Titel: Ziemlich beste Freunde
Genre: Komödie
Regie: Oliver Nakache / Éric Toledano
Musik: Ludovico Einaudi
Produzenten: Nicolas Duval / Yann Zenou / Laurent Zeitoun
Dauer: ca. 108 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
Altersfreigabe: FSK 6
„Philippe (Francois Cluzet) führt das perfekte Leben. Er ist reich, adelig, gebildet und hat eine Heerschar von Hausangestellten – aber ohne Hilfe geht nichts! Philippe ist vom Hals an abwärts gelähmt und sucht gerade einen neuen ‚Pfleger‘. Da taucht Driss (Omar Sy) auf – ein junger Mann, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde und eigentlich nur einen Bewerbungsstempel für seine Arbeitslosenunterstützung abholen will. Auf den ersten Blick taugt das charmante Großmaul aus der Vorstadt auch gar nicht für den Job als Pfleger. Doch seine unbekümmerte, freche Art macht Philippe neugierig. Spontan engagiert er Driss und gibt ihm einen Monat Zeit, sich zu bewähren. Aber passen Mozart und Earth, Wind & Fire, Poesie und derbe Sprüche, feiner Zwirn und Kaputzenshirts wirklich zusammen? Und warum benutzt Philippe eigentlich nie den großartigen Maserati, der abgedeckt auf dem Innenhof steht? Es ist der Beginn einer verrückten und wunderbaren Freundschaft, die Philippe und Driss für immer verändert…“
(Rückentext der DVD)
Das Leben schreibt die schönsten Geschichten. Zumindest in diesem Fall, wo zwei Menschen, die so unterschiedlich wie Tag und Nacht sind, zu einem Duo verschmelzen bei dem jeder die Nähe des anderen braucht.
In „Ziemlich beste Freunde“ treffen zwei absolut unterschiedliche Personen aus komplett unterschiedlichen Gesellschaftsschichten aufeinander und nehmen den Zuschauer mit auf eine kleine Reise. Nicht nur das Thema Freundschaft wird hier so toll dargestellt, auch wird das Thema der Toleranz vorbildhaft behandelt und einmal mehr wird eine kleine Mauer, die zwischen Arm und Reich steht, eingerissen.
„Ziemlich beste Freunde“ besticht durch einen abwechslungsreichen Humor. Er bietet sehr vielen Geschmäckern etwas zu lachen, dabei ist er nie plump oder aufdringlich. Die Pointen sind perfekt auf den Punkt gebracht. Teilweise sind es nicht nur einzelne Sätze die gesagt werden sondern auch Nebenstränge der Handlung die einem immer wieder ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Oft ist er sogar ironisch, was dem Film auch sehr gut tut und die oben genannte Abwechslung rein bringt.
In ca. 108 Minuten bietet der Film gute Unterhaltung. Sowohl in Sachen Humor als auch in Sachen Gefühl. Den Film zu gucken bringt einfach Spaß. Der Film strahlt förmlich eine positive Energie aus, die einem die Freude am Leben wiederbringen kann.
Bezüglich der Authentizität ist hier gute Arbeit geleistet worden. Nicht nur die Hauptdarsteller sind sehr originell, auch die Nebendarsteller sind in dieser Geschichte, dessen Vorlage im Übrigen das wahre Leben ist, wirklich souverän und glaubwürdig. Kein einzelner Charakter wirkt in irgendeiner Form aufgesetzt oder gar künstlich. Selbst diese überschäumende Art der Lebensfreude nehme ich dem Film, und damit seinen Darstellern, ab.
Viele Gefühle werden mithilfe der Musik übertragen, bzw. auf die Spitze getrieben. Es ist eine gute Zusammenstellung der Filmmusik, die so abwechslungsreich wie die Charaktere ist. Man hört quasi im Wechsel klassische Musik und moderne Tanzmusik, die – und das ist das Erstaunliche an der ganzen Sache – fast nie in den Vordergrund rückt, außer an Stellen, wo es so sein soll. Lediglich einmal habe ich bemerkt, dass die Musik sich ihren Weg in den Fokus gesucht und gefunden hat, was aber nicht wirklich störend war. Alles in allem eine gute Mischung.
Meine Meinung:
Eine wunderbar gefühlvolle Komödie aus Frankreich, die humorvoll Grenzen einreißt und toll zeigt warum es sich lohnt nicht voller Vorurteile zu sein. In „Ziemlich beste Freunde“ wird wunderbar die Kraft der Musik ausgespielt, denn sie untermalt sehr viele Stellen und transportiert sehr gekonnt Emotionen. Das scheinbare Abwechseln von klassischer und moderner Musik verleiht dem Film sehr viel Dynamik, die sowohl der Stimmung als auch der Atmosphäre wirklich gut tut.
Sämtliche wichtigen Haupt- und Nebendarsteller machen hier ihre Arbeit wirklich gut und kommen sehr authentisch rüber. Auch die Geschichte an sich mit ihren Handlungssträngen wird souverän umgesetzt.
Ich kann leider keinen Darsteller besonders hervorheben, denn ich wüsste nicht wen! Omar Sy als Driss spielt zweifelsfrei erfrischend und belebend, aber auch Francois Cluzet als Philippe macht seine Sache mehr als gut. Ich stelle es mir sehr schwierig vor als komplett gesunder Mensch jemanden zu spielen, der nur seinen Kopf bewegen kann, in meinen Augen ist es eine Herausforderung.
Es lohnt sich diesen Film anzuschauen, ich habe ihn mehrfach gesehen und finde ihn nicht eine Minute langweilig.
Meine Wertung:
Humor: 7,0 von 10
Länge: 7,0 von 10
Gefühl/Emotionen: 8,0 von 10
Authentizität: 8,0 von 10
Musik: 8,0 von 10
GESAMT: 7,6