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Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste

maze-runner-die-auserwaehlten-in-der-brandwueste_coverTitel: Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste (engl. „Maze Runner – The Scorch Trials“)
Genre: Drama / Abenteuerfilm / Science-Fiction / Romanverfilmung
Regie: Wes Ball
Musik: John Paesano
Produzenten: Ellen Goldsmith-Vein / Marty Bowen / Wyck Godfrey / Lee Stollman
Dauer: ca. 126 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 12

„Der 2. Teil der MAZE RUNNER Saga erobert die Welt im Sturm – noch mehr Action, Spannung und spektakuläre Effekte!
Sie mögen dem Labyrinth entkommen sein, doch jetzt stehen Thomas (Dylan O´Brien) und seine Gefährten vor einer noch größeren Herausforderung: Das Geheimnis der Organisation WCKD zu enthüllen. Ihre Reise führt sie durch die Brandwüste, ein trostloses Niemandsland, das unglaubliche Gefahren birgt. Je weiter Thomas und seine Freunde in die Brandwüste vordringen und um ihr Überleben kämpfen, desto verworrener wird das Mysterium rund um ihr Dasein.“
(Rückentext der DVD)

Nach langer Zeit habe ich mir nun auch endlich den zweiten Teil von „Maze Runner“ angeschaut. Nachdem wir die Auserwählten im Labyrinth beobachtet haben und sehen konnten, wie sie sich schlussendlich aus ihrem übergroßen Gefängnis befreien konnten, bin ich gespannt, wie es nun weitergeht und was es mit der Brandwüste auf sich hat.

Die Handlung knüpft am ersten Teil an und wird weitergeführt. Wie sein Vorgänger basiert auch dieser Film auf seiner Romanvorlage „Die Auserwählten in der Brandwüste“ von James Dashner. Die Erzählweise ist, bis auf ein paar Ausnahmen, chronologisch und unaufgeregt. Die Story wird in logischer Konsequenz vorangetrieben und bringt folgerichtig die Auserwählten von der einen Etappe in die nächste. Auch wird, sowohl für den Protagonisten als auch den Zuschauer, ein neues Ziel etabliert, was sich zum Ende des ersten Filmes bereits angekündigt hat.

Durch eine insgesamt eher unauffällige Erzählstruktur leidet die Spannung. Der Nervenkitzel fehlt nahezu völlig und sorgt letzten Endes dafür, dass die Geschichte vor sich hin plätschert und wie in einem Schlauch einen vorgegebenen Weg geht. Und nicht nur die Spannung leidet, sondern auch der Filmspaß, denn der Streifen wird zunehmend vorhersehbar.

Alles hängt in gewisser Weise miteinander zusammen und so sind auch die Darsteller in ihrer Leistung einfach nicht gut. Eigentlich gibt es nur eine Ausnahme: Rosa Salazar, die die neu eingeführte Brenda spielt. Sie ist aber tatsächlich allein auf weiter Flur. Wenn man sich irgendeinen aus dem gesamten Cast herausnimmt, dann kann man ihn oder sie eins zu eins gleichwertig oder besser mit einem anderen Darsteller besetzen. Selbst Thomas (gespielt von Dylan O´Brien) als Hauptfigur kann an seine ordentliche Leistung aus dem ersten Teil nicht anknüpfen. Zunehmend fehlt es den Charakteren an Überzeugungskraft. Auch werden die Figuren durch stark gekünstelte Szenen, gepaart mit einem lässigen One-Liner, einfach unglaubwürdig.

Die dargestellten Emotionen sind auch so eine Sache. Wenn man als Zuschauer versucht, die Gefühle aus den Gesichtern der Figuren zu lesen, stellt man früh fest, dass es genau zwei Gesichtsausdrücke gibt. Nummer eins ist nichtssagend und Nummer zwei ist nichtssagend mit Schmutz im Gesicht.
Auch hier ist Rosa Salazar eine Ausnahme, die ihre Figur mit nötigem Herzblut darstellt und tatsächlich glaubwürdig (re-)agiert.

Die Action und das Abenteuerfeeling kommen in „Maze Runner“ nur bedingt durch. Es wird durch eine sehr stark verwackelte Kameraarbeit Aufregung suggeriert. So wird ein Sprint auf 150 Meter schon mal als wilde Verfolgungsjagd ausgegeben. Eine gut inszenierte Actionsequenz hat der Film zwar, aber sie wiegt keineswegs die vielen schlechten auf. Soweit so gut – oder nicht. Wes Ball hat zumindest mit diesem Streifen bis hierhin keine gute Arbeit abgeliefert.

Die Musik ist teilweise atmosphärisch und unterstützend und teilweise unauffällig und nichtssagend. Ein müdes Klängchen oder ein begleitendes Geklimper gibt es irgendwie immer, aber nichts, das das Publikum antreibt, das den Puls in die Höhe schnellen lässt. Die guten musikalischen Momente waren rar gesät und einfach zu wenig.

