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Valerian – Die Stadt der tausend Planeten

Titel: Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (engl.: „Valerian and the City of a Thousand Planets“)
Genre: Comicverfilmung / Science-Fiction / Fantasy
Regie: Luc Besson
Musik: Alexandre Desplat
Produzenten: Luc Besson
Dauer: ca. 132 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

„28. Jahrhundert: Die Spezialagenten Valerian und Laureline sind mit der Aufrechterhaltung der Ordnung im gesamten Universum beauftragt. Auf Anordnung ihres Kommandanten begeben sich die beiden auf eine Sondermission in die intergalaktische Stadt Alpha: einer Mega-Metropole, die unzählige Spezies des Universums beheimatet. Doch nicht jeder in der Stadt der Tausend Planeten verfolgt dieselben Ziele – im Verborgenen wächst eine dunkle Macht heran, die nicht nur Alpha, sondern die gesamte Galaxie in Gefahr bringt…“
(Rückentext der DVD)

Meine Herzdame schenkte mir „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ zu Weihnachten und ich kam leider erst jetzt dazu, mir diesen Film anzuschauen. Außerdem ist das mein erster Film für die Filmreise-Challenge (weitere Informationen zu dieser Challenge findest du unten!). Wie ich Luc Bessons neusten Film empfinde, kannst du nun hier im Anschluss in meiner Kritik lesen.

Als ich „Space Oddity“ von David Bowie in der Anfangssequenz hörte, fühlte ich mich wie in einen anderen Film gezogen. Nach kurzem Überlegen kam es mir dann, es war „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“. Schon damals war ich von diesem Song, an passender Stelle in diesem Film, entzückt. Auch dieses Mal fühlte ich die Vibes dieses grandiosen Songs, aber irgendwie fühlt sich diese erste Sequenz abgekupfert an und das ist schade, dabei will ich „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ eine echte Chance geben. Nach 5 Minuten konnte ich jedoch nicht ahnen, dass „Space Oddity“ bloß der Anfang ist.

Die komplette Story scheint vielleicht sehr gut im Comic zu funktionieren (ich habe den Comic leider nie gelesen), aber schafft sie es auch gleichermaßen in bewegten Bildern zu überzeugen?
Auch wenn die Handlung an und für sich stringent erzählt wird, so ist es dennoch so, dass ganze Teile der Handlung verzichtbar sind. Überraschung hier, Wendung dort um dann letzten Endes wieder auf den ursprünglichen Pfad zu kommen. An diesen Stellen wird etwas konstruiert, um die Laufzeit 10 oder vielleicht 15 Minuten länger zu machen. Der Streifen fühlt sich dadurch zwar nicht automatisch länger an, aber er wird in die Länge gezogen. Manchmal ergibt es Sinn, im Fall von „Valerian“ hingegen nicht. Außerdem sollte man den Rückentext nicht für bare Münze nehmen, denn die Handlung ist schon recht dürftig und viele Wünsche bleiben unerfüllt.

Auf der Rückseite der DVD-Hülle werden einige Kommentare von Zeitschriften gezeigt. Die TV Movie wird zitiert mit den Worten: „DIESER FILM SPIELT ZWEIFELLOS IN DER ‚STAR-WARS’-LIGA.“ Ganz klar weiß man schon nach kurzer Zeit, warum ausgerechnet diese Assoziation zustande kommt. Eigentlich wartet man nur gespannt darauf, dass jetzt irgendeiner mit einem Laser-Schwert auftaucht. Und nicht nur das, ein Bösewicht sieht in etwa so aus wie Jubba the Hutt und ganz zu schweigen von den beiden Protagonisten Valerian und Laureline. Sie erinnern ein wenig an Han Solo und Prinzessin Leia. Auch ganze Plätze sind dem Star-Wars-Universum nachempfunden und so sehe ich mich vor meinem inneren Auge immer auf Tatooine.

