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(500) Days of Summer

Titel: (500) Days of Summer
Genre: Romantik
Regie: Marc Webb
Musik: Mychael Danna / Rob Simonsen
Produzenten: Mason Novick / Jessica Tuchinsky / Mark Waters / Steven J. Wolfe
Dauer: ca. 91 Minuten
Erscheinungsjahr: 2009
Altersfreigabe: FSK 0

„Dies ist die Geschichte von einem Jungen und einem Mädchen. Aber keine Liebesgeschichte. So sieht es jedenfalls die bezaubernde Summer (Zooey Deschanel), in die sich der Grußkartenschreiber Tom (Joseph Gordon-Levitt) unsterblich verliebt hat. Doch ist es so, wie sie sagt oder ist da doch mehr? Für ihn ist Summer ein magisches Mysterium, das ihn in einen Rausch zwischen Euphorie und Melancholie stürzt. Doch es wird 500 Tage dauern, bis Summer weiß, ob Tom der Richtige für sie ist…“
(Rückentext der DVD)

Heute dreht es sich um den Independent-Liebesfilm „(500) Days of Summer“ mit Zooey Deschanel und Joseph Gordon-Levitt in den Hauptrollen. Und auch wenn es noch nicht so lange her ist, dass ich den Film gesehen habe, so muss ich gestehen, dass er kaum Spuren hinterlassen hat. Es fühlt sich fast so an, als ob ich ihn nicht gesehen hätte.
Aber ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie Tom das erste Mal Summer sah und direkt hin und weg gewesen ist.
Oder er ihr seinen Lieblingsort gezeigt hat. Oder sie ihn später ganz bewusst dort aufsucht, weil sie ihn nicht finden konnte und es so logisch war, dass er sich dort befindet.

Aber sind das die einzigen Bilder, die ich von diesem Film im Kopf behalten habe? Nein. Da sind noch ein paar mehr, doch wieso ich so empfinde, wie oben beschrieben, erfahrt ihr hier.

Zunächst die Handlung: Tom verliebt sich in Summer, Summer ist sich aber unsicher. 500 Tage baucht sie, um zu wissen, ob er der Richtige ist. Bis hier hin ist alles klar und recht unspektakulär. Aber viel mehr kommt da auch nicht. Es gibt keine überraschenden Wendungen, keine Nebenbuhler (zumindest nicht so wirklich) und vorhersehbar ist die Geschichte obendrein auch noch. Das Einzige, was irgendeinen Mehrwert hat, ist die Erzählweise. Der Film nimmt den Zuschauer nämlich mit auf eine Reise und springt immer zwischen Tag 1 und Tag 500 hin und her. Mal befinden wir uns an Tag 290 oder irgendwo in den 400ern und dann plötzlich wieder ganz woanders. Und so breitet sich die Geschichte aus und präsentiert sich langsam.
Das entscheidende Wort ist allerdings wirklich „langsam“. Die Handlung plätschert so dahin und die rund 90 Minuten Laufzeit fühlen sich an wie ein Besuch beim Zahnarzt.

Ich gehe sogar einen Schritt weiter und sage, dass der Streifen so gut wie nichts Spannendes hatte. Es ist allerhöchstens interessant zu sehen, wie sich das Leben von und die Beziehung zwischen Tom und Summer entwickelt. Aber mehr auch nicht.
Das zieht sich sogar in meine liebste Kategorie, die Musik. Wenn man sich die Tracklist anschaut, dann sehe ich da schon ein paar tolle Lieder, jedes für sich genommen. Im Film selbst haben die Lieder leider kaum bis keine Atmosphäre erzeugt.
Und das ist auch der größte Knackpunkt. Das, was fehlte, war die Atmosphäre. Irgendetwas, das mich anfixt oder abstößt, aber in jedem Fall etwas, das mich in seinen Bann gezogen hätte.

