Titel: Wonder Woman
Genre: Comicverfilmung
Regie: Patty Jenkins
Musik: Rupert Gregson-Williams
Produzenten: Charles Roven / Deborah Snyder / Zack Snyder / Richard Suckle
Dauer: ca. 141 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 12
„Vor ihrem Siegeszug als Wonder Woman wurde die Amazonenprinzessin Diana zu einer unüberwindlichen Kriegerin ausgebildet. Sie wuchs in einem abgelegenen Inselparadies auf – erst von einem notgelandeten amerikanischen Piloten erfährt sie von den fürchterlichen Konflikten im Rest der Welt. Daraufhin verlässt sie ihre Heimat, weil sie überzeugt ist, dass sie die Bedrohung aufhalten kann. In dem Krieg, der alle Kriege beenden soll, kämpft Diana an der Seite der Menschen, entdeckt allmählich ihr volles Potential… und ihre wahre Bestimmung.“
(Rückentext der BluRay)
Ich bin nun auch endlich dazu gekommen, mir „Wonder Woman“ anzuschauen. Nachdem ich ja nun sowohl „Batman v Superman“ als auch „Suicide Squad“ im Kino gesehen habe und beide Male bitter enttäuscht wurde, entschied ich mich dazu, das neueste Solo-Abenteuer eines Justice-League-Mitglieds nicht im Kino zu bestaunen. Ich greife vorweg: Ich habe einen Fehler gemacht und werde mir nun „Justice League“ im Kino anschauen.
Doch woran liegt es, dass ich von „Wonder Woman“ überzeugter bin, als von den anderen beiden Filmen? Ich denke, es liegt vor allem daran, dass die Erzählweise und die dazugehörige Hintergrundgeschichte erfrischend anders ist, als das, was wir bisher aus dem DCEU geboten bekommen haben.
Um das Ganze noch ein bisschen besser einordnen zu können, muss man – denke ich – die Ereignisse aus „Batman v Superman“ Revue passieren lassen. Rückblickend betrachtet, gibt „Wonder Woman“ auch eine Erklärung für den Auftritt der gleichnamigen Figur im großen Aufeinandertreffen zwischen Batman und Superman.
Für mich gibt es im Vorfeld einige Indizien dafür, dass sich dieser Streifen merklich von seinen beiden Vorgängern unterscheidet. Da haben wir natürlich die Einstufung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien und die Einstufung FSK 12. Man bekommt hier also kein düsteres Abenteuer, sondern nähert sich wieder mehr dem allgemeinen Markt mit diesen Streifen. Kein Kino nur für Kenner und Fans, sondern für jeden? – Ja!
Erzählerisch fängt der Streifen extrem gut an. Besser als alle anderen aus dem DCEU. Diana Prince (oder auch Wonder Woman) wird vernünftig in die Handlung eingeführt, man lernt sie regelrecht kennen und baut eine Beziehung zu diesem Charakter auf. Das Ganze passiert in einer angenehmen Laufzeit (nicht so wie bei Zack Snyder, der alles extrem ausschmückt und den Film am Ende drei Stunden dauern lässt). Das Setting, das Tempo und die Figuren wissen in der Kombination dann auch noch wunderbar zu überzeugen. Die Schauplätze sind vielfältig und variieren zwischen einem wunderschönen Inselpanorama und der Front des zweiten Weltkrieges. Der Zuschauer bekommt ein wahres Kontrastprogramm geboten. Das Tempo ist so gut, dass es weder zu Längen kommt, noch wegweisende Szenen dem Schnitt zum Opfer gefallen sind. „Wonder Woman“ nimmt sich Zeit, behält den Fokus und schafft es dann, sehr stringent die Geschichte zu erzählen.
Die Darsteller wissen obendrein mit ihrer Leistung zu überzeugen und beweisen damit ihre Glaubwürdigkeit als professionelle Schauspieler. Mit Gal Gadot und Chris Pine bekommt man zwei Hochkaräter. Nachdem Gal Gadot bereits als Wonder Woman in „Batman v Superman“ zu sehen war und da nur einen kleinen Teil mit ihrer Leistung beigetragen hat, ruhte nun die ganze Story auf ihren Schultern. Scheinbar leichtfüßig verleiht sie ihrer Figur Tiefe, Mut und ein bisschen Naivität. Aber alles in einem Rahmen, der nachvollziehbar ist.
Chris Pine hat für seine Leistung in „Hell or High Water“ bereits viel Lob von mir erhalten.
Seine Figur Steve Trevor hat er mit einer ähnlich beeindruckenden Strahlkraft zum Besten gegeben.
Auch die übrigen Figuren wurden glaubhaft und vielfältig dargestellt.
Ein besonderes Augenmerk lege ich aber auch noch mal auf die Antagonisten (ohne hier die Figurennamen oder Darsteller zu nennen):
Sie haben ihre Sache wirklich gut gemacht und vor allem zeigt mir dieser Streifen einmal mehr, dass das DCEU die viel besseren Bösewichte hat. Also, falls ihr den Film noch schauen wollt, dann könnt ihr euch hier auf etwas freuen.
„Wonder Woman“ hat auch jede Menge Emotionen zu bieten. Mir persönlich gefallen die Momente voller Selbstzweifel am besten, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde, dass diese Szenen eine besondere Atmosphäre ausstrahlen, die mich immer wieder aufs Neue in ihren Bann zieht. Darüber hinaus gibt es auch ganz offensichtliche Sequenzen, die besonders liebevoll oder – gegenteilig – angst- bzw. furchteinflößend sind.
Meine Meinung:
Ich muss ehrlich sein: „Batman v Superman“ hat mir in der Kinofassung ganz und gar nicht gefallen, aber wenn man sich den Extended Cut angesehen hat, wurde einiges viel deutlicher und besser herausgearbeitet. Der Vorteil von „Wonder Woman“ ist, dass der Film das bessere Kinoprodukt ist.
Er hat mich auch von Anfang an besser abgeholt.
Eine weitere große Stärke ist Petty Jenkins, die mit diesem Streifen ihren ersten großen Film gedreht hat. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass nur eine Frau uns die Geschichte einer Heldin glaubhaft näherbringen konnte. Sie hat ihren Job mehr als gut gemacht. Eigentlich müsste es dafür einen extra Punkt geben. Aber ohnehin wird „Wonder Woman“ mit Sicherheit eine große Überraschung bleiben und gleichzeitig die Kehrtwende, weg von den mittelmäßigen – und zu schnell veröffentlichten – Filmen aus dem DCEU, einleiten.
Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 8,4
„Justice League“-Reihe:
1. Man of Steel
2. Batman v Superman – Dawn of Justice
3. Suicide Squad
4. Wonder Woman
5. Justice League
6. Aquaman