Arthur und die Minimoys

IMG_4652Titel: Arthur und die Minimoys (franz.: „Arthur et les Minimoys“)
Genre: Fantasy / Animationsfilm
Regie: Luc Besson
Musik: Éric Serra
Produzenten: Luc Besson / Stéphane Lecomte / Emmanuel Prévost
Dauer: ca. 100 Minuten
Erscheinungsjahr: 2006
Altersfreigabe: FSK 6

„So hat Arthur (Freddie Highmore, gesprochen von Tokio Hotel-Sänger Bill Kaulitz) sich die Sommerferien nicht vorgestellt: Das Grundstück seiner Großmutter (Mia Farrow) ist in Gefahr und kann nur durch den Schatz seines verschwundenen Großvaters gerettet werden. Das Problem: der Schatz ist tief unter dem Garten vergraben, im märchenhaften Land der Minimoys – und Arthur bleiben nur 48 Stunden Zeit.
Durch einen Zauber schrumpft Arthur auf 2mm Größe und gelangt in das Königreich der Minimoys. Doch damit geht das Abenteuer erst richtig los, denn das Reich wird von einem unheimlichen Tyrannen bedroht…
Zum Glück stehen Arthur die Minimoy-Prinzessin Selenia (gesprochen von Nena) und ihr kleiner Bruder Beta zur Seite. Werden die drei den bösen Maltazard besiegen und den geheimnisvollen Schatz finden?“
(Rückentext der DVD)

Als Arthur mit seinem ersten Abenteuer erschien, war ich schon längst erwachsen und damit längst nicht mehr die Zielgruppe dieses Filmes. Irgendwann schaute ich ihn mir aber dennoch an. Ich wollte auch wissen, wie es weiter geht, als dann der zweite oder der dritte Teil heraus kam. Ich habe, bis zum heutigen Tag, nur den ersten Teil gesehen und jetzt gibt es hier meine Filmkritik zu „Arthur und die Minimoys“.

Die Geschichte beginnt realitätsnah. Arthur und seine Großmutter stehen vor dem Abgrund, der Opa ist schon lange verschwunden und die Oma kann das traute Heim nicht mehr unterhalten. Erspartes gibt es nicht und die Antiquitäten und Andenken aus der Vergangenheit bringen einfach zu wenig ein. Ein Abenteuer, das sein Großvater erlebt hat, ein afrikanischer Volksstamm und ein paar sehr wertvolle Edelsteine, die irgendwo im Garten sind, sind der Schlüssel zum Abwenden einer Katastrophe. Arthur muss diesen Schatz finden und begibt sich auf seine kleine Reise zu den Minimoys.
Die Erzählweise ist äußerst einfach gehalten. Erwachsene können den Handlungsstrang sehr gut erahnen, ansonsten ist es allerdings ein sehr fantasievolles Abenteuer.
Geringfügig hält „Arthur und die Minimoys“ ein paar Überraschungen parat.

Spannungstechnisch verhält es sich ähnlich. Für die Zielgruppe ist dieser Streifen unglaublich anziehend und aufregend. Die Welt der Minimoys ist auch unsere Welt, nur in überlebensgroß. Durch ihre geringe Körpergröße haben sie logischerweise auch eine andere Sicht auf die Dinge. Eine Blüte ist unglaublich groß und ein Tropfen Wasser ist ein kleiner See. Besonders Kinder werden gespannt diesen Film gucken können, aber auch Erwachsene können sich – sofern sie sich auf diesen Streifen einlassen – gespannt auf eine Reise begeben. Allerdings wird sich das ältere Publikum hin und wieder in einem Loch wiederfinden, da „Arthur und die Minimoys“ es nicht gänzlich schafft, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der Mix aus Real- und Animationsfilm ist nur zum Teil ein zusätzlicher Anreiz.

In den 100 Minuten Laufzeit ist der Streifen schon fast mehr als auserzählt. Teilweise zu ausgeschmückt und zu einfach erzählt. Fehlende Kniffe oder vorhersehbare Überraschungen sind Grund für die Längen.