Der Rückentext sagt im zweiten Satz bereits, dass es keine Liebesgeschichte sei, zumindest, wenn es nach Summer geht. Aber das ist doch das Dilemma des Lebens. Nur weil eine Person sich verliebt, heißt es nicht, dass die andere Person sich auch verlieben muss. Und so sieht man immer wieder Emotionen, die ich nur schwer nachvollziehen kann. Vor allem sind es im Grunde auch überzogene Reaktionen oder Ausbrüche der Emotionalität. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich persönlich nicht gerade ein Romantik-Meister bin.

Und wenn ich die einzelnen Figuren für sich betrachte, dann stelle ich zusätzlich fest, dass mich die unterschiedlichen Charaktere auch nicht abholen konnten. Sie blieben für mich blass und verschlossen und dadurch konnte ich nicht mit ihnen warm werden. Sie fühlten sich stark drüber an.

Was mir aber gut gefallen hat, war das Setting. Die erzeugten Bilder waren in der Regel durchweg gut inszeniert. Große Kamerafahrten findet man aber in diesem Film nicht. Die einzelnen Lieder finde ich alle gut komponiert, aber nicht gut eingesetzt, vor allem, weil sie ihre Wirkung verfehlt haben.

Meine Meinung:
„(500) Days of Summer“ war letzten Endes für mich ernüchternd und langweilig. Ich hatte auch keinen Spaß daran, die Entwicklung zu beobachten, weil mir die Figuren egal gewesen sind.

Von mir gibt es daher auch keine Empfehlung. Greift lieber zu einem anderen Film, ich hätte es auch gerne getan, aber das weiß man ja vorher nicht.

Meine Wertung:
Story: 5,0 von 10
Spannung: 2,0 von 10
Länge: 4,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 3,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
GESAMT: 3,8

s*E*ptember-Challenge 2.0: The Equalizer

Titel: The Equalizer
Genre: Action / Thriller
Regie: Antoine Fuqua
Musik: Harry Gregson-Williams
Produzenten: Alex Siskin / Denzel Washington / Jason Blumenthal / Mace Neufeld / Michael Sloan / Richard Wenk / Steve Tisch / Todd Black / Tony Eldrige
Dauer: ca. 127 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 16

„McCall (Denzel Washington) hat seine mysteriöse Vergangenheit hinter sich gelassen und lebt nun ein ruhiges Leben. Doch als er Teri (Chloë Grace Moretz) trifft, ein Mädchen in den Klauen eines gewalttätigen russischen Gangsters, kann er nicht tatenlos zusehen. McCalls Wunsch nach Gerechtigkeit ist zu stark. So beendet er seine selbst auferlegte Rente und übt mit seinen geheimen Fähigkeiten Rache für die Opfer von Gewalttaten. Wer ein Problem hat, gegen wen sich das Schicksal verschworen hat, wer Hilfe von niemanden erwarten kann – McCall ist zur Stelle. Er ist der Equalizer.“
(Rückentext der DVD)

Der zweite Film meiner S-E-P-T-E-M-B-E-R-Challenge 2.0 ist „The Equalizer“. Dieses Mal war meine Schwester ganz spontan zu einem Film vorbei gekommen und da habe ich ihr gleich mal diesen Film vorgeschlagen. Da ich ihn ebenfalls noch nicht kannte, waren wir beide gespannt, was auf uns zukommen wird.

Antoine Fuqua hat mich ein ums andere Mal mit seinen Filmen überrascht und beeindruckt, aber gleichzeitig ist er eben auch der Regisseur von „Training Day“. Manchmal passt das nicht zusammen. Ich hoffte also auf einen Film, der mehr so in Richtung „Southpaw“ geht: actionreich und unterhaltsam.

Die Geschichte von „The Equalizer“ ist schlicht: Es dreht sich um einen Ex-Spezialisten, der auf Gerechtigkeitstour geht und dabei so Allerlei Ungerechtigkeit begegnet. Sein Ziel dabei ist, diese Ungerechtigkeit zu „besiegen“. Die Nebenstränge der Handlung münden allesamt früher oder später in der Haupthandlung.

