X-Men 2

IMG_5015X-Men 2
Titel: X-Men (engl. „X2“)
Genre: Action / Science-Fiction / Comicverfilmung
Regie: Bryan Singer
Musik: John Ottman
Produzenten: Lauren Shuler Donner / Ralph Winter
Dauer: ca. 134 Minuten
Erscheinungsjahr: 2003
Altersfreigabe: FSK 12

„Die X-Men sind Mutanten, die über unglaubliche Superkräfte verfügen – und das macht sie zu Außenseitern der menschlichen Gesellschaft. Nach einem mysteriösen Mutanten-Attentat auf den Präsidenten planen gefährliche Mächte ihre totale Vernichtung und es gibt nur eine Chance: Sie müssen sich mit ihrem größten Feind verbünden, um so die eigene und die Existenz der gesamten Menschheit zu retten…“
(Rückentext der DVD)

Vor fast genau einem Jahr habe ich meine Rezension zu „X-Men“ veröffentlicht und eigentlich war es nicht mein Plan, mit dem zweiten Teil so lange zu warten, wie ich es letzten Endes getan habe.
Dieser Sommer war bisher ohnehin sehr schwierig, denn in gewisser Weise sitzt man zwischen Baum und Borke, wenn man Filme so gerne schaut wie ich, aber auch gleichzeitig Fußball-Fan ist. So habe ich zumindest die Euro2016 mit gemischten Gefühlen gesehen und bin bewusst diesen Weg gegangen, indem ich mir ebenfalls eine kleine Schreibpause gönnen konnte.

„X-Men 2“ ist die Fortsetzung des im Jahre 2000 erschienenen Filmes „X-Men“. Die Hauptfigur ist wieder Logan/Wolverine. Das Hauptthema des zweiten Teils ist eigentlich die Fragestellung, wie ein Leben mit Menschen und Mutanten funktionieren soll? Und damit ist dieser inzwischen 13 Jahre alte Film, in Angesicht der momentanen Flüchtlingsdebatte, aktueller als man es sich vorstellen kann.

Wo es im ersten Teil um die gleiche Fragestellung ging, wird in der Fortsetzung eine weitere Komponente eingeführt. Magneto, der sich bereits im Vorgänger für eine Ausrottung der Menschheit stark gemacht hat, bleibt bei seinen Ansichten, da er die Mutanten als die nächste evolutionäre Stufe betrachtet. Professor Charles Xavier spricht sich hingegen für ein mögliches Zusammenleben von Menschen und Mutanten aus. Die neue Komponente sind nun tatsächlich die Menschen, die sich ebenfalls in Fürsprecher und Gegner aufteilen. Wo hingegen die Gegner naturgemäß recht früh in Erscheinung treten, sieht es mit den Unentschlossenen und den Fürsprechern eher anders aus.
Aus persönlichen Motiven angetrieben ist William Stryker, seines Zeichens Militär-Wissenschaftler, ein radikaler Gegner der Mutanten. Ein Konflikt scheint unausweichlich.

Mit „X-Men 2“ hat Bryan Singer seinen guten ersten Teil übertrumpft. Eine wohldosiert eingesetzte Action, viele gute Figuren mit der nötigen Charaktertiefe und eine gehörige Portion Intelligenz vereint dieser Film.

Der Zuschauer findet schnell Anschluss, besonders diejenigen, die den drei Jahre älteren ersten Teil gesehen haben, sind schnell wieder drin. Mit einem guten Tempo wird Spannung aufgebaut, zwischendrin gibt es die nötige Entspannung, sodass das Publikum nicht überbeansprucht wird. Die ganze Zeit bleibt automatisch die Aufmerksamkeit beim Film. In den 134 Minuten ist der Film der Mittelpunkt des Universums des Publikums.

Die Geschichte ist unglaublich brisant und somit auch auf die reale Welt anzuwenden. Überall kann ich Parallelen zu Ereignissen, Gruppen und Meinungen in Deutschland oder auf dem restlichen Globus ziehen. Die Erzählweise hat zwar keine großen Kniffe, allerdings ist sie auch nicht unspannend. Zuweilen hatte ich das Gefühl, dass es sich bei der Erzählweise um eine neutrale Form handelt, sodass man sowohl Fürsprecher, als auch Gegner verstehen kann.

Die Action ist, wie bereits erwähnt, sehr gut dosiert. Es ist kein Explosionsspektakel wie in anderen Filmen. Es fliegt nichts sinnlos durch die Luft und alles steht in einer gewissen Logik zueinander.

Die musikalische Untermalung ist unaufgeregt und unterstützt den Film, ohne dabei von ihm abzulenken.

Der Zuschauer bekommt viele Emotionen zu sehen, die er nachvollziehen kann. Es wird nichts aufgebauscht oder künstlich dargestellt. Ein wichtiger Faktor ist die Authentizität.
Die Darsteller haben die Figuren auf ihre eigene Weise sehr gut gespielt. Sie sind echt und haben ihre eigenen Gedanken, Nöte und Probleme. Die Konstellation funktionierte sehr gut, denn kein Charakter entpuppte sich als „zu viel“ oder „zu extrem“. Die Rollen fielen dadurch auf, dass sie in den gezeigten Situationen ein Handeln an den Tag gelegt haben, das sich nachvollziehen lässt.

„X-Men 2“ ist ein guter Film, eine sehr gute Fortsetzung und für Comicliebhaber absolut zu empfehlen. Er ist nicht über jeden Zweifel erhaben, aber er macht unterhaltungstechnisch seine Sache sehr gut.

X-Men2_DVDMeine Meinung:
Ich mag Comicverfilmungen und auch wenn ich kein großer Fan von den Marvel-Comics bin, muss ich sagen, dass die Arbeit am Marvel-Cinematic-Universe (bei Filmen wie „Marvel’s Avengers“, „Iron Man“-Reihe, „Captain America“-Reihe, etc.) sehr beeindruckend ist. Der wesentliche Unterschied der beiden Stränge „Marvel-Cinematic-Universe“ und „X-Men“-Verfilmungen ist für mich – gefühlt – immens. Ersteres spricht doch zunehmend die breite Masse an, wohingegen die „X-Men“-Filme Pionierarbeit geleistet haben. Es gab schon vorher viele Comicverfilmungen oder Serien, die auf einem Comic basierten. Erst mit „X-Men“, so scheint es, haben diese Filme eine Salonfähigkeit bekommen.

Leider sind die Produzenten des „Marvel-Cinematic-Universe“ diesen Weg nicht mitgegangen und haben eher auf kommerziellen Erfolg gesetzt. Es ist durchaus verständlich, aber alles, was nach „X-Men“ kam, ist doch eher die ganz leichte Kost.

Für mich ein weiterer Punkt, weshalb ich die „X-Men“ Filme lieber mag, als den Rest aus dem Hause Marvel.

Ich hatte jedenfalls meinen Spaß mit „X-Men 2“ und freue mich auch schon auf den dritten Teil.

Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,5 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 8,4

Reihenfolge:
1. X-Men
2. X-Men 2
3. X-Men: Der letzte Widerstand

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2 Gedanken zu „X-Men 2

  1. Pingback: X-Men – Der letzte Widerstand – zacksmovie

  2. Pingback: X wie „X-Men“ – zacksmovie

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