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John Wick: Kapitel 2

Titel: John Wick: Kapitel 2 (engl. „John Wick: Chapter 2“)
Genre: Action
Regie: Chad Stahelski
Musik: Tyler Bates / Joel J. Richards
Produzenten: Basil Iwanyk / Erica Lee
Dauer: ca. 123 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 18

„John Wick ist ein weiteres Mal dazu gezwungen, aus dem Ruhestand zurückzukehren: Sein ehemaliger Kollege Santino D’Antonio will die Kontrolle über eine mysteriöse, international expandierende Organisation von Auftragskillern erlangen. Ein alter Blutschwur verpflichtet John, ihm dabei zu helfen. Er reist nach Rom, wo er gegen einige der tödlichsten Killer der Welt antreten muss.“
(Rückentext der BluRay)

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger habe ich „John Wick: Kapitel 2“ nicht im Kino gesehen. Als einer meiner engsten Freunde zu Besuch war und wir uns auch schon „Marvel’s The Avengers“ angeschaut haben, lief direkt danach genau dieser Film. Es war also ein Tag, wie er mir am meisten gefällt.

In „John Wick: Kapitel 2“ dreht sich alles um John, der seinen unterbrochenen Ruhestand nun wieder vollziehen möchte. Noch bevor er die Gelegenheit hatte, sich vernünftig zurückzuziehen, klingelte es auch schon wieder an seiner Haustür und ein alter Weggefährte steht nun da und erwartet eine weitere Unterbrechung. Aufgrund eines Blutschwurs und der Regeln, an die sich Auftragskiller im besten Fall halten, schiebt John ein weiteres Mal seine unbeschwerte Zeit auf und erledigt einen Job.

Wie bereits Teil eins ist auch dieser Film von der Handlung her nicht sehr gehaltvoll. Teil zwei schafft es über die Spannung und über all das, was in seinem Vorgänger geschehen ist, den Zuschauer abzuholen (vorausgesetzt das Publikum kennt Teil eins). Es ist grundsätzlich einfach schön anzusehen, wie die Geschichte weitererzählt wird. Viele Fortsetzungen kämpfen damit, wesentlich schwächer als der erste Film zu sein. Dieses Problem hat „John Wick: Kapitel 2“ nicht. Die Story bewegt sich auf einem ähnlich niedrigen Niveau, aber man bekommt in schönerer und besser Qualität geboten, was diesen Film ausmacht: nämlich Action.

Und da sind wir auch schon beim Thema. Über einen längeren Zeitraum bekommt das Publikum eine sehr hohe Zahl an Actionsequenzen zu sehen, die allesamt qualitativ auf einem hohen Niveau sind. Sinnlose Explosionen gibt es nicht, stattdessen wird geballert, was das Zeug hält. Die Trefferquote des Protagonisten ist dabei extrem hoch und die Gegner verhalten sich so wie die KI bei Call of Duty auf der Stufe leicht: Man sieht und hört ihre Schüsse, aber getroffen wird sehr selten.
Auch wenn einige Ausrüstungsgegenstände realistisch betrachtet völliger Quatsch sind, ist die Einführung und die Erklärung ebenjener Sachen plausibel in die Handlung eingebaut. John Wick wird von starken Gegnern auch getroffen und das nicht zu knapp, aber die Auswirkung ist dabei sehr gering.
Das durchchoreographierte Actionspektakel lässt dabei nichts aus. Actionfans kommen aufgrund einer Vielzahl unterschiedlichster Gegner, Gegnermengen, Stunts und Schießereien, Schlägereien und Messerstechereien voll und ganz auf ihre Kosten.

Rückblickend betrachtet, war die Basis in „John Wick“ eine emotionale Komponente. „Kapitel 2“ blendet diesen Punkt nahezu vollständig aus. Das ist schade, denn besonders vor dem Hintergrund der Lebenssituation und der Beweggründe des Ruhestandes wird dem Zuschauer ein schöner und trauriger Kontrast zur tatsächlichen Handlung geboten.

Spannungstechnisch schöpft dieser Streifen alles aus der Action. Das gelingt ihm gut, denn gewürzt wird das Ganze mit einem Antagonisten, der regelrecht zum Kotzen ist. Von der ersten Minute an ist er unsympathisch. Eine Art Langeweile beim Zuschauer wird nicht hervorgerufen, obwohl es Schießereien noch und nöcher gibt und der ganze Streifen voll mit Action ist. Ein grundsätzliches Interesse bleibt die ganze Zeit vorhanden.

