Titel: Misfits (Season 1)
Idee: Howard Overman
Genre: Dramedy / Fantasy
Titellied: The Rapture – Echoes
Dauer: 6 Folgen à ca. 45 Minuten
Erscheinungsjahr: Großbritannien: 2009 / Deutschland: 2012
Altersfreigabe: FSK 18
„Fünf jugendliche Straftäter werden während eines schweren Gewitters von einem Blitz getroffen und entwickeln daraufhin übermenschliche Kräfte. Leider wissen sie damit nur nicht viel anzufangen, denn eines steht der bunten Truppe gewiss nicht im Sinn: Superhelden zu sein und für das Gute einzustehen. Durch die gemeinnützige Arbeit und das harte Leben am unteren Ende der Gesellschaft fühlen sie sich schließlich schon gestraft genug…“
(Rückentext der DVD)
Mit „Misfits“ habe ich eine Serie geschaut, die ich schon damals On-Demand gesehen und mir daraufhin die DVD gekauft habe. Heute, vier Jahre später, habe ich sie mit meiner Herzdame zusammen gesehen, weil ich durchaus sehenswerte Erinnerungen mit dieser Staffel verbunden habe.
Die Handlung dreht sich, wie der Rückentext bereits verrät, um fünf straffällige Jugendliche, die bei einem Gewitter von einem Blitz getroffen werden. Dabei erhalten sie übernatürliche Kräfte, die jeder auf unterschiedliche Art erkundet und nutzt.
Erzählt wird die Geschichte auf besondere Art und Weise. Dadurch, dass es keine klassische Hauptfigur gibt, werden Geschehnisse von außen betrachtet, ohne dass der Zuschauer eine Stimme aus dem Off hat, die zusammenfassend alles erklärt. Das Gute an diese Art der Erzählung ist, dass sich der Zuschauer vom allem eine eigene Meinung bilden kann und natürlich auch die Handlung selbst interpretieren kann. Das Publikum erfährt nicht mehr als das, was gezeigt, gesagt oder getan wird. Ausnahmen, die ich hier nicht näher erläutern will, weil ich sonst zu viel verrate, gibt es natürlich auch. Die Kräfte, die jeder der fünf Hauptcharaktere bekommt, sind unterschiedlicher Natur. Von „unsichtbar sein“ bis „Zeit zurückdrehen“ ist zwar nicht alles, aber Vieles dabei.
Ein Nachteil ist, dass der Zuschauer extrem aufpassen muss, da die Geschehnisse leicht zu überschlagen drohen. Dabei kann es sein, dass man etwas Elementares verpasst.
Auch ist kein richtiges Ziel vorhanden. Wo soll die Geschichte hingehen? Begleiten wir die Protagonisten solange, bis sie aus dem Sozialdienst entlassen werden oder bis sie keine Kräfte mehr haben? Werden sie, außer vom Gesetzt, noch von jemanden anderes verfolgt? Wollen sie bloß ihr eigenes Leben auf die Reihe kriegen oder beobachten wir sie bloß, weil sie straffällig geworden sind und Superkräfte haben?
Es gibt viele Dinge, die für „Misfits“ sprechen. Angefangen bei den Figuren. Sie sind alle komplett anders, haben aber ein gemeinsames Schicksal: Sie sind alle straffällig geworden. Sie haben unterschiedliche Vorgeschichten, Ambitionen, Meinungen und von Grund auf verschiedene charakterliche Eigenschaften. Eine weitere Gemeinsamkeit scheinen sie aber doch noch zu haben, die besonders gut zur Geltung kommt: Sie sind allesamt nicht gutbetucht und scheinen ohnehin aus sozialen Brennpunkten zu stammen. Sie sind aber dennoch alle unterschiedliche Wege gegangen.
Die verwendete Sprache ist immer direkt und derb. Die Darstellung ist auch noch sehr explizit. Sex, Drogen und Mord werden in einem extremen Rahmen gezeigt.
Die 6 Folgen der ersten Staffel bauen grundsätzlich aufeinander auf, haben allerdings eine in sich geschlossene Story. Es sind kleine Begebenheiten, die in der Gesamtstory erzählt werden und quasi als Nebenstrang anzusehen sind.
Die Besetzung der einzelnen Figuren ist obendrein sehr passend und originell. Allesamt sind Nachwuchsschauspieler mit wenig Erfahrung, die durch diese Serie einem breiterem Publikum bekannt wurden. Die Figuren sind, bis auf die Tatsache, dass sie Superkräfte bekommen, aus dem Leben, mit eigenen Problemen, Nöten und Sorgen.