Was die Emotionen betrifft, bewegen wir uns mit „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ irgendwo im Nirgendwo. Bis auf ein paar wenige Szenen geht es erstaunlich emotionslos zu. Und die wenigen Szenen, in denen man irgendein Gefühl zu sehen bekommt, drehen sich um das Tête-à-Tête der beiden Protagonisten.
Auch die übrige darstellerische Leistung empfinde ich als äußerst fragwürdig und da beziehe ich mich nicht nur auf Dane DeHaan und Cara Delevingne. Als Nebendarsteller sehen wir unter anderem Rihanna, Ethan Hawke und Clive Owen. Um ehrlich zu sein, hätte man auch diese Rollen entweder anders besetzen oder weglassen können. Gut, in ihrer Rolle ist Rihanna fast unverzichtbar, denn es gibt kaum eine weibliche Künstlerin, die sich so gut und rhythmisch bewegen kann und diese eine Tanzszene zu einem Erlebnis machen kann wie sie, aber dennoch war es überflüssig.

Und da sind wir auch schon bei der Authentizität. Keiner hat es geschafft, seine Rolle glaubhaft zu verkörpern und das finde ich besonders schade und bedauernswert, denn „Valerian“ hätte mehr aus seinen Möglichkeiten machen können. Schon in der Wahl von Valerian ist Dane DeHaan rein optisch schon ein kleiner Fehlgriff oder die Darstellung seines Charakters ist ungünstig. Jedenfalls passt es nicht zusammen. Clive Owen gibt auch in diesem Streifen ein ähnlich bemitleidenswertes Bild ab wie in „Shoot ‘em up“. Es ist aber genau dieser Eindruck, der sich durch den ganzen Film zieht.

Wie sieht es denn mit der Spannung aus? Nun ja, ein Vorteil von „Valerian“ ist, dass das Erzähltempo sehr zügig und flott ist. Aufgrund der Tatsache, dass der ganze Film aber so emotionslos ist, geht es dem Zuschauer irgendwie am Hintern vorbei, was mit den Figuren passiert. Der Streifen überschreitet daher nie das Stadium des Interesses.

Die Musik ist gut ausgewählt. Die Anfangssequenz mit „Space Oddity“ hat sich sehr in den Vordergrund gedrängt, da passte die Situation zur Musik und dadurch bedarf es keiner Dialoge, um die Handlung zu erklären. Im weiteren Verlauf bekommt man eher klassische Melodien zu hören. Die gespielten Stücke stehlen dem Film sonst kaum bis nie die Show.

Bei all der Negativität gibt es auch Dinge, die „Valerian“ kann. In erster Linie sind das sehr abenteuerliche Szenen, die durch Computeranimationen unterstützt werden. Ich muss mich korrigieren: Es ist quasi eine ganz lange Computeranimation, die die ganze Zeit gezeigt wird. Zumindest fühlt es sich so an, denn es gibt einfach keine anderen Aufnahmen. Alles ist bearbeitet aber man sieht es nicht, weil es sehr gut gemacht ist. In den Extras sagt Luc Besson, dass er in „Das fünfte Element“ nur wenige Hundert Spezialeffekte/Computeranimationen verwendet hat, damals sei die Technik eben noch nicht reif gewesen. Heute waren es über 2000 Effekte und Animationen. Als Zuschauer sieht man also rund 15 Effekte pro Minute. Klar ist, dass die Szenen dadurch gleich viel aufregender sind, weil sie ausgeschmückt und hochgradig designed sind, daher wird die Kategorie „Action“ vermutlich die einzige sein, in der „Valerian“ verhältnismäßig viele Punkte ergattern kann.

Im Rahmen der Filmreise-Challenge habe ich nun Aufgabe #23 „Schaue einen Film, der auf fremden Planeten oder im All spielt.“ beendet. Für weitere Informationen klickt bitte einfach auf das Banner.

Meine Meinung:
„Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“. Dass ich „Space Oddity“ gleich zu Anfang gehört habe, hätte auch etwas Gutes bedeuten können, aber es gibt, wie ich bereits beschrieben habe, zig Anspielungen und Dinge, die diesen Film einfach nur wie eine schlechte Kopie eines sehr guten Filmes aussehen lassen.

Und nicht nur das, dann kommt da auch noch die dünne Handlung, wenig Spannung und schlechte Schauspielerei dazu. Immerhin ist aber der Spezialeffekt (oder die Spezialeffekte) und das Tempo gut und auch angenehm.

Es stellt sich mir nicht die Frage ob, sondern wie viele, Punkte verloren gehen.