In den wenigen Charakterszenen wissen Keanu Reeves, Ian McShane und Riccardo Scamarcio durchaus zu überzeugen. Der stets reservierte Auftragskiller ist eine Rolle, die wie auf den Leib von Keanu Reeves geschneidert wurde. Ian McShane mimt den Chef des Continental in New York, der auch immer wieder als „Regelhüter“ auftritt. Eine Figur, die durchaus Strahlkraft hat. Riccardo Scamarcio stellt sich mir in diesem Film zum ersten Mal vor. Sein leicht verrücktes und überhebliches Auftreten passt aber sehr gut zu seiner Figur. Er schafft es, dass ich den Antagonisten von der ersten Sekunde an richtig doof finde und damit hat er doch auch schon sein Soll erfüllt, oder?
Ich bin gespannt, ob man von ihm zukünftig noch mehr sehen darf.
Eine kleine Überraschung ist Laurence Fishburne. Auch wenn er nur sehr wenig Screentime hat, bietet sich dem Zuschauer hier ein vertrautes Bild, wenn er mit Keanu Reeves in Interaktion tritt. Auch seine darstellerische Leistung ist im Rahmen seiner Figur gut. Im gesamten Cast gibt es einfach niemanden, der mit besonderer Leistung hervorgehoben werden kann.

Die Musik ist nie überpräsent und ausschließlich unterstützender Natur. Sie untermalt gekonnt die Szenen und ist dabei nie störend. Im Gegensatz zum ersten Teil, hat sie hier nun aber doch einige Überraschungsmomente, da sie mitunter eben sehr schön oder kontrastreich zu dem ist, was sich als Bild dem Publikum gerade bietet.

Mit einer Laufzeit von ca. zwei Stunden ist „John Wick: Kapitel 2“ auch um einiges länger als sein Vorgänger. An sich ist dieser Film auch komplett auserzählt, aber eben noch nicht die komplette Handlung. Ich freue mich an dieser Stelle jetzt schon auf einen dritten Teil.

Nicht nur durch sein vielfältiges Setting ist „John Wick: Kapitel 2“ ein Augenschmaus, sondern auch durch seine ruhige und gezielte Kameraführung. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen bleibt dieser Streifen in den aufregenden Szenen in der Kamera ruhig. Es gibt einfach keine verwackelten Bilder und stattdessen bekommt der Zuschauer einfach die komplette Ladung, ohne Übertreibung oder zusätzlicher Hilfsmittel ab. Die Bilder sprechen dabei absolut für sich.
Auch die Kostüme sind stilecht. Die Anzüge passen sehr gut in das Bild eines seriösen Profi-/Auftragskiller. Die Kulissen bzw. Schauplätze sind immer sehr gut in Szene gesetzt, auch wenn man nicht sehr viel von der Umgebung mitbekommt. Ein unterirdisches Kanalsystem, ein U-Bahn-Waggon oder das Continental-Hotel wirken sehr wertig, aber auch zweckdienlich.

Meine Meinung:
Oh, was habe ich mich gefreut, endlich in den Genuss dieses Streifens gekommen zu sein.
Chad Stahelski überzeugt mit dem Nachfolger „John Wick: Kapitel 2“ auf ganzer Linie und ich bin umso froher, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach einen weiteren Teil geben wird.

John Wick ist pure Action und das beweist er auch in diesem Film. Es ist ein Leichtes für den Zuschauer, über inhaltliche Schwächen hinwegzusehen.
Auch die Gerüchteküche lässt mich in Bezug auf das Thema „John Wick“ nicht kalt, denn allem Anschein nach ist eine Prequel-Serie mit dem bisherigen Arbeitstitel „The Continental“ geplant, die sich um das berühmte Hotel und dessen Strukturen und Gäste drehen soll. Ein mögliches Auftreten von John Wick ist dabei nicht ausgeschlossen.*

Auch „Kapitel 2“ weiß mit seinen Elementen zu unterhalten und ist auf jeden Fall ein Must-Have für alle Actionfans.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 7,0 von 10
Action: 10 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
Setting: 8,0 von 10
GESAMT: 8,0

Reihenfolge:
1. John Wick
2. John Wick: Kapitel 2
3. John Wick: Kapitel 3 – Parabellum

John Wick

John Wick_CoverTitel: John Wick
Genre: Action
Regie: Chad Stahelski / David Leitch
Musik: Tyler Bates / Joel J. Richards
Produzenten: Basil Iwanyk / David Leitch / Eva Longoria / Michael Witherill
Dauer: ca. 101 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 16

„John Wick, berühmt-berüchtigt als bester Hitman der Branche, ist nach seinem letzten Auftrag endgültig aus dem Geschäft ausgestiegen. Als er von Mitgliedern seines ehemaligen Gangster-Syndikates brutal überfallen wird, ahnen diese nicht, mit wem sie sich angelegt haben. Getrieben vom eiskalten Wunsch nach Rache, taucht John abermals in die Unterwelt New Yorks ab, um ein für alle Mal mit seiner Vergangenheit abzuschließen.“
(Rückentext der BluRay)

„John Wick“ ist wieder einer dieser Filme, die ich im Kino gesehen habe. Auf einer großen Leinwand hat er sich sehr gut anschauen lassen, aber wie gut funktioniert er auf dem Fernseher? Mit Erscheinen der BluRay hatte mir meine Herzdame eine Überraschung machen wollen. Ist es ihr gelungen?

