Titel: Lupin the 3rd – Der Meisterdieb (jap.: „Rupan Sansei“)
Genre: Action
Regie: Ryûhei Kitamura
Musik: Aldo Shllaku
Produzenten: Mataichirō Yamamoto
Dauer: ca. 128 Minuten
Erscheinungsjahr: 2014
Altersfreigabe: FSK 16
„Während eines Treffens wird der Vorsitzende der geheimen Diebesgilde ‚The Works’ umgebracht und das unbezahlbare Collier von Kleopatra geklaut. Meisterdieb Lupin schwört daraufhin, den Mord an seinem einstigen Mentor zu rächen und das wertvolle Halsband zurückzustehlen. Unterstützt wird er dabei vom schwertschwingenden Samurai Goemon, dem schweigsamen Meisterschützen Jigen und der unberechenbaren Femme fatale Fujiko. Auf der weltumspannenden Suche nach den Drahtziehern und dem Schmuckstück dicht auf Lupins Fersen: Inspektor Zenigata, der davon besessen ist, Lupin endlich zur Strecke zu bringen!“
(Rückentext der DVD)
Ich bin, damals wie heute, ein großer Fan von Anime-Serien. Als ich diese DVD beim DVD-Dealer meines Vertrauens gesehen habe, konnte ich nicht anders und musste sie kaufen. Heute geht es um „Lupin the 3rd“ oder wie der Anime heißt: „Lupin III“.
Tatsächlich bin ich mir nicht sicher, wie viele Folgen von Lupin damals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurden, aber jedes Mal, wenn ich es nicht verpasst habe, hatte ich großen Spaß, dem Meisterdieb und seinem Team bei der Arbeit zuzusehen.
Nun komme ich aber zu der Realverfilmung aus dem Jahre 2014. Ohne großes Tamtam startet der Film und man ist schon bei einem Raub in einem Museum. So schnell wie „Lupin the 3rd“ startet, so wird er auch weitergeführt. Es ist alles sehr schnell, rasant und lässt dem Zuschauer kaum Möglichkeiten, runter zu kommen. Unter der Erzählweise leidet hin und wieder die Geschichte, die sich dahinter verbirgt und die Verbindungen zwischen zwei Charakteren lassen sich nur erahnen.
Dadurch, dass die Geschichte stetig voran getrieben wird, steigt auch das Interesse des Publikums und durch viele Kulissen und Drehorte kommt auch keine Langeweile auf, da sich der Zuschauer auf viele verschiedene Umgebungen einlassen muss. Trotz der rasanten Geschwindigkeit bietet die Erzählweise einige Überraschungen und gibt dem Film Wendungen. Die reine Story ist aber sonst nicht sehr gehaltvoll, sie profitiert sehr durch die Art der Erzählung und einigen anderen Elementen.
Die Actionszenen sind teilweise ausgeglichen. In den ersten Minuten ist der Zuschauer gleich Zeuge einer Explosion und einer Schießerei und das nimmt auch zum Ende hin leider wieder etwas überhand. Im Mittelteil des Filmes passt es aber sehr gut, da der Aufregung eine Abenteuer-Komponente hinzugefügt und dadurch vieles „entschärft“ wird. Insbesondere durch die Interaktionen zwischen Lupin und Inspektor Zenigata bekommen die meisten Szenen eine humoristische Note und werden dadurch ebenfalls entspannt.
Bei näherer Betrachtung zeigt dieser Film dem Publikum ganz typische Klischees: Asiaten, insbesondere Japaner, wären sehr stolz und wirken oft gefühlskalt. Am Beispiel der Titelfigur werden allerdings auch einige Ausnahmen gezeigt. Er sinnt nach Rache, weil sein Mentor getötet wurde und kommt teilweise mit Gigolo-Attitüde daher. Zu seinen wenigen Schwächen scheinen Frauen, seine Überheblichkeit und seine Loyalität gegenüber seinen Freunden zu zählen. Um ihn herum sind aber alle anderen Figuren nach wie vor typisch asiatisch. Sein Schwertkämpfer-Freund Goemon ist stolz, introvertiert und gefühlskalt, ebenso wie der Pistolen-Heini Jigen. Fujiko ist obendrein auch noch unberechenbar und scheint ein falsches Spiel zu spielen, zumindest teilweise, da sie stets auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist.
Die meiste Zeit sind die Figuren, von ihren Eigenschaften her, sehr echt und glaubwürdig, da sich der Film stark am Anime orientiert. Ein kleiner Leckerbissen war, dass sogar der gezeichnete Lupin seinen Weg in den Film gefunden hat.
Zusätzlich heißt die Diebesgilde – anders als der Rückentext behauptet – wie auch im Anime: „Elster“.
Die musikalische Untermalung ist nichts Besonderes. Sie hat in den spannenden Momenten den Szenen ein kleines bisschen mehr Ausdruck verliehen und auch in einem kleinen Teil, in dem die Story mit einzelnen Bildern vorgespult wird, lediglich untermalend gewirkt. Darüber hinaus hat sie nur selten ein Abenteuer-Feeling hervorgerufen. Klassische japanische/asiatische Töne hatte „Lupin the 3rd“ nicht im Repertoire.
Meine Meinung:
„Lupin the 3rd – der Meisterdieb“ hat mir Spaß bereitet und ich habe noch beim Gucken Lust auf den Anime bekommen. Ich fühlte mich sehr schnell zurückversetzt und wollte, dass es so wird, wie es damals war, als ich Teenager war und in meinem kleinen Kinderzimmer auf meinem sehr kleinen Fernseher „Lupin III“ geschaut habe.
Im Kopf vergleiche ich ständig den Film mit dem Anime und ich persönlich fand, dass der Anime mehr in die Tiefe ging. Der Film war toll, aber die ganzen Facetten, die die Figuren eigentlich haben, kamen im Film leider nicht so sehr durch. Die Umsetzung war aber dennoch originell und die Vorlage erlaubt viele Spielereien. Von „Indiana Jones“ in der Abenteuer-Ecke bis „Ocean’s Eleven“ im kriminalen Bereich hätte eigentlich alles dabei sein können. Es geht dann doch eher Richtung Krimi-Action.
Die Geschwindigkeit hat mich nicht zur Ruhe komme lassen und so prasselten viele Informationen, insbesondere am Anfang, auf mich ein. Das machte es schwer sich auf den Film einzulassen. Mit der Zeit lief es dann aber recht gut und ich wurde sehr gut unterhalten. Punkte musste ich aber dennoch abziehen, da die eigentliche Geschichte hinter so viel Aufregung nicht oder kaum zur Geltung kommen konnte.
Meine Wertung:
Story: 5,0 von 10
Action: 8,0 von 10
Spannung: 8,5 von 10
Länge: 8,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 7,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 6,0 von 10
GESAMT: 7,2