Titel: Tarzan
Genre: Zeichentrickfilm
Regie: Kevin Lima / Chris Buck
Musik: Mark Mancina (Musik) / Phil Collins (Songs)
Produzenten: Bonnie Arnold
Dauer: ca. 85 Minuten
Erscheinungsjahr: 1999
Altersfreigabe: FSK 0
„Atemberaubend schwingt sich Tarzan wie ein Affe von Liane zu Liane und surft in rasantem Tempo durch die Baumwipfel. Seine lustigen Freunde, das freche Gorillamädchen Terk und der hyperängstliche Elefant Tantor eilen stets zu Hilfe, wenn Tarzan mal wieder in der Patsche sitzt, und dann gehts erst richtig rund! Denn Tarzan muss viele Abenteuer bestehen, bevor er zum Herrn des Dschungels wird.“
(Rückentext der DVD)
Als Tarzan Jane begegnet, muss er sich entscheiden: Bleibt er im Dschungel oder geht er zu den Menschen?
Romeo und Julia, Adam und Eva, Tarzan und Jane. Vielleicht sind das die drei größten Liebespaare, die wir kennen. Disney bringt uns in gewohnter Weise das dritte Paar näher.
Nachdem Tarzans Eltern getötet wurden, nimmt das Gorilla-Weibchen Kala Tarzan als ihren Sohn an und zieht ihn in der Gruppe groß. Der kleine Menschenjunge sieht zwar, dass er anders aussieht als die anderen, aber er schafft es, sein Verhalten und seine Körpersprache anzupassen und wird zu einem integrierten Gruppenmitglied.
Als Tarzan schon viele Jahre im Dschungel lebt und überlebt, kommt plötzlich eine kleine Forschergruppe an und er entdeckt in ihnen seine Spezies. Langsam lernt er nicht nur sprechen und das menschliche Verhalten, sondern verliebt sich auch in Jane.
Wie immer ist die Geschichte sehr kinderfreundlich erzählt, wenn es auch Gefahren in Form des Leoparden Sabor und Rivalitäten innerhalb der Gruppe – vor allem mit dem Häuptling Kerchak – gibt.
Wie schon „Der König der Löwen“ spielt auch dieser Film in Afrika und die Tiere sind vermenschlicht. Wieder schaffte es Disney, grandiose Landschaften und Tiere zu schaffen und alles mit einem Detailreichtum zu versehen, dass man staunen kann.
Doch nicht nur die Erzählweise und die schönen Zeichnungen waren disneytypisch, sondern natürlich auch das, von dem alle Filme der Meisterwerke-Reihe leben: die Musik.
Sie brachten die Story weiter und schafften eine gemütliche und liebevolle – oder auch gefährliche und angespannte – Atmosphäre. Besonders war, dass die Lieder nicht von den Figuren gesungen wurden, sondern durchweg von Phil Collins. Sein Akzent bei der deutschen Aussprache stört dabei keinesfalls, sondern macht den Charme aus.
Liebe, Angst, Sorge, Vertrauen, Spaß, Nervosität, Glück – der Film kann mit so vielen verschiedenen Emotionen aufwarten, es ist ein wahres Spektakel. Sie werden durch die Musik, die Mimik und Gestik, die Worte und die Atmosphäre vermittelt.
Doch trotz der hohen Frequenz an Gefühlen, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Ist es anfangs noch das Trio Tarzan, Terk und Tantor, das für die Lacher gut ist, ist es später vor allem Tarzans Unbeholfenheit und Lernprozess, als er auf andere Menschen trifft.
In die 85 Minuten Film wurden viele verschiedene Situationen und Begebenheiten gepackt, aber ich fühlte mich weder durch die Minuten gehetzt, noch gab es Längen. Es war eine optimale Spieldauer für diesen Film.
Es gibt sogar einen Cameo-Auftritt: Im Camp von Jane und ihrem Vater stehen Tassilo und seine Mutter Madame Pottine aus „Die Schöne und das Biest“ auf dem Tisch.
Meine Meinung:
Diesen Tarzan hatte ich schon ins Herz geschlossen, lange bevor sich Alexander Klaws im Musical von Liane zu Liane schwang. Ich war jung und begeistert von den Menschenaffen, dem Dschungel und diesem Menschen, der unter Tieren aufwuchs.
Auch heute noch berührt mich die Liebe, die die Gorillas dem fremden Bündel Mensch entgegenbrachten und die Freundschaft zwischen den jüngsten der Gruppe.
Mit der Idee, ausschließlich Phil Collins die Lieder singen zu lassen, ist Disney mal etwas ganz Besonderes eingefallen, was mir sehr gut gefällt.
Meine Wertung:
Spannung: 7,5 von 10
Zeichentrick: 8,5 von 10
Humor: 7,5 von 10
Story: 8,5 von 10
Länge: 9,0 von 10
Musik: 10 von 10
GESAMT: 8,5
Autor: buecherherz
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