Die Figuren sind auf den ersten Blick vielschichtig, doch bei näherer Betrachtung erweisen sie sich als nicht sonderlich tiefgreifend. Obwohl sich der erste Eindruck sehr hartnäckig über einen langen Zeitraum hält, lösen sich die wenigen Facetten in ihre Bestandteile auf. Am schwierigsten empfinde ich persönlich allerdings, dass die Figuren nur pseudomäßig eingeführt werden und bis zum Ende nicht richtig glaubwürdig werden. Es wird nie klar, was McCall durchgemacht hat, bzw. was er vorher beruflich gemacht hat. Grundsätzlichen stellt sich natürlich die Frage, woher er seine Fähigkeiten überhaupt hat. Im Laufe des Films gibt es eine Verbindung zu einer ranghohen Person, scheinbar gehört sie zur CIA, aber der genaue Zusammenhang zwischen den beiden wird nicht klar. Auch die Menschen, die McCall näherstehen, wissen nichts von seinen Fähigkeiten oder seiner Vergangenheit. Das scheint mir alles sehr undurchsichtig und äußerst konstruiert. Die Erzählweise und die Darstellung der Figur McCall sind für die Geschichte und die Spannung nicht zuträglich, denn der komplette Film wirkt wie ein lieblos arrangiertes Werk. Am Ende wirken die wenigen Actionsequenzen wie ein kurzes Aufflackern von Potential, das durch die mangelnde Einführung der Charaktere allerdings wieder verdunkelt wird.

Wie bereits erwähnt, mangelt es an der Spannung. Mehr noch sind viele Teile des Streifens nichtssagend und richtig langweilig. Natürlich ist diese Empfindung, wie alle anderen auch, subjektiv. Zu allem Überfluss fehlt es dem Streifen auch an Tempo, denn gefühlt kommt „The Equalizer“ nicht aus dem Knick und verpasst es, mit gut gesetzten Schnitten das Potential gänzlich auszuschöpfen.

Die Kulissen sind durchaus gut gewählt und zweckdienlich. Die Grundstimmung ist eher düster, allerdings wenig atmosphärisch. Der Funke springt auch in diesem Punkt nicht über. Die musikalische Untermalung ist auch keineswegs unterstützend, eher noch unpassend und damit ebenfalls kontraproduktiv.

Meine Meinung:
Tatsächlich hatte ich hohe Erwartungen an „The Equalizer“ und wurde schlussendlich bitter enttäuscht. Nach dem Schauen stellte sich eine Art Ernüchterung ein, die mich dazu bringt, diesen Film direkt neben „Training Day“ zu stellen: in die unterste Schublade.

Es fehlten einfach so viele Details. Die Charakterzeichnung war nicht ausreichend und überaus oberflächlich. Die Handlung hatte Potential, sie wurde aber eher abgewatscht und ohne Fantasie umgesetzt.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 3,0 von 10
Action: 6 von 10
Gefühl/Emotionen: 3,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Setting: 4,0 von 10
GESAMT: 4,1

Kick-Ass 2

Titel: Kick-Ass 2
Genre: Action / Comicverfilmung
Regie: Jeff Wadlow
Musik: Henry Jackman / Matthew Margeson
Produzenten: Matthew Vaughn / Brad Pitt / Kris Thykier / Adam Bohling / Tarquin Pack / David Reid
Dauer: ca. 99 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 18

„Kick-Ass (Aaron Taylor-Johnson) hat sich Colonel Stars and Stripes (Jim Carrey) und seinen mutigen Amateurhelden angeschlossen. Gemeinsam kämpfen sie mit erbarmungsloser Härte und allen Tricks gegen die Kriminalität auf den Straßen von New York City. Da taucht Erzfeind Red Mist (Christopher Mintz-Plasse) als ‚Motherfucker’ mit einer Horde skrupelloser Söldner auf und macht Jagd auf die Superhelden. Als Kick-Ass in einen Hinterhalt gerät, ist Hit-Girl (Chloë Grace Moretz) seine letzte Rettung…