Meine Wertung:
Spannung: 4,0 von 10
Action: 9,0 von 10
Story: 3,0 von 10
Länge: 5,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 1,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 4,8

Suicide Squad (Extended Cut)

Titel: Suicide Squad (Extended Cut)
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: David Ayer
Musik: Steven Price
Produzenten: Charles Roven / Richard Suckle
Dauer: ca. 135 Minuten (Kinofassung: ca. 123 Minuten)
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 16

„Ein Team aus den gefährlichsten derzeit einsitzenden Superschurken, ausgerüstet mit dem schlagkräftigsten staatlich geprüften Waffenarsenal, wird auf ein Himmelfahrtskommando geschickt, um einem rätselhaften, unüberwindlichen Wesen den Garaus zu machen.“
(Rückentext der BluRay)

Als ich „Batman v Superman“ im Kino gesehen habe, war ich teilweise enttäuscht. Nachdem ich den Extended Cut gesehen habe, war ich milder gestimmt, da die erweiterte Version vieles, wenn nicht sogar alles richtiger macht als die Kinoversion. Als ich „Suicide Squad“ im Kino gesehen habe, war ich bitter enttäuscht und richtig verärgert, weil der Streifen nichts richtig gemacht hat. Für mich stand schon fest, dass ich mir diesen Film auf jeden Fall auf BluRay holen werde, um mir dann letzten Endes den Extended Cut anzusehen. Nun war es soweit und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.

Vorweg: Der Film ist im Extended Cut genauso schlecht wie die Kinofassung. Das hier wird also kein Loblied. Ganz im Gegenteil.

Grundsätzlich ist die Idee hinter „Suicide Squad“ ziemlich gut, aber die Umsetzung lächerlich schlecht. Die Bildung eines Teams aus Superschurken für den „Ernstfall“, falls Batman oder irgendein anderer Superheld zu einer Bedrohung wird, ist in den Comicverfilmungen eine super Idee. Wo auf der anderen Seite Marvel viel Wert auf seine Helden legt, bestach schon in den Comics selbst DC durch seine coolen Schurken, allen voran der Joker (wie abgedreht der Joker sein kann, hat uns Heath Ledger in „The Dark Knight“ gezeigt). Bis hierhin gehe ich mit.
Das Selbstmordkommando besteht aus einer ganzen Reihe von Schurken, die, bis auf eine Ausnahme, durch die Bank eher C-, D- und E-Schurken sind. Das soll alles kein Problem sein, wenn die Story gut eingeführt ist, die Figuren genügend Raum bekommen und die Darstellung glaubhaft ist und jetzt fängt es an:
Die Einführung der einzelnen Figuren ist bis auf zwei oder drei Ausnahmen extrem schwach. In der Kinofassung sogar noch mehr als im Extended Cut. Da werden einfach ein paar Bilder mit halbwegs cooler Musik unterlegt und kurz gezeigt, wie sie aussehen. An dieser Stelle finde ich es wirklich schade, dass gute Lieder für so einen Schund – und dann teilweise nicht mal passend – eingesetzt werden.

Der Raum, den die einzelnen Charaktere bekommen, ist mehr als dürftig. Zeitweise fühlt man sich wie in einem Harley-Quinn-Soloabenteuer mit Unterstützung von Deathshot. Die restlichen Figuren bringen platte One-Liner, die weder Humor haben, noch tieferen Einblick in den Charakter zulassen.
Die Glaubwürdigkeit jeder Figur ist absolut nicht gegeben. Die Leistung von fast allen Schauspielern, einzige Ausnahme ist Viola Davis, ist dramatisch schlecht. Für diesen Film so etwas wie Eintritt zu nehmen, grenzt förmlich an Frechheit.
Das Ganze mache ich daran fest, dass sich die meisten wie Superhelden aufführen und böses, niederträchtiges oder schurkenhaftes Verhalten offensichtlich nicht kennen. Margot Robbie ist zweifelsohne eine tolle Schauspielerin, aber Harley Quinn sollte entsprechend verrückt, abhängig und boshaft dargestellt sein, stattdessen sieht man in „Suicide Squad“ nur eine sehr (auf)reizende Robbie, die nur zu 1 bis 5 Prozent das Ziel erreicht hat. Ähnlich verhält es sich mit Will Smith und seiner Figur Deathshot. Positiv ist ja schon mal, dass man wenigstens etwas mehr vom Charakter kennenlernt, denn tatsächlich erfährt man die Geschichte der einzelnen Figuren nur zum Teil aus einer kleinen Infobox, aber man lernt nie ihre Motivation kennen. Das ist ein sehr bedauerlicher Umstand.
Bei den restlichen „Schurken“ fragt man sich entweder, wer sie sind oder sie hatten definitiv viel zu wenig Screentime. Bestes Beispiel ist der Joker (Jared Leto). Ihn hat man höchstens fünf bis zehn Minuten gesehen und selbst im Extended Cut kommt er bloß auf maximal 7 bis 12 Minuten.