Bei „John Wick“ dreht es sich um den ehemaligen Auftragskiller John Wick, der überfallen und ausgeraubt wird, der das aber nicht auf sich sitzen lässt und nach Rache sinnt.

Die Story ist nicht sehr gehaltvoll, aber spannend und zum Teil emotional erzählt und das macht diesen Film so sehenswert.
Der ganze Film wird eigentlich in einer großen Rückblende erzählt, doch über die Dauer des Filmes verliert man ganz leicht diesen Gedanken, da innerhalb dieser Rückblende die Erzählweise linear ist. Eine Stimme aus dem Off gibt es nicht, sodass der Umstand der Rückblende dem Zuschauer nicht präsent bleibt.

Es gibt viele Motive in Filmen, die immer für besonders viel Spannung sorgen. Rache ist einer dieser Antriebe und kann auf vielfältigste Art und Weise inszeniert werden. Spannungstechnisch muss ich sagen, dass der Streifen wenige Überraschungen parat hat und die Geschichte weitestgehend vorhersehbar ist und bleibt. Allerdings heißt es nicht, dass „John Wick“ ein langweiliger Film ist, ganz im Gegenteil. Die Actionsequenzen sind einfach sehr gut inszeniert und gemacht. Technisch auf einem sehr hohen Niveau. Die ganze Zeit sieht man Dinge, die unglaublich cool aussehen, sei es ein Kampf in der Mitte des Filmes oder eine Spritztour mit dem ´69er Mustang gleich zu Beginn.
Auch wenn das alles nicht im klassischen Sinne spannend ist, so ist es doch immer sehr schön anzusehen und überaus interessant.

Ausnahmen bestätigen die Regel, so auch bei den Emotionen, die allesamt sehr lose bzw. schwach sind. Die Ausnahme ist der Motivator und, zumindest indirekt, Grund, weshalb John auf Rache aus ist. Aber auch sonst findet man viele Gefühle, die eher schwach bis mittelmäßig ausgeprägt sind. In der Kombination ist es aber auch okay, da an dem Filmspaß wenig gerüttelt wird. „John Wick“ hätte es allerdings definitiv nicht geschadet, wenn man sich in dem Punkt der Emotionen mehr „Mühe“ gegeben hätte.
Neben Keanu Reeves ist Willem Dafoe ein bekannter Schauspieler. Der Rest wird nicht sonderlich geläufig sein. Als (ehemaliger) Wrestler ist Kevin Nash wohl noch der bekannteste unter all den Nebendarstellern. Mikael Nyqvist ist allerdings durch seine Mitwirkung in diversen Fernsehfilmen und Krimireihen aus Schweden ein Begriff. Tatsächlich heißt es nicht, dass die Leistung schwach oder schlechter wäre. Die ganzen Darsteller sind überwiegend Antagonisten und man nimmt es ihnen ab. Die Figuren sind glaubhaft und bewegen sich in diesem Film auf einem durchaus überzeugenden Niveau.

Die Musik ist unterstützend und hat wenige Überraschungen parat. In aufregenden Momenten hilft sie dabei mit, dass es spannend wird oder bleibt. In Actionsequenzen funktioniert die Musik auch in eine andere Richtung. Sie ist nie überpräsent oder stiehlt dem Film die Show, stattdessen bewegt sie sich auf einem soliden Niveau.

Die Laufzeit beträgt ca. 101 Minuten und damit lässt sich „John Wick“ zumindest zeittechnisch gut anschauen. Inhaltlich reicht diese Zeit aus, allen wichtigen Figuren genügend Platz zu geben, um sich zu entfalten. Unnötige Längen gab es keine.

John Wick_DVDMeine Meinung:
„John Wick“ hat mir nicht nur auf der großen Leinwand gefallen, sondern auch auf dem etwas kleineren Fernseher. Die Überraschung meiner Herzdame ist also geglückt. Auch wenn ich diese BluRay schon seit einem guten Jahr hier liegen habe, kam ich erst jetzt dazu, sie anzuschauen.

Als Actionfilm ist „John Wick“ sehr unterhaltsam und kurzweilig. Keanu Reeves spielt eine wirklich gute Rolle und auch hierzu gab es schon Ankündigungen dahingehend, dass es eine Fortsetzung mit ihm in der Hauptrolle geben wird. Ich bin gespannt.

Punktabzug gab es dennoch, da zwar vieles gut, aber nichts perfekt war. Actionfilmfans bekommen allerdings was für ihr Geld.

Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Story: 7,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,5 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 7,8

Reihenfolge:
1. John Wick
2. John Wick: Kapitel 2
3. John Wick: Kapitel 3 – Parabellum