Die ganze Geschichte basiert auf positiven Gefühlen. Aus Liebe zu seiner Oma und um die Pleite abzuwenden, begibt sich Arthur auf die Suche nach dem Schatz. Bei den Minimoys angekommen, kämpft er mit der Prinzessin Selenia und Beta gegen den Bösen Maltazard und das alles nur, weil die Minimoys Freunde seines Opas sind. Die emotionale Palette scheint früh ihr Ende erreicht zu haben. Neugier, Liebe und Mut machen noch kein Gefühlsfeuerwerk. Mit dem Auftreten von Maltazard bekommt der Zuschauer endlich mal die ersehnte Abwechslung. Getrieben von Abneigung, Rache und Machtgier stellt er hier den Antagonisten dar.
Insgesamt bleiben die Emotionen aber dennoch blaß. Besonders bei Arthur und den restlichen Minimoys kommt nichts rüber. Das liegt aber auch an der schlechten deutschen Synchronisation. Nena und Bill Kaulitz haben beide keine Stimme, die für ihren kraftvollen Ausdruck bekannt sind, es fehlte den von ihnen gesprochenen Figuren zunehmend an Glaubwürdigkeit und stimmlicher „Durchschlagskraft“. So ziemlich jede Figur war schlecht synchronisiert und dadurch verliert sie ungemein an Wert. Im ganzen Film gibt es nur drei gute Synchronstimmen. Ebenjene drei Figuren sind auch mit Abstand die glaubwürdigsten im ganzen Film. Beta (gesprochen von Oliver Rohrbeck), Darkos (gesprochen von Engelbert von Nordhausen) hat zwar ein Sprachfehler, aber auch trotz fehlender Hinterlist und Cleverness nimmt man ihm seine Aktionen ab. Zu guter Letzt kommt Maltazard (gesprochen von Frank Glaubrecht), mit einer bedrohlichen Aura, die von der Stimme zusätzlich unterstützt wird. Er ist der authentischste Charakter. Böse, durchtrieben und hinterlistig, nach Macht lüsternd verfolgt er sein Ziel und überzeugt auf seine ganz eigene Weise als Antagonist.

Musikalisch gibt es leider nichts Besonderes. Unterstützende klassische Klänge, die allesamt kein Wiedererkennungswert haben. Der Zweck heiligt in diesem Fall die Mittel.

Die Animationen waren gut, bei weitem nicht so schön wie in durchgängigen Animationsfilmen, aber dadurch, dass dieser Film sowohl ein Realfilm als auch ein Animationsfilm ist, hat er es wesentlich schwerer. Zum Teil wirkte es so, als ob die Figuren in ein reales Bild eingebaut wurden, dadurch sahen die Bewegungen nicht flüssig aus und alles bekam ein stockendes Gefühl. Auch fließendes Wasser wirkte stark verzögert und nicht gut animiert.

Meine Meinung:
Ich mochte „Arthur und die Minimoys“ sehr. Vor allem, als ich ihn damals das erste Mal sah, war ich schwer begeistert. Heute bin ich ernüchtert. Der Film ist für Kinder ein riesengroßer Spaß, ein Abenteuer. Für Erwachsene ist die Handlung zu einfach, zu vorhersehbar, zu unspektakulär.
Es verhält sich ähnlich bei der Spannung. Für Kinder genau das Richtige, für Erwachsene ein müdes Lächeln.

100 Minuten sind deutlich zu lang, die Geschichte wäre auch schon nach rund 80 Minuten auserzählt gewesen und man hätte keine unnötigen Längen gehabt.

Gefühlstechnisch war alles viel zu wenig und viel zu schwach.
Authentisch war Maltazard mit einer deutlichen Präsenz. Bei ihm waren Beweggründe klar und verständlich, aber vor allem echt. Ich habe ihm wahrhaftig sein durchtriebenen Charakter abgenommen.

Die Animationen sind unter ihren Möglichkeiten. Zwar ist es schwieriger eine Animation in einen realen Hintergrund einzubauen, allerdings sind darüber hinaus Bewegungen nicht flüssig.

Insgesamt lässt „Arthur und die Minimoys“ richtig Punkte liegen.

Meine Wertung:
Spannung: 6,5 von 10
Story: 6,0 von 10
Länge: 6,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 6,0 von 10
Authentizität: 5,0 von 10
Musik: 5,0 von 10
Animationen: 6,5 von 10
GESAMT: 5,9

Reihenfolge:

1. Arthur und die Minimoys
2. Arthur und die Minimoys – Die Rückkehr des bösen M
3. Arthur und die Minimoys – Die große Entscheidung

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Ein Gedanke zu „Arthur und die Minimoys

  1. Pingback: Arthur und die Minimoys 2 – Die Rückkehr des bösen M – zacksmovie

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