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[Gastrezension] Tarzan

IMG_4888Titel: Tarzan
Genre: Zeichentrickfilm
Regie: Kevin Lima / Chris Buck
Musik: Mark Mancina (Musik) / Phil Collins (Songs)
Produzenten: Bonnie Arnold
Dauer: ca. 85 Minuten
Erscheinungsjahr: 1999
Altersfreigabe: FSK 0

„Atemberaubend schwingt sich Tarzan wie ein Affe von Liane zu Liane und surft in rasantem Tempo durch die Baumwipfel. Seine lustigen Freunde, das freche Gorillamädchen Terk und der hyperängstliche Elefant Tantor eilen stets zu Hilfe, wenn Tarzan mal wieder in der Patsche sitzt, und dann gehts erst richtig rund! Denn Tarzan muss viele Abenteuer bestehen, bevor er zum Herrn des Dschungels wird.“
(Rückentext der DVD)

Als Tarzan Jane begegnet, muss er sich entscheiden: Bleibt er im Dschungel oder geht er zu den Menschen?

Romeo und Julia, Adam und Eva, Tarzan und Jane. Vielleicht sind das die drei größten Liebespaare, die wir kennen. Disney bringt uns in gewohnter Weise das dritte Paar näher.

Nachdem Tarzans Eltern getötet wurden, nimmt das Gorilla-Weibchen Kala Tarzan als ihren Sohn an und zieht ihn in der Gruppe groß. Der kleine Menschenjunge sieht zwar, dass er anders aussieht als die anderen, aber er schafft es, sein Verhalten und seine Körpersprache anzupassen und wird zu einem integrierten Gruppenmitglied.
Als Tarzan schon viele Jahre im Dschungel lebt und überlebt, kommt plötzlich eine kleine Forschergruppe an und er entdeckt in ihnen seine Spezies. Langsam lernt er nicht nur sprechen und das menschliche Verhalten, sondern verliebt sich auch in Jane.

Wie immer ist die Geschichte sehr kinderfreundlich erzählt, wenn es auch Gefahren in Form des Leoparden Sabor und Rivalitäten innerhalb der Gruppe – vor allem mit dem Häuptling Kerchak – gibt.

Wie schon „Der König der Löwen“ spielt auch dieser Film in Afrika und die Tiere sind vermenschlicht. Wieder schaffte es Disney, grandiose Landschaften und Tiere zu schaffen und alles mit einem Detailreichtum zu versehen, dass man staunen kann.

Doch nicht nur die Erzählweise und die schönen Zeichnungen waren disneytypisch, sondern natürlich auch das, von dem alle Filme der Meisterwerke-Reihe leben: die Musik.
Sie brachten die Story weiter und schafften eine gemütliche und liebevolle – oder auch gefährliche und angespannte – Atmosphäre. Besonders war, dass die Lieder nicht von den Figuren gesungen wurden, sondern durchweg von Phil Collins. Sein Akzent bei der deutschen Aussprache stört dabei keinesfalls, sondern macht den Charme aus.

Liebe, Angst, Sorge, Vertrauen, Spaß, Nervosität, Glück – der Film kann mit so vielen verschiedenen Emotionen aufwarten, es ist ein wahres Spektakel. Sie werden durch die Musik, die Mimik und Gestik, die Worte und die Atmosphäre vermittelt.
Doch trotz der hohen Frequenz an Gefühlen, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Ist es anfangs noch das Trio Tarzan, Terk und Tantor, das für die Lacher gut ist, ist es später vor allem Tarzans Unbeholfenheit und Lernprozess, als er auf andere Menschen trifft.

In die 85 Minuten Film wurden viele verschiedene Situationen und Begebenheiten gepackt, aber ich fühlte mich weder durch die Minuten gehetzt, noch gab es Längen. Es war eine optimale Spieldauer für diesen Film.

Es gibt sogar einen Cameo-Auftritt: Im Camp von Jane und ihrem Vater stehen Tassilo und seine Mutter Madame Pottine aus „Die Schöne und das Biest“ auf dem Tisch.

Meine Meinung:
Diesen Tarzan hatte ich schon ins Herz geschlossen, lange bevor sich Alexander Klaws im Musical von Liane zu Liane schwang. Ich war jung und begeistert von den Menschenaffen, dem Dschungel und diesem Menschen, der unter Tieren aufwuchs.
Auch heute noch berührt mich die Liebe, die die Gorillas dem fremden Bündel Mensch entgegenbrachten und die Freundschaft zwischen den jüngsten der Gruppe.
Mit der Idee, ausschließlich Phil Collins die Lieder singen zu lassen, ist Disney mal etwas ganz Besonderes eingefallen, was mir sehr gut gefällt.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Zeichentrick: 8,5 von 10
Humor: 7,5 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 9,0 von 10
Musik: 10 von 10
GESAMT: 8,5

Autor: buecherherz

[Gastrezension] Die Eiskönigin – Völlig Unverfroren

IMG_5025Titel: Die Eiskönigin – Völlig Unverfroren (engl. „Frozen“)
Genre: Animationsfilm
Regie: Chris Buck / Jennifer Lee
Musik: Christophe Beck / Robert Lopez / Kristen Anderson-Lopez
Produzenten: Peter Del Vecho
Dauer: ca. 98 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 0

