Titel: Die Tribute von Panem – The Hunger Games (engl. „The Hunger Games“)
Genre: Science-Fiction / Romanverfilmung
Regie: Gary Ross
Musik: T-Bone Burnett / James Newton Howard
Produzenten: Nina Jacobson / Jon Kilik
Dauer: ca. 137 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Altersfreigabe: FSK 12
„Um seine Macht zu demonstrieren, veranstaltet das Regime des totalitären Staates Panem jedes Jahr die ‚Hungerspiele‘: 24 Jugendliche treten gegeneinander an und nur einer kann überleben. Die 16-jährige Katniss (Jennifer Lawrence) geht freiwillig für ihre kleine Schwester in die Arena. Der zweite Kandidat aus Katniss‘ Distrikt ist Peeta (Josh Hutcherson), den sie seit ihrer Kindheit kennt. Kurz bevor das grausame Turnier beginnt, gesteht Peeta Katniss seine Liebe. Doch das Kapitol macht sie zu Todfeinden.“
(Rückentext der DVD)
Als ich vor dreieinhalb Jahren das Buch „Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele“ las, hatte ich unglaubliche Schwierigkeiten, hineinzufinden. Es hatte 22 Tage den Status „gelesen“. Bis Tag 20 war ich erst 90 Seiten weit gekommen. Die restlichen 325 Seiten las ich dann in zwei Tagen quasi an einem Stück.
Am Ende war ich unglaublich begeistert und ich musste unbedingt ins Kino, denn der Film lief gerade zu der Zeit.
Und dann war ich wieder so begeistert, dass mir das Kino nicht reichte, ich musste auch die DVD besitzen. Auch wenn ich mich im Kino über einige falsche Details aufregte. Da ich das Buch erst ein paar Tage vorher beendet hatte, war mir alles noch so frisch im Kopf.
Heute, dreieinhalb Jahre später, fallen mir immer noch viele geänderte Dinge auf, aber ich kann den Film trotzdem genießen. Sehr sogar.
Die Story um die 24 Jugendlichen, die in einer Arena um Leben und Tod kämpfen müssen, damit das Kapitol – also der Distrikt der Regierung – seine Macht demonstrieren kann, zog mich sofort in seinen Bann. Das Buch und auch der Film waren eine der ersten Vertreter der neueren Dystopien. Danach gab es einen regelrechten Boom.
Von der Auswahl („die Ernte“) der Kämpfer („die Tribute“) über ihr Training bis hin zum Überlebenskampf in der Arena wird die Spannung gehalten. Wenn auch nie auf einem alles zerreißenden Level. Es gibt aber vereinzelt besondere Peaks.
Entspannung kann sich der Zuschauer aber am besten gleich am Anfang holen, denn der führt nur langsam in die Thematik ein. Dies ist natürlich dem Buch geschuldet, dass auf dem Gebiet noch mehr Geduld forderte.
Doch selbst am Anfang kann man Spaß haben und zwar genau dann, wenn man schnell mit den Personen warm wird. Katniss Everdeen als Hauptfigur ist ein toller Charakter.
Sie ist sowohl stark als auch schwach, zeigt Gefühle und versucht ebenso sehr alles mit ihrer innewohnenden Verantwortung zu bewerten.
Jennifer Lawrence schafft es dabei perfekt, diese Gratwanderung umzusetzen.
Hatte ich beim ersten Gucken damals noch Probleme mit Teilen der Besetzung, gehört es für mich mittlerweile – nach dem fünften (?) Gucken – genau so.
Jeder spielt seine Rolle authentisch. Jeder ist für mich für diese 137 genau der, der er in Panem sein soll und ich sehe sie nicht als „Liam Hemsworth – Der Ex-Freund von Miley Cyrus“, „Elizabeth Banks – Die Mutter von JD’s Baby in Scrubs“ oder „Woody Harrelson – Den man kennt, weil er überall und nirgends mitgespielt hat“.
Trotz der Geschichte, die unserem normalen Alltag so fremd ist, nehme ich es jedem ab.
Das liegt vor allem auch daran, dass sie alle ihre Gefühle vollkommen überzeugend vermitteln.
Ich nehme ihnen also nicht nur ab, dass sie 137 Minuten lang die Personen aus den Distrikten oder dem Kapitol sind, sondern ich glaube ihnen auch ihren Schmerz, ihre Verzweiflung, ihre Liebe, ihr Glück, ihre Freude.
Ich als alte Film-Mitheulerin bin szenenweise auch vollkommen aufgelöst. Und was ist besser, als wenn ein Film genau ins Herz trifft?
Musikalisch fällt „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“ großflächig durch Understatement auf. Die rein instrumentale Begleitung ist in ausgewählten Szenen eingesetzt. Die dramatischen Szenen lässt der Film oft auch rein durch die Bilder wirken und verzichtet ganz auf Musik.
Und die instrumentalen Stücke haben dazu oft weniger den Anschein von echter Musik, sondern eher einer Aneinanderreihung dramatischer Geräusche.
Sie unterstützt meiner Meinung nach die spannenden Stellen aber auch nicht so, wie sie könnte.
Ausnahmen bilden nur die Lieder, die Katniss singt. Da sie aber natürlich keine Sängerin ist und nur etwas für ihre Schwester und ein anderes Tribut singt, sind die Lieder auch keine hohe Kunst.
Der atmosphärische Wechsel reiht sich abschließend auch perfekt in die Szenerie.
Egal ob das dreckig, staubige Distrikt 12, das man wie durch einen schmutzigen Schleier sieht; die knallbunte Welt im Kapitol oder die frischen Farben in der Arena.
Meine Meinung:
Wie neutral kann man einen Film bewerten, den man immer wieder guckt, eben weil man ihn so toll findet? Wohl gar nicht.
Denn auch beim fünften (oder sechsten? siebten?) Mal lache und weine ich noch. Immer noch seufze ich, wenn Katniss auf ihren Stylisten Cinna trifft (so unglaublich warmherzig von Lenny Kravitz dargestellt) oder verfluche Präsident Snow (ebenfalls unglaublich überzeugend von Donald Sutherland verkörpert).
Immer noch treffen mich die Tode mancher Tribute und rege ich mich über die Regierung im Kapitol auf.
Ich bin fest überzeugt, dass – wenn man sich nicht vom zähen Anfang abschrecken lässt – man in „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“ einen spannenden Film mit tollen Schauspielern und einer ungewöhnlichen Story findet.
Meine Wertung:
Spannung: 7,0 von 10
Action: 8,5 von 10
Story: 9,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 9,0 von 10
Authentizität: 9,0 von 10
Musik: 5,5 von 10
GESAMT: 7,9
Reihenfolge:
1. Die Tribute von Panem – The Hunger Games
2. Die Tribute von Panem – Catching Fire
3. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1
3. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2
Autor: buecherherz
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