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Thor – The Dark Kingdom

Titel: Thor – The Dark Kingdom (engl.: „Thor – The Dark World“)
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: Alan Taylor
Musik: Brian Tylor
Produzenten: Kevin Feige
Dauer: ca. 108 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Altersfreigabe: FSK 12

„Ein rachsüchtiger alter Feind droht das gesamte Universum erneut in ewige Finsternis zu versetzen. Konfrontiert mit einem schattenhaften Gegner, dem selbst Odin (Anthony Hopkins) und Asgard kaum Widerstand leisten können, muss Thor (Chris Hemsworth) an seine äußersten Grenzen gehen, um die kosmische Ordnung wiederherzustellen. Wiedervereint mit Jane Foster (Natalie Portman) und gezwungen eine Gemeinschaft mit seinem heimtückischen Bruder Loki (Tom Hiddelston) zu bilden, begibt sich Thor auf eine lebensgefährliche Mission, um Erde und Universum vor dem Untergang zu bewahren.“
(Rückentext der DVD)

Nach langer Zeit habe ich es mal wieder geschafft, einen Film zu schauen, der in das „Marvel Cinematic Universe“ gehört. Mein persönliches Objekt der Begierde war dieses Mal „Thor – The Dark Kingdom“. An erster Stelle ist mir aufgefallen, dass der englische Titel ein anderer ist als der deutsche. Wieso, weshalb, warum? – Ich habe keine Ahnung. Es ist mir wirklich schleierhaft, denn meiner Meinung nach haben sich die Macher bei dem Titelzusatz „The Dark World“ schon irgendetwas gedacht. Ihr habt es also schon mitbekommen, ich stecke voll in Phase 2!

Nachdem unsere titelgebende Figur in seinem ersten Teil „Thor“ bereits eingeführt wurde, erleben wir nun sein zweites Abenteuer. Seine Gegner sind dieses Mal allerdings die Dunkelelfen, die die Konvergenz mit Hilfe des Äthers dafür nutzen wollen, um alle Welten in Dunkelheit zu stürzen.
(Der Äther im MCU ist einer der sechs „Infinity-Steine“ und der einzige, der nicht wirklich ein Stein, sondern eine sich stets veränderbare Flüssigkeit ist.)

Der Zuschauer erlebt die komplette Zeit über eine sehr chronologische Geschichte, die meistens durch den übermäßigen Gebrauch von Actionsequenzen aufzufallen weiß. In der Erzählstruktur von „Thor – The Dark Kingdom“ findet das Publikum kaum bis keine Überraschungen. Alles verläuft genau so, wie der aufmerksame Beobachter bereits nach wenigen Minuten vorhersagen kann. Dass das wirklich schade ist, muss ich fast nicht erwähnen, denn welcher Zuseher lässt sich nicht gerne von der Handlung eines Filmes überraschen?
Was mich persönlich auch stört, ist, dass die Brücke zum ersten Teil oder zu den Avengers fast nicht geschlagen wird. Am Ende von Teil 1 wird die Regenbogenbrücke und der Bifröst zerstört, über die Aufbauarbeiten oder die Zeit zwischen Zerstörung und Wiederherstellung erfährt der Zuschauer so gut wie nichts. In einem halbherzigen Nebensatz wird erwähnt, dass sich Thor nun wieder überall verdient macht, nachdem der Bifröst wieder Instand gesetzt wurde.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger bleibt „Thor – The Dark Kingdom“ hinter seinen Möglichkeiten, weil es eben nicht reicht, eine Story mit Actionelementen aufzubauschen.
Dem Streifen fehlt sehr viel Inhalt und das ist so ziemlich mein größtes Problem. Die Dunkelelfen werden erst als übermächtig dargestellt, um am Ende doch recht einfach besiegt zu werden und das obwohl sie den Äther in ihrem Besitz hatten.