Das Setting hingegen ist, wie im Labyrinth, gut gewählt: eine (Brand-)Wüste mit Ruinen der modernen Zivilisation. Überwiegend beeindruckende Bilder dieser Landschaft. Sowie es zu den Innenaufnahmen geht, kann es ein x-beliebiges Labor oder irgendein anderer Raum sein, in seiner Gestaltung sehr einfach und austauschbar gehalten.

maze-runner-die-auserwaehlten-in-der-brandwueste_dvdMeine Meinung:
„Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste“ ist ein klassisches Beispiel dafür, dass der zweite Teil einer Reihe gegenüber seinem Vorgänger meistens volle Kanne abstinkt.

Auch wenn die Handlung, mehr oder weniger, in die richtige Richtung geht, geht das ganze Konzept in die andere. Es hätte alles so schön sein können. Leider hat sich dieser Film für mich nicht gelohnt. Es wird nicht einmal ein richtiger Antagonist etabliert und zu guter Letzt mangelte es am Filmspaß.

Den dritten Teil werde ich mir nicht im Kino anschauen, aber vermutlich wieder auf DVD, alleine schon deswegen, weil ich diese Saga angefangen habe, auch wenn sie mich nicht mehr so wirklich interessiert.

Meine Wertung:
Story: 7,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Spannung: 4,5 von 10
Gefühle/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 4,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
Setting: 7,5 von 10
GESAMT: 5,4

Reihenfolge:
1. Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth
2. Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste

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Serenity – Flucht in neue Welten

IMG_9143Titel: Serenity – Flucht in neue Welten (engl. „Serenity“)
Genre: Science-Fiction
Regie: Joss Whedon
Musik: David Newman
Produzenten: Barry Mendel
Dauer: ca. 114 Minuten
Erscheinungsjahr: 2005
Altersfreigabe: FSK 16

„Vor Jahren kämpfte Captain Malcolm Reynolds im Galaktischen Bürgerkrieg gegen die Allianz – und verlor. Mittlerweile lebt er mit der kleinen, bunt zusammengewürfelten Crew seines Raumschiffes Serenity am Rande des Universums. Als Malcolm zwei Passagiere an Bord nimmt – einen jungen Arzt und seine telepathische Schwester – handelt er sich riesige Probleme ein: Die allmächtige Allianz will das Geschwisterpaar in ihre Gewalt bringen. Doch nicht nur ein unaufhaltbarer Militärapparat und die grauenhaften kannibalischen Reavers bedrohen die Serenity, sondern auch eine Gefahr, die im Raumschiff selbst lauert.“
(Rückentext der DVD)

Wer kennt es nicht: Ein Film zur Serie – oder umgekehrt. „Das Schweigen der Lämmer“ hat jetzt die Serie „Hannibal“, „Die Simpsons“ haben auch ihren eigenen Film; ebenso wie „Firefly“. Ja, richtig gelesen: „Firefly“ ist die Serie, die durch den Film „Serenity“ komplettiert wird, da diese ja leider schon nach einer Staffel abgesetzt wurde.
Natürlich habe ich mir vorweg die Serie angeschaut. Ich habe dafür nur knapp 4 Monate gebraucht, denn um ehrlich zu sein, wurde ich nicht gänzlich umgehauen, aber zumindest unterhalten. Ich habe mir also einen Film zu einer Serie angeschaut, die allerhöchstens Mittelmaß ist und ich bin mit keinen Erwartungen an diesen Film gegangen.

Die Geschichte spielt knapp 2 Monate nach der Serie und storytechnisch kommt da wesentlich mehr bei rum. Das liegt wohl auch daran, dass die „Vorgeschichte“ verständlicher und sinnvoller wiedergegeben wird, als es in „Firefly“ der Fall war. Im Gegensatz zu anderen Streifen, baut dieser zwar auf einer Serie auf, ist aber nicht so vorhersehbar wie so mancher Blockbuster. Die Erzählweise ist weitestgehend unspektakulär, sodass Wendungen einen eiskalt erwischen.

Auf der Spannungsebene spielt der Film in einer ganz anderen Liga als die Serie. Das, was sie in 14 Episoden nicht geschafft hat, hat der Film in den ersten 20 Minuten schon acht Mal bewirkt: nämlich mich sehr stark animiert, am Ball zu bleiben. Von vorneherein ist man im Geschehen, und das liegt einfach auch daran, dass die ganze Einleitung, der Anfang des Films, so gestaltet und erzählt wird, dass erst keine Verwirrung aufkommt. Nachteil ist dabei, dass man die Charaktere nicht sonderlich ausführlich vorgestellt bekommt. Es macht also schon Sinn, sich „Firefly“ vorher anzusehen. Dennoch sei gesagt, dass „Serenity“ irgendwie rasant und aufregend ist. Eine Art von Actiongefühl wird dabei produziert, auch wenn der Streifen definitiv kein Actionfilm ist. Das Interesse des Publikums wird ständig gefördert, indem es die Crew um Malcolm Reynolds immer wieder in neuen, aufregenden und gefährlichen Situationen sieht.

