Bob, der Streuner

©Concorde Filmverleih

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Titel: Bob, der Streuner (engl. „A street Cat named Bob“)
Genre: Drama / Romanverfilmung
Regie: Roger Spottiswoode
Musik: David Hirschfelder / Charlie Fink
Produzenten: Adam Rolston
Dauer: ca. 103 Minuten
Erscheinungsjahr: 2017
Altersfreigabe: FSK

„Das Letzte, was James (Luke Treadaway) gebrauchen kann, ist ein Haustier! Er schlägt sich von Tag zu Tag als Straßenmusiker durch, und sein mageres Einkommen reich gerade, um sich selbst über Wasser zu halten. Und jetzt auch noch das: Als es eines Abends in seiner Wohnung scheppert, steht da nicht wie vermutet ein Einbrecher in der Küche, sondern ein roter ausgehungerter Kater. Obwohl knapp bei Kasse beschließt James, den aufgeweckten Kater aufzupäppeln, um ihn dann wieder seines Weges ziehen zu lassen. Doch Bob hat seinen eigenen Kopf und denkt gar nicht daran, sein neues Herrchen zu verlassen. Er folgt ihm auf Schritt und Tritt. Für James ist nichts mehr, wie es war. Bob und er werden unzertrennliche Freunde, und James findet dank Bob nach und nach den Weg zurück ins Leben…“
(Kurzinhalt Presseheft)

Ich hatte wieder die Möglichkeit eine Pressevorführung zu besuchen. Dieses Mal stand „Bob, der Streuner“ auf dem Programm, der am 12. Januar 2017 in den deutschen Kinos erscheint. Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, diesen Film vorab sehen zu können. Ich wusste erst nicht, was ich von diesem Film halten soll, bzw. was ich zu erwarten habe, denn außer den Trailer kannte ich noch nichts. Zunächst sei gesagt, dass dieser Film auf dem Buch „Bob, der Streuner“ basiert, das wiederum die wahre Geschichte von James Bowen und dem Kater Bob erzählt. Das Buch ist erschienen bei Bastei Lübbe.

Bob geniest die Aussicht ©Concorde Filmverleih

Bob geniest die Aussicht ©Concorde Filmverleih

Wie der Kurzinhalt des Presseheftes schon wiedergibt, dreht sich die komplette Geschichte um James und den Kater Bob und wie sich beide brauchen, um zu leben, dazu aber später mehr. Der Film nimmt sich besonders zu Anfang genügend Zeit, um James vorzustellen. Um ihn und seine Probleme zu zeigen, wie sie sind und mit welchen Widrigkeiten er zu kämpfen hat.
Ähnlich sieht es bei den Nebenfiguren aus. Niemand wird hektisch oder zu kurz eingeführt und so weiß der Zuschauer immer, in welcher Verbindung er oder sie zu James und dem Kater steht.
Ein wesentlicher Punkt der Handlung sind natürlich die Probleme, die James hat. Er ist obdachlos, lebt von der Straßenmusik und hat ein Problem mit Drogen. Durch einen Zufall und durch seine Sozialarbeiterin bekommt er eine Wohnung und später dann auch Bob, der ihm dort zuläuft.
Auch Bob hat natürlich seine ganz eigenen Probleme. Er ist ein Kater von der Straße, braucht etwas zu Fressen und ein Herrchen. Das ist der Stoff, aus dem diese wahre Freundschaft zwischen Mensch und Katze gestrickt ist. Der Rest, ist Geschichte.

Die Figuren wirken bodenständig und authentisch. Der echte Kater spielt auch im Film seine eigene Rolle. Darüber hinaus sind alle Charaktere nicht übertrieben, sondern menschlich und weitestgehend glaubwürdig. Besonders hervorheben muss ich, dass es im gesamten Streifen keinen Antagonisten gibt, außer das Leben selbst. Es wird nicht versucht, dem Ganzen eine überdramatische Wendung zu verleihen, wo James erneut vor einem Haufen Scherben steht und dennoch funktioniert die Geschichte sehr gut und bleibt irgendwie aus dem Leben gegriffen. Als Kritikpunkt muss ich aber sagen, dass hier und da das gewisse Etwas fehlt. Es ist aber definitiv Meckern auf hohem Niveau.

James (Luke Treadaway) mit seiner Nachbarin Betty (Ruta Gedmintas) ©Concorde Filmverleih

James (Luke Treadaway) mit seiner Nachbarin Betty (Ruta Gedmintas) ©Concorde Filmverleih

Die Emotionen im Film sind so vielfältig wie das Leben selbst und das macht „Bob, der Streuner“ sehenswert. Man bekommt von allem etwas und so muss man sich immer wieder auf neue Situationen einstellen. Auch die Intensität der gezeigten Gefühle hat gepasst und wirkte nicht zu sehr aufgesetzt. An diesem Punkt ist der Film eine runde Sache.

Die Länge ist mit ca. 103 Minuten definitiv ausreichend. Für meinen Geschmack hätte der Film auch gerne noch 10 Minuten kürzer sein dürfen, aber dennoch bietet der Streifen kurzweilige und gute Unterhaltung.

James (Luke Treadaway) und Bob auf Tour ©Concorde Filmverleih

James (Luke Treadaway) und Bob auf Tour ©Concorde Filmverleih

Die ganze Story spielt in London, abseits der Sehenswürdigkeiten. Man sieht viele Nebenstraßen, Wohnsiedlungen und alles ist ein wenig verwinkelt und undurchsichtig. Dass es London ist, erkennt man eher an den charakteristischen roten Doppeldecker-Bussen. Im Prinzip hätte es auch jede andere Stadt auf der Welt sein können.

Die Filmmusik ist einfach super. Sie hat mich wirklich die ganze Zeit begeistert und das liegt an folgenden Punkten: Es sind überwiegend gesungene Stücke. Klassische Musik, die die Spannung fördert, kommt eher selten im Film vor. Die Texte sind außerdem wirklich gut und das Beste: Luke Treadaway hat die Songs mit dem Songwriter Charlie Fink im Studio eingesungen und im Film selbst performt. Ich habe die Machart der Songs und die Darstellung schon während des Films mit großen Augen betrachtet.

Meine Meinung:
„Bob, der Streuner“ hat mich kurzweilig und gut unterhalten, aber kann er auch mehr? Zweifelsohne ist er gefühlsbetont und seine große Stärke ist, dass es sich bei der gesamten Story um eine wahre Geschichte handelt, aber er fesselt mich nicht mit einer grandiosen Geschichte und viel Spannung.

Die Stärken des Films sind Musik, Emotionen und eine Katze, die sich selbst spielt und schon sind die Schwächen fast vergessen. Sie sind aber vorhanden: Da fehlt Spannung, da sind die Szenen, die auch gerne dem Cutter zum Opfer fallen könnten und das einfältige Setting (bei Letztem hat man sich dem Original verschrieben gefühlt).

Am Ende gibt es dennoch eine Empfehlung, weil die Geschichte berührt und unterhält.

Meine Wertung:
Spannung: 5,5 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Setting: 6,0 von 10
Musik: 10 von 10
GESAMT: 7,7

2 Gedanken zu „Bob, der Streuner

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