Die Figuren sind fast ohne Ausnahme sehr eindimensional. Es geht emotionstechnisch weder in die Breite, noch in die Tiefe. Auch lassen die Darsteller ein gewisses Facettenreichtum vermissen. Mit der Glaubwürdigkeit oder der Echtheit der Figuren ist es damit auch schon fast gegessen. Sie bedienen ihr Klischee und liefern gerade einmal so viel ab, um da hinzukommen.
Eine kleine Ausnahme gibt es allerdings. Tom Hiddelston schafft es, seine Figur Loki etwas vom stereotypischen Hau-Drauf-Cast, wie Chris Hemsworth, Idris Elba oder Zachery Levi, zu entfernen und bemüht sich um darstellerische Vielfalt. Seine Erwähnung an dieser Stelle ist damit also folgerichtig.

Die Actionsequenzen sehen allesamt gut aus und passen auch zur Handlung, doch nehmen sehr viel Zeit in Anspruch, in der man einfach nur irgendetwas explodieren sieht. Seinen Höhepunkt sollte der Streifen eigentlich auch kurz vor dem Ende haben. Es gab allerdings einiges, was nicht nur besser eingeführt wurde, sondern auch besser ausgesehen hat.
Dennoch, die Qualität der Sequenzen ist höher als noch im ersten Teil. Aber wie so oft, die Hauptarbeit leistet die Kamera, die durch ein unruhiges Bild Aufregung suggeriert.

Spannungstechnisch spielt der Film allerdings in einer sehr viel schlechteren Liga. Da kommt „Thor – The Dark Kingdom“ ganz dem Anspruch nach, einfach nur flach zu unterhalten. Klassisches Popcorn-Kino.

Mit einer Länge von 108 Minuten ist der Streifen dann auch schon mehr als auserzählt. Wenn man sich beeilt hätte, wären auch locker nur 80 bis 90 Minuten drin gewesen. Der Platz, den die Figuren hatten, sich zu entwickeln, wurde fast gar nicht genutzt und deshalb gab es 80 Prozent der Zeit einfach nur Action.

Setting und Musik haben auch soweit gepasst. Was mich immer wieder faszinierte, war Asgard. Eine sehr detailreiche Darstellung einer anderen Welt, die vor allem durch pompöse Gebäude und sehr viel Glanz bestach. Die Kulissen auf der Erde sind London nachempfunden. Man sieht es allerdings sehr deutlich, dass das alles Studioaufnahmen sind.
Musikalisch gibt es ausschließlich unterstützende Stücke, die die Spannung künstlich nach oben treiben sollen. Ein Teilerfolg, weil manche Lieder sehr gut gepasst haben und ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert haben.

Meine Meinung:
„Thor – The Dark Kingdom“ (in meinen Augen ist der deutsche Titel Quatsch!) hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. Als Lückenfüller zwischen Iron Man 3 und dem zweiten Teil von Captain America (noch so ein Film, bei dem der deutsche Titel nicht unbedingt alles besser macht!) kann man ihn sich anschauen.
Was mich jedoch ärgert: Seinen schwachen Vorgänger hat er noch einmal unterboten!
Einmal anschauen reicht also völlig.

Meine Wertung:
Spannung: 4,5 von 10
Action: 8,0 von 10
Story: 4,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 4,0 von 10
Authentizität: 5,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
Setting: 6,5 von 10
GESAMT: 5,7

Reihenfolge:
1. Thor
2. Thor – The Dark Kingdom
3. Thor – Tag der Entscheidung

Marvel Cinematic Universe:
1. Iron Man
2. Der unglaubliche Hulk
3. Iron Man 2
4. Thor
5. Captain America: The First Avenger
6. Marvel’s The Avengers
7. Iron Man 3
8. Thor – The Dark Kingdom
9. The Return of the First Avenger
10. Guardians of the Galaxy
11. Avengers: Age of Ultron
12. Ant-Man
13. The First Avenger: Civil War

Suicide Squad (Extended Cut)

Titel: Suicide Squad (Extended Cut)
Genre: Comicverfilmung / Action / Science-Fiction
Regie: David Ayer
Musik: Steven Price
Produzenten: Charles Roven / Richard Suckle
Dauer: ca. 135 Minuten (Kinofassung: ca. 123 Minuten)
Erscheinungsjahr: 2016
Altersfreigabe: FSK 16

