Titel: Poldark (Season 4)
Idee: Winston Graham
Genre: Historienserie / Drama
Titellied: Anne Dudley
Dauer: 8 Folgen à ca. 56 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2018 / Deutschland: 2019
Altersfreigabe: FSK 12
„Im Jahre 1796 sträubt sich Ross Poldark nicht länger gegen ein politisches Amt. Um Cornwall und diejenigen, die er liebt, vor dem zunehmend mächtigen George Warleggan zu schützen, lässt er sich zum Parlamentsabgeordneten nominieren. Auch Elisabeth ist für alles bereit, um ihre Ehe zu retten, während Dr. Enys und Caroline vor der Herausforderung ihres Lebens stehen. Überraschend gewinnt Ross die Wahl, was ihn weit weg von seiner Heimat in die Hauptstadt London führt und seine Beziehung mit Demelza erneut auf eine harte Probe stellt… Nicht nur die Fehde zwischen den beiden Häusern Nampara und Trenwith entflammt erneut, sondern es taucht auch ein weiterer Widersacher auf, der zusätzlich für große Spannung sorgt.
Kann sich Ross in seiner neuen Machtposition behaupten? Und welche neuen Hindernisse werden sich zwischen die Liebenden drängen?“
(Rückentext der DVD)
Wie auch bei den drei Staffeln davor, kam ich den Genuss eines kostenfreien Rezensionsexemplars der vierten Staffel von „Poldark“.
Ich hatte bereits dreimal großen Spaß und viel Freude mit der Serie und daher war ich mir sicher, dass das auch ein viertes Mal so sein wird.
„Poldark“ schaffte es wieder mit seiner Handlung und seinen tollen Kulissen, die man sonst nur aus Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen kennt, zu überzeugen.
Das ausgewogene Szenenbild ist aber nur ein Stilmittel, das in gewohnter Regelmäßigkeit seinen Platz in dieser Serie erhält.
Nach wie vor dreht sich die Serie um Ross Poldark und sein Leben als Adeliger von Cornwall. Inzwischen jedoch führt ihn sein Weg in ein politisches Amt und damit nach London, weit entfernt von seiner Heimat und seiner Familie.
Die daraus resultierenden Konflikte werden immer wieder thematisiert und in den Fokus gerückt, denn die beiden Orte mit ihren Akteuren und Problemen können fast nicht unterschiedlicher sein. Eines haben aber sowohl Cornwall als auch London gemeinsam: George Warleggan wird immer in der Nähe sein. Narrative Unterschiede zur Vorgängerstaffel entstehen dadurch, dass Staffel vier den Kontrast zwischen Londoner Regierungsgesellschaft und Cornwaller Arbeitergesellschaft voneinander abgrenzt und dabei deutlich macht, dass sich beide Gesellschaften durchaus beeinflussen.
Auch nebensächliche Handlungsstränge werden fortgeführt und münden in den letzten beiden Episoden der vierten Staffel im Hauptstrang. Der Spaß an der Handlung wurde minimal durch untypisches und obendrein unlogisches Verhalten von einigen Figuren geschmälert.
Spannungstechnisch geht es deutlich unaufgeregter zu, als es noch in den anderen Staffeln der Fall gewesen ist. Dabei wurde es zwar nie langweilig, jedoch wesentlich ruhiger. Die letzten zwei Episoden bilden dabei die Ausnahme, da es dort noch einmal einen Anstieg des Interesses mit abschließendem Spannungsbogen gab.
Eine Besonderheit sei an dieser Stelle noch hervorgehoben:
Viele Elemente, die spannungsfördernd sind, resultieren aus den Emotionen der Charaktere. Eben jene Emotionen sind es, die die Serie besonders wertvoll machen.
Zu den Figuren und der darstellerischen Leistung der Schauspieler kann ich mich nur wiederholen: Sie machen alle ihre Sache überaus gut und ich erfreue mich jedes Mal auf ein Neues an der überaus gelungenen Darbietung der Schauspielkunst.
Im Vergleich zu den vorangegangenen Staffeln war die Musik deutlich weniger präsent. Bereits im Menü und beim Erklingen der Titelmelodie bekomme ich zwar nach wie vor eine Gänsehaut und große Lust auf die Serie. In den einzelnen Episoden jedoch vernimmt man weniger unterstützende Klänge. Handlungstragende Musik gab es gänzlich keine.
Meine Meinung:
Die vierte Staffel von „Poldark“ erntet die Früchte, die seit drei Staffeln gesät wurden. Die Personkonstellationen, die Fehde zwischen Ross und George und die Tragfähigkeit der Figuren scheint in dieser Staffel ihr Maximum erreicht zu haben. Keine andere Staffel fühlte sich für mich so kurzweilig, weil gut, an.
Die Story und die wirklich guten Schauspieler sind nur zwei Gründe für mich, diese Serie weiterzuempfehlen. Wer aber Lust hat all die ganzen anderen tollen Eigenschaften von „Poldark“ kennenzulernen, kann nun auch die vierte Staffel käuflich erwerben.
Die vierte Staffel von „Poldark“ ist seit dem 22.02.2019 in Deutschland im Handel.
Meine Wertung:
Story: 8,5 von 10
Spannung: 7,5 von 10
Länge: 7,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Emotionen: 9,0 von 10
Setting: 10 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,3
Titel: Poldark (Season 3)
Idee: Winston Graham
Genre: Historienserie / Drama
Titellied: Anne Dudley
Dauer: 9 Folgen à ca. 56 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2017 / Deutschland: 2018
Altersfreigabe: FSK 12
„Im Jahr 1794 wird Großbritannien von den Auswirkungen des Krieges und der Revolution in Frankreich überschattet. Während George Warleggan sein Imperium in Cornwall weiter ausbaut, um die Poldarks zu vernichten, ist Elizabeth entschlossen, sich in ihr neues Leben als seine Frau und als eine Warleggan zu fügen und mit ihrer Vergangenheit und mit Ross abzuschließen. Doch das komfortable Leben, das sie sich selbst und ihrem Sohn endlich gesichert hat, ist in Gefahr, sollte ihr wohlgehütetes Geheimnis ans Licht kommen.
Ross und Demelza setzen derweil alles daran, ihre Beziehung zu retten und George aus dem Weg zu gehen. Doch die Ankunft von Demelzas Brüdern stört den fragilen Frieden und Ross muss sich fragen, wie lange man George noch ungehindert weiter aufsteigen lassen sollte. Währenddessen gerät Dwight im Krieg mit Frankreich in Gefangenschaft, und es ist an Ross, seinen Freund zu befreien.