So ziemlich alle Charaktere sind originell und auch die Geschichte oder die Idee hinter der Serie bzw. dem Film sind einzigartig. Die Serie empfand ich insofern schwierig, als dass sich nicht ganz klar ein „roter Faden“, der sich durch die Story zieht, zu erkennen gibt. Die filmische Fortsetzung konnte diese Schwäche besser ausmerzen und wirkte deswegen wesentlich abgerundeter und ausgewogener.

Auch wenn ich die Charaktere mit all ihren Stärken und Schwächen in der Serie kennenlernen durfte, habe ich mich dennoch so gefühlt, als ob sie mir vollkommen fremd wären, aber gleichzeitig auch nicht. Zu vergleichen ist das Gefühl mit dem Wiedersehen eines alten Freundes. Man hat sich lange nicht gesehen und trotzdem fühlt es sich sofort so an, als wäre das letzte Treffen erst gestern gewesen. Man weiß, dass sich einiges getan und verändert hat, aber dennoch ist man sich irgendwie vertraut.
Diese Tatsache hat dem Gesamtbild „Firefly + Serenity“ unglaublich gut getan, denn ich hatte teilweise das Gefühl, noch mal wesentlich mehr von den Charakteren durch den Film zu erfahren, als das, was mir die Serie bis dahin bieten konnte. Mit dem Streifen wird also ein erheblicher Mehrwert erzeugt, der die Story komplettiert und die Charaktere noch einmal in einem veränderten Licht dastehen lässt. Eine positive Steigerung der Authentizität ist bei jedem Darsteller eindeutig zu vernehmen.

Die Emotionen schienen mir in „Firefly“ wesentlich präsenter zu sein, was mich ehrlich gesagt auch nicht verwundert, denn die Serie hatte wesentlich mehr Zeit, um viele Extreme zu zeigen. „Serenity“ hat dagegen nicht allzu viel Zeit und musste trotzdem alles zeigen.
Der Film punktet zwar nicht allzu sehr durch diesen Umstand, aber es macht ihn ansehnlicher und interessanter, da viel „Unnötiges“ einfach wegfällt und das, was am Ende übrig bleibt, ist hochkonzentriert und wertvoll. Im Vergleich kann man sagen, dass der Film stark reduzierte Emotionen zeigt, aber das wäre nur der Vergleich zwischen Film und Serie. Wenn man „Serenity“ mit anderen Filmen vergleicht, dann sieht es da auch wieder ganz anders aus.

Die Filmmusik war seltsamerweise sehr passend. Ein Mix aus Western und science-fictionartigen instrumentalen Stücken. Eine sehr originelle Mischung, die absolut unterhaltsam, ungewöhnlich und innovativ zu gleich ist.
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Meine Meinung:
Die Serie „Firefly“ hat mir, auch wenn sie hier nicht allzu gut wegkommt, recht gut gefallen. Ich fühlte mich unterhalten, doch der Nachteil war, dass sie, trotz der geringen Anzahl an Episoden, verdammt langatmig ist. „Serenity“ bekommt das wesentlich besser hin. Von Anfang an wurde ich gepackt und mein Interesse wuchs mit jeder Minute. Der Unterhaltungsfaktor war bei mir sehr groß und durch die Serie war mir ja nicht alles vollkommen fremd.

Ein ganz klarer weiterer Vorteil ist, dass der Streifen so viel Spannung in sich trägt und ich so das Gefühl hatte, kurz nach dem Anmachen war der Film schon wieder vorbei. Er fühlte sich nicht wie 114 Minuten an und das spricht definitiv für „Serenity“.

Zu guter Letzt hat mir die Filmmusik sehr gut gefallen, da man diese Art der Musik nicht mal in großen Science-Fiction-Produktionen zu hören bekommt und Joss Whedon in diesem Punkt ziemlich viel Mut und Erfindergeist zeigt. Daumen nach oben.

Insgesamt ist die Geschichte ja auch eher so Western mit Science-Fiction-Elementen gemischt und dadurch komplett neu und einzigartig. „Serenity“ wird man aber wohl nur verstehen, wenn man „Firefly“ gesehen hat und das ist ein großer Nachteil an dem Ganzen. Darüber hinaus sei gesagt, dass man die Serie nicht unbedingt mögen wird, wenn man nicht gerade ein Fan von solchen Szenarien ist. In Kombination haben mir aber beide Dinge gefallen, die Serie aber wesentlich weniger als der Film.

Meine Wertung:
Spannung: 8 von 10
Story: 7,5 von 10
Länge: 8,5 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,5 von 10
Authentizität: 8 von 10
Musik: 8 von 10
GESAMT: 7,9