“Die furchtlose Königstochter Anna macht sich zusammen mit dem schroffen Naturburschen Kristoff und seinem treuen Rentier Sven auf eine abenteuerliche Reise, um ihre Schwester Elsa zu finden, deren eisige Kräfte das Königreich Arendelle in ewigem Winter gefangen halten. In einem spannenden Rennen um die Rettung des Königreichs ringen Anna und Kristoff nicht nur mit den Naturelementen, sie begegnet auch mystischen Trollen und dem urkomischen Schneemann Olaf (gesprochen von Hape Kerkeling), der zu einem unverzichtbaren Begleiter auf ihrer Reise wird.“
(Rückentext der DVD)

Lange gab es um keinen Disneyfilm mehr so einen großen Hype wie um „Die Eiskönigin“.
Seit dem Erscheinen der DVD beherrschte diese lange Zeit die Bestsellerlisten. Deswegen läuft die Vermarktungsmaschinerie immer noch auf Hochtouren.
Es gibt Figuren, Plüschtiere, Accessoires, Faschingskostüme, Schmink- und Frisuren-Tutorials, Stickeralben, Schulmaterialien, Bücher, Zeitschriften und noch so viel mehr.

Als Kinder hatten die beiden Königstöchter Elsa und Anna viel Spaß mit der Fähigkeit der Älteren, Schnee und Eis zu erzeugen. Doch als es zu einem Unfall kommt, muss Elsa vor jedem ihre Begabung verstecken.
Auf ihrer Krönungsfeier kommt es Jahre später zum Eklat: Sie bedeckt das ganze Königreich mit Schnee und Eis, woraufhin sie flieht.

„Die Eiskönigin“ erzählt eine lineare Geschichte, die trotzdem auf unglaublich vielen Ebenen Spaß macht, sowohl Kindern als auch Erwachsenen.
Spannende und dramatische Momente sind immer wieder vorhanden, sie machen aber nur einen kleinen Teil aus.
Die ganz starken Emotionen fehlen auch, der Film setzt einfach nicht auf Drama oder Tragik oder die große Liebe. Es kommt zwar alles darin vor, aber die Gefühle sind eher leiser Natur. Reduziert und zurückgenommen und doch deutlich da, wo sie hingehören.
Es ist eher der Humor, der bei diesem Film im Fokus steht.

Die Animationen sind mit Disneys Liebe zum Detail ausgestattet und die Figuren sind nicht ganz so realitätsfern, wie es in heutigen Animationsfilmen oft der Fall ist. Ganz entkommen sie dem Kindchen-Schema jedoch nicht. Die Köpfe sind ein wenig zu groß für den Körper und die Augen sind überproportional, man gewöhnt sich aber augenblicklich an diese Optik.

Überhaupt machen die Figuren einen großen Teil des Filmcharmes aus.
Die beiden Prinzessinnen schließt man schnell ins Herz und sieht ihnen gern dabei zu, wie sie mit ihren jeweiligen Schicksalen zurechtkommen.
Wenn man sich nicht in den beiden Figuren wiederfindet, gibt es auch noch den robusten Kristoff und sein etwas trotteliges Rentier, mit denen man sich identifizieren kann.
Spätestens wenn der Schneemann Olaf auf der Bildfläche erscheint, hat sicherlich jeder jemanden, mit dem man mitfiebert. Und dieser kleine herzensgute und unglaublich lustige Kerl hat das Potenzial so manches Herz schmelzen zu lassen.

Die Musik ist in Disneys Meisterwerke-Filmen immer hervorragend, jedoch gibt es Filme, deren Lieder sich mehr einprägen als andere.
Vor allem mit „Lass jetzt los“ und „Willst du einen Schneemann bauen“ sind hier wieder Songs dabei, die man auch außerhalb des Films häufig hört, auch in der englischen Originalversion.
Wie immer sind die Lieder perfekt in die Geschichte eingebettet und bringen diese auch voran. Trotzdem haben sie zum Teil einen größeren Pop-Song-Charakter als in den älteren Filmen. Sie sind moderner geworden.

Meine Meinung:
Der Hype um diesen Film ist vollkommen gerechtfertigt.
Die Geschichte ist zwar nicht rasend spannend, aber man bleibt trotzdem am Ball und hofft, dass Elsa gefunden wird und Arendelle wieder vom Eis befreit werden kann.
Bis dahin ist es aber schön diese eiskalte Landschaft anzusehen und die Figuren dabei zu beobachten, wie sie sich durch ebenjene bewegen.
Die Songs haben einen unglaublich hohen Mitsing-Charakter und machen unglaublich viel Spaß. Auch nach dem Film noch.
„Die Eiskönigin“ ist ein Film zum Mitlachen und Mitfühlen und lohnt sich deswegen sehr!

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Animation: 8,0 von 10
Humor: 8,5 von 10
Story: 7,0 von 10
Länge: 8,5 von 10
Musik: 9,5 von 10
GESAMT: 7,9
Autor: buecherherz