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The Amazing Spider-Man

Titel: The Amazing Spider-Man
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Marc Webb
Musik: James Horner
Produzenten: Avi Arad / Matthew Tolmach / Laura Ziskin
Dauer: ca. 136 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 12

„Der jugendliche Außenseiter Peter (Andrew Garfield) versucht, das Geheimnis seiner Vergangenheit zu lüften und das Herz seiner Highschool-Liebe Gwen Stacy (Emma Stone) zu erobern. Ein mysteriöser Aktenkoffer seines Vaters, der ihn als Kind verlassen hat, führt Peter zu dessen ehemaligen Partner Dr. Connors. Die Enthüllung des Geheimnisses um seinen Vater besiegelt sein Schicksal, ‚Spider-Man’ zu werden und sich Connors’ bösartigem Ego, der Echse, zu stellen.“
(Rückentext der Blu Ray)

Als Kind habe ich Spider-Man-Comics gelesen und die Zeichentrickserie geschaut. Peter Parker alias Spider-Man ist meine zweitliebste Comicfigur, direkt hinter Batman. Nun habe ich mir „The Amazing Spider-Man“ angeschaut und bin auch sehr froh darüber.

Einige von euch werden sich fragen, worin der Unterschied zwischen „Spider-Man“, „The Amazing Spider-Man“ und „Spider-Man: Homecoming“ liegt. Die Antwort ist dabei eigentlich ganz simpel: Es sind unterschiedliche Spider-Men die in unterschiedlichen Universen leben. Eine ziemlich gute Einführung und Erklärung darüber, wie viele unterschiedliche Spider-Men es gibt, gibt der Film „Spider-Man: A New Universe“.

Die Handlung erzählt die Geschichte von dem Highschool-Schüler Peter Parker, der von einer genmanipulierten Spinne gebissen wurde, wodurch er seine Superkräfte erhält. Nach der Entdeckung einer Aktentasche kommt Peter dem Geheimnis nach dem Verbleib seiner Eltern und der Tätigkeit seines Vaters auf die Spur. Sein Weg führt ihn zu einem alten Arbeitskollegen seines Vaters, der an dem Thema „artenübergreifende Genetik“ forscht.

Spider-Man habe ich schon als Kind als einen Helden wahrgenommen, mit dem man sich am ehesten identifizieren kann und genau dieses Gefühl kam bei mir wieder auf. Das Besondere an diesem Film ist, dass die ganze Geschichte keinen erwachsenen Peter Parker zeigt, sondern eine jüngere Version. Einen Schüler, der ganz im Sinne eines Heranwachsenden eigene Probleme hat. Marc Webb inszeniert hier also eine Mischung aus Comic-Action und Coming-of-Age und trifft damit meinen Geschmack.

Die Darsteller sind glaubwürdig, allen voran natürlich Andrew Garfield und Emma Stone, die wunderbar in dieses Setting passen. Auch was die emotionale Tiefe angeht, schafft es dieser Streifen, dass sich Peter mit den unterschiedlichen Schicksalsschlägen auseinandersetzt, ohne dabei zu zerbrechen, gleichwohl ihn die Dinge sehr zu beschäftigen scheinen. Auch die immer wiederkehrenden, aufmüpfigen Kommentare Peters finden ihren Platz im Film. Dabei wirken sie selten deplatziert oder eingebildet.
Auch der Antagonist passt sehr gut in diese Geschichte, da er mit allzu menschlichen Beweggründen in die Handlung einsteigt und sich zusehends in einer charakterlichen Abwärtsspirale befindet. Im Grunde ist die Echse einer der wenigen Antagonisten, die ihr Schicksal wirklich in der eigenen Hand halten und aufgrund ihres Wissens und ihrer Motivation einen anderen Weg hätte einschlagen können.

Die Erzählweise ist immer auf den Punkt, Nebenhandlungen ordnen sich weitestgehend unter und münden immer wieder in der Haupthandlung. Das Ganze ist so verpackt, dass der Streifen über einen roten Faden verfügt, der nicht zu sehr konstruiert ist.
Sehspaß ist also garantiert, da es keine nervigen Nebenhandlungen gibt, die zu sehr verwirren oder von offensichtlichen Schwächen ablenken. Zwar ist „The Amazing Spider-Man“ nicht der beste Film aller Zeiten, aber zumindest eine grundsolide Comicverfilmung, die Spaß bereitet. Spider-Man steht drauf und Spider-Man steckt drin, keine Mogelpackung.

