Titel: Überflieger – Kleine Vögel, großes Geklapper (engl. „Richard the Stork“)
Genre: Animationsfilm
Regie: Toby Genkel
Musik: Eric Neveux
Produzenten: Kristine M.I. Knudsen / Emely Christians
Dauer: ca. 84 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK 0
„Der verwaiste Spatz Richard wird liebevoll von einer Storchenfamilie aufgezogen. Ihm würde nicht im Traum einfallen, dass er selbst kein Storch ist. Als sich seine Eltern und sein Bruder im Herbst für den langen Flug ins warme Afrika rüsten, offenbaren sie ihm die Wahrheit: Ein kleiner Spatz ist nicht geschaffen für eine Reise wie diese und sie müssen ihn schweren Herzens zurücklassen. Für Richard ist das kein Grund, den Kopf in die Federn zu stecken. Auf eigene Faust macht er sich auf den Weg nach Afrika, um allen zu beweisen, dass er doch einer von ihnen ist! Zum Glück kommen ihm dabei Olga, die zu groß geratene Zwergeule und ihr imaginärer Freund Oleg zu Hilfe. Als sie Kiki, einen selbstverliebten Karaoke-Wellensittich mit Höhenangst, aus seinem Käfig befreien, beginnt ein turbulentes Abenteuer, das die drei Überflieger über sich hinauswachsen lässt!“
(Kurzinhalt laut Presseheft)
Ich habe zwei Freikarten zur Verfügung gestellt bekommen, um mir „Überflieger“ im Kino anzuschauen und im Vorfeld habe ich mich schon etwas darauf gefreut, endlich mal wieder einen Animationsfilm zu sehen. Meine Nichte und mein Neffe haben sich auch gefreut und meine Herzdame war natürlich auch mit dabei und so verbrachte ich eine kurze Zeit im Kino und durfte mir diesen Film anschauen.
Inhaltlich verläuft der Streifen sehr linear und ist absolut vorhersehbar. Die Erzählweise kommt auch ohne Kniffe aus und dennoch schafft der Film es, spielerisch zu unterhalten. Die ganze Geschichte dreht sich nämlich um den Spatz Richard, der von Störchen aufgezogen wird. Im Gegensatz zu seinen Zieheltern bleibt er im Winter im Norden und reist nicht nach Afrika ins Winterquartier.
Das große Abenteuer fängt für den kleinen Spatz an, als die Bäume ihre Blätter abwerfen und sich die Zugvögel langsam aber sicher auf ihre große Reise begeben.
Der Grundtenor von „Überflieger“ ist ein Essentieller, Elementarer und absolut Wichtiger, denn hinter Richard und seinen Störchen-Eltern steckt nichts Geringeres als eine Aussage für Toleranz.
Für Kinder ist dieser Film ein ganz feines Roadmovie – oder wohl besser Flugmovie.
Am Ende kommt es eben nicht darauf an, wie groß oder klein du bist und wie das Gefieder aussieht und diese Message verfolgt der Film auch weiter. Spätestens mit dem Aufeinandertreffen mit Olga, der zu groß geratenen Zwergeule und ihrem imaginären Freund Oleg und dem Karaoke liebenden Wellensittich Kiki, der aber Höhenangst hat, ist das Fürsprechen von Artenvielfalt unmissverständlich.
Spannung erzeugt der „Überflieger“ nicht so viel, aber das muss er auch nicht. Die Geschichte ist interessant und teilweise auch witzig, sodass ein leichtes Interesse entsteht. Der Zuschauer möchte schon sehr gerne wissen, wie Richard nun weiter vorgeht und ob ihn sein Weg am Ende zu seinen Eltern nach Afrika führt.
Die Filmmusik ist leider nicht so wie in einem Disneyfilm, aber es kann ja auch nicht immer so sein. Hier werden die Lieder auch nicht von den Figuren gesungen. Nichtsdestotrotz ist die Filmmusik unterstützender Natur, aber leider nicht zum Mitsingen. Insbesondere für Kinder könnte Musik zum „selber Nachträllern“ wesentlich interessanter sein. Schade, Potential leider verschenkt.
Auf den ersten Blick wirken die Animationen solide. Wer komplett innovative und neue Techniken in der Machart erwartet, wird leider enttäuscht. Auf den zweiten Blick kehrt insgesamt in diesem Punkt auch Ernüchterung ein. Unsaubere und verpixelte Bilder sieht man immer wieder, die dann auch dazu führen, dass der Filmspaß gemindert wird.
Unterm Strich bewegt sich der Streifen im unteren Mittelfeld.
Überflieger ist seit dem 11. Mai in den deutschen Lichtspielhäusern zu sehen.
Meine Meinung:
„Überflieger – Kleine Vögel, großes Geklapper“ ist ein unterhaltsamer, kurzweiliger Spaß, der sich definitiv an Kinder zwischen 0 und 8 Jahren richtet. Erwachsene müssen über viele Makel hinwegsehen, um den Streifen genießen zu können.
Ich mochte es, dass der Film Naturgegebenes spielerisch erklärt. Kinder erfahren so, dass Spatzen keine Zugvögel sind, Störche hingegen schon und dass Eulen einen sehr beweglichen Kopf haben.
Auch die vereinzelt witzigen Momente wurden gut in Szene gesetzt und ließen mich zumindest das ein oder andere Mal schmunzeln.
Auch wenn ich eine Empfehlung nur aussprechen kann, wenn Eltern mit ihren Kindern einen Film sehen wollen, muss ich dazu sagen, dass ich persönlich halbwegs gut unterhalten wurde.
Meine Wertung:
Spannung: 6,0 von 10
Animationen: 5,0 von 10
Humor: 7,0 von 10
Story: 6,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 6,6
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