Spannung wird immer wieder versucht aufzubauen, aber immer, wenn es scheinbar ins Rollen kommt, gibt es einen Schnitt, Ortswechsel, der Fokus liegt auf einem anderen Charakter mit einem anderen „Schwerpunkt“ und andere Musik wird verwendet und alles geht wieder bei Null los.
Das ist schade, denn es wird weder Spannung noch irgendeine andere Form des Interesses geweckt, stattdessen wird man von der Handlung zunehmend angeödet und mitunter gelangweilt, zumindest inhaltlich. Es gibt zwar immer wieder Actionsequenzen, die zu Anfang noch alle gut ausschauen, aber auch da wird mit zunehmender Laufzeit die Verarbeitung immer schlechter. Das geht sogar so weit, dass die Ränder extrem verpixelt sind und das Bild unscharf ist, in der heutigen Zeit muss kein Spezialeffekt mehr schlecht aussehen.
Durchgefallen.

Die Emotionen sind an der einen oder anderen Stelle angerissen und dort, wo es offensichtlich tiefer geht und man als Zuschauer zum ersten Mal ein Gefühl für den Charakter bekommt, wird sich wieder abrupt davon abgewendet und man flüchtet sich von einer Actionsequenz in die nächste, die dann wieder allesamt schlecht anzusehen sind.
Die Formel für „Suicide Squad“ war denkbar schlecht und leider zieht sich das Ganze von Anfang bis Ende durch.

Die Musik ist grandios. Ein insgesamt sehr toller Soundtrack, der viele Chancen birgt und wo man verpasst, diese zu seinem Vorteil zu nutzen.
Es ist extrem bitter mit anzusehen, wie Perlen der Musik quasi im Film durchgeskippt werden und so zur Bedeutungslosigkeit verkommen.

Wenn es mit dem DC-Justice-League-Universum so weiter geht, dann sehe ich schwarz und prognostiziere: „Wonder Woman“ und auch „Justice League“ werden teure Flops für Warner Bros. Schade, denn ich bin ein riesiger Fan von dem DC-Universum.

Meine Meinung:
„Suicide Squad“ hat schwach angefangen und stark nachgelassen und das obwohl die Idee grundsätzlich gut ist. Das Schlimmste ist aber, dass das Team nur zum Einsatz kommen musste, weil der Initiator bzw. die Initiatorin auf zwei Hochzeiten tanzte und einen Fehler machte. Absurd und einfach konstruiert.

Ich habe letztens einer Freundin noch einmal kurz die Vorteile an diesem Film aufgezählt und sagte bloß: „Der Soundtrack, den Rest kannste auf den Müll schmeißen.“ Das trifft es so ziemlich immer noch, egal ob Kinofassung oder Extended Cut.

Ich bin echt enttäuscht und möchte am liebsten nicht nur mein Kinogeld, sondern auch die Kosten der BluRay wieder zurückhaben.

Meine Wertung:
Spannung: 2,0 von 10
Action: 5,0 von 10
Story: 1,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 3,0 von 10
Authentizität: 1,0 von 10
Musik: 9,5 von 10
GESAMT: 3,9

„Justice League“-Reihe:
1. Man of Steel
2. Batman v Superman – Dawn of Justice
3. Suicide Squad
4. Wonder Woman
5. Justice League
6. Aquaman

Margos Spuren

Quelle: dtv

Quelle: dtv

Titel: Margos Spuren (engl. „Paper Towns“)
Genre: Roadmovie / Komödie / Drama
Regie: Jack Schreier
Musik: John Debeny / Son Lux
Produzenten: Marty Bowen / Wyck Godfrey
Dauer: ca. 109 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 6