„Ein Team aus den gefährlichsten derzeit einsitzenden Superschurken, ausgerüstet mit dem schlagkräftigsten staatlich geprüften Waffenarsenal, wird auf ein Himmelfahrtskommando geschickt, um einem rätselhaften, unüberwindlichen Wesen den Garaus zu machen.“
(Rückentext der BluRay)

Als ich „Batman v Superman“ im Kino gesehen habe, war ich teilweise enttäuscht. Nachdem ich den Extended Cut gesehen habe, war ich milder gestimmt, da die erweiterte Version vieles, wenn nicht sogar alles richtiger macht als die Kinoversion. Als ich „Suicide Squad“ im Kino gesehen habe, war ich bitter enttäuscht und richtig verärgert, weil der Streifen nichts richtig gemacht hat. Für mich stand schon fest, dass ich mir diesen Film auf jeden Fall auf BluRay holen werde, um mir dann letzten Endes den Extended Cut anzusehen. Nun war es soweit und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.

Vorweg: Der Film ist im Extended Cut genauso schlecht wie die Kinofassung. Das hier wird also kein Loblied. Ganz im Gegenteil.

Grundsätzlich ist die Idee hinter „Suicide Squad“ ziemlich gut, aber die Umsetzung lächerlich schlecht. Die Bildung eines Teams aus Superschurken für den „Ernstfall“, falls Batman oder irgendein anderer Superheld zu einer Bedrohung wird, ist in den Comicverfilmungen eine super Idee. Wo auf der anderen Seite Marvel viel Wert auf seine Helden legt, bestach schon in den Comics selbst DC durch seine coolen Schurken, allen voran der Joker (wie abgedreht der Joker sein kann, hat uns Heath Ledger in „The Dark Knight“ gezeigt). Bis hierhin gehe ich mit.
Das Selbstmordkommando besteht aus einer ganzen Reihe von Schurken, die, bis auf eine Ausnahme, durch die Bank eher C-, D- und E-Schurken sind. Das soll alles kein Problem sein, wenn die Story gut eingeführt ist, die Figuren genügend Raum bekommen und die Darstellung glaubhaft ist und jetzt fängt es an:
Die Einführung der einzelnen Figuren ist bis auf zwei oder drei Ausnahmen extrem schwach. In der Kinofassung sogar noch mehr als im Extended Cut. Da werden einfach ein paar Bilder mit halbwegs cooler Musik unterlegt und kurz gezeigt, wie sie aussehen. An dieser Stelle finde ich es wirklich schade, dass gute Lieder für so einen Schund – und dann teilweise nicht mal passend – eingesetzt werden.

Der Raum, den die einzelnen Charaktere bekommen, ist mehr als dürftig. Zeitweise fühlt man sich wie in einem Harley-Quinn-Soloabenteuer mit Unterstützung von Deathshot. Die restlichen Figuren bringen platte One-Liner, die weder Humor haben, noch tieferen Einblick in den Charakter zulassen.
Die Glaubwürdigkeit jeder Figur ist absolut nicht gegeben. Die Leistung von fast allen Schauspielern, einzige Ausnahme ist Viola Davis, ist dramatisch schlecht. Für diesen Film so etwas wie Eintritt zu nehmen, grenzt förmlich an Frechheit.
Das Ganze mache ich daran fest, dass sich die meisten wie Superhelden aufführen und böses, niederträchtiges oder schurkenhaftes Verhalten offensichtlich nicht kennen. Margot Robbie ist zweifelsohne eine tolle Schauspielerin, aber Harley Quinn sollte entsprechend verrückt, abhängig und boshaft dargestellt sein, stattdessen sieht man in „Suicide Squad“ nur eine sehr (auf)reizende Robbie, die nur zu 1 bis 5 Prozent das Ziel erreicht hat. Ähnlich verhält es sich mit Will Smith und seiner Figur Deathshot. Positiv ist ja schon mal, dass man wenigstens etwas mehr vom Charakter kennenlernt, denn tatsächlich erfährt man die Geschichte der einzelnen Figuren nur zum Teil aus einer kleinen Infobox, aber man lernt nie ihre Motivation kennen. Das ist ein sehr bedauerlicher Umstand.
Bei den restlichen „Schurken“ fragt man sich entweder, wer sie sind oder sie hatten definitiv viel zu wenig Screentime. Bestes Beispiel ist der Joker (Jared Leto). Ihn hat man höchstens fünf bis zehn Minuten gesehen und selbst im Extended Cut kommt er bloß auf maximal 7 bis 12 Minuten.