Bereits KICK-ASS brach mit kompromissloser Action und krassem Humor die Regeln des Superhelden-Genres. Noch härter, abgefahrener und durchgedrehter – KICK-ASS 2 legt in jeder Hinsicht nach!“
(Rückentext der DVD)

Für den August habe ich mir ein Thema überlegt: „Fortsetzung folgt!“
Alle Filme oder Serien sind Fortsetzungen. An dieser Stelle möchte ich euch gerne dazu auffordern, mir Fortsetzungen von Filmen zu nennen, die euch besonders gut oder besonders schlecht gefallen haben und warum. Ich selbst sage es auch sehr oft und man hört es immer wieder: „Fortsetzungen sind immer schlechter als ihre Vorgänger.“ Aber was ist da dran? Im letzten Monat habe ich „John Wick: Kapitel 2“ gesehen, den ich deutlich besser empfand als den ersten Teil. Auch gibt es ganze Reihen, wie z.B. die Star-Wars-Reihe, die durch die Bank sehr sehenswert ist. Ich freue mich auf eure Kommentare. An dieser Stelle bekommt ihr die Kritik zu „Kick-Ass 2“.

Die Handlung von „Kick-Ass 2“ spielt einige Jahre nach seinem Vorgänger und dreht sich weiterhin um Dave, der eigentlich kein Doppelleben mehr führen will, um dann letzten Endes doch wieder zurück in sein Kostüm zu kehren. Dave schlüpft in sein Alter-Ego und muss gegen seinen alten Widersacher kämpfen, der wiederum nach Rache sinnt.

Mit dem Versprechen auf dem Rückentext hat „Kick-Ass 2“ nicht wirklich viel gemeinsam. Dieser Film legt nicht nach, zumindest nicht die ganze Zeit.

Nicht nur dass die Handlung nicht sehr knifflig ist, nein, dann ist sie auch noch über weite Strecken mehr als vorhersehbar. Der Hauptstrang wird nur sehr lose von einem roten Faden durchzogen. Die Nebenhandlung wirkt in jeder Hinsicht deplatziert, inklusive Ausgrenzung und anbahnender Lovestory, die dann doch keine mehr sein will und man sich am Ende fragt, was es einem gebracht hat, das zu sehen.

Die Erzählweise ist sehr einfach gehalten und bringt keinerlei Mehrwert in den Film. So bleibt zumindest an dieser Stelle viel Enttäuschung übrig, dass „Kick-Ass 2“ nicht in die Tiefe geht, nicht frech mit dem Superhelden-Genre umgeht und man eben nicht das bekommt, was man in seinem Vorgänger bekam. An Überraschungen mangelt es wirklich in jeder Beziehung.

Auch in der Action wird nicht mehr ganz so dick aufgetragen, wie noch im ersten Teil. Das ist wirklich schade, denn gerade in „Kick-Ass“ war der Einsatz von Waffen jeglicher Art so übertrieben hoch, dass es schon fast lächerlich war. Wo es noch Granaten, Schrotflinten und Jetpacks mit Gatling-Kanonen in Teil eins zu sehen gab, ist im zweiten Teil eine Möchtegern-Heldengruppe mit einem abgerichteten Schäferhund und einem in Aluminium eingewickelten Baseballschläger unterwegs, während die Gegner teilweise richtige Kampfmaschinen zu sein scheinen. Es gibt zwar immer wieder Szenen, die einen aufatmen lassen, besonders dann, wenn Hit-Girl in Erscheinung tritt, aber das ist leider nur ein Bruchteil des Gesamtwerks. Also wenn man mich fragt, weiß ich nicht so recht, wo an dieser Stelle nachgelegt wird.