„Schon als kleiner Junge war Quentin in die schöne, wilde Margo verliebt, und schon damals war sie ihm ein Rätsel: Niemand konnte so mutig und entschlossen sein wie sie – niemand wirkte urplötzlich so unnahbar. Und so ist es geblieben. Der schüchterne Quentin kann die beliebte, von Gerüchten umrankte Margo nur aus der Ferne bewundern. Bis sie plötzlich vor seinem Fenster steht und ihn um Hilfe bittet: Für eine Nacht wirft Quentin alle Ängste über Bord und wird Teil des Margo-Universums. Doch am nächsten Tag ist Margo verschwunden. Um sie wiederzufinden, muss Quentin sein Leben auf den Kopf stellen und jeder noch so geheimnisvollen Spur folgen, die sie hinterlassen hat. Es sind Spuren, die ihn zu einem fremden Leben führen, das so ganz anders ist, als er sich je erträumt hat.“
(Inhaltsangabe im Buch)

„Margos Spuren“ im Kino zu sehen, war für mich so etwas wie eine Herzensangelegenheit.
Ich habe zwar das Buch nicht gekauft und gelesen als es herauskam, aber dann direkt vor dem Kinostart.
Alles fing damit an, dass ich damals „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green gelesen habe. Irgendwann wurde das Buch auch verfilm und obwohl ich auch schon den Film im Kino sehen wollte, kam ich nicht dazu. Ich bekam ihn dann auf DVD geschenkt, habe ihn aber leider noch immer nicht gesehen. Als ich die Vorschau von „Margos Spuren“ im Kino sah, war für mich klar, dass ich zumindest diesen Streifen auf der großen Leinwand sehen werde. Gesagt, getan. Und statt des Rückentextes der DVD steht weiter oben die Inhaltsangabe aus dem Buch. Für alle, die sich auch für das Buch interessieren, eine Rezension zum Buch gibt es bei buecherherz.
Ich muss ja sagen, dass ich das Buch schon sehr toll fand und umso interessierter war ich an dem Film. Ich wollte wissen, wie die ganzen Figuren, die ganzen Wortwitze und ganz allgemein die Situationen umgesetzt wurden.

Die Geschichte beginnt, als Margo und Quentin noch Kinder waren und ihr erstes kleines Abenteuer gemeinsam erleben durften. Seitdem haben die beiden keine Abenteuer mehr erlebt, bis zu dieser einen Nacht, in der Margo Quentin wieder mitnimmt auf eine Reise in ihre Welt.

Die Erzählweise und die Geschichte verlaufen weitestgehend chronologisch.
Quentin spricht ständig aus dem Off zu uns und erklärt seine Sicht der Dinge und erläutert, was in ihm vorgeht. Der Erzähler-Quentin ist aber nicht zu präsent, er lässt auch den Figuren genug Luft zum Entwickeln.
Die komplette Zeit über wird das Ziel „Margo“ aber nicht aus den Augen verloren.
Das Motiv von Quentin ist dabei ganz klar ein Zugehörigkeitsgefühl gegenüber diesem besonderen Mädchen und das, obwohl die beiden seit so langer Zeit nichts mehr verbindet.

Wenn es um Unterhaltung geht, ist das schon ziemlich viel: Ein Junge sucht seine Freundin und wird dabei von seinen Freunden begleitet. Zusammen erleben sie eine Reise, die sie nie erlebt hätten, wenn sich Quentin es nicht zur Aufgabe gemacht hätte, Margo zu suchen und zu finden. Dabei lernen sich nicht nur die Suchenden, sondern Quentin lernt auch seine Angebetete kennen.

Spannungstechnisch ist da viel Abwechslung drin, vor allem die Tatsache, dass eine Person einfach verschwunden ist und sich jemand anderes auf den Weg macht, um sie zu suchen, ist ihr erstaunlich zuträglich. Das Publikum leidet definitiv nicht an Langeweile und wenn es doch mal etwas gibt, das das Tempo herausnimmt, dann wird die Situation mit etwas Erfrischendem aufgelockert.