Spannung wird immer wieder versucht aufzubauen, aber immer, wenn es scheinbar ins Rollen kommt, gibt es einen Schnitt, Ortswechsel, der Fokus liegt auf einem anderen Charakter mit einem anderen „Schwerpunkt“ und andere Musik wird verwendet und alles geht wieder bei Null los.
Das ist schade, denn es wird weder Spannung noch irgendeine andere Form des Interesses geweckt, stattdessen wird man von der Handlung zunehmend angeödet und mitunter gelangweilt, zumindest inhaltlich. Es gibt zwar immer wieder Actionsequenzen, die zu Anfang noch alle gut ausschauen, aber auch da wird mit zunehmender Laufzeit die Verarbeitung immer schlechter. Das geht sogar so weit, dass die Ränder extrem verpixelt sind und das Bild unscharf ist, in der heutigen Zeit muss kein Spezialeffekt mehr schlecht aussehen.
Durchgefallen.

Die Emotionen sind an der einen oder anderen Stelle angerissen und dort, wo es offensichtlich tiefer geht und man als Zuschauer zum ersten Mal ein Gefühl für den Charakter bekommt, wird sich wieder abrupt davon abgewendet und man flüchtet sich von einer Actionsequenz in die nächste, die dann wieder allesamt schlecht anzusehen sind.
Die Formel für „Suicide Squad“ war denkbar schlecht und leider zieht sich das Ganze von Anfang bis Ende durch.

Die Musik ist grandios. Ein insgesamt sehr toller Soundtrack, der viele Chancen birgt und wo man verpasst, diese zu seinem Vorteil zu nutzen.
Es ist extrem bitter mit anzusehen, wie Perlen der Musik quasi im Film durchgeskippt werden und so zur Bedeutungslosigkeit verkommen.

Wenn es mit dem DC-Justice-League-Universum so weiter geht, dann sehe ich schwarz und prognostiziere: „Wonder Woman“ und auch „Justice League“ werden teure Flops für Warner Bros. Schade, denn ich bin ein riesiger Fan von dem DC-Universum.

Meine Meinung:
„Suicide Squad“ hat schwach angefangen und stark nachgelassen und das obwohl die Idee grundsätzlich gut ist. Das Schlimmste ist aber, dass das Team nur zum Einsatz kommen musste, weil der Initiator bzw. die Initiatorin auf zwei Hochzeiten tanzte und einen Fehler machte. Absurd und einfach konstruiert.

Ich habe letztens einer Freundin noch einmal kurz die Vorteile an diesem Film aufgezählt und sagte bloß: „Der Soundtrack, den Rest kannste auf den Müll schmeißen.“ Das trifft es so ziemlich immer noch, egal ob Kinofassung oder Extended Cut.

Ich bin echt enttäuscht und möchte am liebsten nicht nur mein Kinogeld, sondern auch die Kosten der BluRay wieder zurückhaben.

Meine Wertung:
Spannung: 2,0 von 10
Action: 5,0 von 10
Story: 1,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 3,0 von 10
Authentizität: 1,0 von 10
Musik: 9,5 von 10
GESAMT: 3,9

„Justice League“-Reihe:
1. Man of Steel
2. Batman v Superman – Dawn of Justice
3. Suicide Squad
4. Wonder Woman
5. Justice League
6. Aquaman