Schauen wir uns mal die Darsteller an:
Jim Carrey als Colonel Stars and Stripes. Carreys Rolle kann durchaus auf unterschiedliche Facetten zurückgreifen. Mit einer bereuten Vergangenheit und einem dazu passenden Sinneswandel ist Col. Stars and Stripes eine der besseren Nebenrollen, die auch immer wieder mit einem passenden One-Liner eine Situation auflockern kann. Anders sieht es da schon bei der Figur Night Bitch aus, die weder Fähigkeiten hat, noch sich davor scheut, die Beine für Kick-Ass breit zu machen. Ebenso ist Battle Guy als ein Superheld nichts weiter als ein kleiner Nichtsnutz, der in anderen Filmen des gleichen Genres allerhöchstens als Kanonenfutter herhalten würde.
Erst als es eine Parodie auf Kick-Ass gibt, beweisen die Macher wieder den Humor, den man aus dem ersten Teil kennt.
In weiteren Rollen sind Christopher Mintz-Plasse, der seine Rolle als gieriger, verzogener und niederträchtiger Erbe, der nach Rache, sinnt mehr als gut ausfüllen kann; Morris Chestnut als Det. Marcus Williams als Erziehungsberechtigter von Hit-Girl a.k.a. Mindy, der zwar schlau und umsichtig aber dafür oft einen Schritt zu spät zu sein scheint, am Ende aber doch wieder zu überraschen weiß und Olga Kurkulina als sowjetisches Mannsweib, das genauso viel Ausstrahlung und Ausdruck hat wie ein Stück Holz.
Die Charakterentwicklungen bei Kick-Ass (Aaron Tyler-Johnson) und Hit-Girl (Chloë Grace Moretz) passen dafür aber sehr gut. Beide haben sich weiterentwickelt und sind auch noch Jahre später wieder in der Lage, ihre Figuren zu präsentieren, ohne dass es rückwärtsgerichtet zu sein scheint.
Am Anfang jedoch wirkte besonders Kick-Ass etwas steif und außer Form, was sich jedoch mit zunehmender Dauer besser anfühlt.

Die emotionale Palette ist leider die ganze Zeit stark limitiert. Ausreißer gibt es immer wieder, die dann auch glaubhaft ausschauen, allerdings sind das leider nur Bruchstücke, die eher den berühmten Tropfen auf dem heißen Stein entsprechen. Christopher Mintz-Plasse ist dabei noch eher das aufgewühlte Nervenbündel, das von der einen in die andere Sekunde verärgert, jähzornig und unruhig ist. Offensichtlich ein Kraftakt, der automatisch in unkontrollierbaren Hasstiraden und Beschimpfungen enden muss, was zuweilen auch stark an Overacting grenzt.
Kühl und bedacht hingegen arbeiten sich Hit-Girl und ihr Sidekick Kick-Ass (oder etwa andersherum?) voran, sodass es eher noch scheint, als wären die zwei keine lebenden und fühlenden Menschen, sondern Roboter. Das einzige glaubhafte Gefühl ist der Schmerz von Schlägen, Tritten und Waffen, die immer mal wieder einen kritischen Treffer landen.

Nun zum Setting: Die Schauplätze sind in New York. Man befindet sich eher in den Wohngegenden, weniger an den Touristen-Hotspots und daher kann die Geschichte eigentlich in so gut wie jeder anderen Stadt auch spielen. Der Kulisse selbst wurde eher weniger Bedeutung zuteil. Die Kostüme und Masken sind sehr wertig. Viele verschiedene Outfits, die allesamt sehr stimmig und kreativ ausschauen. Da muss ich sagen, dass der Streifen kurzweilig Spaß bringt, wenn sich viele unterschiedliche Charaktere in Kostümen gegenüberstehen und kurz danach die Post abgeht.
Die Maske hat wieder sehr gute Arbeit geleistet. Ähnlich wie im ersten Teil sieht man auch in „Kick-Ass 2“ öfter Nahaufnahmen von Wunden und Verletzungen. Zu keinem Zeitpunkt sah das künstlich oder unrealistisch aus. Daumen hoch.