Das Setting ist wie immer New York, Hometown von Peter Parker alias Spider-Man. Die Aufnahmen wirken sehr hochwertig, es gibt keine verpixelten Bilder und manche Szenen oder Einzelaufnahmen sind einfach bombastisch, zum Beispiel, wenn sich Spider-Man in einer spiegelnden Glasfassade sieht. Wie gesagt, es bringt einfach Spaß. Die musikalische Untermalung ist stimmig und unterstützender Natur. In einer Szene ist sie absurd und tragend zugleich. Dabei handelt es sich um die berühmte Cameo-Szene von Stan Lee, der nicht bemerkt, dass im Hintergrund die Echse und Spider-Man kämpfen, stattdessen hört er über seine Kopfhörer eine Oper. Fantastisch!
Auch die Effekte verfehlen nicht ihre Wirkung, aber auch hier gilt: Es ist einfach grundsolide. Als Zuschauer denkt man nie, dass etwas echt schlecht gemacht aussieht, aber die Ausreißer nach oben sind auch nur vereinzelt zu finden.

Meine Meinung:
Wer mag sie nicht, die hilfsbereite Spinne von nebenan? „The Amazing Spider-Man“ ist ein gelungener erster Teil, der mir einfach Spaß bereitet hat. Ich mochte diese Version auch als Kind in den Zeichentrickserien schon lieber als die anderen Versionen.

Wenn ich einen Vergleich zwischen der Toby-Maguire-2002er-Version und der Andrew-Garfield-2012er-Version anstellen müsste, dann würde ich mich immer noch für die „The Amazing Spider-Man“-Version von Andrew Garfield entscheiden. Einfach weil ich den Cast, die Handlung und den Bösewichten besser finde.
In der Trilogie von Sam Raimi hatte ich immer das Gefühl, dass Spider-Man auf ein Podest gestellt wurde, er dem aber nie gerecht werden konnte und das ist wohl auch das größte Manko, dass ich an der ersten Reihe festmachen kann.
Andrew Garfield wirkt gleich viel sympathischer, mit seinen zerzausten Haaren kommt er nicht so aalglatt rüber. Gwen Stacy ist in meinen Augen auch die bessere Freundin als MJ.

Am Ende ist „The Amazing Spider-Man“ ein runder und grundsolider Streifen, der eine Geschichte aus einem Comic erzählt.

Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Action: 7,0 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 7,5 von 10
GESAMT: 7,7

Hacksaw Ridge – Die Entscheidung

Titel: Hacksaw Ridge
Genre: Kriegsfilm / Biopic
Regie: Mel Gibson
Musik: Rupert Gregson-Williams
Produzenten: David Permut / Bill Mechanic / Brian Oliver / William D. Johnson / Bruce Davey / Paul Currie / Terry Benedict
Dauer: ca. 134 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 16

„Zweiter Weltkrieg im Frühling 1945: Während des Kampfes um die japanische Insel Okinawa sticht ein einziger Mann aus der Masse der US-Soldaten heraus. Desmond Doss, der den Dienst an der Waffe verweigert, riskiert alles, um das Leben seiner verwundeten Kameraden zu retten. Was später als Heldentat belohnt werden soll, beschert Desmond Doss zunächst großes Misstrauen und Verachtung in den eigenen Reihen. Dennoch setzt er sich unerschrocken für seine Prinzipien ein und rettet in der entscheidenden Schlacht unzähligen Männern aus seiner Einheit das Leben…“
(Rückentext der DVD)

Für mich wieder ein verhältnismäßig junger Film, der noch ganz frisch in meiner DVD-Sammlung ist. „Hacksaw Ridge“ ist eine Mischung aus Kriegsfilm, denn die Handlung dreht sich ausschließlich zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs, und Biopic (autobiografisches Werk), denn der Streifen beruht auf einer wahren Geschichte mit echten Personen.

