Titel: Alles steht Kopf (engl. „Inside Out“)
Genre: Animationsfilm
Regie: Pete Docter / Ronaldo del Carmen
Musik: Michael Giacchino
Produzenten: Jonas Rivera
Dauer: ca. 91 Minuten
Erscheinungsjahr: 2015
Altersfreigabe: FSK 0
„Erwachsenwerden ist nicht einfach – schon gar nicht, wenn die Familie vom Land in eine fremde Großstadt zieht! So leisten die Emotionen im Hauptquartier, dem Kontrollzentrum in Rileys Kopf, Schwerstarbeit! Angeführt von der optimistischen FREUDE, die Riley immer nur glücklich sehen möchte! Als FREUDE und KUMMER durch ein Missgeschick tief im Gedächtnis des Mädchens verschwinden, liegt es an den anderen drei Emotionen, das Chaos in den Griff zu bekommen. Doch wenn ANGST, WUT und EKEL Freude vortäuschen, kann das ja eigentlich nur in die Hose gehen… oder?“
(Rückentext der DVD)
Im Jahr 2014 war ich insgesamt ein paar Mal, höchstens viermal im Lichtspielhaus, ich kann es nicht mehr so genau sagen. Seitdem es zacksmovie gibt, merke ich, dass ich mir öfter Filme auch zur Erscheinung im Kino anschaue. „Alles steht Kopf“ ist einer dieser Filme, von denen ich zuerst den Trailer im Kino gesehen habe und später, als er rauskam, diesen Streifen an ebenjenem Ort auch angeschaut habe. Darüber hinaus ziert die DVD zwar nicht meine Sammlung, aber die meiner Herzdame. Immer wieder wird gewürfelt, was wir gucken und wenn sie gewinnt, dann kommt gerne auch mal ein Animationsfilm dabei raus. Heute: „Alles steht Kopf“.
Riley ist ein elfjähriges Mädchen, das aus ihrer gewohnten Umgebung mit ihren Freunden und ihren Hobbys gerissen wird und in eine andere Stadt ziehen muss. Sie sieht sich obendrein mehreren Problemen und Situationen gegenübergestellt. Sie braucht neue Freunde, muss sich wieder komplett neu integrieren und, was viel wichtiger ist, FREUDE und KUMMER müssen wieder in die Kommandozentrale zurück.
Die Erzählweise ist innovativ und auch die Geschichte sieht man so zum ersten Mal. Die Redewendung „Was geht eigentlich in deinem Kopf vor?“ bekommt damit eine ganz neue Bedeutung. Natürlich werden wir tatsächlich von Emotionen geleitet und je nach Gefühlslage bekommen unsere Taten einen unterschiedlichen Ausdruck, doch dieser Film gibt unseren Emotionen eigene Persönlichkeiten. Die Erzählweise ist darüber hinaus stets kinderfreundlich und auch die Story an sich bleibt immer in einem Rahmen, der für Kinder sehr geeignet ist.
Spannungstechnisch bewegt sich der Film auf einem Niveau, das nicht nur für Kinder interessant ist, sondern auch für Erwachsene. Grund für das gesteigerte Interesse sind nicht nur die besondere Erzählweise und die Darstellung der Emotionen als eigenständige Charaktere, sondern auch noch die Handlungen und Darstellung der Emotionen in den Köpfen der Eltern, die Aktionen und Reaktionen, von Riley und natürlich das Abenteuer, welches KUMMER und FREUDE im Gedächtnis erleben. Damit bietet „Alles steht Kopf“ eine gute Mischung, die nicht nur Klein, sondern auch Groß fasziniert und in seinen Bann zieht.
Die Animationen sind auf einem soliden Niveau. Auch wenn es keine technischen Neuerungen gibt, die der Film ausnutzen kann, wird man in diesem Punkt nicht enttäuscht. Die Emotionen in Rileys Kopf sind stark vermenschlicht. Andere Figuren in ihrem Kopf sind abstrakt und kreativ gestaltet und vom Charakter her total speziell. Einen hervorragenden Kontrast zu der innovativen Gestaltung von Rileys Emotionen bietet die realitätsnahe Außenwelt.
Aus der Sicht eines Erwachsenen ist der Streifen nicht wirklich witzig, sondern eher süß. Mehr als ein Schmunzeln kann der Film nicht hervorlocken. Für Kinder hingegen ist der Film ein ebenso witziges wie spannendes Abenteuer. Der Humor ist insgesamt situationskomisch und besticht dabei mit seiner Kinderfreundlichkeit. Man wird keine obszönen oder anstößige Witze hören.
In diesem Film bekommt der Zuschauer keine singenden Figuren, kein kindisches Geschmetter einer schnulzigen Ballade. Stattdessen dient die musikalische Untermalung einzig und allein der Unterstützung. Sie ist hier ein Element der Spannung und soll das Interesse des Zuschauers nach oben treiben, was ihr auch durchaus gelingt. Allerdings ist es keine alleinige Leistung der Musik, sondern eher die Leistung des gesamten Filmes, in dem sich alles gut zusammenfügt.
Bei einer Laufzeit von nur 91 Minuten hat der Zuschauer einen abendfüllenden Film, der mit der Herzlichkeit des Hauses Disney und der innovativen Machart der Pixar-Studios ausgestattet ist. Man könnte fast sagen, dass Tradition auf Technik trifft und wenn man eine gute Balance aus beidem findet, bekommt man einen Film wie „Alles steht Kopf“ zu Gesicht. Es gibt kaum Längen oder Phasen, in denen Handlung oder Spannung extrem abflachen. Am Ende hat man das Gefühl, dass der Film sehr kurzweilig ist, weil er gut gemacht und ausbalanciert ist.
Meine Meinung:
Ich habe, wie eingangs gesagt, den Trailer und den Film im Kino gesehen und nun habe ich mir die DVD mit meiner Herzdame angeschaut und ich hatte exakt das gleiche Gefühl wie damals im Kino. Ich mag die Figuren und die Handlung. Ich mochte es sehr, wie die Emotionen sich in Rileys Kopf verhalten und auch wie alles zusammengepasst hat.
Ich wäre sehr gerne noch länger bei Riley geblieben. FREUDE und KUMMER erleben auf ganzer Linie ein eigenes Abenteuer, das von mir aus auch sehr gerne noch etwas länger dauern könnte.
„Alles steht Kopf“ hat einen hohen Unterhaltungswert, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.
Im Genre Animationsfilm ist dieser Film zwar nur Durchschnitt, weil er mit wenig Innovationen und Neuerungen daher kommt, allerdings ist er insgesamt ein tolles Werk, mit einer ebenso tollen Geschichte und Figuren.
Meine Wertung:
Spannung: 8,0 von 10
Animationen: 7,5 von 10
Humor: 7,0 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 8,0 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 7,6
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