Am Ende bekommt der Zuschauer einen Mix aus viel zu schwachen Charakteren, einer stark limitierten Gefühlspalette und einer sehr vorhersehbaren Geschichte. Grundsätzlich ist es unter diesen Umständen nicht sehr weit her mit der Spannung.
Aber, was soll ich sagen? Sie passt sich dem Niveau des Streifens an. Als Zuschauer bekommt man eben nichts, was die Aufmerksamkeit förmlich aus einem heraussaugt. Ja, es reicht nicht einmal für übermäßig gesteigertes Interesse.
Und zu allem Überfluss ist die musikalische Untermalung eine reine Katastrophe. Nichts mehr mit episch anmutenden Stücken. Passé sind gleichermaßen untermalende, aber auch irgendwie spannende Klänge, die sich immer mal wieder in den Vordergrund drängen.
Geschichte sind die gekonnt ausgewählten Szenen, in denen ein Lied eingesetzt wurde, sodass beide Elemente eine grandiose Symbiose eingehen konnten, die dem Zuschauer nicht weniger als Gänsehaut bereitet hat. Wirklich sehr schade.

Meine Meinung:
Der Monat der Fortsetzungen hat seinen Anfang mit „Kick-Ass 2“ gemacht. Ja, dieser Streifen ist ein Paradebeispiel für eine schlechte Fortsetzung. Das Erbe des ersten Teils wurde mit diesem „Film“ eher mit Füßen getreten als geehrt.

Diese Fortsetzung macht also so ziemlich alles falsch, was man sich vorstellen kann und deswegen ist „Kick-Ass 2“ auch an den Kinokassen gefloppt. Außerdem spreche ich mich an dieser Stelle klar dafür aus, dass der Regisseur eines Films auch eine mögliche Fortsetzung umsetzen darf.
Diesem „Kick-Ass“ hat es definitiv nicht gut getan, dass eine so wichtige Position neu besetzt wurde.

„Kick-Ass 2“ wird also abgestraft und verliert erheblich zu seinem Vorgänger.

Was sagt ihr zum Thema „Fortsetzung folgt!“
Ich freue mich auf eure Kommentare.

Meine Wertung:
Spannung: 5,0 von 10
Action: 6,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 7,0 von 10
Setting: 8,0
Musik: 4,0 von 10
GESAMT: 5,1

Reihenfolge:
1. Kick-Ass
2. Kick-Ass 2

Kick-Ass

IMG_3374Titel: Kick-Ass
Genre: Action / Comicverfilmung
Regie: Matthew Vaughn
Musik: John Murphy / Henry Jackman / Marius de Vries / Ilan Eshkeri
Produzenten: Matthew Vaughn / Brad Pitt / Kris Thykier / Adam Bohling / Tarquin Pack / David Reid
Dauer: ca. 112 Minuten
Erscheinungsjahr: 2010
Altersfreigabe: FSK 16

„Dave Lizewski ist ein stinknormaler Teenager. Keine Freundin, keine Superkräfte, aber eine schräge Idee. Als ‚Kick-Ass’ will er in den Straßen von New York für Recht und Gesetz kämpfen, kassiert dafür aber erst einmal ordentlich Prügel. Gleichzeitig erscheint ein Superheldenduo auf der Bildfläche: Big Daddy und seine kampflustige Tochter Hit-Girl, die der Gangsterbande um Mafioso Frank D´Amico den Krieg erklärt haben. Erst im großen Showdown wird auch Kick-Ass beweisen können, dass er seinen Namen zu Recht trägt… oder dabei draufgehen.“
(Rückentext der DVD)

„Kick-Ass“, einer meiner zehn liebsten Filme. Eigentlich wollte ich ihn mir auf BluRay holen, beim sehen der DVD-Hülle habe ich mich spontan dagegen entschieden. Ich habe ihn nun 5, 6, 7 Mal gesehen und ich liebe ihn nach wie vor.
Es ist schwierig, hier eine objektive Kritik zu schreiben, da ich so viel mit dem Film verbinde.