Ich wusste zwar im Groben, worum es geht, aber ich bin von Anfang an ohne Erwartungen an den Streifen gegangen. Die Handlung ist grundsätzlich gut inszeniert, allerdings hat „Hacksaw Ridge“ besonders im Anfangs- und Mittelteil ein leichtes Spannungsproblem. Andrew Garfield spielt in diesem Streifen sehr überzeugend Desmond Doss. Besonders toll fand ich, dass Garfield seine Rolle als eher introvertierten und zugleich stark aufrichtigen Menschen gut ausfüllen und rüberbringen konnte. Ich habe außerdem viele Parallelen zu seiner Rolle im Scorsese-Film „Silence“ gesehen.
Mit dem Unterschied, dass mir seine Leistung in „Hacksaw Ridge“ wesentlich besser gefallen hat.

Nicht nur Andrew Garfield lieferte eine sehr gute Leistung ab, sondern auch Vince Vaughn, den man sonst eher aus Komödien kennt. Aber auch Sam Worthington und Hugo Weaving spielen überzeugend und gekonnt auf. An dieser Stelle gibt es wirklich nichts zu meckern.
Bezüglich der Emotionen bekommen wir ein vielfältiges Bild zu Zeiten des Krieges geboten. Die emotionale Klaviatur wird quasi einmal rauf und wieder runter gespielt. Nur in Kriegs- bzw. Krisenzeiten neigt der Mensch, meiner Meinung nach, zu so einer Emotionsbreite.
In Anbetracht der Tatsache, dass das Ganze nur ein Film mit Schauspielern und Spezialeffekten ist, ist der Ausdruck in Gestik oder Mimik extrem glaubwürdig und insofern eine gelungene Überraschung.
Bemerkenswert sind die Szenen, die mit einer gewissen und auch zum Teil unfreiwilligen Komik ausgestattet sind. In diesen – zumeist Charakterszenen – kommt es auch nicht selten vor, dass man als Zuschauer schon mal kichern muss.

Spezialeffekte, Setting und Musik sind stimmig, hochwertig und hinterlassen durchweg einen sehr guten Eindruck. Im Bereich der Spezialeffekte wirkt alles sehr handgemacht und wenig nachbearbeitet. Der Computer wurde dafür nicht extra angeschmissen und das gefällt mir wirklich sehr gut.
Die Filmmusik hat zunehmend einen leicht epischen Einschlag und hinterlässt hin und wieder einen pathetischen Eindruck. Das passt aber dahingehend sehr gut, immerhin dreht sich dieser Film mehr oder weniger um einen amerikanischen Volkshelden.
In Bezug auf die Kameraarbeit lässt sich mit zunehmender Dauer feststellen, dass atmosphärisch viel dazugewonnen wird. Aus einem beschaulichen Ort irgendwo in Amerika startend, hin zur Ausbildung bei der Armee bis zum großen „Showdown“ auf der Insel Okinawa. In genau diesen Etappen ändert sich auch die Atmosphäre des Streifens und das obendrein sehr gekonnt.

Am Ende ist „Hacksaw Ridge – Die Entscheidung“ nicht einfach nur ein Kriegsfilm, sondern ein Biopic, das viel Tiefe hat und diese auch zu verkörpern weiß. Mit Andrew Garfield ist hier ein Darsteller in der Hauptrolle, der eine extreme Entschlossenheit und zugleich innere Ruhe ausstrahlt, die den Zuschauer bewegt, abholt und fasziniert.

Meine Meinung:
„Hacksaw Ridge“ hat mir gut gefallen. Ruhige Passagen wechseln sich mit pompös inszenierten ab und wissen dabei zu überzeugen. Zwar fehlte mir, besonders am Anfang und im Mittelteil, die nötige Spannung, aber unterm Strich haben sich die etwas mehr als 2 Stunden Laufzeit gelohnt.

Als Kriegsfilm / Biopic hat Mel Gibson ausschließlich gute Schauspieler gewonnen und die Besetzung der Hauptrolle war ein purer Glücksgriff. Man muss schon fast froh darüber sein, dass „The Amazing Spiderman“ nicht zum Marvel Cinematic Universe gehört, da wir sonst Andrew Garfield aus Zeitgründen wahrscheinlich nicht in dieser Rolle hätten sehen können.

Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Authentizität: 10 von 10
Musik: 8,0 von 10
Gefühle/Emotionen: 10 von 10
Setting: 8,0 von 10
Action: 7,0 von 10
GESAMT: 7,9

Silence

©CONCORDE FILMVERLEIH

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Titel: Silence
Genre: Drama / Romanverfilmung / Historienfilm
Regie: Martin Scorsese
Musik: Kim Allen Kluge / Katherine Kluge
Produzenten: Martin Scorsese / Emma Tillinger Koskoff / Randall Emmett / Barbara De Fina / Gaston Pavlovich / Irwin Winkler / Vittorio Cecchi Gori
Dauer: ca. 161 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 12

1638 brechen Pater Sebastião Rodrigues (Andrew Garfield) und Pater Francisco Garupe (Adam Driver) von Portugal ins für die westliche Welt völlig abgeschottete Japan auf, um der Wahrheit hinter den undenkbaren Gerüchten nachzugehen, dass ihr berühmter Lehrer Cristóvão Ferreira (Liam Neeson) seinem Glauben abgeschworen habe. Nach ihrer Ankunft erleben sie die brutale und unmenschliche Verfolgung der Christen durch die japanischen Machthaber. Angesichts der Ereignisse in einer Gesellschaft, die keine Toleranz kennt und in der der Tod an der Tagesordnung ist, stellt sich Sebastião auf seiner Reise durch das von der Gewaltherrschaft der Shōgune zerrissene Land die immerwährende Frage: Wie kann Gott zu all dem schweigen?
(Kurzinhalt laut Pressheft)

Ich hatte die Möglichkeit, Martin Scorseses neuen Film vorab im Kino zu sehen. Sein Name ist „Silence“ und er beruht auf dem gleichnamigen Buch von Shūsaku Endō (erschienen beim Septime Verlag), das wiederum lose auf wahren Begebenheiten, die die christlichen Jesuiten im Japan des 17. Jahrhunderts erlebten, basiert.
Wie ich „Silence“ bewerte und ob ihr ihn im Kino anschauen solltet, verrate ich euch hier:

©CONCORDE FILMVERLEIH

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Ich war vorab sehr gespannt und fieberte lange dem Tag im Kino entgegen, habe ich dafür doch extra einen Tag Urlaub von meiner Arbeit genommen.
Von der ersten Minute an wird dem Zuschauer signalisiert, dass sich dieser Film Zeit nimmt.
Gleich zu Anfang wird das Publikum in die Handlung, in Form eines Briefes, eingeführt. Das Aufregendste scheint da schon passiert gewesen zu sein. Entsprechend ernsthaft wird der Start, die Ankunft und das Leben der beiden jungen Jesuiten (gespielt von Andrew Garfield und Adam Driver) in Japan dargestellt. Es stellt sich früh heraus, dass das Kniffligste an der Erzählweise die wiederkehrende Stimme des Pater Sebastião Rodrigues aus dem Off sein wird. Stets wird der Zuschauer davon, in der ohnehin sehr langsamen Geschichte, unterbrochen. Im kleinsten Detail wird das Leben der japanischen Christen, die sich immer im Verborgenen halten, gezeigt und auf die langatmigste Art und Weise erzählt, die sich ein Kinobesucher vorstellen kann. Alles Leid, so tragisch und furchtbar es sein mag, wird dadurch eins zu eins an den, inzwischen schon leicht ermüdeten, Zuschauer weitergegeben.
Grundsätzlich kann man der Handlung keinen Vorwurf machen, ist es doch wahrhaftig traurig, dass so etwas wirklich passiert ist. Leider ist die Inszenierung nur sehr nüchtern und hat recht wenig zu bieten, will der Kinogänger in der Regel doch unterhalten werden.

