Prison Break (Staffel 1)

Titel: Prison Break (Season 1)
Idee: Paul Scheuring
Genre: Action / Drama
Musik: Ramin Djawadi (Main Titles)
Dauer: 22 Folgen à ca. 42 Minuten
Erscheinungsjahr: USA: 2005 / Deutschland: 2007
Altersfreigabe: FSK 16

„Lincoln Burrows (Dominic Purcell) sitzt im Gefängnis und wartet auf seine Hinrichtung. Doch sein Bruder Michael (Wentworth Miller), der als Bauingenieur beim Bau des Gefängnisses mitgearbeitet hat, ist von Lincolns Unschuld überzeugt und hat einen gewagten Plan: Er lässt sich absichtlich bei einem Bankraub verhaften, um in dieselbe Haftanstalt zu kommen und mit Lincoln auszubrechen. Leider verläuft der ausgeklügelte Plan aber alles andere als glatt, denn im Knast weiß niemand, wer Freund und wer Feind ist, und für Lincoln tickt gnadenlos die Uhr: Bis zur Exekution sind es nur noch wenige Tage!“
(Rückentext der DVD)

Ich als kleiner „Fanboy“ von Comicverfilmungen und Serien habe natürlich auch die erste Staffel von „Legends of Tomorrow“ im Free-TV gesehen. Zunächst hat das wenig mit dieser Serie zu tun, aber Kenner wissen, dass Dominic Purcell und Wentworth Miller beide sowohl eine größere Rolle bei „Legends of Tomorrow“ als auch eine kleiner Rolle bei „The Flash“ hatten. Als ich dann gelesen habe, dass sie sich dazu entschieden haben, eine fünfte Staffel von „Prison Break“ zu drehen, wusste ich sofort, wen ich ansprechen könnte, um die ersten vier zu sehen: Meine Schwester.
Sie lieh mir dann auch prompt alle vier Staffeln auf DVD aus. Wie die erste Staffel von „Prison Break“ bei mir abgeschnitten hat, könnt ihr also nun in meiner Kritik lesen.

Der Rückentext der DVD gibt ziemlich genau wieder, was man von der Staffel erwarten kann, ohne zu viel zu verraten. Ich kann an dieser Stelle nicht näher ins Detail gehen, ohne dabei die Beziehungen der Protagonisten aufzulösen und diesen Spaß möchte ich euch nicht nehmen.
Spannungstechnisch macht es diese Season ziemlich clever. Jede Folge endet mit einem Cliffhanger und erzeugt bei dem ganzen Unterfangen aus dem Gefängnis auszubrechen noch einmal zusätzlich Spannung. Auch bei der Nebenhandlung spielt sich einiges in und neben dem Gefängnis ab. Glücklicherweise ist das stimmig, passend zur Geschichte und fügt sich nahtlos in das Geschehen ein. Die Nebenschauplätze überraschen dabei immer mit einem strukturierten Handlungsverlauf und einer direkten Auswirkung auf die Hauptgeschichte.
Ergänzend zur Handlung muss man allerdings auch sagen, dass sie sehr stark konstruiert ist und damit kommen wir zum nächsten Punkt, der besonders wichtig, wenn die Story so aufgebaut ist: Die Darsteller.

Mit Wentworth Miller und Dominic Purcell hat diese Serie zwei Gesichter, die ihre Sache mehr als gut machen. Als Lincoln Burrows und Michael Scofield tragen beide den Löwenanteil der Serie und dabei lassen sie es so einfach aussehen. Mitunter erkennt man an der Leistung dieser beiden Akteure, wie viel Schauspielkunst in der Serie steckt. Einen besonderen Blick muss man auch auf die Ortschaft legen und das in Bezug zur schauspielerischen Leistung setzen, denn in einem echten Gefängnis zu drehen, wo tatsächliche verurteile Schwerverbrecher, wie z.B. der Serienmörder John Wayne Gacy, inhaftiert waren, stelle ich mir besonders heikel vor.
Das gilt aber auch für die Nebendarsteller, die ja am gleichen Ort drehen mussten.
Ob sympathisch oder nicht: Die Darstellungen von Robert Knepper und Peter Stormare als Mithäftlinge sind ebenso herausragend wie die von Amaury Nolasco oder Sarah Wayne Callies als Häftling und Ärztin. Die Harmonie innerhalb des Casts scheint zu stimmen, denn die unterschiedlichsten Konstellationen fühlen sich beim Anschauen nicht nur gut, sondern auch echt an.