Die komplette Geschichte wird uns von Dave aus dem Off erzählt, der aktiv das Publikum anspricht und mal mehr, mal weniger, sarkastisch das Geschehen kommentiert. Insgesamt ist die Erzählweise aber recht knifflig, denn es werden gleich drei Handlungsstränge parallel erzählt. Zum einen befinden wir uns bei Dave und seinen Kumpels aus der Highschool, zum anderen bei dem Mafiaboss Frank D´Amico und zum dritten sehen wir Big Daddy und seine Tochter Hit-Girl. Die verschiedenen Storyebenen sind zwar nicht von Anfang an ineinander verstrickt, werden es aber mit zunehmender Laufzeit. Für einen kurzen Abschnitt übernimmt Big Daddy das Erzählen und lässt uns an seiner Geschichte – in Form eines Comicheftes – teilhaben. Besonders stilecht sind die comichaften Einblendungen, die sich durch den ganzen Film ziehen und dem Zuschauer eine kleine Hilfestellung geben, wo oder in welcher Zeit wir uns befinden. Spätestens jetzt wird klar, dass „Kick-Ass“ auf einem Comic basiert und eine klare Verbindung zu seiner Vorlage herstellt. Außerdem ist der Film in einer riesigen Rückblende erzählt. Der Hauptteil der Geschichte spielt tatsächlich 6 Monate in der Vergangenheit. Erst am Ende, ca. die letzten 5-8 Minuten, sind wir in der Gegenwart.

Von Minute eins an wird Spannung erzeugt. Es beginnt mit einem Typen, der auf einem Dach eines Wolkenkratzers steht und ein Superhelden-Kostüm trägt. Was wird er machen? Dazu passend, die einleitenden Worte von Dave aus dem Off. Hier ist der erste Punkt, an dem der Zuschauer abgeholt wird. Besonders die ersten zwanzig Minuten sind von einem stetigen Wechsel von Auf- und Abbauen des Interesses geprägt. Das liegt vermutlich auch daran, dass in dieser Zeit alle wichtigen Figuren eingeführt und vorgestellt werden. Früh merkt man, auf wessen Seite das Publikum gezogen werden soll. Mit zunehmender Laufzeit steigert sich die Intensität und die Entwicklungen der Figuren bekommt seine ganz eigene Dynamik.
Dadurch, dass einige Handlungen stark vorhersehbar sind, kommen Überraschungsmomente beim Zuschauer leider nicht an. Zum Ende des Streifens wird es dann noch Mal richtig heiß und alles gipfelt in einem Actionfeuerwerk, das Seinesgleichen sucht. Ein Showdown, der es wert ist, so genannt zu werden.

Actionmäßig bekommt das Publikum ordentlich was geboten. Schlägereien, Kampfszenen, Explosionen und Schießereien gehören standardmäßig zum Repertoire. „Kick-Ass“ unterscheidet sich da nicht von anderen Actionfilmen und ist auch nichts Besonderes, allerdings sieht es ziemlich cool aus, wenn sich ein Niemand ein Kostüm anzieht und dadurch zu einem anderen Charakter wird.

Hinter dem Gesamtkunstwerk „Kick-Ass“ stecken auch einige Gefühle, die von Rachegelüsten bis zur Lovestory reichen. Alles, was sich dazwischen befindet, ist leider nur so halb vorhanden. Der Fokus liegt nicht auf den Gefühlen und auch die Motive sind – zumindest bei Dave – nicht emotionsbedingt. Das lässt sich aber nicht generalisieren, bei anderen Figuren sind Gefühle die ausschlaggebende Motivation für ihr Handeln.