Der Humor wird von jugendlichen Neckereien und Situationskomik dominiert. Hier muss ich mich leider einmal auf das Buch beziehen und ganz klar sagen, dass Wortwitze und Situationen anders dargestellt wurden, als die filmische Umsetzung es letzten Endes preisgab. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass der Film es nicht so wiedergeben konnte, wie das Buch gewisse Situationen beschrieben hat. Dennoch bringt „Margos Spuren“ auf der humoristischen Ebene einige Lacher zum Vorschein.

Wie so oft gehen die Emotionen mit der Authentizität Hand in Hand einher, so auch in diesem Streifen. Auch wenn Jake Schreier die Figuren nicht ganz so toll wie John Green im Buch inszenieren konnte, sind die meisten aber dennoch originell dargestellt. Der Film heißt zwar „Margos Spuren“, er hätte aber auch genau so gut „Quentins Reise“ oder „Radars Unterstützung“ heißen können.

Obwohl sich „Margos Spuren“ die ganze Zeit um Margo dreht, hat sie extrem wenig Zeit im Film.
Der Zuschauer lernt dafür aber Quentin und seine Gefühle ganz gut kennen. Hinter der ganzen Geschichte verbirgt sich eine eindeutige Liebesgeschichte, die ein bisschen Würze ins Spiel (oder besser gesagt in den Film) bringt. Wie im echten Leben zeigt „Margos Spuren“, dass eine Liebesgeschichte nicht immer nur mit positiven Gefühlen auskommt, sondern dass da auch viel Herzschmerz und Enttäuschung sein können.

Die Rolle des Quentin (gespielt von Nat Wolff) hat mir besonders gut gefallen. Margo (gespielt von Cara Delevingne) hingegen war absolut fehlbesetzt und gefiel mir ganz und gar nicht. Die anderen Rollen sind in allem eher zurückhaltend, denn der Fokus liegt ganz klar auf Quentin und Margo. Um noch einmal auf das Buch zurück zu kommen: In der literarischen Fassung konnte sich der Leser ein wesentlich umfangreicheres Bild von allen – insbesondere von Quentins Freunden – machen. Ich möchte damit keinesfalls sagen, dass der Film auf dieser Ebene gegenüber dem Buch abstinkt, aber unterm Strich zeigt der Film nicht ganz so viel, wie ich es mir gewünscht hätte.
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Die Filmmusik von „Margos Spuren“ war sehr vielseitig und unterhaltsam. Mir hat besonders gut der Mix aus gesungenen Stücken und „einfacher Hintergrundmusik“ gefallen. Die gesungenen Stücke waren genreübergreifend, wohingegen die komponierten Stücke eher klassischer Natur waren. Alles in allem bekommt der Zuschauer auf der musikalischen Ebene mindestens genau so viel geboten wie auf der visuellen Ebene. Hat mir sehr gut gefallen.

Meine Meinung:
Ich hatte damals wirklich viel Spaß an dem Buch von John Green und empfand die Charaktere im Roman als sehr herzlich und vielschichtig. Dass das leider nicht eins zu eins in einem Film umgesetzt werden kann, liegt in der Natur der Sache. Mein Problem ist, dass ich das Buch gelesen habe und immer wieder verglichen habe, was genau von der Geschichte verändert wurde, damit der Roman ins Kino passt.

Auf vielen Ebenen der Unterhaltung konnte „Margos Spuren“ gut überzeugen, wie zum Beispiel in der Erzählweise und bei der Filmmusik, aber auch in dem Punkt Spannung wusste der Streifen gut zu unterhalten.
Der Humor war leider gegenüber seiner Vorlage nicht ganz so präsent. Im Film wurde mehr auf die Suche Wert gelegt, wohingegen im Buch auch das Zwischenmenschliche intensiver behandelt wurde.

Die Länge war mit ca. 109 Minuten auch absolut angenehm (auch wenn mich meine Blase im Kino umgebracht hat).

Als abschließendes Resümee muss ich sagen, dass es nicht unbedingt eine gute Idee gewesen ist, das Buch vor dem Film gelesen zu haben, da ich viel zu sehr auf Parallelen geachtet habe. Andererseits, wenn man sich vornimmt, das Buch zu lesen, kann der Film einem die eigene Vorstellung der Figuren versauen.

Meine Wertung:
Humor: 7,0 von 10
Spannung: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 7,0 von 10
Musik: 9,0 von 10
GESAMT: 7,8