Doch ist Ross wirklich bereit, alles zu riskieren, was ihm lieb und teuer ist, um seine persönlichen Schlachten zu schlagen?“
(Rückentext der DVD)
Leider viel zu spät kam ich dazu, mir die neueste Staffel von Poldark anzuschauen. Auch dieses Mal habe ich ein Presseexemplar kostenfrei erhalten.
Wie man in den beiden Kritiken zu den Vorgängerstaffeln erahnen kann, hatte ich bereits riesigen Spaß mit dieser Serie und nichts weniger als ein ähnliches Sehvergnügen erwarte ich auch von Staffel 3.
Wieder dreht sich alles um Ross Poldark (Aidan Turner), seine Frau Demelza und seinen Widersacher George Warleggan. Denn die Fehde zwischen Ross und George spitzt sich zu. Zeitgleich ist Dwight in Frankreich stationiert und bangt um sein Leben, denn er ist in Gefangenschaft und sieht seine Kameraden einen nach dem anderen sterben. Es liegt nun also an Ross, seinen Freund zu befreien, während George ungehindert aufsteigen kann. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich George und Ross wieder über den Weg laufen und es zu einem Eklat kommt.
Die Erzählweise von Staffel drei unterscheidet sich nicht von ihren Vorgängern, jedoch liegt der Fokus der Narration weniger auf den wirtschaftlichen Aspekten, als viel mehr auf den sozialen. Natürlich spielen auch Minen und Produktionen eine Rolle, jedoch scheint es noch viel größere Baustellen zu geben, die der Handlung ihren Schliff geben, womit sich die dritte Staffel von den anderen abzuheben weiß.
Spannungstechnisch bewegt sich die komplette Staffel auf einem sehr hohen Niveau. Soziale Quälereien sind da ganz klar ausschlaggebend und manchmal noch viel interessanter als beispielsweise die zur Schaustellung von Gewalt. Der Weg, den „Poldark“ hier geht, mit seinem historischen Touch, seinen aufklärerischen Gedanken und den Handlungsweisen der einzelnen Figuren, ist im größten Maße anregend. Der Zuschauer wird quasi dazu animiert, die Serie so schnell es geht anzuschauen.
Und damit wären wir schon bei der Laufzeit. Staffel 3 von „Poldark“ enthält neun spannende Episoden à ca. 54 Minuten. Die Laufzeit hat sich damit etwas verschlechtert und das obwohl auch hier wieder das Potential vorhanden ist, mehr als bloß neun Folgen zu drehen.
Die typischen Charaktermerkmale und ebenfalls darstellerischen Leistungen haben sich nicht geändert. Aidan Turner spielt nach wie vor Ross Poldark und ist dabei in jeder Szene sehr authentisch und einnehmend. Wie so oft spielt der Antagonist eine wichtige Rolle: Jack Farthing mimt George Warleggan in herausragender Weise. Seinen unnachgiebigen, eigensinnigen und stoischen Charakter vermittelt er bereits mit minimalen Einsatz seiner Mimik und Gestik. Er bringt den großen Widersacher dieser Staffel darstellerisch extrem überzeugend auf den Punkt. Es bedarf schon sehr viel Schauspielkunst, den Charakter so darzustellen, dass man ihm mit jeder
Pore nur das Schlechteste wünscht. Respekt.
Abseits dessen ist mir aber die Entwicklung von Elizabeth Warleggan, ehemals Poldark, aufgefallen. Sie hat seit Staffel 1 wohl die größte Veränderung durchgemacht und scheint noch nicht am Ende zu sein. Auch wenn sie keine Sympathien dazugewonnen hat, hat sie ihre Sache im Kern mehr als gut gemacht.
An dem Setting, der Musik und den Kostümen hat sich fast nichts geändert. Die einladenden Totalen mit den dazugehörigen Aufnahmen von den Klippen Cornwalls sind absolut atemberaubend. Es bringt Spaß, sich so etwas anzuschauen, weil der Zuschauer das Gefühl bekommt, allein nur durch das Gucken, einen erheblichen Mehrwert erhalten zu haben.
In Kombination mit der verwendeten Musik bekommt man von vorne bis hinten eine abgerundete und wirklich sehenswerte Staffel von „Poldark“.
„Poldark“ ist seit dem 06.04.2018 in Deutschland im Handel.
Meine Meinung:
Auch dieses Mal hatte ich riesigen Spaß mit der Serie. Angefangen als kleiner Geheimtipp, hat sich „Poldark“ zu einer meiner liebsten Serien entwickelt. Für mich bietet sie den perfekten Mix aus sozialen Konflikten, wirtschaftlichen Interessen und familiären Fehden.
Deshalb und weil ich, wenn ich bloß an die Serie denke, einen Ohrwurm von der Titelmelodie bekomme, freue ich mich bereits jetzt auf die vierte Staffel, wenn sie endlich in Deutschland veröffentlich wird.
Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Spannung: 8,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Emotionen: 9,0 von 10
Setting: 10 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 8,4
Titel: Poldark (Season 2)
Idee: Winston Graham
Genre: Historienserie / Drama
Titellied: Anne Dudley
Dauer: 10 Folgen à ca. 56 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2016 / Deutschland: 2017
Altersfreigabe: FSK 12
„Im Jahr 1790 liegen Aufruhr und Revolution in der Luft. Ross (Aidan Turner) soll der Prozess gemacht werden, und George Warleggan (Jack Farthing) lässt nichts unversucht, ihn als Aufständischen hängen zu sehen. Während Francis (Kyle Soller) und Elizabeth (Heida Reed) starr vor Entsetzen sind, setzt Demelza (Eleanor Tomlinson) alles daran, ihren geliebten Ross zu retten.
Von Schulden erdrückt versuchen Ross und Francis, ihre Fehde beizulegen und sich durch den gemeinsamen Erwerb einer neuen Mine von dem Einfluss der Warleggans zu befreien. Um diesen Weg beschreiten zu können, setzt Ross bei einem verzweifelten Schmuggel alles auf eine Karte. Inmitten verhängnisvoller Verluste, entscheidender Errungenschaften und zerrütteter Beziehungen muss Ross seine Differenzen beilegen – ein für alle Mal. Doch welchen Preis muss er dafür bezahlen?“
(Rückentext der DVD)
In den Fortsetzungs-Monat August passt auch wunderbar die zweite Staffel von „Poldark“, die ich als kostenloses Rezensionsexemplar erhalten habe.