Von Episode zu Episode unterscheiden sich die dargestellten Emotionen. Sie werden selten künstlich dargestellt oder kommen falsch beim Publikum an. Je nach Figur und Charakter unterscheidet es sich, in welchem Maße Emotionen zugelassen werden. Spannend daran ist, dass eine eher introvertierte Person nicht gleich mit seinen Gefühlen herausplatzt, wohingegen extrovertierte Figuren sagen, was sie denken und Bedürfnisse unmissverständlich äußern. Grundsätzlich kann man nicht sagen, ob die Serie eher lebensbejahend oder düster von den Emotionen ist. Es fehlt in diesem Punkt ein bisschen die Ausrichtung oder ein Ausblick, woran sich der Zuschauer festhalten kann.
Bei so viel Positivem gibt es natürlich auch einige negative Dinge, die nicht gut ankommen können. Die Serie sieht unglaublich billig aus. Vermutlich ist sie eine „Low-Budget-Produktion“, wo wirklich alles sehr eng bemessen ist. Nicht immer sind die Kulissen gut gewählt. Obendrein kommt der Cut dazu, der nicht astrein ist. Die Sprache und die explizite Darstellung sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Zwiegespalten kann man die musikalische Untermalung betrachten. Überwiegend ist sie unterstützend und klassisch. Von Episode zu Episode ist aber auch die musikalische Untermalung grundsätzlich unterschiedlich. Da darf man sich nicht wundern, wenn eine Folge in einer Disco spielt und man die ganze Zeit über Technomusik hört. Auf der anderen Seite gibt es aber auch kleine Highlights, wenn gediegene, ruhige, sogar emotionale Musik Szenen untermalt und damit die ganze Situation ohne ein Wort Dialog erklärt.
Die Länge pro Episode war gut. In 45 Minuten kann man schon viel zeigen und sagen, allerdings ist die grundsätzliche Länge der Staffel unbefriedigend. Mit 6 Folgen ist die erste Staffel unverschämt kurz und wenn man sich die nachfolgenden Staffeln anschaut, wird es nicht unbedingt besser.
Meine Meinung:
„Misfits“. Ob die Serie sehenswert ist, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Alles, was für diese Serie spricht, kann grundsätzlich auch dagegen sprechen. Es ist aber keine gewöhnliche Serie, die man auf den beliebten Kanälen im TV, am besten noch im Nachmittagsprogramm, zu sehen bekommt.
Die Geschichte um unsere fünf straffälligen Helden ist ungewöhnlich und interessant. Die Darstellung und die Sprache sind hingegen oft zum Abgewöhnen.
Hat mich „Misfits“ unterhalten? – Ein klares Ja.
Kann ich „Misfits“ empfehlen? – Kommt drauf an.
Wenn man auf Dramedy- / Fantasy-Serien steht und man kein Problem mit Low-Budget-Produktionen aus dem Vereinigten Königreich hat, dann kann man sich diese Serie schon mal anschauen.
Hat man allerdings was gegen explizite Darstellungen und derbe Ausdrucksweisen, dann solltet man unter Umständen erst einmal die erste Folge schauen und dann selbst entscheiden, ob man da noch weitermachen möchte.
Grundsätzlich mochte ich „Misfits“ und war gerne bei den unterschiedlichen Charakteren mit ihren Kräften und ihren Problemen. Vielleicht, weil sie mir gezeigt haben, dass meine Probleme, im Gegensatz zu ihren, nur Kinderkram sind.
Meine Wertung:
Story: 7,0 von 10
Länge: 5,5 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Emotionen: 7,0 von 10
Schnitt: 6,0 von 10
Musik: 7,5 von 10
GESAMT: 6,8
Reihenfolge:
1. Misfits (Staffel 1)
2. Misfits (Staffel 2)
3. Misfits (Staffel 3)
4. Misfits (Staffel 4)
5. Misfits (Staffel 5)
Die erste und zweite Staffel fand ich auch sehr gut, danach ging es nur noch Berg ab 😉
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Sag doch so etwas nicht. Ich muss Staffel drei bis fünf noch gucken.
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😀 vielleicht wirst du das ja anders sehen
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Ich hoffe es. Die ersten beiden Staffeln haben nämlich wirklich Spaß gebracht
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