Aber nicht nur die Umstände, die Qualität der Darsteller oder die Originalität bzw. Authentizität haben so ziemlich gestimmt, sondern auch die Darbietung der Emotionen. Jede Figur hatte in der 22 Episoden langen ersten Staffel genug Raum, um sich, seine Beweggründe und seine Geschichte zu zeigen. Dementsprechend konnte sich jeder Charakter im Verlauf der Handlung für sich typisch integrieren und agieren, ohne dass es aufgesetzt, geschweige denn künstlich aussieht.
Aufgrund der vielen Figuren ist die emotionale Palette durchgehend breit aufgestellt und dabei spielen nicht nur die „Insassen“ eine Rolle, sondern eben auch ganz entscheidend die Figuren aus der Nebenhandlung.
Frank Grillo („The Purge: Election Year“), Robin Tunney oder Marshall Allman leisten als Grundsäulen der Nebengeschichte hervorragende Arbeit. Paul Adelstein ist als Antagonist ebenso glaubwürdig wie die anderen drei. Grundsätzlich kann ich an dieser Stelle jeden Nebendarsteller nennen, denn in dieser Serie funktionieren die Figuren allesamt. Es gibt tiefe und facettenreiche Figuren, die Emotionen passen sehr gut. Jeder hat genug Zeit und Raum, um sich zu entfalten und sich entsprechend zu präsentieren.
Ich bin vom Cast absolut überzeugt.

Das Setting ist originell und passend. Die Serie ist nicht im Studio, sondern in einem echten Gefängnis entstanden und das Besondere: In diesem Gefängnis saßen echte Schwerverbrecher ihre Strafe ab und wurden zum Teil auch hingerichtet. Auch die Kostüme waren realitätsnah und haben ihre Wirkung nicht verfehlt.

Die Schnitte waren sauber und gut getimt. Auch der Tonschnitt hat gepasst. Das Stilmittel, dass der Ton einer vorangegangenen Szene in die Folgeszene hineingeht und sie so einleitet, war extrem gut, aber auch gleichzeitig nicht zu häufig eingesetzt.

„Prison Break“ ist eine Action-Drama-Serie, mit viel Drama und keiner klassischen Action. Das ist kein Nachteil, denn das Genre passt selten so gut wie bei dieser Serie. Die Action äußert sich nicht in Explosionen, Verfolgungsjagden oder Schießereien, sondern in extremer Aufregung. Die Inszenierung unterstützt die Thematik eines Ausbruches aus dem Gefängnis und das ist eben auch Grund dafür, dass „Prison Break“ unterm Strich eine absolute Empfehlung bekommt.

Was mich besonders freut, ist, dass die Länge endlich mal wieder den Titel „Serie“ verdient hat. 22 Folgen à 42 Minuten ist eine lange Zeit, aber es benötigt Zeit, eine gute Geschichte zu erzählen und in diesem Rahmen erhält sie ausreichend Platz, um sich vollends zu entfalten.

Am Ende bleibt die Musik, die zurückhaltend aber gleichzeitig auch atmosphärisch ist. Sie ist aber zu wenig vorhanden, um nachhaltig im Kopf zu bleiben oder gar das Zünglein an der Waage zu sein. Sie ist gut, aber nicht so gut wie alles andere an dieser Serie.

Meine Meinung:
Als damals „Prison Break“ im Free-TV lief, habe ich angefangen es zu schauen. Als ich dann eingezogen wurde, hatte ich urplötzlich keine Zeit mehr, mich mit dieser Serie zu beschäftigen. Immerhin ist das auch schon ganze 10 Jahre her und heute hat mich die Serie auch wieder abgeholt, gefesselt und voller Spannung habe ich eine Folge nach der anderen angesehen.

Inzwischen läuft die fünfte Staffel im Free-TV und sobald meine Schwester auch diese auf DVD hat, werde ich sie mir ausleihen und anschauen, denn wenn das Niveau so bleibt, wie in Staffel 1, dann werde ich noch jede Menge Spaß mit „Prison Break“ haben.

Es bleibt mir nichts anderes übrig, als dieser Serie eine klare Empfehlung auszusprechen.

Meine Wertung:
Story 8,0 von 10
Genre: 9,0 von 10
Spannung: 9,5 von 10
Länge: 9,5 von 10
Authentizität: 10 von 10
Emotionen: 8,5 von 10
Schnitt: 7,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,6

Reihenfolge:
1. Prison Break (Staffel 1)
2. Prison Break (Staffel 2)

3 Gedanken zu „Prison Break (Staffel 1)

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