Nachdem ich bereits schon meinen Spaß mit seinem Vorgänger hatte, stellte sich mir nicht lange die Frage, ob ich sie sehen bzw. haben möchte.
Ähnlich wie bei der ersten Staffel, verrät der Rückentext wieder etwas mehr als nur den Plot. Die zehn Episoden von Season 2 bleiben allerdings für den Zuschauer interessant.
Die Handlung dreht sich nach wie vor um die titelgebende Figur Ross Poldark, der am Anfang der ersten Staffel noch aus dem britisch-amerikanischen Krieg zurückkehrte, um das Erbe seines Vaters anzutreten und seine Küchenmagd heiratete. Inzwischen ist das Leben voll im Gange und seitdem hat sich in Cornwall viel getan.
Sieben Jahre nach seiner Rückkehr dreht sich in Ross´ Leben immer noch alles um Bergbau. Bei all dem Elan vergisst er allerdings nicht, dass nicht nur er leben, sogar überleben, muss, sondern auch die Leute im Dorf, die allesamt Familien ernähren müssen. Dass er mit seinem Handeln die einfachen Bürger unterstützt, kommt nicht bei jedem gut an und so zieht er immer wieder die Aufmerksamkeit der „Gesetzeshüter“ und Richter auf sich. Und dann sind da auch noch die Warleggans, die ihn lieber hängen sehen wollen, oder zumindest verarmt und ohne Mine.
Das Storytelling hat sich zugunsten des Zuschauers etwas verändert. Es gibt immer wieder aufeinander folgende Episoden, die wirklich zusammenhängend sind und es nicht, wie sonst, einen Zeitsprung von mehrere Tagen, Wochen oder Monaten gibt. Aber eines bleibt gleich, der Cliffhanger am Ende einer Folge wird auch in so ziemlich jeder Episode von Staffel zwei verwendet. Ohnehin ist es etwas ganz Wundervolles, wenn man sich diese Serie anschaut und ihr auch wirklich die Möglichkeit einräumt, sich zu beweisen. Wenn die Handlung sich vor einem ausgebreitet hat und man nicht weiß, wie es weitergeht, ist spätestens dann der Zuschauer vollkommen vereinnahmt und will unbedingt wissen, wie der Handlungsverlauf sein wird.
Im Gegensatz zur Vorgängerstaffel baut sich die Spannung nicht langsam aber kontinuierlich auf, sondern sehr rasch. Es kann sogar dazu kommen, dass man die erste DVD in einem Rutsch anschaut und gleich mit der zweiten weitermacht. Es gibt unglaublich viele Elemente, die diese Serie, ja explizit diese Season so sehenswert machen.
Die Geschichte an sich ist da wohl der größte Fürsprecher. Wir haben hier den Vorteil, dass der Zuschauer die meisten Figuren aus der ersten Staffel kennt. Es werden immer mal wieder andere Charaktere ergänzend und kurzfristig eingeführt, die an irgendeinem Punkt die Handlung kreuzen, aber dann auch wieder sehr schnell verschwinden. Natürlich gibt es hier auch Ausnahmen, die länger bleiben dürfen und den Cast und die Tragweite der Geschichte vergrößern und verdeutlichen.
Insgesamt gibt es viele Höhen und Tiefen und das auf mehreren Ebenen gleichzeitig, die immer die Spannung hoch halten.
Musikalisch orientiert sich die Staffel zwei sehr an ihrem Vorgänger. Das Stilmittel wird natürlich auch schon im DVD-Menü verwendet und stimmt den Zuschauer immer wieder aufs Neue auf die Episoden ein. Gerade auch bei der Verwendung gehen die Macher einen Schritt weiter und vertrauen der musikalischen Untermalung sehr viel an. Wo in Season 1 der Musik eine besondere Stellung eingeräumt wurde, bekommt sie in ihrem Nachfolger eine tragende Rolle. Viele Szenen funktionieren gar nicht ohne Musik. Der Stil ist ebenfalls wie in der Vorgängerstaffel folkloreartig, es werden dabei sehr sanfte Streich- oder Saiten-Instrumente verwendet. Auch wenn grundsätzlich wenig Abwechslung geboten wird, hat mir die Musik ein Tick besser gefallen, als noch in der ersten Staffel. Es hat sich gerade in diesem Punkt ein insgesamt eindrucksvolleres Bild ergeben.
In Staffel 1 habe ich noch direkt gemerkt, dass mehrere Regisseure am Werk gewesen sind. Das hat sich anhand der unterschiedlichen Inszenierungen bemerkbar gemacht. Nun waren auch wieder mehrere Leute für die Inszenierung verantwortlich, allerdings hat man kaum einen Unterschied gemerkt.
Nach wie vor basiert die Geschichte von „Poldark“ auf den gleichnamigen Romanen von Winston Graham und sie weiß auch in der zweiten Staffel nach wie vor zu überzeugen.
Die ganze Zeit über bleibt es nervenaufreibend, intensiv und interessant. Gerade in Bezug auf die Streitigkeiten zwischen einzelnen Charakteren bleibt die Inszenierung geradlinig. Durch klug eingesetzte Cliffhanger wird der Zuschauer zum Weitergucken animiert.
Die Emotionen sind, wie auch schon in der ersten Staffel, sehr vielfältig, aber das ist nicht mal das Besondere. Viel wichtiger ist die Authentizität. Oberflächlich gibt es da die Sprache, die perfekt an die 1790er Jahre angelehnt ist. Die geschwollene Ausdrucksweise, die Wörter und Umgangsformen sind in diesem Punkt sehr originell.
Wesentlich entscheidender sind die Figuren: Ohne seinen Dreispitz kann ich mir Aidan Turner gar nicht mehr vorstellen, der die Rolle des Ross Poldark so perfekt und glaubwürdig spielt, dass er fast seinesgleichen sucht. Fast, denn es gibt jemanden, der ihm mindestens ebenbürtig ist:
Jack Farthing spielt George Warleggan und ist leider, oder zum Glück, so extrem glaubwürdig und unsympathisch, dass man eine große Abneigung ihm gegenüber empfindet. Für mich persönlich ist Jack Farthing der heimliche Star der Serie. Das liegt vermutlich daran, dass er vorher noch keine mir bekannte Rolle gespielt hat.
