Titel: Lucky # Slevin (engl. „Lucky Number Slevin“)
Genre: Thriller
Regie: Paul McGuigan
Musik: Joshua Ralph
Produzenten: Christopher Eberts / Kia Jam / Tyler Mitchell / Anthony Rhulen / Chris Roberts
Dauer: ca. 105 Minuten
Erscheinungsjahr: 2006
Altersfreigabe: FSK 16
„Job, Frau und Wohnung verloren – es ist wirklich nicht Slevins Tag! Aber als er dann auch noch von zwei brutalen Geldeintreibern mit seinem hoch verschuldeten Freund verwechselt wird, brechen für Slevin wirklich harte Zeiten an. Denn um seine angeblichen Schulden erlassen zu bekommne, soll Slevin den Sohn eines der beiden größten Gangsterbosse New Yorks eliminieren. Ohne eine Chance seine wahre Identität zu beweisen muss Slevin sich auf den mörderischen Deal einlassen. Doch ihm bleibt nicht viel Zeit, denn auch der knallharte Cop Brikowski und der skrupellose Killer Goodkat haben Slevin bereits im Visier.“
(Rückentext der DVD)
Seit Jahren habe ich diesen Film in meiner DVD-Sammlung und ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie es zu dem Kauf kam. Ein ehemaliger Arbeitskollege hat ihn mir empfohlen und nur kurz erzählt, worum geht. Mein Weg nach der Arbeit führte mich zu dem DVD-Dealer meines Vertrauens und noch am gleichen Abend habe ich mir diesen Film zum ersten Mal angesehen. Das Ganze ist jetzt 8 Jahre her und seitdem habe ich ihn nur noch selten gesehen, einmal davon im Free-TV durch Zufall. Heute, auf DVD, ganz bewusst und mit Absicht.
„Lucky # Slevin“ hat eine einfache Geschichte, die man ohne weiteres verstehen kann, wenn man sie chronologisch erzählen würde, doch dieser Film macht es anders. Eine raffinierte Erzählweise macht aus einer einfachen Geschichte eine unvorhersehbare Sache, was zugleich die größte Stärke des Streifens ist. Nichts ist das, was zu sein scheint. Verwirrung kommt nur dann auf, wenn man sich den Film nicht von Anfang an angeschaut hat, sondern zwischendrin eingeschaltet hat. Spärliche Schwächen in der Handlung werden von der Art und Weise der Erzählung zunichte gemacht.
Wenn das Publikum nicht ab Minute 1 beim Film war, dann aber ab Minute 2, 3 oder 4. Lange dauert es jedenfalls nicht und das Interesse ist geweckt. Wie verstrickt die Geschichte tatsächlich ist, weiß das Publikum zu dem Zeitpunkt noch nicht. Durch konzentrierte Action, an Absurdität kaum zu überbietende Dialoge und vielfältige Charaktere, nimmt der Film mit zunehmender Spieldauer den Zuschauer für sich ein. Zusätzlich gewinnt der Streifen an Spannung durch überraschende Wendungen und eine Auflösung, die dem Zuschauer den Boden unter den Füßen weg zieht.
Selten bekommt der Zuschauer einen Film zu sehen, der von der Laufzeit her so perfekt ist. Langweile lässt der Streifen nicht aufkommen, da in den ca. 105 Minuten die Story ausreichend tiefgründig und ausführlich erzählt ist. Die Kombination aus Spannung, Geschichte und Erzählweise sorgt quasi für den Rest. Daumen hoch.
Außer des Pechs, das Slevin widerfahren ist, kommen keine weiteren größeren Emotionen im Film vor. So etwas wie ein Flirt hat er aber dennoch zu bieten. Anfänglich kommt das Zwischenspiel von Slevin und der hübschen Nachbarin Lindsey (Lucy Liu) überflüssig vor, zum Ende hin waren es gerade diese Szenen, die dem Zuschauer einen neuen Blick auf die Dinge gegeben haben. Die gezeigten Gefühle waren zu keinem Zeitpunkt übertrieben oder unglaubwürdig.
Zur Authentizität lässt sich sagen, dass besonders Josh Hartnett den Pechvogel sehr glaubwürdig darstellt. Lucy Liu mimt die kombinationsstarke, aber naive Nachbarin. Offensichtlich stört sie sich nicht daran, dass ihr Nachbar weg ist und stattseiner Slevin in der Wohnung haust. Ohne größere Skepsis vertraut sie sich ihm an, was natürlich etwas befremdlich ist.
Bruce Willis ist bekannt dafür, einen harten Actionhelden zu spielen, aber die Rolle des Mr. Goodkat steht ihm erstaunlich gut. Besonders auffällig ist, dass diese Figur ohne viele Worte und unaufgeregt, aber nicht langweilig daher kommt und zumindest dem Publikum einen anderen Bruce Willis zeigt, als den, den man aus „Stirb Langsam“ kennt.
In weiteren Rollen waren Morgan Freeman, Sir Ben Kingsley und Stanley Tucci zu sehen. Alle drei Figuren waren gut inszeniert, allerdings fehlten diesen Charakteren Tiefe und vieles scheint nur sehr oberflächlich abgehandelt zu sein.
Musikalisch bietet der Film fast ausschließlich klassisch komponierte Stücke. Die vorhandenen Ausnahmen lockern den Streifen gekonnt auf. Unterm Strich bietet die Musik keine besonderen Innovationen. Einen gehobenen Unterhaltungswert kann man ihr daher nicht zuschreiben.
Meine Meinung:
„Lucky # Slevin“ erzählt eine spannende Geschichte, mit vielen Wendungen. Besonders hervorheben muss ich, dass die Zusammenhänge der Geschichte bis zum Ende nicht vorhersehbar sind. Nicht zuletzt profitiert die Story von der Erzählweise.
Spannung wird bis zur letzten Minute erzeugt und dadurch kommt auch nie Langeweile auf.
Authentisch sind die meisten Figuren, doch es fehlt hier und da an Tiefe, sodass Beweggründe nicht ganz klar sind.
Die Laufzeit ist perfekt, da nichts künstlich in die Länge gezogen ist.
„Lucky # Slevin“, ein Film der mir durch und durch gefallen hat und eine absolute Empfehlung bekommt.
Meine Wertung:
Spannung: 8,5 von 10
Story: 8,0 von 10
Länge: 10 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,5 von 10
Musik: 7,0 von 10
GESAMT: 8,3
Also mir gefällt die Rezension sehr gut. Eine der Besten, wenn nicht sogar die Beste. Sehr ausführlich und detailliert geschrieben. Trifft mit jedem Wort den Nagel auf den Kopf. Kompliment.
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Danke, ich finde ja meine Rezension zu „Man of Steel“ am besten. Aber, dass ist nur meine persönliche Meinung.
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