Dave ist ein Niemand, ein unscheinbarer Typ, der in der Woche zwischen 21 und 2 Uhr nachts Verbrechen bekämpft. Er macht einen nerdigen Eindruck, doch sowie er in seinem Kostüm steckt und zu Kick-Ass wird, ist er mutig und heldenhaft. Im wahrsten Sinne wird er zu einem anderen Menschen. Im echten Leben ist eine solche „Verwandlung“ schwer denkbar, aber im Film oder im Comic ist diese Wesensänderung durchaus nachzuvollziehen.
Dazu lässt sich sagen, dass die Rolle des Mafiabosses Frank D´Amico realitätsnäher als Kick-Ass oder Hit-Girl ist. Am wenigsten überzeugend war die Rolle von Christopher Mintz-Plasse: Er spielt Chris D´Amico/Red Mist. Im gesamten Film ist er unauthentisch und nicht glaubwürdig, da es ihm an vielen Dingen fehlt. Als Sohn eines Mafiabosses kommt er verweichlicht, feige und falsch daher, außerdem spielt er seine Rolle mit einer unangenehmen Milchbubi-Attitüde, die nur von seiner schlechten Frisur übertroffen wird.
Auf der menschlichen Ebene sind Dave Lizewski (Aaron Johnson) und seine beiden Kumpels Marty (Clark Duke) und Todd (Evan Peters) sehr überzeugend. Sie verhalten sich wie drei Freunde aus der Schule, mit post-pubertären Sprüchen und leichtem Machogehabe.
Big Daddy und Hit-Girl (Nicolas Cage und Chloë Moretz) sind sowohl mit als auch ohne Maske eigensinnig. Bis zum Ende des Filmes wirken sie übernatürlich und im Gegensatz zu den anderen Figuren stark arrogant.
Verletzlich, mutig, ehrlich und aufrichtig kommt als einziger in der Mischung Dave/Kick-Ass daher. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er ständig Schläge einstecken muss. Er kämpft und überzeugt, sowohl mit als auch ohne Maske.

Über eine Sache in diesem Streifen kann man wirklich nicht meckern: die Filmmusik.
Sie war gleichermaßen zurückhaltend wie unterstützend. Ausnahmen, in denen sie vorherrschendes Stilmittel einer Szene war, wurden sehr gekonnt ausgewählt. Besonders die klassischen Stücke haben einen epischen Charakter und verursachen nichts weniger als Gänsehaut.

Die changierende Papphülle ist ein besonderer Blickfang

Die changierende Papphülle ist ein besonderer Blickfang

Meine Meinung:
„Kick-Ass“ gehört zu den zehn Filmen, die ich an einem verregneten Sonntagnachmittag, zu Weihnachten oder zu Beginn eines perfekten DVD-Abends anschauen kann.

Über einige Schwächen kann ich hinwegsehen, aber um fair zu bleiben muss ich sie hier mit einigen Punkten Abzug „bestrafen“.

Das faszinierende an dem Film ist, dass sich ein stinknormaler Teenager in einen Neoprenanzug zwängt, eine Maske aufsetzt und sich Kick-Ass nennt. Er hat keinerlei besonderer Fähigkeiten außer seinem Sinn für Gerechtigkeit und seinem Mut, Dinge zu tun, vor denen andere Angst haben.

Trotz der komplexen Story mit den drei Handlungssträngen ist der Film nicht verwirrend, auch fällt es mir nicht schwer, der Geschichte zu folgen. Bei einer Laufzeit von ca. 112 Minuten kommt auch keine Langweile auf, selbst dann nicht, als die Charaktere vorgestellt und eingeführt werden.

Insgesamt ist „Kick-Ass“ ein Highlight und ein Film, den man in diesem Genre gesehen haben muss.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,5 von 10
Authentizität: 7,5 von 10
Musik: 10 von 10
GESAMT: 8,1

Reihenfolge:
Kick-Ass
Kick-Ass 2