Da ist es auch mit der Spannung recht schwierig. Nicht eine Minute konnten die Figuren mich für sich gewinnen und so kam entsprechend kein Interesse meinerseits auf. Die ganze Zeit habe ich neben den Charakteren gelitten, aber niemals mit ihnen und das ist ein großer Punkt. In den mehr als zweieinhalb Stunden Film fielen mir sogar kurzzeitig die Augen zu. Ich empfand „Silence“ als ziemlichen Kraftakt, kommt er doch recht unspektakulär daher und verlangt dafür doch viel Aufmerksamkeit und Konzentration.
Für jemanden, der nicht gerade den christlichen Glauben im Japan des 17. Jahrhunderts studiert, ist „Silence“ alles, aber gewiss nicht spannend, aufregend oder unterhaltsam. Und der eine, der eben genau das studiert, findet vermutlich in diesem Streifen Material für seine Bachelorarbeit.

©CONCORDE FILMVERLEIH

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Die Emotionen sind hingegen vielfältig. Wir sind Zeuge nicht nur körperlicher, sondern vor allem seelischer Schmerzen. An dieser Stelle kann ich nicht einen Darsteller besonders hervorheben. Das Tragischste dahinter ist aber, dass sie mich auch nicht mit ihrem Leid und ihrem Schmerz überzeugen konnten. Der Funke sprang einfach nicht über und ließ mich leider eher gleichgültig zurück.
Und so ist es auch mit Glaubwürdigkeit sehr schwierig.
Wenn ich einer Figur seine Emotionen nicht abnehmen kann oder wenn sie mich nicht berühren, wie soll ich dann die Glaubwürdigkeit positiv bewerten?
Das funktioniert leider nicht. Adam Driver spielt seine Rolle sehr hölzern und wirkt über weite Strecken sehr aufgesetzt. Andrew Garfield wirkt da schon ein bisschen glaubhafter. Er bekommt auch die meiste Screentime und kann, zumindest in Ansätzen, einen facettenreichen Charakter formen.
Aber am Schlimmsten ist Liam Neeson. Mag ich ihn als Darsteller doch eigentlich sehr gerne, hat er sich mit der Rolle des Cristóvão Ferreira keinen Gefallen getan. Aufgesetzt, durch die Bank künstlich und absolut unglaubwürdig kommt er daher. Er ist auch die Figur, die mit Abstand die geringste Screentime hatte, dabei wird doch auch gerade mit seinem Gesicht dieser Streifen beworben. Auch das Schauspiel der japanischen Darsteller war nicht gerade eine Augenweide. Die Handlungsmotive der Charaktere sind für das Publikum auch nicht immer verständlich.

©CONCORDE FILMVERLEIH

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Die Musik ist nicht existent. Im Grunde lebt „Silence“ von der Stille, von der musikalischen Armut.
Ein legitimes Stilmittel, zweifelsohne, aber nicht sehr unterhaltsam. Passt dann ja auch wieder gut zum Film.

Martin Scorseses „Silence“ dauert ca. 161 Minuten, ist ab 12 Jahren freigegeben und erscheint am 02.03.2017 in den Lichtspielhäusern Deutschlands. Hier ist noch der Link zur offiziellen Filmhomepage: www.silence-film.de

Meine Meinung:
Auch wenn ich „Silence“ eine gewisse Symbolik nicht absprechen kann, bin ich dennoch sehr enttäuscht. Martin Scorsese, der mich in der Vergangenheit mit Filme wie „The Wolf of Wallstreet“, „Shutter Island“, „Departed – Unter Feinden“ oder „Gangs of New York“ immer wieder gut unterhalten konnte, hat es dieses Mal nicht geschafft, dass ich fasziniert und erstaunt in eine ganz andere Welt abgetaucht bin.

Es fehlt mir einfach an allem. Spannung, Finesse in der Art und Weise der Erzählung und Musik. Ich will mitgerissen, unterhalten, in den Bann gezogen und überrascht werden. All das schafft „Silence“ nicht und er ist auch sehr weit davon entfernt, es zu schaffen. Insgesamt kann ich leider keine Empfehlung aussprechen.

Meine Wertung:
Spannung: 3,0 von 10
Story: 5,0 von 10
Länge: 3,0 von 10
Authentizität: 5,0 von 10
Musik: 2,0 von 10
Gefühle/Emotionen: 3,0 von 10
GESAMT: 3,5