Aber auch die anderen Darsteller leisten eine richtig gute Arbeit.
Allen voran Kyle Soller, der seiner Figur Francis von der ersten zur zweiten Staffel eine schöne Entwicklung verleiht und dadurch, für mich, zu den großen Gewinnern dieser Serie gehört.
Auch die beiden weiblichen Hauptrollen Demelza, gespielt von Eleanor Tomlinson, und Elizabeth, gespielt von Heida Reed, fügen sich nahtlos in die Leistung des übrigen Casts ein. Es bereitet dem Zuschauer eine riesige Freude, diese beiden Schauspielerinnen in ihren Rollen zu sehen.
Und wieder überraschen die einzelnen Figuren mit ihrem Facettenreichtum. Als Zuschauer bekommt man hier besonders viel zu sehen.
Das Setting: Keine Veränderung zur Staffel eins. ABER: Kameraarbeit, Kulissen und Kostüme sind so perfekt aufeinander abgestimmt, dass dem Publikum einfach nur das Herz aufgeht. Ich bekomme schon mit der ersten Szene Lust darauf, nach Cornwall zu reisen und mir den Drehort anzuschauen.
In Zusammenspiel mit der Musik ergibt sich da dann am Ende ein Gesamtwerk, das auf der audio-visuellen Ebene mehr als zu überzeugen weiß.
Die folkloreartigen Klänge runden nicht nur das Bild ab, sondern passen auch extrem gut in die Zeit, in der „Poldark“ spielt.
Und im Video findet ihr meine Review zu „Poldark“.
Meine Meinung:
Am Ende ergibt das ganze eine Fortsetzungsstaffel, die ihren Vorgänger übertrumpft.
Von der ersten bis zu letzten Minute passt einfach alles. Die Darsteller leisten unglaubliche Arbeit.
Am Ende passte einfach alles und ich wurde super unterhalten.
Überzeugt wurde ich letzten Endes von allem. Die Darsteller, die Handlung, das Setting und die Musik haben einfach gepasst und unterhalten. Die Emotionen sind ebenso überzeugend wie die Darstellung aller Figuren.
Ich freue mich bereits jetzt schon auf die dritte Staffel.
Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Spannung: 7,5 von 10
Länge: 7,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Emotionen: 9,0 von 10
Setting: 10 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 8,4
Titel: Poldark (Season 1)
Idee: Winston Graham
Genre: Historienserie / Drama
Titellied: Anne Dudley
Dauer: 8 Folgen à ca. 56 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2015 / Deutschland: 2016
Altersfreigabe: FSK 12
„Im Jahr 1783 kehrt Ross Poldark (Aidan Turner) vom Unabhängigkeitskrieg zurück und muss feststellen, dass in Cornwall nichts mehr ist, wie es war: Sein Vater ist tot, der Familienbesitz mitsamt der dazugehörigen Minen heruntergewirtschaftet und verschuldet, und seine Jugendliebe Elizabeth wird in wenigen Wochen seinen Cousin Francis heiraten.
Trotz dieser Rückschläge möchte Ross seine Heimat nicht verlassen. Er ist fest dazu entschlossen, sein Erbe anzutreten und die Zinnminen seiner Familie wieder in Betrieb zu nehmen. Ross ist ein Mann von Ehre mit starkem Sinn für soziale Gerechtigkeit und so liegt ihm auch das Wohl der ehemaligen Minenarbeiter am Herzen. Schon bald gerät er deswegen in Konflikt mit dem Adel. Und auch sein Privatleben ist ein großes Chaos. Er rettet das junge Mädchen Demelza aus den Fängen ihres trunksüchtigen und brutalen Vaters und stellt sie als Dienstmagd ein. Mit der Zeit wird sie unentbehrlich für ihn. Er verliebt sich heftig, doch mit einem Teil seines Herzens hängt er immer noch an der schönen Elizabeth. So ist Poldark hin- und hergerissen zwischen Frauen und zwei sozialen Schichten.“
(Rückentext der DVD)
„Poldark“ ist die zweite Serie, die ich als kostenfreies Rezensionsexemplar bekommen habe.
Direkt nachdem ich „Mord auf Shetland“ gesehen habe und extrem begeistert war, hoffte ich, dass ich ein ähnliches Empfinden mit „Poldark“ haben werde. Wie gut die Serie mich unterhalten konnte, erfahrt ihr in meiner Kritik.
Zunächst muss ich sagen, dass ich es ganz zauberhaft finde, wenn der Rückentext einer Serie zwar den Plot erzählt, aber nicht großartig spoilert. Diese Serie schafft dies leider nur bedingt, aber das tut der achtfolgigen ersten Staffel keinen Abbruch.
Als ich die erste DVD einschmiss, fielen mir zwei ganz markante Dinge auf. Erstens: die Melodie. Ein Stilmittel, das sich durch die ganze Season zieht. Diese folkloreartigen, seichten und von klassischer Musik beeinflussten Klänge brachten mich schon in Stimmung, als ich noch das DVD-Menü offen hatte. In der Tat ist die Melodie, die für mich schon ein feststehender Begriff ist („Poldark-Melodie“), eine Sache, die immer wieder aufgegriffen wird. Zweitens: die Bilder. Schon im DVD-Menü lächelt mich ein extrem atmosphärisches Bild an. Schon da hatte ich das Gefühl, dass „Poldark“ für Cineasten gedacht ist und dass man nicht selten die eine oder andere Totale von Cornwall 1783 bekommt. Ich sollte Recht behalten, dazu aber später mehr.
Die Geschichte um Ross Poldark führt uns in eine Zeit, in der man entweder zum Adel gehörte oder zum armen Volk. Revolutionäre Gedanken aus Frankreich schwappen nur zögerlich rüber auf die britischen Inseln. Cornwall im 18. Jahrhundert war eine Metropole, ein Dreh- und Angelpunkt.
So jemanden wie Ross, der einerseits zu den Bessergestellten gehört, sich aber mehr mit den Bürgern der Arbeiterklasse identifizierte, gab es selten. Der Adel war ja eher dafür bekannt, sich stets und ständig zu bevorzugen und immer nur an Gewinnmaximierung und weniger an soziale Gerechtigkeit zu denken. Im Wesentlichen ist genau das der Punkt. Der Zuschauer geht mit der Geschichte nicht auf Reisen oder verfolgt ein anderes Ziel, viel mehr ist es ein Kampf eines Mannes, der von seinen Prinzipien überzeugt ist und das Herz am rechten Fleck hat, dem es eben nicht um Titel, Klasse oder Stand geht. Ein schier unendlicher Kampf und alles nur, um ein friedliches und gerechtes Leben führen zu können.
