass sie witzig sein soll, das war sie bloß nicht. Stattdessen haben diese Szenen genervt und den – ohnehin nur schwer zu findenden – Fluss gestört.

Als Zuschauer könnte man denken, dass 83 Minuten Laufzeit nicht lange sind, aber hier fühlt es sich locker so an, als würde der Film zwei Stunden dauern. Ein Qualitätsmerkmal sieht anders aus.

Die Emotionen sind selten bis nie gut dargestellt. Emotionale Gründe zum Verhalten der Figuren werden viel zu oberflächlich behandelt. Dabei waren gute Ansätze vorhanden. Wenn man an dieser Stelle tiefer gegangen wäre, hätte es eine gute Hintergrundgeschichte ergeben können und der Zuschauer könnte sich mit den Figuren identifizieren.
Darüber hinaus sind die gezeigten Emotionen sehr künstlich und unglaubwürdig, das reißt auch ein guter Ansatz nicht mehr raus.

Den Charakteren fehlt an vielen Stellen die nötige Originalität und Glaubwürdigkeit. Sie kamen für mich selten bis nie authentisch rüber. Diese Tatsache mindert für mich den Filmspaß gewaltig. Ich habe keinem der Darsteller ihre Rolle wirklich abgenommen. Selbst bei dem Antagonisten (Paul Giamatti) kann man nicht sagen, dass dieser besonders böse gespielt ist oder fies rüberkommt.

Die Musik hatte ein paar Lichtblicke. Sie war zwar größtenteils instrumental und unterstützend, allerdings gab es auch den einen oder anderen Rocksong, der sich cool angehört hat. Leider wurden diese Akzente viel zu selten gesetzt. Die musikalische Untermalung war im Vergleich zum Rest des Streifens gut.

Shoot 'em up_DVDMeine Meinung:
Ich hatte mir mehr versprochen. „Shoot ′em up“ enttäuscht auf nahezu jeder Linie. Ich konnte mich mit keiner Figur identifizieren. Ich stand allen Figuren eher gleichgültig gegenüber. Sie waren mir egal und deswegen konnte der Streifen mich nicht abholen, weil wir keinen tragbaren gemeinsamen Nenner gefunden haben.

Ich kann diesen Film nicht empfehlen, eher noch muss ich davon abraten, sich diesen Streifen anzuschauen. Jedes Kinderbuch hat mehr Tiefgang, Spannung und Handlung als dieser überaus schlechte Film.
Ich will mein Geld zurück!

Meine Wertung:
Spannung: 3,0 von 10
Story: 2,0 von 10
Action: 4,5 von 10
Humor: 0,0 von 10
Länge: 4,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 5,0 von 10
Authentizität: 2,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 3,5