Augenscheinlich klingt die Story nicht sonderlich spannend und tatsächlich hält sich dieses Gefühl für die ersten 10 oder 15 Minuten der ersten Folge, aber dann dreht sich weitestgehend das Geschehen. Mit zunehmender Dauer entsteht zwar kein klassisches Spannungsgefühl, aber dennoch steigt das Interesse. Es gleicht alles einem Mehrfrontenkrieg, an dem Ross sich durchsetzen muss. Je länger die Serie dauert, desto mehr Charaktere treten auf dem „Schlachtfeld“ auf, deren Motive und Absichten nicht nur vom Zuschauer, sondern auch von Ross ergründet werden wollen. Nicht jeder, der vorgibt dein Freund zu sein, ist es am Ende auch.
Spätestens wenn „Poldark“ mit der Einführung eines Cliffhangers am Ende einer Folge aufwartet, ist der Zuschauer gespannt und absolut bei der Sache und will einfach nur wissen, wie es weiter geht.
Diese Serie, die auf den Romanen von Winston Graham basiert, wird auf unterschiedliche Arten erzählt. Genau daran erkennt man, dass die acht Episoden von zwei unterschiedlichen Regisseuren gedreht wurden. Die ersten vier Folgen wurden von Edward Bazalgette gedreht. William McGregor drehte die letzten vier. Einen deutlichen Unterschied gibt es in Intensität und Tempo. Die ersten vier Episoden brachten uns in der Handlung schnell voran. Es zeichnete sich schon ab, was kommen kann.
Die zweite Hälfte war intensiver, weniger in Bezug auf die Emotionen als auf die Handlung selbst. Sie war aber auch langsamer und gediegener in der Erzählweise und sehr viel nervenaufreibender. Die „Schwankung“ innerhalb einer Staffel habe ich selten so sehr gemerkt wie bei „Poldark“.
In „Poldark“ darf Aidan Turner die Klaviatur der Emotionen einmal komplett rauf und wieder runter spielen und so zeigen, was ihn ihm steckt. Das hat er insofern auch geschafft, dass er nie aus seiner Rolle des Ross Poldark gefallen ist. Es war immer Ross, der gekämpft und geackert hat. Aidans Schauspiel blieb vielfältig, nicht zuletzt weil sein Charakter rau, sanft, hart und nachgiebig gleichzeitig gewesen ist. Die meiste Zeit wird die Geschichte und die Glaubwürdigkeit der Serie auf seinen Schultern getragen, aber immer dann, wenn andere Figuren näher involviert sind, nehmen sie ihm etwas Last ab und spielen ähnlich wundervoll ihre Figuren.
Mit Eleanor Tomlinson (Demelza) und Heida Reed (Elizabeth) sind die beiden weiblichen Hauptrollen besetzt. Die Entwicklungen, die beide Schauspielerinnen mit ihren Figuren durchmachen, sind im Laufe der ersten Staffel zwar extrem, aber immer glaubwürdig. Am Ende sitzt das Publikum also nicht verwirrt da und fragt sich, wie es dazu kommen konnte. Mit Kyle Soller (Francis) und Jack Farthing (George) sind zwei weitere Schauspieler in dieser Serie zu sehen, die ihre Sache mehr als gut machen. Mit Hinterlist und Kalkül, gleichzeitig aber auch unglaublich berechnend und undurchsichtig zeigen die beiden dem Publikum die hohe Kunst des Schauspiels. Da stört insgesamt auch nicht, dass die Sprache eher altmodisch ist und etwas geschwollen klingt.
Nun komme ich zu den eben vorangestellten zwei Punkten: die Bilder und die Musik.
Das Setting ist Cornwall mit all seiner rauen Natur, den brechenden Wellen, der Küste und dem Wetterumschwung. Wir sehen viele Naturbilder, reiten bei Sonnenuntergang nach Hause oder ziehen Kisten voller Lebensmittel im Schutz der Dunkelheit aus dem Wasser an den Strand. Ein besonderes Feeling kommt da immer auf, wenn man als Zuschauer die Szene in der Totalen sieht. Zu den zahlreichen „Rosamunde Pilcher“-Touristengruppen dürften sich, dank solcher wundervollen Bilder, zukünftig auch „Poldark“-Fans zu den Besuchern Cornwalls zählen. Mich würde es freuen.
Weiter mit der Musik. Wie bereits beschrieben ist sie folkloreartig mit einem Touch Klassik. Eingängig und unverwechselbar. Zwar wird in der kompletten Staffel kaum andere Musik verwendet, aber der Zuschauer ist sich dieser einerseits emotionalen und andererseits tiefgreifenden Musik nicht überdrüssig. Ganz hoher Unterhaltungswert, aber ganz wenig Abwechslung.
Meine Meinung:
„Poldark“ hat mich nach 15 Minuten des Wartens endlich abgeholt und fortan fast acht Folgen lang auf hohem Niveau unterhalten. Ich bin immer noch absolut begeistert. Mich hat es auch überhaupt nicht gestört, dass es kein richtiges Ziel gibt. Der Aufbau der alten Miene läuft zwar irgendwie nebenbei, ist aber nicht im Mittelpunkt des Geschehens. Es sind die moralischen Entscheidungen, die mich ermutigt haben, weiter zu machen. Ich bin angetan von Prinzipientreue und dem Kampf gegen das alte Establishment.
Im Cornwall von 1783 ist das Leben nicht einmal lebenswert und doch wird alles dafür getan, irgendwie über die Runden zu kommen. Ein fairer und freundschaftlicher Partner ist da manchmal schon Gold wert.
Auf seine ganze eigene Art und Weise konnte mich „Poldark“ wirklich gut entertainen. An dieser Stelle gibt es auf jeden Fall eine klare Empfehlung.
Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Spannung: 7,5 von 10
Länge: 6,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Emotionen: 9,0 von 10
Setting: 10 von 10
Musik: 6,0 von 10
GESAMT: 7,9
Titel: Da Vinci’s Demons (Season 3)
Idee: David S. Goyer
Genre: Historienserie / Abenteuer / Drama
Titellied: Bear McCreary
Dauer: 10 Folgen à ca. 56 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2015 / Deutschland: 2015
Altersfreigabe: FSK 16
„Leonardo da Vincis Welt bricht zusammen, als sich seine Versuche, Otranto von der osmanischen Invasion zu schützen, als erfolglos erweisen. Die Osmanen verwenden auf dem Schlachtfeld seine eigenen Waffen gegen ihn – die Entwürfe wurden ihm dabei von jemandem gestohlen, dem er eigentlich vertraute. Dieser Verrat wird Leonardo noch länger verfolgen…!
Inzwischen stellen sich Nico und Vanessa gegen die Elite von Florenz, während Riario in Rom Papst Sixtus und die neue Verbündete aus Venedig überzeugt, dass ein Kreuzzug die Rettung für Italien sein wird. Leonardo ist ein weiteres Mal der Einzige, der mit seinen genialen Ideen dieses übergroße Abenteuer zu einem guten Ausgang führen könnte…“
(Rückentext der DVD)
Die dritte Staffel von „Da Vinci’s Demons“ liegt ja nun doch schon eine ganze Weile bei mir herum und das obwohl die zweite Staffel – gefühlt – in Rekordzeit beendet wurde. Ich war nach den Seasons 1 und 2 auf einem Hoch und das wollte ich mir irgendwie nicht kaputt machen lassen, denn wie wahrscheinlich ist es, dass gleich drei aufeinanderfolgende Staffeln mich so sehr überzeugen? Ich nahm eine Pause und wollte das Hoch genießen.
Wie sehr mir die dritte und letzte Staffel dieser Serie gefallen hat, erfahrt ihr nun in meiner Kritik.
Die Handlung knüpft direkt an der Vorgängerstaffel an. Alles dreht sich natürlich weiterhin um Leonardo. Das Buch der Blätter scheint verloren zu sein und nun geht es darum, die Ereignisse aus Otranto zu verarbeiten. Die Osmanen nutzen seine Erfindungen, doch wie soll Leonardo sein eigenes Genie überwinden können?
Der größte Teil der Handlung ist Fiktion, das mindert den Spaß beim Gucken aber keineswegs. Die Erzählstruktur hat sich gegenüber der zweiten Staffel wenig geändert. Es gibt noch weniger Visionen, aber die, die es gibt, sind clever und wertvoll eingesetzt. Der Zuschauer bekommt die komplette Geschichte chronologisch gezeigt, wird aber hin und wieder durch fehlende Informationen verwirrt und das, obwohl man nicht nur die Ereignisse rund um Leonardo, sondern eben auch die aus Florenz, Otranto und allen anderen Orten, an denen sich etwas Wichtiges abspielt, mitbekommt.
Nicht selten stellt man sich in dieser Staffel die Frage: „Wie ist das jetzt passiert?“.
Seit Beginn der Serie, werden viele Intrigen gesponnen, Morde begannen und Leute betrogen. Doch in dieser Staffel erreicht das ein ungeahntes Ausmaß. Die Anzahl der gestellten Rätsel nimmt zwar ab, aber insgesamt bleibt es auch aufgrund der unterschiedlichen Handlungsstränge, die auch bis zum Schluss leider nicht zusammen geführt werden, spannend.
Die emotionale Dichte nahm seit der zweiten Staffel zu und auch in dieser wird das hohe Niveau erreicht, das ich mir gewünscht habe. Dass dem so ist, ist ebenso erfreulich, wie auch überraschend, denn die Handlung an sich beinhaltet immer mehr politische Elemente, die bekanntlich wenig mit Emotionen zu tun haben. „Da Vinci’s Demons“ schafft an dieser Stelle den Spagat, emotionale und rationale Ziele glaubwürdig zu verpacken und aussehen zu lassen.
Mit 10 Episoden à ca. 56 Minuten hat die dritte Staffel die gleiche Länge wie sein Vorgänger. Ich bleibe dabei: Zehn Folgen sind zu wenig für eine Serie und das wird immer etwas sein, womit ich mich nicht abfinden möchte.
Die Schauplätze sind allesamt sehr vielfältig und detailliert gestaltet, ob es nun Florenz, das besetzte Otranto oder irgendein anderer Ort ist. Das Bild ist immer stimmig und passt zu den Geschehnissen. Die Abwechslung der Schauplätze ist obendrein ein Spannungsgarant, da jeder Schnitt auch gleich eine Art Cliffhanger ist und man eigentlich schnellstmöglich zurückkommen will.
An den Namen der Darsteller hat sich so ziemlich seit der ersten Staffel nichts geändert und die Leistung der Schauspieler ist stetig nach oben gegangen. Tom Riley ist am Ende Leonardo Da Vinci und das mit einer Überzeugung und Originalität, die man selten in einer Serie sieht.
Auch die übrigen Akteure schaffen es, ihren Figuren entsprechend Tiefe und Breite zu verleihen, sodass auch eine Art Facettenreichtum entsteht. Durch die Bank gibt es an der schauspielerischen Leistung absolut nichts zu meckern und wenn doch, dann ist es auf sehr, sehr hohem Niveau.
Die musikalische Unterstützung bleibt minimalistisch, nichtssagend und eintönig. Wo sich von der ersten zur zweiten Staffel nichts verschlechtert oder verbessert hat, ist Staffel drei noch mal schlechter als seine beiden Vorgänger. Die Art bleibt zwar gleich, sie ist aber merklich weniger geworden.
Meine Meinung:
Was bleibt also unterm Strich? Ohne viel zu verraten, muss ich sagen, dass sich die dritte Staffel von „Da Vinci’s Demons“ ebenso lohnt wie die ersten beiden. Inhaltlich wird alles etwas mehr, eine politische Komponente mischt sich rein, ohne dass es an anderer Stelle weniger wird. Dennoch wirkt die Serie dadurch nicht überladen.
Kritikpunkte sind die sich häufenden Logikfehler und Szenen, in denen die „Kommunikation zum Zuschauer“ fehlschlägt, wodurch sich letzten Endes auch Verwirrung niederschlägt.
Seit der ersten Staffel ist diese Serie sehr abenteuerreich, dramatisch und spannend und das sind die Pluspunkte. „Da Vinci’s Demons“ schafft es, lange auf einem hohem Niveau zu unterhalten, ist es nicht das, was man sich von einer guten Serie wünscht?
Ohne jeden Zweifel kann ich hier eine klare Empfehlung aussprechen und allen viel Spaß beim Gucken der finalen Staffel wünschen.
Meine Wertung:
Story: 9,0 von 10
Spannung: 9,0 von 10
Länge: 6,5 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Emotionen: 9,0 von 10
Setting: 8,5 von 10
Musik: 4,0 von 10
GESAMT: 7,9
Titel: Da Vinci’s Demons (Season 2)
Idee: David S. Goyer
Genre: Historienserie / Abenteuer / Drama
Titellied: Bear McCreary
Dauer: 8 Folgen à ca. 56 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2014 / Deutschland: 2014
Altersfreigabe: FSK 16
„Florenz in Aufruhr: die Pazzi-Verschwörung hat das mittelalterliche Florenz ins Chaos gestürzt und Leonardo da Vinci muss all seine Fähigkeiten einsetzen, um die Stadt gegen das übermächtige Rom zu verteidigen. Auch die mächtige Familie der Medici kämpft gegen Papst Sixtus IV. und die katholische Kirche. Leonardos Drang, Geheimnissen auf die Spur zu kommen, lockt ihn bald aus Florenz in ferne Länder. Die Jagd nach dem sagenhaften Buch der Blätter und dem mysteriösen Kult des Mithras, führt ihn bis nach Südamerika und zwischen die Fronten eines Inka-Krieges. Bald muss das Florentiner Genie alles, was es bislang über die Welt und die eigene Geschichte zu wissen glaubte, in Frage stellen. “
(Rückentext der DVD)
Wie in meiner Serienkritik zu der ersten Staffel von „Da Vinci’s Demons“ bereits erwähnt, habe ich mir Staffel 2 und 3 beim DVD-Dealer meines Vertrauens besorgt. Zum Glück konnte ich dann auch gleich loslegen und mir die zweite Season anschauen.
Staffel zwei setzt genau da an, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Zumindest so ziemlich, denn der Beginn der ersten Folge ist quasi ein Ausblick auf das, was kommen wird, oder anders: Die komplette Staffel ist eine Rückblende, die aber an die Ereignisse von Staffel 1 anknüpft.
Leonardo ist auf der Suche nach dem Buch der Blätter und seine Reise führt ihn und seine Gefährten bis nach Südamerika, aber auch seine Feinde sind ihm auf den Fersen.
Nicht alle Ereignisse sind wahrhaftig so passiert, wie sie in der Serie dargestellt sind, aber grundsätzlich ist ein historischer Bezug deutlich zu vernehmen. Die Erzähltechnik hat sich allerdings etwas geändert. In der ersten Staffel waren es mehr und mehr Visionen und Zeitsprünge, die den Zuschauer mehr oder weniger verwirrt haben, diese sind jetzt fast gänzlich weg und wir bekommen die reine Geschichte weitestgehend chronologisch geboten. Auch die Geschehnisse in Florenz bleiben dem Zuschauer nicht enthalten. Bei den Schauplätzen wird also immer wild durchgewechselt und so sind wir mal in Südamerika bei Leonardo oder in Rom, Florenz oder Neapel.
Erzähltechnisch verliert die Serie etwas, denn vor allem die Visionen Leonardos haben etwas Besonderes und verliehen der ersten Staffel Charme.
Ebenso wie in der Vorgängerstaffel bekommt der Zuschauer auch in dieser wieder vieles geboten. Es bleibt bei den Intrigen, Morden und Betrugsfällen, gepaart mit einigen anderen Dingen, die immer wieder Rätsel aufgeben. Auch durch die Abenteuer und die unterschiedlichen Schauplätze bleibt es spannend.
Am Cast hat sich nahezu nichts verändert. Die ein, zwei Änderungen bzw. Ergänzungen passen sehr gut in die Story und haben Sinn ergeben. Die neuen Darsteller und Charaktere fügen sich nahtlos in die Serie ein.
Die Emotionen werden intensiver. Ich will an dieser Stelle gar nicht darauf eingehen, welche Art der Gefühle man zu sehen bekommt, sondern ich möchte einfach nur sagen, dass es von allem mehr gibt. Auch die Handlungen bekommen immer öfter einen auf Emotionen basierenden Grund. Besonders heikel wird es, wenn sich emotionale Ziele mit rationalen Zielen vermischen.
Was die Länge der Serie angeht, hat man sich etwas gesteigert. Die Laufzeit pro Folge bleibt bei ca. 56 Minuten, aber im Vergleich zur Vorgängerstaffel erhält man jetzt sogar zwei Folgen mehr. Am Ende ist es immer noch sehr wenig, aber heutzutage leider nicht mehr unüblich für Serien.
Ich hatte schon einige Male die Schauplätze angesprochen und jetzt verliere ich noch einmal ein letztes Wort darüber.
Sie haben auch in dieser Staffel wieder sehr gut gepasst. Dschungel und steinige Höhlen in Südamerika, Straßen in Florenz, Kerker in Rom und Verhandlungsräume im mittelalterlichen Neapel. Klasse. Auch Kostüme und Schminke der Inka sahen originalgetreu aus.
Was die musikalische Untermalung angeht, gibt es leider keine Verbesserung. Eintönig von vorne bis hinten und immer das gleiche. Also gibt es auch keine Verschlechterung.
Meine Meinung:
Auch die zweite Staffel von „Da Vinci’s Demons“ hat mich gepackt und unterhalten.
Ich bin so sehr gespannt auf die dritte Staffel, dass ich es kaum aushalten kann.
Es hat sich bei mir zuhause so eingebürgert, dass man erschöpft oder gestresst, oder auch mal beides zusammen, von der Arbeit kommt. Im Anschluss wird gekocht, danach setzt man sich ins Wohnzimmer und schaut etwas. In den letzten Wochen ist es immer so, dass nicht nur ich, sondern auch meine Herzdame sagt, dass wir „Da Vinci’s Demons“ schauen können.
Mehr Lob gibt es für eine Serie fast nicht, wenn sie sich in ein Ritual so perfekt einfügt, wie diese es tut.
Staffel 3 kann kommen.
Meine Wertung:
Story: 9,0 von 10
Spannung: 8,0 von 10
Länge: 6,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 8,0 von 10
Setting: 9,0 von 10
Musik: 6,0 von 10
GESAMT: 7,8
Titel: Da Vinci’s Demons (Season 1)
Idee: David S. Goyer
Genre: Historienserie / Abenteuer / Drama
Titellied: Bear McCreary
Dauer: 8 Folgen à ca. 56 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2013 / Deutschland: 2013
Altersfreigabe: FSK 16
„Im Florenz des ausgehenden 15. Jahrhunderts beginnt ein junges Genie die Zukunft neu zu definieren – Leonardo da Vinci. Doch schon bald stößt er auf Denkverbote und düstere Geheimnisse. Von seinen mächtigen Gegnern argwöhnisch beobachtet und verfolgt, wird ihm sein Streben nach Wissen zum Verhängnis. Mit seiner Genialität und mit seinen Erfindungen kämpft Leonardo gegen Kontrahenten, die die Geschichte verfälschen, um die Wahrheit zu unterdrücken…“
(Rückentext der DVD)
In meinem Monatsrückblick vom Oktober habe ich „Da Vinci’s Demons“ erstmals erwähnt. Damals war es noch eine neue Serie in meinem Koffer, inzwischen habe ich die erste Staffel beendet. So viel sei schon mal gesagt, die zweite und auch die dritte Staffel dieser Serie befindet sich inzwischen in meinem Besitz.
Zur Handlung: Die ganze erste Staffel dreht sich um Leonardo da Vinci, der sich in Florenz durchs Leben schlägt. Sein größtes Bestreben ist es, mehr Wissen zu erlangen und dieses Streben führt ihn irgendwann zu der Familie Medici, die in Florenz herrscht. Er verdient sich den Respekt von Lorenzo de Medici und macht sich einen Namen als Kriegsbaumeister. Doch hinter all dem steht mehr und was hat das Buch der Blätter damit zutun?
Erzähltechnisch haben wir es hier mit einer Serie zu tun, die stark an das Historische angelehnt ist. Viele Ereignisse gab es genau so, wie sie in der Serie beschrieben bzw. gezeigt werden, allerdings nicht alle. Darüber hinaus werden die „Abenteuer“ des jungen da Vinci erzählt, wie sie passiert sein könnten. Von der Erzählweise bekommen wir eine chronologisch erzählte Serie, deren Fluss immer wieder durch Visionen und Zeitsprüngen unterbrochen wird. Das führt sogar soweit, dass man in einer Folge permanent nicht weiß, wo oder in welcher Zeit man sich befindet. Verwirrung ist also vorprogrammiert. Ich will zwar nicht die Art der Erzählung verteidigen, allerdings muss ich auch sagen, dass sie das aufblitzende Genie Leonardos perfekt eingefangen hat. Sie war in diesem Fall so passend, dass ich mir fast keine andere gewünscht hätte.
Inhaltlich bekommt der Zuschauer viel geboten. Intrigen, Mord und Betrug sind nur eine kleine Auswahl von dem, was man zu erwarten hat. Teilweise waren die Handlungen und Ereignisse so abstrus, dass man sich das nicht ausdenken kann und so saß ich das ein oder andere Mal am PC, um die Handlung auf historische Genauigkeit zu überprüfen. Die spannendsten Geschichten schreibt am Ende eben doch das Leben und dazu sei gesagt, dass „Da Vinci’s Demons“ unglaublich spannend ist. Durch den historischen Hintergrund, gepaart mit dem Abenteuer-Faktor und der dramatischen Inszenierung hat man an dieser Stelle eine Mischung, die in den ersten zwei Folgen nicht so richtig zünden wollte, aber letzten Endes doch richtig hochgegangen ist.
Mit Tom Riley als Leonardo da Vinci, Elliot Cowan als Lorenzo Medici, Blake Ritson als Girolamo Riario und James Faulkner als Papst Sixtus IV hat diese Serie einen Cast, der unglaublich gut ist. Abgerundet wird das alles durch Laura Haddock, die ihre Rolle mit so viel Leben und Charakter füllt. Alle, ausnahmslos, spielen ihre Rolle fantastisch. Tom Riley ist so aufmerksam und gleichzeitig verträumt, wie es nur ein Genie wie Leonardo da Vinci sein kann. Nahezu alle Figuren bieten einen so tiefen und breiten Charakter, dass sie zum einen unberechenbar sind bzw. werden, als auch facettenreich sind.
Was die Gefühle betrifft hat der Zuschauer es in jeder Folge mit List und Hass zu tun, aber auch mit Stolz, Vorurteilen und Missgunst. Liebe bzw. liebevolle Handlungen sucht man lang und findet man nur sehr selten. Die Emotionspalette hat also in diesem Punkt viel zu geben und dabei wirkten die Figuren nicht hölzern oder besonders formal. Die Sprache ist zwar historisch angepasst, der moderne Sprachgebrauch ist allerdings auch nicht von der Hand zu weisen.
Bei so viel Unterhaltung hätte ich mir gerne eine ausgedehnte Serie gewünscht, stattdessen erhält man 8 Folgen, die alle um die 56 Minuten dauern. Die Laufzeit pro Folge ist dabei wirklich gut und mindert nicht den Serienspaß, aber 8 Folgen sind unglaublich schnell geschaut.
Das Setting ist Florenz im 15. Jahrhundert. Kostüme und Straßenzüge bzw. Gebäude und Ausstattung passen sehr gut in die Zeit, aber auch die Sprache ist, trotz des modernen Sprachgebrauchs, entsprechend, ohne dabei geschwollen oder unverständlich zu sein. Die ganze Thematik und der dazu passende historische Hintergrund ist faszinierend und spannend zugleich und weckt daher auf seine ganz eigene Art Interesse.
Musikalisch gibt es aber keinen besonderen Sound auf die Ohren. Wenn man in der ersten Folge genau aufpasst, gibt es fortan, in diesem Punkt, nichts Neues zu entdecken. Die Untermalung war unterstützend, passend, unauffällig und, auf die gesamte erste Staffel betrachtet, eintönig.
Meine Meinung:
Die erste Staffel von „Da Vinci’s Demons“ hat mich überzeugt, unterhalten und in ihren Bann gezogen. Ich hoffe, dass die nächsten beiden Staffeln mindestens genau so gut sind, wie es nun die erste Staffel war.
Was am Ende bleibt, ist die Erkenntnis, dass das 15. Jahrhundert viel für uns übrig hat: Charme, Intelligenz, Mut und Hinterlist.
Meine Wertung:
Story: 8,0 von 10
Spannung: 7,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 8,0 von 10
Setting: 9,0 von 10
Musik: 6,0 von 10
GESAMT: 7,4